Mit einer Fläche von 6,4 km² ist der Achensee der grösste See im Tirol. Bereits vor zwei Jahren war ich in dieser Gegend unterwegs. Zum Fliegenfischen mit der Jugend, in Steinberg, einem kleinen, etwas versteckten Seitental. Das war ein ganz besonderes Naturerlebnis!
Einen kurzen Blick konnte ich schon damals auf den smaragdgrünen Achensee werfen. Wie ein gefasster Edelstein liegt er eingebettet ins Karwendelgebirge und die Brandenberger Alpen. „Tiroler Meer“ wird er auch genannt und wer, wie ich, das Meer und die Berge liebt, der wird auch den Achensee lieben.
Aktiv sein und geniessen
Aktiv sein und geniessen, das ist das Ziel unserer Mutter-Tochter Reise an den Achensee. Der Achensee bietet eine Vielzahl an spannenden Angeboten und Möglichkeiten für junge Erwachsene bzw. Jugendliche und deren Eltern.
Kitesurfen am Achensee – Teil 1
Unter Surfern, Kitesurfern und Seglern ist der Achensee bekannt für seine guten Winde. Meine Grosse, Nina, liebt jede Form des Wassersports – je schneller, desto besser. Wasserski, Surfen, Segeln – nur beim Tauchen darf es mal etwas langsamer sein.
Hier am Achensee möchte sie ihre ersten Erfahrungen beim Kitesurfen machen. Ein lange gehegter Traum.
So steuern wir noch vor dem einchecken ins Hotel die Kitesurfschule learn 2 kite im Ortsteil Buchau in Maurach an. Daniel und Andi von der Kitesurfschule erwarten uns schon. Daniel Gredler führt die Kiteschule seit elf Jahren. „Wir sind die erste und die einzige Kitesurfschule am Achensee“, erklärt uns der sympathische Tiroler mit einem, zu Recht, stolzen Unterton.
Das Wetter ist durchwachsen, doch zu unserer Überraschung fordert Andi, der zweite Kitelehrer, Nina auf, sich einen Neoprenanzug und Schuhe zu schnappen. Nur wenige Minuten später sind wir am Wasser und die beiden Surflehrer führen ihre Schäfchen in das Material ein. Was braucht es alles zum Kitesurfen, worauf muss man achten und wie wird der Kite richtig aufgebaut?
Immer zu zweit bauen die Schützlinge unter den wachsamen Augen von Daniel und Andi ihre Kites auf und schon geht es ab ins Wasser. Dass es grade anfängt zu regnen ist nicht weiter schlimm. Nass wird man ohnehin.
So langsam richtet sich der eine oder andere Kite auf und erhebt sich in die Lüfte. Hin und wieder dringt ein kurzes Juchzen zu mir rüber, dann wenn der Wind die Schüler mal kurz aus dem Wasser lupft.
Ich geniesse derweil den Blick auf die tanzenden bunten Schirme vor dem See- und Alpenpanorama.
Der Achensee macht selbst bei Hudelwetter eine gute Figur. Doch dann lässt der Wind nach. Zeit, aus dem Wasser zu kommen. Eine müde, aber vor Glück strahlende Tochter kommt mir entgegen.
Jetzt wird es Zeit für uns, im Hotel einzuchecken.
Gut schlafen und essen und ein wenig Wellness am Achensee
Das Hotel St. Georg zum See in Maurach ist unser Ziel. Der Eingangsbereich, Bar, Restaurant, Terrasse und der kleine Wellnessbereich sind frisch renoviert und präsentieren sich in moderner, alpiner Atmosphäre.
Unser Zimmer ist noch nicht ganz auf dem neuesten Stand, aber es ist sauber und geräumig. Das Hotel liegt zwar direkt an einer Strasse, aber die Fenster sind gut schallisoliert, sodass wir in der Nacht bestens schlafen können. Auch das Essen im Rahmen der Halbpension schmeckt vorzüglich.
Hotel St. Georg zum See in Maurach
Tiroler Steinöl – das schwarze Gold des Achensee
Im Hotel komme ich zudem in den Genuss eines Steinölbades und einer Steinölmassage. Danach können wir beide, Mutter und Tochter, uns einen Termin bei der Kosmetikerin.
Tiroler Steinöl, das schwarze Gold, wird am Achensee gewonnen. Man sagt ihm eine harmonisierende und heilende Wirkung nach. Ich zumindest fühle mich nach der Behandlung tiefenentspannt – beinahe runderneuert.
Einen spannenden Einblick in die Geschichte des Tiroler Steinöls und seiner Gewinnung bekommen wir im Erlebniszentrum Tiroler Steinöl Vitaler in Pertisau – und nachdem ich mich ja vorab schon von der Wirkung hab überzeugen lassen, decke ich mich im zugehörigen Laden gleich noch mit den entsprechenden Pflegeprodukten für zuhause ein.
Mit dem E-Bike unterwegs am Achensee
Der nächste Morgen weckt uns mit Sonnenstrahlen und einem bezaubernden Ausblick vom Zimmer über den See.
Nach dem Frühstück schnappen wir uns in Maurach beim Sportgeschäft Wörndle zwei E-Bikes. Leider bin ich etwas zu klein für die vorhandenen Mountain-E-Bikes und ich muss auf ein Tourenrad umsteigen. Also entschliessen wir uns, die geplante Tour auf den Feilkopf, die teilweise über Schotterpisten führen würde, zugunsten einer Tour entlang des Ufers des Achensee sausen zu lassen.
Wir radeln also am Seeufer entlang bis nach Achenkirch. Immer wieder bieten sich wunderbare Ausblicke über den funkelnden Smaragd, der von schützenden Berghängen umgeben ist. In Achenkirch drehen wir um. Es wird Zeit zurück zu kehren. Teil 2 des Kitesurfkurses steht an.
Kitesurfen Teil 2 – Übung macht den Meister
Am Nachmittag ziehen dunkle Wolken auf und sei bringen zum Glück den Wind mit. Für Nina geht es nach dem Aufbau des Kites gleich ins Wasser. Üben, üben, üben ist angesagt. Als es dann doch zu schütten anfängt, verziehe ich mich ins nahegelegene Atoll, ein grosses Freizeit- und Wellness-Bad direkt am Achensee. Ich wärme mich bei einer Tasse Tee. Als der Regen nachlässt, gehe ich wieder nach den Kitersurfern schauen.
Diese haben das Wasser mittlerweile wieder verlassen. Der Wind hat sich leider gelegt und der Regen ist nun doch etwas zu stark geworden. Die Gesichter sind ein wenig lang. Alle Kursteilnehmer hätten sich offensichtlich über mehr Wind gefreut, aber so ist das nun mal mit der Natur. Es kommt, wie es kommt!
Wandern am Achensee
Dafür lockt uns der nächste Morgen bei schönstem Sonnenschein auf den Berg. Eigentlich war für heute starker Regen angesagt, aber bis auf ein paar Wolken ist davon so gar nichts zu spüren.
Es gäbe unzählige schöne Wanderrouten in der Region. Da wir aber zeitlich etwas eingeschränkt sind, weil am Nachmittag der dritte Teil des Kitesurfkurses ansteht, entscheiden wir uns, mit der nahegelegenen Rofanseilbahn in die Höhe zu fahren. Die Aussicht auf den See, der sich jetzt tatsächlich in Wolken hüllt, ist traumhaft.
Wir wandern an der Bergflanke entlang bis zur Dalfazalm.
Hier gebe es den besten Kaiserschmarrn, haben wir uns sagen lassen. Was wäre eine Reise nach Österreich ohne einen Kaiserschmarrn? Zumindest sehr unvollständig wäre sie!
Also geniessen wir unser süsses Schmankerl, während sich die Wolken den Berg hinauf schieben. Diese drohen die Dalfazalm zu verschlucken, um dann nur wenige Augenblicke später wieder den warmen Sonnenstrahlen zu weichen.
Das Wetter wechselt schnell in den Bergen und es ist traumhaft schön, diesen Wechsel mitzuerleben. Man fühlt sich sehr bewusst als kleiner Teil der Natur.
Tipp: Auf die Wettervorhersage sollte man sich hier nicht verlassen. Wir hatten meist wesentlich besseres Wetter, als vorausgesagt. Eigentlich sollte es die drei Tage mehr oder weniger durchregnen. Gut, wenn man für alles gewappnet ist und es dann viel besser kommt, als erwartet!
Im strahlenden Sonnenschein wandern wir zurück zur Bergstation. Jetzt zeigt sich der grüne See in seiner vollen Pracht.
Kitesurfkurs Teil 3 – mit dem Kite über den See flitzen
Der letzte Teil des Kitesurfkurses steht an und passend dazu hebt sich auch der Wind, von dem am Morgen noch gar nichts zu spüren war. Die Sonne scheint und diesmal hat der Wind richtig Kraft. Genau richtig, um die ersten Versuche auf dem Brett zu wagen.
Nach ein paar Platschern ins Wasser gelingt das schliesslich auch. Der Wind hebt Nina aus dem Wasser. Der gelb-orangefarbene Schirm spannt sich in der Luft und Nina saust auf dem Board stehend über den See.
Immer wieder aufs Neue. Auch wenn ich ihr Strahlen vom Ufer aus nicht sehen kann, spüre ich es! Warum habe ich mich eigentlich nicht auch für den Kurs angemeldet? Vielleicht beim nächsten Mal – denn soviel ist klar: Der Achensee hat uns gewiss nicht zum letzten Mal gesehen!
