Die Rigi im Winter – Zwischen Genuss, Wellness und Wandern

Sonnenuntergang von Chänzeli aus über dem Wolkenmeer
Reisetipp: Die Rigi im Winter ist der "place to be" für Geniesser, Wanderer, Schneeschuhwanderer, Wellnessfans und Sonnenanbeter.
Inhalt

Wenn ich gefragt werde, welche Regionen man in der Schweiz unbedingt besuchen sollte, steht die Rigi, die Königin der Berge, ganz oben auf meiner Liste. Im Sommer locken auf der Rigi blühende Wiesen und traumhafte Ausblicke auf den Vierwaldstättersee. Im Winter lockt eine zauberhafte Winterlandschaft, die sich oft über dem Wolkenmeer in herrlichen Sonnenschein hüllt.

Den höchsten Punkt der Rigi, den 1’798 Meter hohen Rigi Kulm, hat man freilich auch im Winter kaum für sich allein. Der sensationelle Panoramablick ist schon lange kein Geheimtipp mehr. Man teilt ihn mit Reisegruppen aus aller Welt. Geht man aber nur ein paar Meter weiter, hat man den glitzernden Schnee und die schönste Aussicht auf die umliegenden Berge in der Regel tatsächlich fast für sich allein.

Alle Wege führen auf die Rigi

Mit dem Zug, dem Bus, dem Auto oder sogar mit dem Schiff erreicht man eine der sieben Bahnstationen zur Rigi. Von dort geht es mit der Zahnradbahn oder der Luftseilbahn weiter. Wir reisen mit dem Zug an. Das ist bequem und unkompliziert. Eigentlich hatten wir vor, von Vitznau aus mit der Zahnradbahn nach Kaltbad zu fahren. Die Zahnradbahn von Vitznau auf die Rigi Staffelhöhe wurde im Jahr 1871 in Betrieb genommen. Es handelt sich dabei um die älteste Bergbahn Europas. Irgendwo auf dem Weg dorthin gibt es jedoch eine Baustelle und so geht es für uns ab Rotkreuz im Kanton Zug mit dem Bus weiter. Dieser bringt uns nach Weggis. Von dort reisen wir mit der Luftseilbahn nach Kaltbad.

Weitere Informationen zur Anreise auf die Rigi
  • Für die Anreise auf die Rigi stehen folgende Stationen zur Auswahl: 
  • Goldau, Vitznau, Weggis, Seebodenalp, Kräbel, Rigi Burggeist, Urmiberg.
  • Die Bergbahnen der Ringbahnen AG sind im GA inbegriffen. 
  • Kinder bis 15 Jahre fahren in Begleitung eines Erwachsenen gratis. Das Halbtax-Abo ist ebenfalls gültig. 
  • Weitere Informationen zu Tickets und Preisen: Tickets

Wer mit dem öffentlichen Verkehr anreist, sollte unbedingt die SBB-App nutzen, um im Falle einer Umleitung informiert zu sein!

Hotel Rigi Kaltbad – perfekt für Wellness, Genuss und Wandern 

Was gibt es Schöneres, als in einer verschneiten Winterlandschaft in den Bergen zu erwachen? Darüber hinaus liebe ich es, sportliche Aktivitäten im Winter mit Wellness zu verbinden. In diesem Fall ist das Hotel Rigi Kaltbad „the place to be“!

Mit einem überzeugenden Designkonzept besticht das Interieur zwar nicht unbedingt. Immerhin besteht das Hotel schon seit 1966. Die Renovierung grosser Teile des Hauses ist aber in der Zwischenzeit sehr geschmackvoll. Die Lage und die Aussicht sind nicht zu übertreffen. Die kleinen innenarchitektonischen Unzulänglichkeiten werden durch den freundlichen und kompetenten Service sowie die Qualität des Essens schnell vergessen gemacht. Ein weiteres Highlight ist der direkte Zugang zum Mineralbad und Spa Rigi Kaltbad. Dieses ist exklusiv für Hotelgäste frühmorgens von 8 bis 10 Uhr geöffnet.

Weitere Informationen zum Hotel Rigi Kaltbad
  • Das Hotel Rigi Kaltbad ist ein Drei-Sterne-Hotel an sensationeller Lage. Es ist nur wenige Meter von der Luftseilbahn und der Zahnradbahn entfernt. 
  • Die Zimmer sind geräumig. Achtet darauf, dass ihr einen schönen Bergblick habt, wenn ihr bucht! Die Aussicht ist hier einzigartig.
  • Das Essen im Restaurant war sehr gut und auch das Frühstücksbuffet ist reichhaltig mit lokalen Produkten. Für Allergiker und Veganer gibt es eine gute Auswahl. 
  • Vom Hotel aus gibt es einen direkten Durchgang zum Mineralbad. Das Bad steht in der Zeit von 8.00 Uhr bis 10.00 Uhr ausschliesslich den Hotelgästen zur Verfügung. 
  • Informationen über das Hotel und Preise: Hotel Kaltbad

