Suche
Close this search box.

Südtirol – zwischen Winter und Frühling, Action und Genuss

Inhalt

Im Tal blühen die Magnolien, Frühlingsblumen und die ersten Apfelbäumchen. Der süsse Duft der Blüten weht im warmen Frühlingswind durch die schicken Gassen von Bozen. Ab und zu drängt sich feiner Espressoduft dazwischen. Die ersten warmen Sonnenstrahlen locken die Menschen wieder in Trauben an die einladenden Tische vor den Wirtshäusern und Bars.

Vor den Gelateria bilden sich die ersten Schlangen. Erwartungsvoll stehen die Menschen geduldig an. Mit einer grossen Tüte Eis in der Hand verlassen sie nach einer Weile freudestrahlend den Laden. Das erste Eis im Jahr schmeckt einfach immer am allerbesten!

Das ist Südtirol zwischen Winter und Sommer.

Südtirol, ich mag Dich!

Es ist erst Anfang April. Die Spargelsaison wurde grade eröffnet. Es fühlt sich fast an wie Sommer. Und doch ist das Ziel meiner Reise ein ganz anderes.

Der Kronplatz – Südtirols grösstes Skigebiet

Der Kronplatz ist Südtirols grösstes Skigebiet. Mehr als 30 Skilifte, 116 km präparierte Pisten und 40 Skihütten können hier erfahren und erkundet werden. Von der Talstation in Bruneck bringt mich die Gondel hinauf zur Mittelstation. Diesmal nicht mit den Skiern, dafür aber mit Schneeschuhen. Diese können an der Talstation ausgeliehen werden.

Während unten im Tal der Frühling in vollem Gange ist, ist hier oben noch richtig Winter. Durch den tief verschneiten Winterwald führt mich der Weg immer weiter in die Höhe. Er windet sich in grossen Mäandern den Berg rauf und ich folge ihm im Watschelgang mit meinen grossen roten Schneeschuhen, die mich an Entenfüsse erinnern. Zwischendrin lichtet sich der Wald und gibt den Blick auf die Dolomiten frei. Majestätische Dreitausender bauen sich am Horizont vor mir auf. Atemberaubend schön, auch wenn die Sonne fehlt.

DSC02320
DSC02312

Schneeschuhwandern ist eine gemächliche Art, sich in den Bergen fortzubewegen. Ich liebe es, dabei ganz bewusst in die Winterlandschaft einzutauchen und meine Gedanken schweifen zu lassen.

Das letzte Stück des Weges wird dann aber beschwerlich. Am Rand der schwarzen Skipiste erklimme ich Schritt für Schritt den Berg. Immer wieder rutsche ich aus und schlittere ein Stück den Hang runter. Einige Meter weiter unten schaffe ich es auf der rutschigen Unterlage wieder halt zu bekommen. Also nochmal das Ganze. Der Weg ist steil und die Luft ist auf 2275 m merklich dünner. Doch mit Beharrlichkeit erreiche ich nach etwa 2 Stunden mein Ziel, die Corones Hütte. Ich habe es geschafft! Wieder ein Berg erklommen!

Bei einer willkommenen und sehr schmackhaften Stärkung aus feiner Pasta mit Speck und Steinpilzen, atme ich durch. Hier herrscht, auch wenn die Saison schon bald zu Ende ist, reger Betrieb. Die Skifahrer und Snowborder hatten es allerdings wesentlich einfacher als ich, hier rauf zu kommen. Ich habe mir mein Essen auf jeden Fall verdient.

DSC02327

Messsner Mountain Museum Corones

Der anschliessende Verdauungsspaziergang auf dem Gipfelplateau des Kronplatzes führt mich in das nur wenige Meter entfernte MMM Corones.

DSC02339

Der berühmte Bergsteiger Reinhold Messner hat sich an sechs Standorten in seiner Heimat Südtirol eine Art Denkmal zu Lebenszeit geschaffen. Die Ausstellungen haben unterschiedliche Schwerpunkte rund ums Bergsteigen. Die Ausstellung im MMM Corones ist der „Königsdiziplin des Bergsteigens“, dem traditionellen Alpinismus gewidmet.

Da ich kein Bergsteiger bin, sieht es für mich aus wie ein Sammelsurium an Bildern und Bergsteigerutensilien. Sehr begeistert hat mich allerdings das Gebäude. Ich liebe moderne Architektur, die sich in wilde Landschaften einfügt. Die am Vorabend meines Besuches verstorbene Star-Architektin Zahra Hadid hat mit dem Gebäude ihre unverkennbare Handschrift hinterlassen. Schiefe Beton- und Glaselemente kennzeichnen Ihr Werk. Nach dreijährigen Bauzeit wurde das MMM Corones im Juli 2015 eröffnet. Ein grandioses Gebäude. Der Blick aus seinem Inneren gewährt durch die grossen schrägen Glasfenster, gerahmt von Beton, immer wieder tolle Ausblicke auf die imposante Bergwelt. Wie Bilder, denen ein passender Rahmen verliehen wurde. Fantastisch und beeindruckend!

DSC02334

Die kühle Winterluft draussen holt mich aber bald wieder in die reale Welt zurück.

Der Abstieg sollte rasanter werden, als der Aufstieg.

Den Hang runter sausen mit dem Böckl

Wie, Ihr wisst nicht, was ein Böckl ist? Keine Sorge, auch mir war dieses Pistengerät bis dahin völlig fremd. Auf einem Ski mit darauf befestigtem Holzsitz wollten wir die Pisten runter sausen. Gebremst wird mit den Füssen. Aber bei meinen kurzen Beinen ist das kein einfaches Unterfangen! Die meiste Zeit sause ich unfreiwillig auf meinem Hinterteil, mit dem Böckl im Arm den Hang hinunter. Das bockige Böckl wirft mich immer wieder ab. Auch mal eine andere Art, die Piste herunterzukommen.

Die Piste ist steil und meine Rutschpartie kaum kontrollierbar. Irgendwann ergebe ich mich meinem Schicksal und rutsche laut lachend und bei völligem Kontrollverlust die Piste talwärts. So war das zwar nicht gedacht, aber abgesehen von meinem mittlerweile ziemlich nassen Hinterteil dennoch eine sehr lustige Erfahrung.

Boeckl

An der Mittelstation gebe ich dann aber auf. Das Böckl und ich werden keine grossen Freunde werden. Genug vom Winter. Dankbar steige ich in die Gondel, die mich sicher und bequem hinunter und zurück in den Frühling bringt.

Vom Winter in den Frühling

Nach etwa 45 Minuten im Auto und Trockenlegen im Hotel hat er mich wieder, der Frühling. Vom winterlichen Schneeabenteuer runter in die dolce Italianità, die Wärme und das Gefühl von Süden verströmt. Südtirol, du verdrehst mir den Kopf!

Und was gehört zum Frühling, wie das Amen in die Kirche? Na klar: Spargel!

Spargel!

Was für ein Glück, dass die Spargelsaison bereits eröffnet ist. Wäre es nicht sowieso schon um mich geschehen, hätte ich mich spätestens jetzt beim krönenden Abschluss meines abenteuerlichen Tages über beide Ohren verliebt. Gib mir zarte Spargel und ich schmelze dahin!

Im traditionsreichen Restaurant Patauner in Siebeneich betören die köstlichen Spargelkreationen meine Sinne.

Gibt es eigentlich etwas, das die Südtiroler nicht können?

Immer wieder auf Neue begeistert mich diese Kombination aus hohen Bergen und südländischem Flair, zwischen alpinem Genuss und mediterraner Finesse.

Ein einzigartiges Fleckchen Erde, dieses Südtirol!

Eins ist sicher: Ich komme wieder – beim nächsten Mal mit viel mehr Zeit!

Gegensätze sind spannend und Südtirol ist ein Land voller Gegensätze, die sich aber in keiner Weise widersprechen, sondern perfekt ineinander fügen.

Geht raus und entdeckt sie, die Gegensätze, die winterlichen Berge, die sonnigen Täler, die Knödel, die Pasta, den Klang nach Italien und grande amore, der sich gekonnt mit dem Südtrioler Dialekt mischt. Den Duft nach Espresso, Mandelblüten und frischem Spargel. Oh dolce Südtirolianità!

Mit sonnigen Grüssen,
Eure Patotra - klein

Infos:

Ausleihe:

Wintersportgeräte (Ski, Schneeschuhe, Böckl. etc.) können an der Bergstation des Kronplatz ausgeliehen werden.

Kronplatz:

Mit der Gondebahn Kronplatz, bei Bruneck, geht es bis rauf auf den Gipfel, oder ben alternativ bis zur Mittelsationen und den Rest per Pedes.

Hütte: Corones. Sehr nettes Ambiente und sehr gute lokale Küche.

Museum MMM Corones:

Infos

Restaurant-Tipp:

Region Bozen Gasthaus Restaurant Patauner. Köstliche Spargelreationen, das Gasthaus ist Mitglied bei der Initiative Südtiroler Gasthaus. Regionaler Genuss und traditionelle Südtiroler Gasthauskultur kennzeichnen diese Betriebe.

Weitere Infos und einfache, individuelle Buchungsmöglichkeiten für Unterkünfte sind auf der Buchungsplattform für Südtirol, Booking Südtirol zu finden.

Wenn Ihr mehr über Südtirol erfahren, zu welchen Höhenflügen mich die Region bringt, und was sie für Familien bietet? Dann lest hier weiter: Südtirol.

Wunderbare Shoppingtipps für Bozen findet Ihr bei meiner Kollegin Charis vom Schönste Zeit Magazin: Shopping in Bozen: Tipps für die schönsten Läden, Boutiquen und Plätze der Stadt


Offenlegung: Diese Reise erfolgte auf Einladung von Booking Südtirol, der regionalen Buchungsplattform. Herzlichen Dank dafür!


4 Antworten

  1. Liebe Ellen

    Ach…. ich glaub wir müssen diesen Sommer endlich wiedermal nach Bozen. Die Fischbänke, die gemütlichen Cafés, der Frischwarenmarkt inmitten der Altstadt… ach…. jetzt krieg ich Bozen nicht mehr aus dem Kopf raus.

    In einer Woche heisst es für uns Abschied nehmen von der Insel. Wir freuen uns aber sehr auf die Schweiz und darauf, die nähere Umgebung zu erkunden.

    Sonnige Grüsse aus dem wilden Papua,
    Reni

    1. Liebe Reni
      Ich bin sicher, Ihr werdet den Sommer hier auf jeden Fall geniessen! Ich hoffe wir finden auch Zeit für ein Teffen. Ich würde mich freuen Euch mal wieder zu sehen!
      Lieber Gruss,
      Ellen

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert