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Ein Wochenende am Atzmännig

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Atzmännig – Chrüzegg – Goldingen

Unser Jüngster hat sich zum Geburtstag ein Wochenende in den Bergen gewünscht, um genau zu sein im Berggasthaus Chrüzegg.

Trotzdem sich der Sommer dieses Jahr von seiner unbeständigen Seite zeigt, wollten wir dieses Geschenk nun endlich einlösen.

Bei sehr wechselhaftem Wetter starteten wir am Bodensee. Etwa eine Stunde später waren wir am Ziel in Goldingen bei den Sportbahnen des Atzmännig. Der Atzmännig bietet jede Menge Bergspass für Familien. Neben einer Sommerrodelbahn, einem Seilpark und einem Rutschturm gibt es oben auf dem Berg den lustigen Spatz Männi Erlebnisweg, der bereits Kinder ab 2 Jahre begeistern kann. Der Weg ist nicht kinderwagengängig. Für die ganz Kleinen können allerdings an der Bergstation Kinder-Rückentragen für CHF 8.– (Stand August 2014) ausgeliehen werden.

Seilbahn Atzmaennig

Unser Plan war es, mit dem Sessellift den Berg hoch zu fahren und von dort die etwa 90 Minuten entlang dem Geoweg zum Bergassthaus Chrüzegg zu spazieren. Nur leider schüttete es bei unserer Ankunft in Goldingen in Strömen. Etwas ratlos sassen wir im Auto und überlegten ob wir wohl ganz unsportlich mit dem Auto den Bergweg hinauffahren könnten. Petrus hatte in dieser Situation offenbar Erbarmen mit uns. Nach zehn Minuten Starkregen schien die Sonne wieder – im wahrsten Sinne aus heiterem Himmel. Jetzt hielt uns nichts mehr. Die Tickets für die Bergbahn waren schnell gelöst. Mit der Fahrt über die saftigen Kuhweiden, begleitet von den Glockenklängen der glücklichen Kühe unter uns, vorbei an der Sommerrodelbahn, die sich silbern glänzend den Berg hinunterschlängelte, startete unser Bergwochenende.

Kuh auf der Chruezegg

Geowanderweg

Wie richtige Greenhorns kamen wir uns vor, als wir an der Bergstation ankamen. Der Weg, der hier meist über Bergwiesen führt war nach dem Regen völlig aufgeweicht. Teilweise sanken wir fast bis zu den Knöcheln im Schlamm ein und es fühlte sich eher nach Schlittschuhlaufen, als nach Wandern an. Ein wirkliches Vergnügen war das nicht.

Dafür wurden wir mit magischen Augenblicken für die Mühen belohnt. Die Wälder dampften, nachdem die Sonne den nassen Boden wärmte. Es entstand eine unwirklich scheinende Stimmung. So etwas Schönes kann man nur in den Bergen erleben!

Nebel auf der Wanderung zum Chruezegg

Entlag des Geowanderwegs und seinen steilen Nagelfluhwänden führte unser Schlitterpfad. Irgendwann war ein Donnergrollen zu hören. Wer die Berge kennt, der weiss, dass hier das Wetter sehr schnell wechseln kann. Wir mussten also die Kids antreiben, da uns die Situation doch etwas bedrohlich erschien.

Geoweg Chrüzegg

Berggasthaus Chrüzegg

Vermatscht bis zum Gesäss, aber zufrieden kamen wir am Berggasthaus an. Der Wirt, Herr Manser, begrüsste uns freundlich und führte uns als Erstes in den Keller, um uns dort Finken (Hausschuhe) anzuziehen. Im Keller waren drei Regale mit Hausschuhen in allen Farben und Grössen. Nachdem jeder ein passendes Paar gefunden hatte, waren wir froh unsere matschigen Wanderschuhe erst mal los zu sein.

Das einfache Zimmer mit Gemeinschaftsdusche und WC über den Gang war schnell bezogen, hatten wir doch alle nur einen kleinen Wanderrucksack mit dem Nötigsten für eine Nacht dabei.