Das warme Bad in Kaltbad von Stararchitekt Mario Botta 

Die Tradition des Badens auf der Rigi blickt auf eine mehr als sechshundertjährige Geschichte zurück. Bereits 1545 wurde in Rigi Kaltbad die erste Badekapelle gebaut. Damals wurde das Bad von Pilgern besucht, die allerdings im kalten Wasser badeten. Heute ist das Baden in dem auf 35 Grad Celsius erwärmten Mineralwasser um ein Vielfaches angenehmer. Starachrichtekt Mario Botta hat mit dem Bad einen wahren Wellnesstempel auf dem Berg geschaffen.

Mit seinen Granitplatten fügt es sich perfekt in die imposante Bergwelt ein. Mit einem Wow-Effekt geizt der Infinity Pool vor allem bei Sonnenuntergang nicht. An einem Samstagabend kann es dann aber schon mal kuschelig werden, ganz vorne am Rand. Die erste Reihe ist verständlicherweise sehr beliebt. Auf einen Besuch im Bad nach der Wanderung haben wir deshalb vorerst verzichtet. Dafür konnten wir das Bad am frühen Morgen in vollen Zügen genießen. Denn den Ausblick mussten wir uns am Morgen um 8 Uhr nur mit ein paar anderen Hotelgästen teilen. 

Grandios ist dieses Erlebnis auf jeden Fall. Man schwimmt auf eine wunderbare Aussicht zu.

Weitere Informationen zum Mineralbad & Spa Rigi Kaltbad
  • Neben dem Mineralbad mit Aussenbereich gibt es eine Finnische Kräutersauna und ein Kräuterdampfbad. In der Spa Lounge werden verschiedene Massagen und Behandlungen angeboten. 
  • Der Tageseintritt kostet für Erwachsene CHF 41 (Stand Januar 2024)
  • Weitere Informationen: Mineralbad & Kaltbad Spa Rigi

Winterliches Wanderparadies auf der Rigi

Die Auswahl an Wanderwegen ist auf der Rigi auch im Winter kaum zu überbieten. 35 Kilometer präparierte Wanderwege, von kurz und einfach bis zu ausgedehnten Wandertouren und auch für Schneeschuhläufer gibt es präparierte Wege. 

Wir starten früh am Morgen bei strahlendem Sonnenschein direkt vom Hotel aus mit der Bahn zum Gipfel Rigi Kulm. Noch ist relativ wenig los. Während der Fahrt öffnet sich immer wieder der Blick auf das Wolkenmeer. Wenn die da unten wüssten, wie schön es hier oben ist, wäre bestimmt schon viel mehr los!

Nach einem kurzen Spaziergang in Richtung Gipfel, wo man bei guter Sicht bis zum Schwarzwald und zu den Vogesen sehen kann, schnallen wir die Schneeschuhe unter die Sohlen. Es geht nur noch bergab mit uns.  

Schneeschuhwanderung Rigi Kulm – Chäserenhölzli

Den Chäserenholztrail teilen wir uns nur mit ein paar Schlittenfahrern, die johlend den Berg hinuntersausen. Unser Ziel ist die Alphütte Chäserenhölzli.

Rund 140 Meter stapfen wir durch den Schnee bergab. Viel zu schnell sind wir bei der Alpwirtschaft. Wir sind noch früh dran und ergattern uns einen Platz draussen in der Sonne. Trotz der niedrigen Temperaturen wärmt sie uns an der dunklen Holzwand spürbar. Das Fondue mit Aussicht ist ein Traum!

Zurück geht es auf dem gleichen Weg. Wir entscheiden uns, den Wegweisern Richtung Rigi Staffelhöhe zu folgen, statt weiter bergauf Richtung Rigi Kulm zu wandern. Zu verlockend sind die Ausblicke ins Tal, als dass wir ihnen den Rücken kehren wollen. So wandern wir durch tief verschneite Winterlandschaften, durch lauschige Wäldchen und begegnen kaum einer Menschenseele. Erst kurz vor dem Bahnhof tummeln sich wieder ein paar Schönwettergeniesser. 

Von hier führen Wanderwege zurück nach Kaltbad. Oder man fährt mit der Rigibahn talwärts. 

Mehr Informationen zum Schneeschuhtrail Chäserenhölzli

Für die gesamte Strecke benötigt man etwa eine gemütliche Stunde. Man folgt den pinkfarbenen Wegweisern. Hin geht es nur bergab und zurück nur bergauf. Wir sind etwa bei der Rigi Kulmhütte links abgebogen und dem Wegweiser Richtung Rigi Staffelhöhe gefolgt. Das hat den Weg um etwa 20 Minuten verlängert. So konnten wir unterwegs noch mehr von den schönen Ausblicken ins Nebeltal und auf die umliegenden Berge geniessen. 

Schneeschuhe und auch Schlitten können bei der Bergstation Rigi Kulm gemietet werden. Die Mietartikel können an den Talstationen wieder abgegeben werden. 

Sonnenuntergangszauber über den Wolken am Känzeli

Eigentlich war Entspannung im Mineralbad geplant. Doch der Gedanke, den Sonnenuntergang vom Känzeli aus zu erleben, reizt uns noch mehr. Also machen wir uns nach einer kurzen Pause im Hotel wieder auf den Weg. Die Aussichtsplattform Känzeli ist nur einen gemütlichen Spaziergang vom Hotel entfernt. Langsam senkt sich die Sonne und taucht die Berge in ein goldenes Licht. Man möchte einfach nur dastehen und staunen, wie sich der Tag mit der untergehenden Sonne verabschiedet. Es ist ein magischer Moment. Die Sonne versinkt im Wolkenmeer. Beim Abschied von solch schönen Tagen schwingt immer ein wenig Wehmut mit.

Nach dem kurzen Rückweg in der Abenddämmerung geniessen wir das gute Essen im Hotel und zur Feier des Tages einen Cocktail an der Bar. 

Wellness und fantastische Architektur mit Aussicht

Das Ausschlafen am Sonntag überlassen wir anderen. Lieber erleben wir den erneuten Sonnenaufgang und schliesslich auch ein ausgiebiges Bad im warmen Mineralwasser des Bades – natürlich auch mit Aussicht. Was für ein toller Start in den Tag!

Das kalte Bad und eine Kapelle zwischen Felsen 

Nach einem ausgiebigen Frühstück werfen wir noch einen kurzen Blick zur Felsenkapelle St. Michael, die, wie der Name schon sagt, zwischen Felsen gebaut wurde. Hier wurde auch die kalte Quelle mit dem Heilwasser gefasst, die dem Ort Kaltbad seinen Namen gab. 

Viel zu schnell vergeht ein Wochenende in dieser traumhaften Umgebung.

Etwas wehmütig verabschieden wir uns mit der Seilbahn wieder ins graue Unterland. Wenigstens wissen wir jetzt, dass wir dem Nebelgrau leicht entfliehen können! Die Rigi im Winter ist traumhaft schön!

Mit sonnigen Grüssen
Eure Patotra

In eigener Sache

Mein Beitrag hat Dir gefallen, oder Dir sogar weitergeholfen? Gerne stelle ich Dir meine Beiträge gratis zur Verfügung. Hier gibt es keine Paywall. Ich freue mich aber sehr, wenn Du mir einen Kaffee, eine Pizza oder sogar einen Ausflug spendierst und auch wenn Du meine Arbeit einfach nur so unterstützen möchtest.


Offenlegung: Die Recherche wurde von Rigi Tourismus unterstützt.


Wer schreibt hier?
Ellen Gromann-Goldberg

Hallo! Ich bin Ellen. Ich bin die Gründerin von PATOTRA, Content-Creator und freie Journalistin. Ich liebe das Meer und kleine Inseln. Aber auch die Berge, die Wüste, der Dschungel und Grossstädte können mich begeistern. Begegnungen mit Menschen sind für mich der Schlüssel zu anderen Ländern und deren Kultur. Nachhaltige Projekte liegen mir dabei ganz besonders am Herzen. Meine grossen Leidenschaften sind: das Reisen, das Schreiben und das Fotografieren.

Im Jahr 2014 entstand PATOTRA als reiner Familienreiseblog. Gemeinsam mit meinen drei Kindern und meinem Mann durfte ich viele tolle Nah- und Fernreisen erleben, die sich hier auf dem Blog in Form von Reiseinspirationen und Reisetipps wiederfinden. Aus den Reisen mit Kindern wurden im Laufe der Jahre Reisen mit Teenagern. Schliesslich ist der Blog, gemeinsam mit meinen Kindern, den Kinderschuhen entwachsen. Mittlerweile reise ich meist gemeinsam mit meinem Mann – oder auch mal alleine.

Mit viel Herz und ansprechenden Reisefotografien möchte ich Euch ermutigen, diese Welt selbst und mit offenen Augen zu entdecken. Mein Fokus liegt auf spannenden Geschichten, traumhaften Landschaften und Begegnungen mit Menschen. Manchmal bringe ich Euch den Geschmack der grossen, weiten Welt auch in Form von Rezepten von meinen Reisen mit.

Eine Antwort

  1. Hallo Ellen!
    Deine Reiseberichte finde ich toll! Sie sind, als wäre man dabei gewesen!
    Mach weiter so, dann kann ich wenigstens mich in die Ferne träumen ! Danke!

    Liebe Grüße von Irmgard.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert