Ich mag Tiere. Was ich aber gar nicht ausstehen kann, sind Tiere, die in unwürdigen Verhältnissen gehalten werden. Davon sieht man leider immer noch jede Menge auf Reisen. Seien es Affen, die an kurzen Leinen zur Belustigung der Passanten dienen, wie zum Beispiel auf dem grossen Markt Djemaa el Fna in Marrakesch oder auch wie die zahlreichen angeketteten Elefanten, die ich an einigen Orten in Asien gesehen habe. Zum Glück scheint sich hier langsam etwas im Bewusstsein der Touristen zu ändern. Immerhin haben mittlerweile viele Reiseveranstalter z.B. das Elefantenreiten aus dem Programm genommen. Wenn ich auf die letzten fünf Jahre zurückblicke, dann merke ich, dass auch ich mich entwickelt habe. Viele Dinge habe ich früher zu wenig hinterfragt.
So ist auch unter meinen tierischsten Begegnungen eine Begegnung dabei, die zwar ein aufregendes und ziemlich ergreifens Erlebnis war, die ich heute aber so nicht mehr mitmachen würde.
Mittlerweile schaue ich sehr genau hin, was oder welchen Anbieter ich für Tierbeobachtungen empfehle. Eines ist jedenfalls sicher: Die schönste Art Tiere zu beobachten ist und bleibt diese in freier Wildbahn zu sehen.
Begegnung mit Seekühen in Florida
Crystal River in Florida gilt als die Hauptstadt der Manatees (dt.: Seekühe). Wer in den Wintermonaten bis etwa Ende März dort ist, der wird sie auf jeden Fall erleben, diese trägen, friedvollen, grauen Pflanzenfresser.
Wir haben uns in Crystal River zu den Seekühen ins Wasser begeben. Bei unserem Ausflug wurde von den Guides sehr darauf geachtet, dass die Tiere nicht bedrängt oder belästigt werden. Das war mir sehr wichtig.
Hier erfahrt Ihr mehr über Crystal River und das Schnorcheln mit den Seekühen: Crystal River – auf Tuchfühlung mit Manatees
Schnorcheln mit Walhaien auf Cebu (Philippinen)
Hier komme ich jetzt zu dem Erlebnis, dass ich im Nachhinein sehr kritisch hinterfrage. Das Schorcheln mit den Walhaien auf Cebu ist zweifelsohne eine grandiose Erfahrung.
In Oslob werden die Walhaie allerdings angefüttert. Obwohl es klare Anweisungen der Tourguides gibt, dass man den Tieren nicht zu nahe kommen soll, halten sich viele Touristen nicht daran. Das entspricht längst nicht mehr dem, was ich mir unter einer respektvollen Tierbeobachtung in der Natur vorstelle. Dann solle man doch lieber auf das Glück bei einer „normalen“ Schnorcheltour oder einem Tauchgang hoffen.
Mehr über mein Schnorchelerlebnis mit den Walhaien könnt Ihr hier nachlesen: Cebu – Schnorcheln mit Walhaien
Geweckt von Brüllaffen in Costa Rica
Sicherlich eines der tollsten tierischen Erlebnisse ist es, im Morgengrauen dem Konzert der Brüllaffen im Dschungel zu lauschen. Besonders eindrücklich habe ich das im Tortuguero Nationalpark in Costa Rica erlebt.
Zuerst konnte ich nur das heisere, am Anfang fast ein wenig furchteinflössende Bellen hören, das allmählich immer lauter wurde. Es kam immer näher und schliesslich turnten die Brüllaffen vergnügt in den Baumkronen über dem Dach unserer Unterkunft herum. Einfach grandios!
Hier erfahrt Ihr die ganze Geschichte: Tortuguero Nationalpark – das Lied des Dschungels
Obstsalat mit Elefanten in Thailand
Ich liebe Elefanten, getraue mich aber kaum an sie heran. Nicht nur, weil ich eine gehörige Portion Respekt vor ihnen habe, sondern vor allem, weil ich bei solchen Begegnungen meistens nicht einschätzen kann, ob die grauen Riesen gut gehalten werden.
Ein wirklich gutes Gefühl hatte ich im Elephant Hills Camp im Khao Sok Nationalpark in Thailand. Hier kann man mit den Riesen auf Tuchfühlung gehen, und sie mit einer riesigen Portion Obstsalat versorgen. Das Camp wurde bereits mehrfach für seine nachhaltige Arbeit ausgezeichnet. Solche Projekte unterstütze ich gerne. Das Füttern und Waschen der Elefanten war ein unvergessliches Erlebnis, das sich ganz tief in mein Herz graviert hat. Elefantenreiten gibt es hier aber nicht. Gut so!
Wer mehr über dieses unglaubliche Erlebnis erfahren möchte, das ich übrigens auch mit Kindern sehr empfehlen kann, der klicke hier: Elephant Hills – von Gibbons geweckt, von Elefanten geduscht
Tête-à-tête mit Koboldmakis auf Bohol (Philippinen)
Hach, die Koboldmakis… Wer würde bei diesen grossen Kulleraugen Blick nicht dahinschmelzen? Begegnet bin ich ihnen in der Tarsier Sanctuary in Corella auf der philippinischen Insel Bohol.
Die süssen Winzlinge leben in Bäumen und sind nachtaktiv. Die Philippinen Koboldmakis unterhalten sich untereinander über Ultraschall, also für uns nicht hörbar.
Mehr über meine Begegnung mit den Koboldmakis gibt es hier zu lesen: Bohol – kleines Paradies und noch viel mehr
Natürlich gibt es noch viele weitere Tierbegegnungen, die mich fasziniert und berührt haben. Zum Beispiel die zarten Schmetterlinge mit den durchsichtigen Flügeln im Nationalpark von Rincon de la Vieja in Costa Rica, die fleissigen Blattschneideameisen im Tayrona Nationalpark in Kolumbien, aber auch die knuffigen Wander-Lamas in Liechtenstein.
Zudem gibt es auch Begegnungen, auf die ich ganz gerne verzichtet hätte. Einer giftigen Kobra in einer engen Höhle zu begegnen zum Beispiel – und das, wo ich ohnehin Schiss vor Schlangen habe. Allein bei dem Gedanken werden meine Knie noch heute weich. Aber solche Erlebnisse sind zum Glück die absoluten Ausnahmen.
Ich hoffe, dass sich meine Liste der postiven Tier-Erlebnisse in den nächsten Jahren weiter verlängern wird. Eine echte Safari wäre auch mal ein Traum!
In diesem Sinne wünsche ich Euch (und mir) viele tierisch schöne Erlebnisse auf Reisen!
Mit sonnigen Grüssen,
Hallo! Ich bin Ellen. Ich bin die Gründerin von PATOTRA, Content-Creator und freie Journalistin. Ich liebe das Meer und kleine Inseln. Aber auch die Berge, die Wüste, der Dschungel und Grossstädte können mich begeistern. Begegnungen mit Menschen sind für mich der Schlüssel zu anderen Ländern und deren Kultur. Nachhaltige Projekte liegen mir dabei ganz besonders am Herzen. Meine grossen Leidenschaften sind: das Reisen, das Schreiben und das Fotografieren.
Im Jahr 2014 entstand PATOTRA als reiner Familienreiseblog. Gemeinsam mit meinen drei Kindern und meinem Mann durfte ich viele tolle Nah- und Fernreisen erleben, die sich hier auf dem Blog in Form von Reiseinspirationen und Reisetipps wiederfinden. Aus den Reisen mit Kindern wurden im Laufe der Jahre Reisen mit Teenagern. Schliesslich ist der Blog, gemeinsam mit meinen Kindern, den Kinderschuhen entwachsen. Mittlerweile reise ich meist gemeinsam mit meinem Mann – oder auch mal alleine.
Mit viel Herz und ansprechenden Reisefotografien möchte ich Euch ermutigen, diese Welt selbst und mit offenen Augen zu entdecken. Mein Fokus liegt auf spannenden Geschichten, traumhaften Landschaften und Begegnungen mit Menschen. Manchmal bringe ich Euch den Geschmack der grossen, weiten Welt auch in Form von Rezepten von meinen Reisen mit.
2 Responses
Der Koboldmaki ist ja wirklich ein Schnuckelchen, liebe Ellen! Und das Gebrüll der Brüllaffen in Costa Rica hat mich auch nachhaltig beeindruckt. Sehr gelacht habe ich über die Geschichte mit der Hodengröße. Pura Vida!
Liebe Grüße
Gela
Gell der ist süss! Ich hoffe, dass ich es bald mal wieder auf die Philippinen schaffe. Das Land hat mir so gut gefallen und eben auch die Tierwelt.
Liebe Grüsse
Ellen