Mein Fazit:
Ich kenne kaum eine andere Gegend, die besser geeignet ist für eine aktive und gleichzeitig entspannte Reise für Paare und aktive Familien. Denn hier kommen auch Jugendliche auf ihre Kosten. Eine Kombination aus Action und Genuss trägt den unterschiedlichen Bedürfnissen voll und ganz Rechnung.
Wir haben einen smaragdgrünen Schatz gefunden – und der trägt einen Namen: Achensee!
Geht raus in die Natur, erlebt die Elemente, das Wetter, den Wind, die Sonne und auch den Regen. Es ist ein wunderbares Gefühl, sich als Teil der Natur zu fühlen.
Mit sonnige Grüssen
Weitere Leseempfehlungen für sportlich aktive Ferien am Achensee:
Nicole von princess.ch hat weitere Tipps für Wanderungen und Velotouren in der Region: Ein Ausflug an den Achensee im Tirol
Steffi von adailytravelmate.com hat Tipps für aktive Familien mit Kleinkindern: Achensee zum Wandern und Entspannen
Angela von unterwegsmitkind.com war mit ihrem Sohn zum Langlaufen und Winterwandern in der Region: Jenseits der Pistengaudi: Langlauf und Wandern am Achensee
Hallo! Ich bin Ellen. Ich bin die Gründerin von PATOTRA, Content-Creator und freie Journalistin. Ich liebe das Meer und kleine Inseln. Aber auch die Berge, die Wüste, der Dschungel und Grossstädte können mich begeistern. Begegnungen mit Menschen sind für mich der Schlüssel zu anderen Ländern und deren Kultur. Nachhaltige Projekte liegen mir dabei ganz besonders am Herzen. Meine grossen Leidenschaften sind: das Reisen, das Schreiben und das Fotografieren.
Im Jahr 2014 entstand PATOTRA als reiner Familienreiseblog. Gemeinsam mit meinen drei Kindern und meinem Mann durfte ich viele tolle Nah- und Fernreisen erleben, die sich hier auf dem Blog in Form von Reiseinspirationen und Reisetipps wiederfinden. Aus den Reisen mit Kindern wurden im Laufe der Jahre Reisen mit Teenagern. Schliesslich ist der Blog, gemeinsam mit meinen Kindern, den Kinderschuhen entwachsen. Mittlerweile reise ich meist gemeinsam mit meinem Mann – oder auch mal alleine.
Mit viel Herz und ansprechenden Reisefotografien möchte ich Euch ermutigen, diese Welt selbst und mit offenen Augen zu entdecken. Mein Fokus liegt auf spannenden Geschichten, traumhaften Landschaften und Begegnungen mit Menschen. Manchmal bringe ich Euch den Geschmack der grossen, weiten Welt auch in Form von Rezepten von meinen Reisen mit.
Offenlegung: Die Recherche fand auf Einladung von Achensee Tourismus statt. Meine Meinung bleibt davon unangetastet.
7 Antworten
Danke fürs Erwähnen liebe Ellen. Ich habe nur gute Erinnerungen an unseren Ausflug an den Achensee. Im Dezember machen wir dann unseren traditionellen Wellnessurlaub (ganz privat) wieder in Maurach. Ich freue mich schon!
Sehr gerne, liebe Nicole!
Ein ganz toller Reisebericht liebe Ellen und wir sagen auch Danke für’s Erwähnen.
Es hat uns sehr gefreut euch kennenzulernen und vielleicht sieht man sich bald wieder?
Bis dahin ganz liebe Grüße vom Achensee
Liebe Familie Hundsbichler-Wechselberger
Es hat mich sehr gefreut, bei Ihnen zu Gast zu sein.
Ganz herzliche Grüsse
Ellen
Liebe Ellen,
am Achensee bin ich auch immer wieder gerne. Auf dem Wasser war ich bisher aber immer nur mit dem Schiff unterwegs. Da sollte ich mir einen Kitesurfing-Kurs vielleicht mal als Anregung nehmen.
Aber garantiert werde ich beim nächsten Besuch auf der Dalfaz Alm den Kaiserschmarrn testen. Der sieht einfach zu gut aus. Ein Jausenbrett kann ich dort aber auch wärmstens empfehlen.
Liebe Grüße
Martina
Liebe Martina
Den Kitesurf-Kurs solltest Du tatsächlich mal probieren! Und ich werde beim nächsten Besuch auf der Dalfaz Alm auf jeden Fall das Jausenbrett probieren!
Herzliche Grüsse
Ellen
Ich liebe es auch, im Urlaub sportlich zu sein. Man probiert oft Sachen aus, die man sonst nicht unbedingt gemacht hätte. Freue mich auch jetzt schon wieder auf meinen Urlaub in Seis am Schlern