48 Stunden Danzig – Sehenswürdigkeiten und Highlights der Perle der Ostsee

Das Krantor in Danzig
Reisetipp Danzig: Historische Altstadt, Kunst und Kultur, polnische Küche. Ein Paradies für Entdecker, Geschichts- und Kulturliebhaber!
Inhalt

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Danzig (pol.: Gdansk) blickt auf eine bewegte Geschichte zurück. Diese spiegelt sich in den Fassaden der Gebäude der ehemaligen Hansestadt wider. Im Zweiten Weltkrieg wurde die Innenstadt fast vollständig, nämlich zu rund zu 90%, zerstört. In den darauf folgenden Jahren wurde sie aber wieder liebevoll aufgebaut.

Danzig liegt in der Woiwodschaft (Provinz) Pommern an der Ostsee. Sie ist die Hauptstadt von Pommern.
Die ehemalige Hansestadt ist für mich die Entdeckung für eine Städtereise! Mit ihrem hanseatischen Charme, den bunten Schmuckfassaden und ihrer Lage an der Ostsee und an der Motlawa hat sie mich schnell in ihren Bann gezogen.

Danzig zur blauen Stunde

Die Altstadt von Gdansk lässt sich wunderbar zu Fuss erkunden. Die Innenstadt ist sowieso grösstenteils Fußgängerzone. Es gibt in meinen Augen keine bessere Art, eine Stadt wirklich zu erleben, als zu Fuss.

Deshalb habe ich meine Städtereise nach Danzig in 48 Stunden in zwei ausgedehnte Spaziergänge aufgeteilt. Am ersten Tag habe ich hauptsächlich die wichtigsten Sehenswürdigkeiten der Rechtstadt (Innenstadt) erkundet. Also das perfekte Programm für einen sonnigen Tag in Danzig. Am zweiten Tag standen dann vor allem Museumsbesuche auf meinem Programm. Also auch bei Regenwetter ein tolles Programm.

Natürlich durfte auch ein Ausflug in die Kurstadt Sopot und in die moderne Hafenstadt Gdynia nicht fehlen. Zusammen mit Danzig bilden sie den Ballungsraum Tricity (Trójmiasto) oder Dreistadt.

Die wichtigsten Sehenswürdigkeiten von Danzig habe ich hier zusammengefasst.

Grünes Tor 

Der östliche Eingang zur Rechtstadt (Innenstadt) ist das Grüne Tor (Zielona Brama). Prächtig ist der Anblick, der sich durch das Tor bietet.

Der Lange Markt und in der Ferne der Neptunbrunnen und das historische Rathaus werden durch das Tor wunderbar eingerahmt. Mit jedem Schritt durch das Tor offenbart sich die Pracht Danzigs.

Langer Markt

Der Lange Markt (Długi Targ) begeistert mit seinen farbenfrohen Schmuckfassaden an den alten Hansehäusern. Es ist unglaublich, mit welcher Liebe zum Detail die im Zweiten Weltkrieg zerstörte Altstadt wieder aufgebaut wurde. Man kann sich kaum satt sehen an den prächtigen Gebäuden.

Neptunbrunnen

Der im 17. Jahrhundert erbaute Neptunbrunnen (Fontanna Neptuna) ist der touristische Anziehungspunkt auf dem Langen Markt. Er ist eines der Wahrzeichen der Stadt und fast jeder Besucher möchte sich mit der Bronzestatue des Neptun fotografieren lassen.

Marienkirche

Von hier aus machen wir einen Abstecher in nordwestlicher Richtung zur Marienkirche (Bazylika Mariacka). Sie ist eine der grössten mittelalterlichen Backsteinkirchen Europas und eine der grössten Hallenkirchen der Welt. Spektakulär ist auch der Blick von ihrem Turm über Danzig. Den muss man sich allerdings erst verdienen. 409 Stufen gilt es zu überwinden, bevor man in rund 77 Metern Höhe die Aussicht geniessen kann. Es kostet ein paar Zloty Eintritt, um den Turm zu besteigen (ich glaube es waren 10, das sind heute etwas mehr als 2 CHF oder 2 Euro). Aber es lohnt sich, auch wenn der Aufstieg teilweise etwas eng und mühsam ist.

