Ausflugstipp Thurgau: ein Kanu mieten und raus auf den Bodensee und Rhein

Ein Kanu zu mieten und damit raus auf den Bodensee und Rhein zu paddeln ist eine tolle Möglichkeit die Natur aktiv zu erleben.
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Einfach mal abschalten, die Natur geniessen und dabei aktiv sein, dafür eignet sich der Kanton Thurgau am Bodensee hervorragend. Ob beim Wandern oder Radfahren – der Thurgau ist immer gut für traumhafte Aussichten.

Aber nicht nur vom Land aus macht die Bodenseeregion eine perfekte Figur. Auch auf dem Wasser sorgt der Thurgau für unvergessliche Momente. Wir haben wir uns ein Kanu gemietet und haben uns aufs Wasser begeben.

Kanutour von Kreuzlingen nach Gottlieben und zurück

Früh morgens machen wir uns auf den Weg. Das Kanu haben wir vorab bei der Jugendberge Kreuzlingen reserviert. Das Kanuzentrum La Canoa Konstanz betreibt hier eine seiner zahlreichen Mietstationen am Bodensee.

Die Jugendherberge Kreuzlingen befindet sich in der herrschaftlichen Villa Hörnliberg, inmitten des Seeburg-Parks, dem grössten Erholungs- und Erlebnispark am See. Ein grosser Abenteuerspielplatz, ein Tierpark, ein Kräutergarten, ein Aussichtsturm, ein Schloss mit Restaurant und das Seemuseum Kreuzlingen sind im Park beheimatet. Zudem sind der Bahnhof Kreuzlingen Hafen und der Hafen Kreuzlingen nur wenige Schritte entfernt. Eine schönere Lage für eine Jugendherberge kann man sich kaum vorstellen. Nach einer kleinen Einweisung durch den Herbergsvater schnappen wir uns das Kanu und schieben es durch den Park hinunter zum Wasser.

Schloss Seeburg in Kreuzlingen
Schloss Seeburg in Kreuzlingen

Noch sind so gut wie keine Schiffe und Boote auf dem See zu sehen. Das haben wir nicht nur der frühen Stunde, sondern auch Corona zu verdanken. Es sind kaum Ausflugsschiffe unterwegs. Die Sonne glitzert auf dem Wasser und der Blick schweift über den Bodensee, der ganz im Osten, Richtung Vorarlberg, sogar bis zum Horizont reicht.

das Kanu wird eingewässert
das Kanu wird eingewässert

Unser Ziel für den heutigen Tag liegt aber weiter im Westen. Mit vereinten Kräften paddeln wir in Richtung Konstanz und Seerhein. Schon nach wenigen Minuten heben wir den Konstanzer Hafen erreicht. Von weitem sichtbar scheint es fast, als würde uns die vom Bildhauer Peter Lenk geschaffene, grosse Hafenstatue Imperia zuwinken. Der Kenner weiss aber, dass die 9 Meter hohe, nur spärlich bekleidete Kurtisane nicht winkt, sondern in einer Hand eine zwergenhafte Figur mit königlicher Krone und Reichsapfel und in der anderen Hand eine ebensolche Figur mit päpstlicher Tiara hält. Dies in Anlehnung an die Zeiten des Konstanzer Konzils, in denen sich der Klerus wohl nicht nur den himmlischen Geboten, sondern auch den irdischen Verlockungen zuwandte.

Hafen Konstanz
Hafen Konstanz

Wir lassen die leicht, aber zeitgemäss mit Mund-Nasen-Maske bekleidete Dame links liegen.

Imperia mit Maske
Imperia mit Maske

Ebenso das Konzilgebäude und das Inselhotel, das mit seiner hübschen Terrasse ansonsten immer gerne ein Anlaufpunkt für einen gepflegten Apéro ist. Heute aber nicht. Überhaupt ist es seit Monaten mein erster Besuch in Konstanz. Auch wenn die entsetzliche Grenzschliessung mit Grenzzaun noch nicht wirklich verdaut ist und auch die Grenzschliessung noch nicht aufgehoben ist, dürfen wir immerhin zu Wasser meine Lieblingsstadt am See durchqueren. (Anmerkung der Redaktion: zum Glück sind das vergangene Zeiten!)

Der Konstanzer Pulverturm
Der Konstanzer Pulverturm
Streetart in Konstanz
Streetart in Konstanz

Auf dem Seerhein zieht die Strömung merklich an. Schon bald erreichen wir auf der linken Uferseite wieder die Schweiz. Unweit der Uferlinie erstreckt sich die Kleingartensiedlung Tägermoos. Auf der rechten, der deutscher Uferseite breitet sich der Schilfgürtel des Wollmatinger Rieds aus – ein ausgedehntes Naturschutzgebiet vor den Toren der Stadt Konstanz.

In der Ferne ruft ein Kuckuck, Frösche quaken im Schilf und ein Schwan beut sich fauchend und drohend zum Schutz seiner Küken vor unserem Kanu auf.

Der Schwan protestiert
Der Schwan protestiert

Wir paddeln im Gleichklang und kommen schnell voran. Das Seerheinbad Badeplatz, einer unserer liebsten Badeplätze am See ist um diese Zeit noch wenig bevölkert.

Vor uns liegt der Tägerwiler Badeplatz
Vor uns liegt der Tägerwiler Badeplatz

Bald danach erscheint das Schloss Gottlieben, das der berühmten Opernsängerin Lisa della Casa gehörte. Während das Schloss vom Land aus kaum zu sehen ist, ist es vom Wasser aus betrachtet durchaus eindrücklich. Bevor der Seerhein in den Untersee übergeht, wenden wir unser Kanu auf der Höhe des Fischerdorfs Gottlieben mit seinen hübschen Fachwerkshäusern.

Ab jetzt heisst es für uns gegen den Strom zu paddeln. Das geht nur mit vereinten Kräften. Bei der Seerhein-Schenke Kuhhorn legen wir an. Zeit für eine Rast. Im urigen Beizli bei Fritz und Fränzi stärken wir uns mit saurem Moscht und währschaftem Wurst-Käse-Salat.

Am Kuhhorn
Am Kuhhorn

Wieder bei Kräften geht es danach weiter rheinaufwärts. Gegen die Strömung und die auffrischende Bise anzukämpfen geht mit der Zeit ganz schön in die Arme und auch das Steuern des Kanus will bei diesen Bedingungen geübt sein. Aber gemeinsam schaffen wir das. Nach rund 4 Stunden (inklusive Pause) erreichen wir wieder unseren Ausgangspunkt am Seeburgpark Kreuzlingen.

Unser Fazit: Eine Kanutour ist eine empfehlenswerte Möglichkeit für Familien und Freunde den Bodensee und den Rhein aktiv zu erleben.

Info: Es werden auch Mehrtagestouren und Einwegmieten für die Kanus angeboten. Weitere Informationen dazu: La Canoa

Gegenverkehr

Eine fixfertige fünftages-Tour mit dem Kanu auf dem Bodensee und Rhein findet Ihr hier: Waterworld Bodensee

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