Was mich am Reisen immer wieder besonders begeistert, ist das Eintauchen in eine fremde Kultur. Ich möchte erleben, wie die Menschen in dem Land wirklich leben und erfahren, was sie bewegt. Ich versuche deshalb die üblichen Touristenpfade so oft wie möglich zu verlassen, um einen Einblick in das echte Leben zu bekommen. Auch in Krabi und Umgebung habe ich mich auf die Suche nach dem echten Leben und nach den Geheimtipps jenseits der touristischen Hotspots gemacht.
Einer der besten Orte für einen ersten Einblick in das alltägliche Leben der Menschen ist immer der lokale Markt. Das gilt überall auf der Welt. Ich liebe Märkte! Und so führt mich mein erster Weg natürlich auf den lokalen Markt von Krabi.
Der Maharaj Market in Krabi
Auf dem Fresh-Market von Krabi verkaufen die Bauern der Umgebung ihre Produkte. Täglich um 1 Uhr in der Nacht beginnt das Markttreiben und es dauert bis 10 Uhr morgens. Es herrscht ein scheinbar wildes Gewusel in der grossen überdachten Halle. Aber nur scheinbar, denn der Markt ist akkurat, entsprechend der Reihenfolge in der die Thais ihre Waren einkaufen, aufgebaut. Hier hat alles seine Ordnung!
Erst kommt eine Reihe von Ständen, an denen duftendes Essen angeboten wird. Hier frühstücken die Thais bevor sie ihren Einkauf beginnen. Dieses Frühstück gehört ganz selbstverständlich zum Einkauf dazu. Ziemlich schlau, sicherlich weiss vermutlich jeder, dass es keine gute Idee ist mit knurrendem Magen einzukaufen. Das führt in aller Regel zu unnötigen Hamsterkäufen. Essen spielt ohnehin eine sehr wichtige Rolle im Leben der Thais und man begnügt sich nicht mit den bei uns üblichen drei grossen Malzeiten pro Tag. Die Thais essen über den Tag verteilt immer mal wieder eine Kleinigkeit. Dabei ist die Küche meist leicht und bekömmlich. Man hat den Eindruck, als wären die Thais den ganzen Tag am essen. Dabei sind sie, dank ihrer leichten Küche, in aller Regel beneidenswert schlank.
An langen Tischen vor den dampfenden Garküchen sitzt man auf dem Markt in Krabi beisammen und tauscht sich über den neuesten Klatsch und Tratsch aus und nimmt eine Kleinigkeit zu sich, bevor der eigentliche Einkauf in Angriff genommen wird. Es wird geschwatzt und gelacht und uns Fremden wird hin und wieder ein strahlendes Lächeln zur Begrüssung zugeworfen. Das Land des Lächelns macht auch hier seinem Ruf alle Ehre.
Hinter den Essständen folgen die Stände mit den frischen Lebensmitteln: Fisch, Fleisch, Gemüse und Früchte und ganz zum Schluss die Gewürze und verschiedenen Currypasten, die den Thai Gerichten das unverkennbare, duftende Aroma geben.
Nur die Fisch- und die Fleischabteilung ist für mich auf nüchternen Magen etwas schwer zu ertragen und mancher Anblick ist für meine europäischen Augen gewöhnungsbedürftig, auch wenn alles pikobello sauber ist.
In solchen Situationen führe ich mir immer vor Augen, dass wir in Europa sogar verschimmelte Milch (z.B. Blauschimmelkäse) essen und das auch noch köstlich finden… Für Asiaten, die ohnehin kaum Milchprodukte zu sich nehmen, muss das ein ziemlich fürchterlicher Geruch und Anblick sein. So hat eben jede Kultur bzw. jede Esskultur ihre Besonderheiten.
Die Berge an reifen und saftigen Früchten haben es mir dann aber angetan. Was für ein Schlaraffenland!
Trotzdem koste ich nur wenig von den süssen Früchten und spare mir den grossen Hunger lieber für eine weitere Entdeckung auf den Spuren der Locals auf.
Ein typisches Dim Sum Frühstück in Krabi
„Dim Sum in Thailand? Das kommt doch eigentlich aus China“, so zumindest dachte ich. Ich lasse mich aufklären, dass die Tradition des Dim Sum oder auch Yum Cha tatsächlich von den Chinesen nach Krabi gebracht wurde. Die Handelswege mit dem Schiff von China nach Thailand haben zu einer Vermischung der Kulturen gesorgt und so wird heute im südlichen Thailand unter den Thai-Chinesen diese schmackhafte und auch optisch reizende Tradition weitergeführt.
Bis 12 Uhr mittags kann in den Frühstücksrestaurants geschlemmt werden. An der Theke suche ich mir einige der hübsch angerichteten Bambuskörbchen aus und setze mich an einen der Tische. Um mich herum sitzen Einheimische, die ihr Frühstück in geselliger Runde geniessen. Touristen verirren sich wohl nur selten hierher. Zumindest sehe ich keine.
Zum Glück muss ich nicht lange warten, bis die duftenden Körbchen frisch aus dem Dampf auf meinem Tisch und der schmackhafte Inhalt gleich drauf in meinem zufriedenen Magen landen.
Frisch gestärkt bin ich bereit für das nächste Abenteuer.
Es gibt einige Dim Sum Restaurants in Krabi.
Ich war im Racharut Dim Sum, 285/15 UTOKRID, district Paknum district Muang, Provinz Krabi
Das Restaurant liegt direkt am Na Nab Nam Fluss und ist ein echter Geheimtipp!
Die Öko-Insel Koh Klang – vom einfachen Leben auf dem Land
Nur wenige Meter vom Dim Sum Restaurant entfernt, schnappe ich mir am Fluss eines der Longtailboote samt Fahrer.
Erst geht es einige Meter flussaufwärts, vorbei an den Mangrovenwäldern, bis zu den zwei markanten Felsen, die als Wahrzeichen von Krabi gelten. Während des Zweiten Weltkrieges gab es hier offenbar eine Festung, um die einfahrenden Schiffe zu kontrollieren.
Das Longtailboot wendet kurz vor den Felsen und fährt zurück in Richtung Koh Klang. Vom Ufer aus beobachten uns Affen, die in den Mangrovenbäumen leben. Die Mangroven bieten vielen kleineren Tieren ein schützendes zu Hause und vielen Fischarten dienen sie als Kinderstube. Die grossen Raubfische wagen sich nicht bis in das Wurzelgewirr vor. Auch für die Küstenbewohner ist dieses Ökosystem von immenser Bedeutung. Tsunamis und die folgen von schweren Stürmen für die Küste werden durch die Mangrovenwälder deutlich abgemildert.
Nach einer kurzweiligen Fahrt, vorbei an einigen kleinen Fischfarmen erreiche ich die Fischerinsel Koh Klang.
Die Insel ist nur rund 67 Quadratkilometer gross und umfasst drei Ortschaften. Per Motorrad Tuk-Tuk werde ich über die Insel chauffiert. Hier findet man noch das längst vergangen geglaubte Thailand. Die Einwohner leben hier von dem, was sie anbauen. Sie führen ein einfaches Leben und streben nicht nach mehr. Ihre Philosophie ist es im Einklang mit der Natur zu leben und sich weitgehend selbst zu versorgen.
Man lebt von dem, was Land und Wasser hergeben, Palmöl, Reis, Honig, Fleisch, Krebse und natürlich Fische.
Das Land wird nach den Richtlinien des ökologischen Anbaus bewirtschaftet!
Auch ein paar traditionelle Handwerke werden noch gepflegt, wie z.B. Blumen-Batik und Bootsschnitzerei. In die Werkstätten darf man gerne einen Blick hineinwerfen und bei der Batik sogar selbst sein Geschick ausprobieren. Gäste sind grundsätzlich gerne gesehen, aber man geht hier bewusst den Weg fernab der Touristenströme. Ökotourismus ist das Zauberwort. Das soll helfen, den Schatz dieser Insel zu bewahren. Es gibt ein paar wenige Homestays auf der Insel, bei denen man gemeinsam mit den Einheimischen in deren Haus lebt. Ausserdem noch ein kleines Guesthouse – sonst gibt es nicht viel.
Oder eben doch: Jede Menge ländliche Idylle und Ruhe, fernab der Hektik der grösseren Zentren. Die Insel ist autofrei und nur ein paar wenige Motorroller knattern über die Insel. Mir scheint, als würde ich in eine völlig andere Welt eintauchen – und das nicht mal 10 Minuten von Krabi Stadt entfernt.
Koh Klang ist sehr weit davon entfernt ein echtes Touristenziel zu sein. Traumstrände und Hotels gibt es hier nicht. Aber genau das macht den Charme der Insel aus. Hier geht das Leben seinen gemächlichen Gang. Kinder spielen im Garten zwischen gackernden Hühnern und die Wasserbüffel grasen am Strassenand. Idylle pur!
Ich liebe es, auf Reisen in die lokale Kultur einzutauchen und die „normalen Touristenpfade“ zu verlassen. Dies sind für mich die Erfahrungen, die mich wirklich bereichern, die das Reisen so spannend machen. Mit einem Blick hinter die Kulissen der Touristenorte finde ich die wahren Schätze eines Landes, erst dieser Blick macht mein Bild von einem Ort komplett.
In diesem Sinne wünsche ich Euch viele spannende Entdeckungen – auch jenseits der touristischen Hotspost.
Mit sonnigen Grüssen,
Weitere Infos zu dieser Tour
Diese Tour kann in dieser Art beim Veranstalter Krabi Spesialisten gebucht werden – auf Wunsch auch mit deutschsprachiger Führung.
Hallo! Ich bin Ellen. Ich bin die Gründerin von PATOTRA, Content-Creator und freie Journalistin. Ich liebe das Meer und kleine Inseln. Aber auch die Berge, die Wüste, der Dschungel und Grossstädte können mich begeistern. Begegnungen mit Menschen sind für mich der Schlüssel zu anderen Ländern und deren Kultur. Nachhaltige Projekte liegen mir dabei ganz besonders am Herzen. Meine grossen Leidenschaften sind: das Reisen, das Schreiben und das Fotografieren.
Im Jahr 2014 entstand PATOTRA als reiner Familienreiseblog. Gemeinsam mit meinen drei Kindern und meinem Mann durfte ich viele tolle Nah- und Fernreisen erleben, die sich hier auf dem Blog in Form von Reiseinspirationen und Reisetipps wiederfinden. Aus den Reisen mit Kindern wurden im Laufe der Jahre Reisen mit Teenagern. Schliesslich ist der Blog, gemeinsam mit meinen Kindern, den Kinderschuhen entwachsen. Mittlerweile reise ich meist gemeinsam mit meinem Mann – oder auch mal alleine.
Mit viel Herz und ansprechenden Reisefotografien möchte ich Euch ermutigen, diese Welt selbst und mit offenen Augen zu entdecken. Mein Fokus liegt auf spannenden Geschichten, traumhaften Landschaften und Begegnungen mit Menschen. Manchmal bringe ich Euch den Geschmack der grossen, weiten Welt auch in Form von Rezepten von meinen Reisen mit.
Offenlegung: Die Recherche fand auf Einladung von Amazing Thailand statt. Meine Meinung bleibt davon, wie immer, unberührt.