Eigentlich bin ich gar kein Fan von grossen Hotels. Aber Ausnahmen bestätigen die Regel.
Shangri-La`s Mactan Resort & Spa ist definitiv solch eine Ausnahme.
An sich ein grosser Hotelkomplex mit rund 500 Zimmern, dessen Grösse allerdings, aufgrund der riesigen Landfläche von 13 ha, völlig in den Hintergrund rückt.
Meine Ankunft im Hotel fiel auf die späten Abendstunden. Viel gesehen habe ich deshalb erst mal nicht. Dafür habe ich mich über einen süssen, schokoladigen Willkommensgruss und ein geräumiges Zimmer mit einem bequemen Bett gefreut.
Der nächste Morgen empfing mich mit einem überwältigenden Ausblick über die Anlage und das Meer. So kann der Tag beginnen! Ich hatte einiges vor, schliesslich war ich in der Mission „entdecke die philippinische Küche“ unterwegs.
Eigens hierfür wurde mir von der Hotelküche ein wahrlich verheissungsvoller Stundenplan zusammengestellt. Frei nach dem Motto: Wie verbringe ich einen ganzen Tag damit zu essen.
Frühstück im Acqua
Den Morgen startete ich also bei einem köstlichen Frühstück im schicken Restaurant Acqua. Mit Blick in den Garten. Vor allem Fans der italienischen Küche kommen hier voll und ganz auf Ihre Kosten. Mir persönlich haben es vor allem das frische Obst und die frischen Säfte angetan. Die Mangos von Cebu geniessen den Ruf die besten der Welt zu sein. Eigentlich hätten mir die schon gereicht, um glücklich zu sein.
Kontrastprogramm auf dem Markt von Lapu Lapu
Da ich den Tag nicht nur im Hotel verbringen wollte, nahm mich Souschef Adolfo Lopez nach dem Frühstück mit auf den Markt in Lapu Lapu .
Hier wuselt das Leben. Zwischen Schweineohren, Algen, frischen und getrockneten Fischen und köstlichem Obst, spielt sich hier das echte Leben der Philippinos ab. Dieser Markt ist ein lebhafter und bunter Ort, an dem kaum je Touristen anzutreffen sind. Ich mag es in das Leben anderer Kulturen zu spüren und dieser Markt ist der ideale Ort dafür.
Abgesehen von den vielen unterschiedlichen Köstlichkeiten, habe ich noch nie zuvor so viele unterschiedliche Reissorten gesehen. Es soll mehr als 12’500 davon geben!
Aber ich muss zugeben, einen robusten Magen braucht man schon. Die Gerüche und optischen Eindrücke sind für den mitteleuropäischen Magen teilweise doch sehr ungewohnt.
Auch die Durian, die manchmal auch als „Stinkfrucht“ bezeichnet wird, hatte Saison. Die gab es zwar nicht auf dem Markt zu kaufen, aber gut verpackt in Plastikfolie im Supermarkt. Da ich schon viel von dieser Frucht gehört und gelesen hatte, liess ich es mir natürlich nicht nehmen, diese nun einmal zu probieren. Mein Begleiter besorgte mir eine Packung. Etwas skeptisch öffnete ich diese, um ganz vorsichtig ein kleines Stückchen in meinen Mund zu schieben. Ich war überrascht. So schlecht wie sie riecht, schmeckt sie gar nicht. Süsslich und ein wenig wie reifer Camembert.
Lunch im Tides
Kaum war ich zurück in der Oase des Hotels, erwartete mich auch schon die nächste kulinarische Überraschung.
