Schwarzwald – Schlitteln mal anders

Bernau Schwarzwald
Im Schwarzwald mit dem Pistenbulli den Berg rauf und mit dem Schlitten runter. Ein riesiger Spass für die ganze Familie
Inhalt

Zum Kuckuck nochmal, rutscht mir doch den Buckel runter

Ok, Buckel (allemannisch: „Hügel“) ist etwas untertrieben. Es gibt schon auch Berge im Schwarzwald! Und damit wir gleich das richtige Bergfeeling mitnehmen können, haben wir uns gleich für einen Ausflug zur höchstgelegenen Berghütte im Schwarzwald entschlossen – der Krunkelbachhütte. Die liegt immerhin auf 1294 m, am Fusse des 1415 m hohen Herzogenhorn. Wer im Sommer von Bernau aus schon mal dort rauf gelaufen ist, der weiss, dass auch 1415 m hoch sein können.

Einen Aufstieg per pedes hatten wir diesmal allerdings nicht geplant. Nein diesmal sollte es, um uns Eltern vor den altersgemässen Nörgelattacken notorisch wanderunlustiger Teenager zu schützen, etwas viel cooleres werden. Klar, nur mit einem Ausflug in den Schwarzwald ernten wir Eltern keine Begeisterungsstürme. Da muss schon etwas Besonderes her.

Etwa 1 ¾ Stunden dauert die Fahrt vom Bodensee nach Bernau-Hof im Schwarzwald. Vorbei am zugefrorenen Tittisee und Schluchsee, deren Wasseroberfläche eisige, wie von Künstlerhand geschaffenen Muster bildet. Ab und zu durchsetzt von einzelnen Anglern, die durch ein Loch im Eis ihr Glück versuchten.

Die kleine, aber weit verstreute Gemeinde Bernau schmiegt sich an die Berghänge. Von den Dächern der grossen, typischen Schwarzwaldhöfe hängen gigantische Eiszapfen. Ein vergänglicher Schmuck, der in der Sonne seine glitzernde Pracht entfaltet. Am Ende des Weilers Bernau-Hof liegt der Skilift Hofeck, unser Ausgangspunkt für ein Schlittelvergnügen der besonderen Art.

Lift Hofeck

Von hier aus, auf etwa 900 m.ü.M, fährt ein Pistenbulli bis zur Krunkelbachhütte und er nimmt, zum allgemeinen Vergnügen, auch Passagiere samt Schlitten mit hinaus zur Krunkelbachhütte.

Die Platzkarten dafür können direkt an der Lifthütte bezogen werden, bezahlt wird dann aber erst beim Fahrer. Eine etwas umständliche Prozedur. Platzkarten gibt es immer dann, wenn einer der beiden Pistenbullis runterkommt. Wer dann eine Karte ergattert, der muss erst mal, wenn viel los ist, warten, bis dieser Pistenbulli eine Ladung Winterausflüger rauf gebracht hat, um dann erst bei der nächsten Bergfahrt mitzufahren. Für uns waren das immerhin jeweils etwa 45 Minuten Wartezeit. Die Karten kosten für Erwachsenen 6 Euro und für Kinder unter 12 Jahren 4 Euro (Stand Februar 2015) Wir Eltern vergnügten uns während der Wartezeit in der Hütte bei einer heissen Schokolade, während die Kinder im Schnee spielten. Da gehen 45 Minuten wie im Fluge vorbei.

Pistenbulli Taxi

Dann hiess es auf den Pistenbulli aufsteigen und los zur fröhlichen Bergfahrt. Nach etwa 20 Minuten waren wir oben an der Hütte. Die kleinen Leckereien und Vesper, die in der Krunkelbachhütte angeboten werden, liessen wir dieses Mal links liegen. Die längste Schlittenbahn im Schwarzwald lockte zu sehr. Wer keinen Schlitten dabei hat, der kann sich einen guten Schlitten für 4 Euro an der Hütte ausleihen.