Tipp: Die Marienkirche ist täglich von 10 bis 18 Uhr geöffnet.

Langgasse

Wieder unten angekommen, empfehle ich einen Spaziergang zurück in Richtung Neptunbrunnen. Hinter dem Rathaus beginnt die Langgasse (Ulica Długa) mit hübschen rekonstruierten Patrizierhäusern mit verzierten Fassaden. Die Langgasse ist die wichtigste Strasse in der Rechtstadt. Hier wohnten früher die Fischer, Kaufleute und Handwerker.

Langgasser Tor

Mit dem markanten Langgasser Tor (Złota Brama), auch Goldenes Tor genannt, endet die Langgasse.

Jetzt wäre wahrscheinlich der perfekte Zeitpunkt für eine Mittagspause.
Nur wenige Meter vom Goldenen Tor entfernt befindet sich ein kleines, charmantes Restaurant mit ausgezeichneter polnischer Küche.
Pyra Bar, Garbary 6/7. Die Preise sind sehr moderat und das Essen super lecker. Der saure Hering war ein Traum! Hier bestellt und bezahlt man an der Bar und räumt sein Geschirr selbst ab.

Gut gesättigt geht es nun auf einer der Parallelstrassen nördlich der Langgstrasse in Richtung Mariackastraße.

Mariackastrasse

Wem die Mariackstrasse (ulica Mariacka) auf den ersten Blick bekannt vorkommt, der erinnert sich sicher an den Film Die Blechtrommel von Regisseur Volker Schlöndorff. Die Geschichte des Buchs von Günter Grass spielt hauptsächlich in Danzig und einige der Drehorte befinden sich in der Mariackastrasse. Günther Grass ist übrigens selbst in Danzig aufgewachsen und Ehrenbürger der Stadt.

In der Mariackastrasse gibt es viele Läden, in denen das Gold der Ostsee, Bernstein oder Bernsteinschmuck verkauft wird. Zauberhaft sind die Häuser mit ihren steinernen, wasserspeienden Drachen und Fischen.

Diese zauberhafte Gasse mit den erhöhten Hauseingängen sollte man unbedingt abends zur blauen Stunde noch einmal besuchen!

Nördlich der Mariackastrasse befindet sich ein kleiner gemütlicher Park an der Świętego Ducha. Überhaupt empfehle ich, zwischendurch auch mal rechts und links und ohne Plan durch Danzig zu schlendern, man entdeckt fast an jeder Ecke etwas Spannendes.

Krantor und Ufer der Mottlau (Motlawa)

Von der Mariackastrasse oder der Świętego Ducha sind es nur wenige Schritte bis zum Ufer der Nova Motlawa und dem Krantor (Brama Żuraw). Das Krantor war im Mittelalter das grösste Krantor Europas. Hier wurden Schiffe be- und entladen.

Blick auf das Krantor

Hier an der Motlawa lässt sich ein Tag in Danzig wunderbar ausklingen, zahlreiche Restaurants und Bars laden ein, den Abend zu geniessen und mit einem Spaziergang am Wasser ausklingen zu lassen.

Tipps für einen Regentag in Danzig
Wer das Pech hat, einen Regentag in Danzig zu erleben, dem empfehle ich, den Morgen auf der Insel Ołowianka zu beginnen. Ołowianka liegt östlich vom Stadtzentrum. Hier befindet sich das Nationale Maritime Museum, ein grosses Schifffahrtsmuseum (Öffnungszeiten von 8:00 bis 18:00 Uhr). Hier befindet sich auch das Riesenrad und der Schriftzug GDAŃSK für Fotoalbum.

Etwas Geduld muss man aufbringen, um vom Norden der Insel wieder ins Stadtzentrum zu gelangen. Eine Klappbrücke über die Motlawa öffnet jede halbe Stunde für Fussgänger und verbindet die Danziger Innenstadt mit der Ołowianka.

Entlang der Pocwale Staromiejskie führt der Weg zum Bernsteinmuseum. Vom Ufer der Motlawa sind es ca. 10 Minuten zu Fuss.

Wer Lust auf einen kleinen Imbiss hat, findet in den Sommermonaten zahlreiche Imbissstände in und um die Markthallen Hala Torgowa (in den Wintermonaten sind kaum welche geöffnet).

Markthalle in Danzig

Bernsteinmuseum Danzig

Das Bernsteinmuseum (Wielkie Młyny 16) in Danzig ist auf jeden Fall einen Besuch wert. In einer alten Mühle aus dem 14. Jahrhundert wird das Gold der Nordsee durch eine grandiose, sehr moderne Innenarchitektur in Szene gesetzt (täglich ausser dienstags von 10 bis 18 Uhr geöffnet).

Nationalmuseum Danzig

Vom Bernsteinmuseum führt ein Spaziergang zum Nationalmuseum von Danzig, etwas ausserhalb des Stadtzentrums (ca. 30 Minuten zu Fuss). Freitags ist der Eintritt frei.

Das Museum ist in einem ehemaligen Franziskanerkloster untergebracht. Höhepunkt des sehenswerten Museums ist das wunderschön restaurierte Triptychon Das Jüngste Gericht von Hans Memling.

Das Europäische Zentrum der Solidarität

Das Europejskie Centrum Solidarności bzw. das Europäische Solidarność Zentrum ist für mich ein absolutes Muss in Danzig!

Hier empfehle ich die Anreise mit dem Auto oder alternativ mit dem Taxi.

Selten habe ich politische Geschichte so spannend aufbereitet gesehen. In dem beeindruckenden Gebäude aus dem Jahr 2007 wird die Geschichte des Aufstandes der Danziger Hafenarbeiter um den späteren polnischen Staatspräsidenten Lech Walesa im Jahr 1980 lebendig.

Von hier aus lohnt sich ein Ausflug mit dem Auto in die beiden Städte Gdynia und Sopot, die zusammen mit Danzig die Dreistadt bilden.

Gdynia

Gdynia ist eine Hafenstadt mit modernistischen Bauten. Im Hafen liegen ein Zerstörer aus dem Zweiten Weltkrieg und das 1909 gebaute Segelschiff Dar Pomorza. Beide beherbergen ein Museum.

Einkehren im Restaurant PIEROŻEK (skwer Kościuszki 15). Hier gibt es wahrscheinlich die besten Pirogy (dt.: Piroggen) in Gdynia. Sie waren wirklich köstlich!

Klippen von Orlowo

Von Gdynia aus führt ein kleiner Abstecher auf dem Weg nach Sopot zu den Klippen von Orlowo. Der perfekte Ort für einen kleinen Spaziergang am Meer.

Aber Vorsicht! Unterhalb der Steilküste und auch direkt darüber sollte man sich nicht aufhalten. Hier besteht immer akute Absturzgefahr.

Sopot

Sopot (ausgesprochen: Zoppot) ist ein mondänes Seebad mit bezaubernden Jugendstilhäusern und einer lebendigen Innenstadt.

Besonders bekannt ist Sopot für seine 500 Meter lange Seebrücke, die in die Danziger Bucht hineinragt. Für ein paar Zloty kann man hier über dem Meer spazieren gehen.

Zu Kaffee und Kuchen lädt das Café im Dworek Sierakowskich ein, in einem der ältesten Gebäude von Sopot, etwas abseits der belebten Hauptflaniermeile. Der Aussenbereich gleicht einer Oase und das Innere lädt zu einer nostalgischen Zeitreise ein. Die Kuchen sind übrigens köstlich!

Wissenswertes rund um eine Reise nach Danzig

Währung, Preise

In Polen zahlt man mit Zloty. In der Stadt braucht man nur wenig Bargeld. Fast überall kann man mit Kredit- oder Debitkarte bezahlen. Die Preise für Essen, Hotels etc. sind meist wesentlich günstiger als in der Schweiz und auch günstiger als in Deutschland.

Beste Reisezeit

Ich fand eine Reise im Frühling (Mitte April) perfekt. Dann ist es unter der Woche sehr angenehm in Danzig zu sein, denn es sind noch nicht so viele Touristen da. Man muss aber auch damit rechnen, dass es im April noch recht frisch sein kann. Am Wochenende füllte sich die Stadt dann zusehends mit Touristen. Im Sommer hat man den Vorteil, dass man Danzig sogar mit einem Badeurlaub an der Ostsee verbinden kann. Im Frühling und Herbst lockt dafür das Umland zu ausgedehnten Wanderungen und Spaziergängen. Man sollte aber bedenken, dass in der Nebensaison nicht alle touristischen Einrichtungen (vor allem Essensstände, etc.) geöffnet haben.

Anreise nach Danzig

Es gibt Direktflüge von Zürich nach Danzig. Der Flug dauert weniger als 2 Stunden.

Die Anreise mit dem Zug dauert etwa 20 Stunden.

Unterkunft/Hotelempfehlung für Danzig

Wir waren im Hotel Dwór Uphagena Gdansk übernachtet. Ein schönes Vier-Sterne-Hotel, das in einem ehemaligen Krankenhaus untergebracht ist. Der älteste Teil stammt aus dem Jahr 1800. Die modernen Zimmer, die sich perfekt in das alte Gemäuer einfügen, haben uns sehr überzeugt. Ausserdem ist das Stadtzentrum in nur 15 Minuten zu Fuss zu erreichen.

Raus aufs Land

Polen hat aber noch so viel mehr zu bieten, als nur aufregende Städte. Daher geht es im nächsten Beitrag raus aufs Land, in Richtung Westen, entlang der Polnischen Ostseeküste. Wer den Beitrag nicht verpassen möchte, der abonniert am besten hier meine Beiträge (völlig gratis):


Offenlegung:
Dieser Artikel entstand in entgeltlicher Zusammenarbeit mit Poland Soul Travel. Dieses Projekt will Lust machen auf Slow Travel in Polen abseits der bekannten Hauptreiserouten.


Wer schreibt hier?
Ellen Gromann-Goldberg

Hallo! Ich bin Ellen. Ich bin die Gründerin von PATOTRA, Content-Creator und freie Journalistin. Ich liebe das Meer und kleine Inseln. Aber auch die Berge, die Wüste, der Dschungel und Grossstädte können mich begeistern. Begegnungen mit Menschen sind für mich der Schlüssel zu anderen Ländern und deren Kultur. Nachhaltige Projekte liegen mir dabei ganz besonders am Herzen. Meine grossen Leidenschaften sind: das Reisen, das Schreiben und das Fotografieren.

Im Jahr 2014 entstand PATOTRA als reiner Familienreiseblog. Gemeinsam mit meinen drei Kindern und meinem Mann durfte ich viele tolle Nah- und Fernreisen erleben, die sich hier auf dem Blog in Form von Reiseinspirationen und Reisetipps wiederfinden. Aus den Reisen mit Kindern wurden im Laufe der Jahre Reisen mit Teenagern. Schliesslich ist der Blog, gemeinsam mit meinen Kindern, den Kinderschuhen entwachsen. Mittlerweile reise ich meist gemeinsam mit meinem Mann – oder auch mal alleine.

Mit viel Herz und ansprechenden Reisefotografien möchte ich Euch ermutigen, diese Welt selbst und mit offenen Augen zu entdecken. Mein Fokus liegt auf spannenden Geschichten, traumhaften Landschaften und Begegnungen mit Menschen. Manchmal bringe ich Euch den Geschmack der grossen, weiten Welt auch in Form von Rezepten von meinen Reisen mit.

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