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Costa Pacifica – Schnupper-Kreuzfahrt

Erfahrungsbericht über eine Schnupperkreuzfahrt mit Costa von Italien nach Frankreich und Spanien und zurück.
Inhalt

Eine Kreuzfahrt, das ist etwas für Rentner, so lautete bislang meine vorgefasste Ansicht. Da ich aber der Meinung bin, dass man nur über Dinge sprechen sollte, von denen man auch eine Ahnung hat, sagte ich spontan zu, als sich mir die Gelegenheit für eine Schnupperkreuzfahrt bot.

Italien, Frankreich, Spanien – drei Tage, drei Länder

3 Tage auf dem Mittelmeer von Savona über Marseille nach Barcelona und wieder zurück nach Savona, das würde ich aushalten. Ausserdem lockte mich der Gedanke in kurzer Zeit die drei Länder, Italien, Frankreich und Spanien, zu besuchen.

Ganz früh am Morgen geht es per Car (Reisebus) von Zürich in Richtung Savona, in Italien. Eine angenehme Art anzureisen. Die Zeit im Bus vergeht wie im Fluge.

Am Mittag ist der Hafen von Savona erreicht. Etwas ehrfürchtig betrete ich über die Gangway das schwimmende Hotel mit dem Namen Costa Pacifica. Wow, so ein Kreuzfahrtschiff ist ganz schön riesig! Das Motto der Costa Pacifica ist die Musik. Im Atrium, mit grosser Bar, steht ein DJ am Mischpult neben der Tanzfläche. Die Party scheint schon in vollem Gange. Nun denn, drei Tage auf einem „Disco Schiff“. Das kann ja heiter werden…

Costa Mittelmeer Savona
Blick von de Costa Pacifica auf Savona
Costa Pacifica
Costa Pacifica Atrium

Das Schiffsinnere ist plüschig amerikanisch. Eine Mischung aus Titanic und Las Vegas. Meinen Geschmack trifft das jedenfalls nicht. Da das Schiff für mich aber eher Mittel zum Zweck ist, um von A nach B und C zu kommen, kann ich gut damit leben. Sehr positiv überrascht mich dafür meine Aussenkabine. Gemütlich ist es dort und der Balkon mit einem umwerfenden Ausblick über das schier endlose Meer lässt mein Herz hüpfen.

Costa Pacifica Aussenkabine mit Balkon

Hier bleib ich! Zumindest so lange, bis ich wieder raus muss. Aperol Spritz Party am Pool. Nun denn. Nachdem ich mich ein paar mal verlaufen habe, so ein Schiff ist echt riesig, lande ich an einem der Pools.

Costa Pacifica Poolparty

Eine freundliche Dame drückt mir einen Aperol Spritz in die Hand. Ein weiterer DJ mischt am Pult die passende Untermalung. Die Gäste schauen den Barkeepern zu, wie sie Flaschen und Gläser kunstvoll durch die Luft wirbeln und dabei, quasi im Fluge und für die Zuschauer fast unbegreiflich, das perfekte Mischverhältnis im Glas hinbekommen. Spectaculo können die Italiener! Da die Costa eine italienische Gesellschaft ist, kommt man so auch in den Genuss auf einem schwimmenden Stück Italien zu reisen. Für mich, als bekennende Italienliebhaberin, gäbe es bei weitem Schlimmeres! Und was können sie noch ganz besonders gut, die Italiener? Etwas, das sie mit viel Passione betreiben. Kochen natürlich! Und so komme ich auch auf der Costa Pacifica in den Genuss echter italienischer Gaumenfreuden.

Costa Pacifica Kulinarik

Mama mia, wie die es schaffen für so eine Menge an Passagieren, 3780  Gäste passen neben den 1110 Crew Mitgliedern auf die Costa Pacifica, die Pasta punktgenau al dente an den Tisch zu bringen, ist mir ein Rätsel. Guter Wein und gutes Essen und sich dann in dem Wissen, dass man am nächsten Morgen in Frankreich aufwachen wird, vom sanften Wiegen des Schiffes in den Schlaf schaukeln zu lassen, das hat was!

Marseille

So weckt mich dann am nächsten Morgen das sanfte Rauschen des Meeres beim ersten Licht des zaghaft beginnenden Tages. Etwas schlaftrunken betrete ich meinen Balkon. Vor mir die Küste. Es duftet nach dem süssen Harz der Kiefern, die nur im Süden wachsen und nach warmen Felsen. Obwohl es erst April ist, riecht es nach Sommer, nach Ferien. Ich atme dieses Gefühl ganz tief ein. Da meine Kabine fast direkt hinter der Brücke liegt kann ich dem Kapitän und seiner Crew beim Navigieren während der Einfahrt in den Hafen von Marseille zuschauen.