Chefkoch Frank Bohan und Souschef Adolfo Lopez begleiteten mich zum gemeinsamen Lunch im Tides, einem stylischen Restaurant in der Hotelanlage. Adolfo Lopez stammt von der Insel Cebu und bringt sein Wissen über die landestypische Küche ein. Frank Bohan ist Australier. Er ist Koch und Geniesser aus Leidenschaft. Sobald das Thema aufs Kochen kommt, fängt er begeistert an zu erzählen. Aber nicht nur das. Seine Augen bekommen dieses Funkeln, das Menschen eigen ist, deren Beruf auch ihre Berufung und Passion ist. Ich empfinde Begegnungen mit solchen Menschen immer als sehr inspirierend.
Das Tides bietet eine interaktive, internationale Küche mit einem Buffet, das an Vielfalt und Präsentation seinesgleichen sucht. Auch das in der philippinische Küche allgegenwärtige Lechon (Spanferkel) wird hier täglich frisch zubereitet.
Ich kam allerdings nicht in den Genuss des Buffets, was mir als Buffetmuffel ganz recht war. Stattdessen wurde ein Tisch mit Bananenblättern ausgelegt und ein traditionelles philippinisches Budol-Budol Menü erwartete mich.
Budol bedeutet eigentlich „Bündel“. Gegessen wird mit den Händen. Meeresfrüchte, Fisch, Fleisch, Kochbananen, Reis und dazu köstliche Sossen. Hier glänzt die philippinische Küche auf ganz hohem Niveau!
Zu Abschluss noch eine «kleine» Portion Halo-Halo, was soviel wie «Mischmasch» heisst. Es handelt sich dabei also um eine Mischung verschiedener Zutaten: Eis, süsse Bohnen, gelierte Früchte, Palmzucker, Kokosnuss, Jackfruit etc.
Das Eis im Paradies ist lila!
Die Farbe bekommt es von der Yam-Wurzel.
Ein köstliches Mal in netter Gesellschaft. Es war so viel Essen auf dem Tisch, dass ich mehr als froh war, dass sich die neben den Küchenchefs auch die sympathische, französische Resident Managerin und der Marketingdirektor zu uns gesellten.
Sea Sactury
Puh! Ich war so was von satt und etwas Bewegung tat Not.
Perfekt dafür geeignet war das direkt am hoteleigenen Strand gelegene Riff und Meeresschutzgebiet. Unter fachkundiger Führung durch einen Hotelmitarbeiter, oder auch auf eigenen Faust, kann man hier inmitten bunter Fische schnorcheln. Ich bin ja schon häufiger geschnorchelt, aber so viele verschiedene bunte Fische habe ich selten zuvor an einem Ort gesehen.
Bereits im Uferbereich schwammen die bunten Fischchen um meine Beine und die der begeisterten Kinder.
Zu gerne hätte ich mich danach auf einen der Liegestühle mit Blick aufs Meer gelegt, um einfach nur zu geniessen. Aber ich war ja schliesslich nicht zum Spass hier!
Afternoon Tea in der Lobby Lounge
Der Afternoon Tea wartete schon. Auch wenn ich mir nicht vorstellen konnte, schon wieder etwas zu essen, war das, was nun kredenzt wurde, viel zu appetitlich, als dass ich hätte ablehnen können. Zwei Damen bereiteten frischen Kakao aus biologisch angebauten Kakaobohnen zu, die direkt aus dem Bergland Cebus stammten. Der Kakao war ungesüsst, leicht bitter, aber dennoch sehr schmackhaft und überraschend erfrischend. Dazu gab es Klebereis mit Kakao und Mangos. Ein Gedicht … !
Beim Afternoon Tea erzählte mir Chefkoch Frank Bohan, dass er bald einige weitere Leckereien mit dem lokalen Kakao, wie Truffel und Cocktails, mit ins Programm aufnehmen wird. Zusammen mit den Produzenten versucht er hier einen nachhaltigen Weg zu beschreiten und sich auf die Produkte der Region zu besinnen.
Spa Behandlung (Philippine Hilot)
Als Zwischengang kam ich nun in den Genuss einer Wohlfühl-Behandlung. Bananenblätter, Kokos und Reis begleiteten mich ja bereits durch den Tag. Um hier keine Entzugserscheinungen zu entwickeln, wurden diese Zutaten auch im Spa verwendet. Der Spa Bereich des Shangri-La`s Mactan Resort & Spa besteht aus kleinen Bungalows mit Umkleidezimmer, Dusche und Behandlungsraum. Eine sehr private Atmosphäre, um tief zu entspannen.
Ich wurde mit warmem Kokosöl massiert, das eine entgiftende Wirkung haben soll und in heisse Bananenblätter eingehüllt. Als mit dann noch eine mit Reiskörnern gefüllte Augenmaske aufgelegt wurde, war das Menü auch schon fast wieder komplett. Nein, im Ernst. Diese Massage war bei weitem die entspannendste und angenehmste Wellnessbehandlung, die ich jemals erlebt habe!
Perfekt nach meinem Essmarathon. Mein Bauch spannte doch etwas. Da ich aber, wie bereits gesagt, nicht (nur) zu meinem Vergnügen hier war, war mein Abend nach der Massage noch lange nicht zu Ende.
Dinner im Cowrie Cove
Mit Blick aufs Meer kam ich im Seafood Restaurant in den Genuss eines weiteren, ganz besonderen Menüs.
Der aus der Toskana stammende Souschef Paolo Pelosi zauberte vor meinen Augen köstliche, innovative Kreationen.
Da wurde direkt am Tisch Lachs im Glas mit Kokosholz geräuchert und eine delikate Krebsbrühe in einem gläsernen Espressokocher gezaubert. Zu jedem Gang gab es einen perfekt dazu abgestimmten Wein. Ein Genuss für Augen und Gaumen …
Zum krönenden Abschluss wurde auf einem romantischen, kleinen Inselchen im Meer Cheese Cake mit Mango serviert. Das einzige, was mir jetzt noch zum Glück fehlte, waren meine Familie und zwei Wochen Urlaub.
Im Hotel werden auch Kochkurse für Kinder angeboten. Wäre es nicht ein Traum, wenn die Kinder solch kulinarischen Verführungen im Repertoire hätten?
Fazit:
Ich bin auf Diät!!! Ich glaube, ich habe noch nie zuvor in meinem Leben soviel an einem Tag gegessen.
Es ist gar nicht einfach, mit knurrendem Magen so einen Text zuschreiben… Sorry, wenn der Text etwas sehr essenslastig geworden ist.
Das Shangri-La`s Mactan Resort & Spa hat mich nicht nur kulinarisch überzeugt. Die weitläufige, liebevoll gepflegte Anlage lässt deren Grösse völlig in den Hintergrund rücken. Es herrscht eine gepflegte, entspannte Atmosphäre. Wer sich auf Cebu ein paar Tage etwas ganz Besonderes gönnen möchte, ist hier ganz bestimmt richtig.
Auch für Kinder wird neben Kinderpools mit Rutschen und Wasserspielen einiges an Programm im Kinderclub geboten. Meine Kinder wären vermutlich nur schon im Meer mit Tauchermaske und Schnorchel bei den bunten Fischen mehr als glücklich.
Für mich ist das Shangri-La`s Mactan Resort & Spa der ideale Ort, um auf Cebu genussvoll anzukommen und mich einige Tage zu akklimatisieren. Von dort aus würde ich dann aber weiter fahren, um die Insel zu erkunden, denn diese hat noch weit mehr zu bieten.
Auf mich wartete aber noch ein ganz besonderes Highlight. Davon aber demnächst mehr.
Es gibt so viele schöne Orte auf dieser Welt! Entdeckt sie!
Mit sonnigen Grüssen
Ganz herzlichen Dank an das Philippine Department of Tourism für die Einladung!
Herzlichen Dank auch das Shangri-La`s Mactan Resort & Spa für das Verwöhnprogramm und die grosszügige Gastfreundschaft! Salamat!