Pistenraupe

Die Schlitten unter den Popos gab es kein Halten mehr. Los ging sie, unsere vergnügliche Talfahrt. Etwa 15 Minuten später waren wir auch schon wieder unten. Nachdem sich dann auch noch die Sonne blicken liess, war es für die Kinder ein Leichtes uns zu einer weiteren Fahrt zu überreden.

Rodelbahn Bernau
Schlittenbahn Bernau

Nach zwei rasanten Abfahrten war es an der Zeit den Rückweg anzutreten. Unterwegs machten wir einen kleinen Abstecher zu den Waserfällen in Menzenschwand. Menzenschwand ist ein Schwarzwalddorf wie aus dem Bilderbuch. Imposante Schwarzwaldhäuser mit ihren weit herabgezogenen Walm- und Krüppeldächern zieren das Dorfbild. Ganz am Ende des Dorfes liegen in einer Schlucht die Menzenschwander Wasserfälle. Zu unserer Freude präsentierten sich diese, genau wie erhofft, in eisiger Pracht. Ein kleiner Steg führt an den Wasserfällen vorbei. Dieser war allerdings so vereist, dass wir auf einen Blick von weiter oben gerne verzichtet haben.

Eisiger Wasserfall
Wasserfaelle Menzenschwand
Menzenschwand Wasserfaelle

Spontan entschlossen wir uns in der Wirtschaft am Eingang zur Schlucht ein frühes Abendessen einzunehmen. Und das war zum Kuckuck nochmal, genau die richtige Entscheidung. Im Café und Berg-Beizle „Zum Kuckuck“ fanden wir ein wahres Kleinod. Eine gemütliche und liebevoll dekorierte Bauernstube. Hier trifft Nostalgie gekonnt auf Moderne.

Zum Kuckuck
Zum Kuckuck Menzenschwand

Auch wenn die Schwarzwäler Torte in der Auslage sehr verlockend war, hielten wir uns an ein typisches, leckeres Schwarzwälder Vesper.

Schwarzwald Liebe

Gesättigt traten wir den Heimweg an, während das Abendrot den Schwarzwald in ein zauberhaftes Licht tauchte.

Sonnenuntergang im Schwarzwald

Es gibt nichts Schöneres, als nach einem vergnüglichen Sonntag eine zufriedene Bande um sich zu haben. Wenn sich dann noch alle einig sind, dass es ein schöner Tag war und von mir kein „zum Kuckuck nochmal, rutscht mir doch alle den Buckel runter“ kommt, dann vergebe ich gerne das Prädikat „recommended by Patotra – absolut empfehlenswert“.

In diesem Sinne wünsche ich Euch viele schöne Entdeckungen.

Mit sonnigen Grüssen
Eure Patotra

Extratipps:

  • Abfahrt Pisten Bulli am Skilift Hofeck, Bernau Hof
  • Einkehren in der Krunkelbachhütte
  • Menzenschwander Wasserfälle
  • Café und Bergbeizle „Zum Kuckuck“, Hinterdorfstrasse 98, Menzenschwand
  • Schneebericht unbedingt vorher auf der Homepage der Gemeinde Bernau checken

8 Antworten

  1. Oh das klingt nach Spaß 🙂
    Ich war unlängst ja im Allgäu rodeln. Im Schwarzwald war ich aber auch schon einmal … allerdings bloß einmal zu Fuß den Feldberg rauf und per Schlitten wieder runter. War jedoch auch sehr spaßig!

    LG
    Mel

    1. Liebe Mel,
      Gell, der Winter hat schon so seine schönen Seiten! Das Allgäu haben wir im März noch vor uns. Mal schauen, ob dann noch genug Schnee liegt.
      Lieber Gruss,
      Ellen

    1. Lieber Michael,
      Danke!Ja die Gegend ist super und fast unerschöpflich an Ausflugsmöglichkeiten. Da hast Du aber Glück, dass Du in der Nähe wohnst!
      Lieber Gruss,
      Ellen

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