Costa Pacifica in Frankreich

Ein schnelles Frühstück und dann nichts wie raus aus dem Schiff. Marseille wartet. Ich habe mich gegen einen der dazu buchbaren Landausflüge entschieden und nehme stattdessen den Shuttlebus in die Stadt. Ich möchte Marseille auf eigene Fast erkunden. Schon bei der Fahrt in die Stadt wird mir schnell klar, dass ich Marseille bisher offensichtlich ganz gewaltig unterschätzt hatte. Ich habe nicht viel erwartet, aber ein ganz besonderes Schätzchen vorgefunden. Schade, dass die Zeit sehr knapp war, aber ein paar Eindrücke konnte ich doch gewinnen. Eine Stadt, die ich unbedingt zu einem späteren Zeitpunkt noch einmal mit mehr Zeit besuchen möchte.

Kreuzfahrt Marseille
Marseille: So viel hübscher, als erwartet
Marseille
Marseille Hafen
Marseille am Hafen
Marseille: Eine Stadt zum verweilen

Nach einem kurzen aber doch abwechslungsreichen Landtag komme ich am späten Nachmittag wieder zurück auf das Schiff. Ich nehme mir die Zeit, das ganze etwas genauer unter die Lupe zu nehmen. Ich finde mehrere Pools für Gross und Klein, Platz zum Spielen, einen Kindercub, in dem die Kinder betreut sind, einen ganz besonders coolen Pool mit Riesenrutsche, die je nach Standort ihren Ausblick wechselt und verschiedene Restaurants und Bars mit musikalischer Unterhaltung für die unterschiedlichsten Geschmacksrichtungen. Das Discoschiff, wie ich es nach meinem ersten Eindruck genannt habe, kann mehr, als nur Disco. Unterhaltung gibt es hier für fast jeden Geschmack.

Costa Rutsche Pool

Barcelona

Ich bevorzuge es, nach einem spannenden Tag in der Stadt und einem wieder überraschend ausgezeichneten Menü, mich auf meinen Balkon mit Aussicht zurückzuziehen und ich geniesse das Meeresrauschen und die Weite.

Wieder wiegt mich dann das Rauschen des Meeres und das sanfte Schaukeln des Schiffs in den Schlaf. Die sonnige Aussicht auf Barcelona weckt mich am nächsten Morgen und ich geniesse den Sonnenaufgang auf dem Oberdeck.

Costa Barcelona
Sonnenaufgang Barcelona

Nach einem ausgiebigen Frühstück schliesse ich mich einem geführten Landausflug an. Barcelona ist umwerfend schön. Das Hospital de Sant Pau und ein Blick auf Gaudis unvollendete Kathedrale Segrada Familia beeindrucken mich sehr.

Hospital de Sant Pau
Das erst kürzlich der Öffentlichkeit zugänglich gemachte, im Jugendstil gebaute, Hospital Sant Pau
Segrada Familia
Barcelona Hafenleben

Die Segrada Familia sehe ich, wegen der langen Menschenschlangen vor dem Eingang, leider nur von aussen, aber immerhin. Dann lasse ich mich noch auf eigene Faust durch die Strassen Barcelonas und natürlich die berühmte La Ramblas treiben.

Gefühlt begegne ich unterwegs sämtlichen Abschlussklassen Europas. Klar, die wollen auch dort hin, wo es besonders schön ist. Mein kurzer Rundgang in Barcelona ist damit schon zu Ende. Also wieder rauf aufs Schiff und Leinen los. Die letzte Nacht bricht an. Etwas stärkerer Seegang ist angesagt und der Kapitän ermahnt noch einmal kurz beim Gehen auf dem Schiff vorsichtig zu sein. So schlimm kommt es zum Glück nicht. Es schaukelt ein wenig mehr als in den Nächten davor, aber nicht unangenehm. Mit etwas gemischten Gefühlen schlafe ich ein. Sind Kreuzfahrten tatsächlich nur für Rentner? Für wen eignet sich diese Art des Reisens überhaupt?

