Dort, wo vor beinahe hundert Jahren Grosstransformatoren gebaut wurden, um dem wachsenden Energiebedarf gerecht zu werden, empfängt uns jetzt eine riesige, moderne Halle.
Die Trafohalle, in der auch heute noch die industrielle Goldgräberstimmung zu spüren ist, wurde gekonnt ins moderne Design des 21. Jahrhunderts transformiert. Neben der Tatsache, dass die Trafohalle eine einzigartige Lokation für Events ist, war sie für uns schlicht und ergreifend der Durchgang zu unserem Domizil für ein Wochenende.
Ohne Schnörkel, ehrlich und mit klaren Strukturen präsentiert sich die Lobby des Hotels Trafo. Abgesehen von den bunten Fenstern der Trafohalle, verleihen viel weiss und dezente Erdtöne dem Gebäude eine schlichte Eleganz.
Nach einem freundlichen Check-in freuen wir uns auf eine kleine Auszeit mal ohne Kinder. Auch die Zimmer kommen ohne Schnörkel und überflüssigem Schnickschnack aus. Klassisch, schlicht und im Einklang mit der Geschichte des Hauses. Zahlreiche, riesige schwarz-weiss Aufnahmen aus den industriellen Tagen der Trafohalle, erzählen spannende Geschichten von Menschen und Maschinen.
81 Zimmer hat das Hotel, die vermutlich vornehmlich von Businessreisenden genutzt werden und auf deren Bedürfnisse zugeschnitten sind. Davon zeugen auch verschiedene Seminarräume. Die Lage, nur etwa zwei Gehminuten vom Bahnhof Baden entfernt, macht eine Anreise mit dem Auto weitgehend überflüssig.
Wir hatten keine Businesstermine, sondern freuten uns darauf, das Städtchen Baden zu erkunden und die Annehmlichkeiten der Trafo Hallen kennenzulernen. Die Fussgängerzone ist gleich jenseits des Bahnhofs und ist zu Fuss in nur 4 Minuten erreicht. Baden ist ein lebendiges und dennoch gemütliches Städtchen.
Baden liegt etwa 20 km westlich von Zürich im Limmattal. Bereits die Römer erkannten die Vorzüge des Ortes und liessen sich hier nieder, um die mineralreichen Thermalquellen zu nutzen. Unser Ziel war, nach einer kleinen Stärkung in der Crêperie Petit Blue im Stadtzentrum, die Ruine Stein, die auf einem Felsen hoch über der Stadt prangt.
Der Anstieg über unzählige, teilweise in den Felsen geschlagene Stufen, wird mit einem herrlichen Blick auf und über die Stadt, den Stadtturm und die umgebenden Weinberge belohnt.
Bereits während meiner Schulzeit war Baden für mich die ideale Shopping-Stadt. Manche Dinge ändern sich zum Glück nie – und so hielt es mich trotz des Ausblicks nicht lange auf dem Fels. Viel zu gross waren die Verlockungen. Enge Gassen, hübsche Geschäfte und Kaffees hatte und hat Baden damals, wie heute zu bieten. Ein sehr gut sortierter Whisky-Laden schaffte es auch meine bessere Hälfte in Shopping Laune zu versetzen. Kaum hatte ich ihm mal – er sagt für mindestens eine halbe Stunde – meinen Rücken zugekehrt, hatte er auch schon, vermutlich aus purer Verzweiflung, eine Papiertüte mitsamt Inhalt in der Hand.
Ein paar Einkaufstüten später – nein, es blieb bei einer aus dem Whisky-Laden – genossen wir einen Rundgang durch die Stadt. Ein gläserner Lift bringt einen runter ans Ufer der Limmat. Von dort aus gelangt man vorbei am Landvogteischloss und über die Holzbrücke wieder zurück in Richtung Altstadt. Das mittelalterliche Städtchen ist durchaus einen Blick wert.
Hungrig gelaufen, freuten wir uns nach einem erfolgreichen Shopping- und Sightseeing-Tag auf unser Abendessen. Der geschmackvoll gestaltete Eingang zum zentral gelegenen Restaurant Piazza war bereits verheissungsvoll. So genossen wir ein feines Tröpfchen aus der Gegend und unser Menü. Wir hatten etwas Unterschiedliches bestellt und waren beide sehr begeistert von dem, was uns auf den Tellern gebracht wurde. Die Speisen waren durchweg frisch und sehr schmackhaft.
Nach einem abschliessenden Espresso, hatten wir dann auch die nötige Bettschwere um direkt zurück auf unser Zimmer im Hotel Trafo zu gehen. Die fünf Kinosäle im Trafo-Komplex liessen wir dann auch schnöde links liegen.
Bequeme Betten und ein gutes Raumklima sorgten dafür, dass wir am nächsten Morgen gut ausgeruht das Frühstück im Hotel einnehmen konnten. Hierfür gibt einen kleinen als Self-Service Bereich, wo sich jeder nach seinem Geschmack sein Frühstück zusammenstellen kann. Sicherlich ideal für Business-Reisende, für ein unkompliziertes Paar, das eine kleine Auszeit vom Alltag geniesst, ist es ok. Ich muss allerdings gestehen, dass ich ohnehin kein Fan von Buffets bin.
Nach dem Frühstück wartete der Hamam auf uns. Dieser befindet sich zwar auch in den Trafohallen, gehört aber nicht zum Hotel. Hotelgäste profitieren aber von einer Ermässigung auf den Eintritt. Etwa 90–120 Minuten dauert ein Durchgang durch die verschiedenen Station, wie Dampfbad, Peeling etc., aber ohne Anwendungen, die je nach Belieben dazu gebucht werden können.
Unser Hotel-Check war sehr angenehm und entspannt und nach einer kleinen Auszeit fällt der Rückweg in den Alltag gleich viel leichter.
Mein Fazit zum Hotel Trafo in Baden
Das Hotel Trafo ist ein interessantes und schickes Designhotel, das perfekt auf die Bedürfnisse von Business-Reisenden zugeschnitten ist. Es eignet sich auch für einen Kurzaufenthalt für Paare, die Baden erkunden möchten. Auch Zürich und Basel sind von hier aus mit dem Zug schnell erreicht.
Baden selbst bietet eine gute Gastronomie, hübsche Geschäfte und ist ein durchaus sehenswertes mittelalterliches Städtchen. Für ein romantisches Wochenende ist das Hotel Trafo, zumindest nach meinem Empfinden, etwas zu zweckmässig – aber dafür wurde es schliesslich auch nicht konzipiert. Für eine kleine Auszeit vom Alltag ist es allemal geeignet.
Ich wünsche Euch viele kleine Auszeiten vom Alltag!
Mit sonnigen Grüssen
Weiter Informationen zum Trafo Hotel Baden
Herzlichen Dank an das Hotel Trafo für die freundliche Einladung, die diesen Bericht ermöglicht hat.