Froh darüber, dass wir es trotz widriger Umstände hier rauf geschafft hatten, genossen wir bei einem feinen Abendessen den Ausblick über den Zürichsee bis hin zu den Berner Alpen mit Eiger, Mönch und Jungfrau. Auf der anderen Seite des Berges war gar unser heimatlicher Bodensee zu sehen. „Hier liegt Ihnen die ganze Schweiz zu Füssen“ heisst der Slogan der Chrüzegg und ich muss zugeben, dass die Realität dem sehr nahe kommt.

Ausblick vom Chrüzegg

Müde von der frischen Bergluft sanken wir nach einem kleinen Plausch mit dem Wirt in unsere Betten.

Früh am nächsten Morgen weckte uns das Glockenkonzert der Kühe, die vor unserem Fenster friedlich grasten. Es duftete nach frischer Bergluft und die Sonne zeigte sich von ihrer strahlenden Seite. Wir freuten uns auf einen feinen Zmorgen (Frühstück) mit Käse und selbstgemachtem Joghurt aus der hauseigenen Alpkäserei. Allein dafür würde sich auch ein Aufstieg von ganz unten lohnen.

Käse Chrüzegg

Herr Manser liess mich freundlicherweise noch einen Blick in seine kleine aber feine Käserei werfen, in der er jeden zweiten Tag neuen Käse herstellt.

Käserei Chrüzegg

Danach ging es vergnügt über Wiesen mit wilder Minze und wildem Thymian hinab ins Tal.

Es war ein prächtiger, sonniger Tag und die Aussicht war so schön, dass wir fast Mitleid mit den Wanderern hatten, die uns entgegen kamen – lag doch die schöne Aussicht über den Zürichsee in ihrem Rücken. Der Weg runter ist recht steil und teilweise müssen hohe Stufen überwunden werden. Dafür ist das Tal auch schon in etwa 70 Minuten erreicht. Wie gut, dass am Ende dieser Tour eine Belohnung auf die Kinder wartet. Eine Fahrt auf der Rodelbahn und ein paar Mal rutschen, damit kann man bestimmt auch die grössten Wandermuffel locken.

Bei schönem Sommerwetter ist am Freizeitpark Atzmännig sehr viel Trubel. Wir lassen das der Kinder wegen über uns ergehen und sehen unsere Belohnung eher in der Wanderung. So kommt schliesslich jeder auf seine Kosten.

Rodelbahn Atzmännig

Die Gegend ist ein schönes, sehr familienfreundliches Wander-, Ski- und Freizeitgebiet, das ich auch Familien mit kleinen Kindern durchaus empfehlen kann. Aber auch Wanderer ohne Kids finden hier eine Vielzahl unterschiedlicher Wanderwege mit tollen Aussichten.

Wir haben unser Wochenende in den Bergen auf jeden Fall genossen. Solche Geburtstagswünsche dürfen ruhig öfter kommen.

Ich freue mich, wenn Ihr auch auf unsere nächste Tour wieder mitkommt.

Mit sonnigen Grüssen
Eure Patotra

Zusatzinfos

  • Infos zu den Bahnen, Wanderwegen etc. : www.atzmaennig.ch
  • Infos zur Chrüzegg: www.chruezegg.ch
  • In der Nähe der Station Atzmännig befindet sich ein Campingplatz mit witzigen Holziglus, in denen bis zu 6 Personen übernachten können.

2 Antworten

  1. Schöner Berich, da kommen gerade Kindheitserinnerungen auf. Vor vielen Jahren bin ich auch die Rutschbahn am Atzmännig runter gedüst. Ein tolles Erlebnis. Und die Ausicht von da oben, wunderschön. Da müssen wir bei unserem nächsten Aufenthalt in der Schweiz unbedingt auch wieder einmal hin. Ich nehme dann gleich mein Gotte-Meitli mit 🙂

    Liebe Grüsse aus Fremantle,
    Reni

    1. Liebe Reni,
      Vielen Dank für Deinen lieben Kommentar!
      Ja, ein Ausflug zum Atzmännig lohnt sich wirklich. Da wird Dein Gotte-Meitli bestimmt viel Spass mit Dir haben.:-)
      Liebe Grüsse an Euch zwei aus der Ostschweiz!
      Ellen

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