Mein Fazit:

Da ich, trotz meiner häufigen Reisen, zu den Menschen zähle, die die erste Nacht in einem neuen Zimmer schlecht schlafen, kam mir diese Art des Reisens sehr entgegen. Mein Hotel ist immer dabei und ich reise im Schlaf. Das ist äusserst angenehm. Sicherlich eine Erfahrung, die auch viele Rentner schätzen. Wer Unterhaltung sucht, der findet diese auf einem Kreuzfahrtschiff in Hülle und Fülle. Aber auch wer lieber seine Ruhe haben möchte, findet genügend Möglichkeiten sich zurück zu ziehen um das Meer und die endlos scheinende Weite zu geniessen.

Foodies sind auf einer Costa Kreuzfahrt im Himmel! Das kulinarische Angebot ist nicht nur in Hülle und Fülle vorhanden, sondern auch in einer überzeugenden Qualität. Und dazu noch herrlich italienisch!

Familien finden auf dem Schiff überall die schon fast sprichwörtliche Kinderfreundlichkeit der Italiener. Für das Wohl der Bambini wird gesorgt. Besonders familienfreundlich sind auch die Preise: Bis 2 Kinder unter 18 Jahren reisen im Zimmer der Eltern kostenlos. Tatsächlich wird während der Kreuzfahrt für jede Altersgruppe etwas geboten. Bei Weitem also nicht nur etwas für Rentner.

Was ich persönlich etwas schade fand, ist, dass ich relativ wenig Zeit in den einzelnen Städten hatte. Das hat mehr die Form eines Reinschnupperns. Wirklich in einen neuen Ort eintauchen kann man so nicht. Immerhin bekommt man einen kleinen Eindruck und kann sich Appetit für weitere Reisen holen. Menschen, die gerne reisen, würden aber dabei an die Hand genommen werden möchten, sind auf einer Costa Kreuzfahrt sicherlich bestens aufgehoben.

Würde ich wieder auf eine Kreuzfahrt gehen?

Ich könnte es mir tatsächlich vorstellen, bei einer spannenden Route, auch mit Familie mal ein paar Tage auf einer Kreuzfahrt zu verbringen. Diese Erkenntnis erstaunt mich selbst, da ich vor meiner Reise nicht damit gerechnet hätte. Mein Grosser findet den Gedanken, mal in einem Swimmingpool mitten auf dem Meer zu schwimmen, ohnehin sehr cool.

Worauf würde ich achten?

Natürlich erst mal auf die Route. Ob mich die Region und die Stationen interessieren. Dann natürlich auch auf die Auswahl des Schiffs. Die Costa Pacifica entsprach nicht so ganz meinem Geschmack, aber da die Schiffe ja alle anders aussehen, würde ich bei einer erneuten Reise das Schiff meinem Geschmack entsprechend aussuchen.

Ich persönlich könnte mir nicht vorstellen, eine Innenkabine zu buchen. Auch wenn diese natürlich günstiger sind. Das Meer während der Fahrt zu erleben, stellt für mich einen ganz wesentlichen Teil einer Kreuzfahrt dar. Für mich ist eine Aussenkabine ein Muss!

Die Getränkepakete kosten auf einer Costa Kreuzfahrt extra. Ich würde diese vorab dazu buchen. So weiss ich genau, welche zusätzlichen Kosten auf mich zukommen. Genauso würde ich bei den Landpaketen, sofern gewünscht, verfahren.

Da ich mich ganz gerne mal schick mache, würde ich beim nächsten Mal ein paar elegante Kleider mehr einpacken. Das hatte ich tatsächlich etwas unterschätzt.

Spannend, was man doch für Seiten an sich entdeckt, wenn man sich auf etwas Neues einlässt, auch wenn ich weit davon entfernt bin, alle meine Reisen so zu verbringen zu wollen. Dafür tauche ich viel zu gerne tiefer in ein neues Land ein, habe ich die Vorzüge aber durchaus zu schätzen gelernt.

In diesem Sinne: Probiert auch mal etwas Neues aus und lasst Euch überraschen. Es bereichert das Leben, wenn man den gewohnten Pfad hin und wieder verlässt und rechts und links schaut.

Mit sonnigen Grüssen,

Kreuzfahrt Costa Mittelmeer

Weitere Infos über die Schiffe und Routen der Costa Kreuzfahrten findet Ihr hier


Offenlegung: Meine Recherche fand im Rahmen einer Einladung von Costa zu einer Schnupperkreuzfahrt statt. Meine Meinung bleibt davon unberührt.


 

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