Für uns geht es demnächst als Familie auf eine Reise nach Kambodscha.
Jeder hat sie, die Traumziele, die Orte, die man unbedingt sehen und erleben möchte. Vor einige Jahren haben wir unsere Kinder gebeten auf einen Zettel zu schreiben, welche Orte sie noch mit uns gemeinsam, als Familie, sehen möchten. Angkor Wat hatte unsere grosse Tochter auf den Zettel geschrieben. Jetzt ist es soweit! Wir machen diesen Traum wahr.
Zur Einstimmung habe ich Bloggerkollegen gebeten, mir ihre spannendsten, schönsten oder nachdenklichsten Orte, Erlebnisse und Begegnungen in Kambodscha mit auf den Weg zu geben.
Gerhard berichtet über aussergewöhnliche Zugreisen und echte Abenteuer auf seinem Reiseblog andersreisender.
Der Bambuszug in Battambang
„Zug oder nicht Zug?“, diese Frage stellt sich, wenn Du das erste Mal vor dem Bambuszug stehst. In Battambang kannst Du mit dieser abenteuerlichen Draisine über die Gleise holpern. Eine Bambusplattform, einen Motor und kleine Stahlräder, mehr braucht es nicht für das selbst gezimmerte Schienenfahrzeug. Ursprünglich nutzten die Bauern den Bambuszug vor allem zur Regenzeit. Zu dieser Zeit war das Vorankommen auf den schlechten Straßen besonders schwierig. Die Fahrt war riskant, denn der Bambuszug musste sich die Strecke mit regulären Zügen teilen und bei Gegenverkehr von den Schienen gehoben werden.
Ende der 2000er Jahre wurde der reguläre Zugverkehr in Kambodscha komplett eingestellt. Der Bambuszug in Battambang hatte freie Fahrt und wurde eine immer beliebtere Touristenattraktion. Im Jahr 2017 schien dann das „Aus“ gekommen zu sein. Die Gleise wurden saniert und für die Wiederaufnahme des regulären Zugverkehrs vorbereitet. Stattdessen wurde in der Nähe des Banon Tempels eine neue Strecke für den Bambuszug gebaut.
Heute fahren wieder reguläre Züge, den Bambuszug gibt es auf den Gleisen der Royal Railway aber weiterhin. Aber wie lange noch? Derzeit fahren nur wenige Züge pro Woche auf der Strecke von Phnom Penh an die thailändische Grenze. Wer den „originalen“ Bambuszug in Battambang erleben möchte sollte also schnell sein. Andererseits wurde schon öfters das „Aus“ verkündet. Totgesagte leben möglicherweise länger.
Hier geht es zu seinem spannende Film dazu:
Jessica schreibt auf dem Reiseblog Yummy Travel über kulinarische Reiseerlebnisse auf der ganzen Welt – gewürzt mit einer Prise Abenteuer und Kultur. Sie empfiehlt immer einen Blick über den Tellerrand hinaus zu wagen.
Siem Reap – viel mehr als der Angkor Wat
Siem Reap ist soviel mehr als nur das riesige Areal rund um den Tempel Angkor Wat. Hier kann es schnell vor und ungemütlich werden. Riesige Touristengruppen werden hier ein Eiltempo durch die zwar traumhafte aber dennoch sehr vollen Tempel geschoben.
Ein Blick über den Tellerrand verrät aber sehr schnell, dass es noch andere schöne Tempel in der Umgebung gibt. Der Beng Mealea Tempel ist so eine Perle. 1993 wurde der Dschungel-Tempel wiederentdeckt, als die Bewohner der umliegenden Dörfer massenweise Steine aus dem Dschungel geschafft haben.
Über Jahrhunderte ist der Tempel immer weiter zugewuchert und die Natur hat sich ihr Terrain zurückerobert. Nach der Entdeckung vom Tempel kam Anfang 1994 ein deutsches Team um den Dschungel zu entminen. Zum Vorschein kam der traumhafte Tempel, der kaum Touristen anzieht. Immerhin muss man knapp 70 Kilometer fahren und bei der Fahrbahnbeschaffenheit von Kambodschas Straßen kann das gut und gerne auch 2 Stunden dauern.
Belohnt wird man mit einem Tempel, die einst erbaut wurde um den damaligen König vom Tageslicht abzuschotten. Die Gänge in denen die Mönche und der König damals wohnten, sind noch begehbar. Zu allen 4 Himmelsrichtungen wurde damals ein Mönch lebendig eingemauert, um den Göttern Tribut zu zollen. Die Körper wurden allerdings entfernt und liegen nun in einem Museum.
Hier geht es zu Jessicas Artikel über ihre Reisehighlights ihrer Reise durch Kambodscha, Thailand und Vietman: Reise Highlights: 6 Wochen durch Kambodscha, Thailand und Vietmnam
Oliver schreibt auf seinem Blog Weltreisforum hauptsächlich über Langsamreisen. Er empfiehlt einen Abstecher in ein kleines Ökodorf, um in das Leben der Kambodschaner einzutauchen.
Cheung Kok: Ausflug aufs Land
Ich liege im Schatten des Hauses in einer Hängematte und beobachte, wie ein paar Kühe durch die schmale Strasse getrieben werden. Vor mir scharrt ein Huhn im staubigen Boden und wenn ich den Kopf drehe, kann ich das Schwein auf dem Nachbargrundstück sehen.
Viel zu tun gibt es nicht in Cheung Kok. Bei der Ankunft hatte uns die hiesige Lehrerin eine Stunde lang durchs Dorf geführt. Wir sahen uns die Seidenraupen an und die Seidenweberei. Wir probierten bei einer älteren Frau leckere Süssigkeit aus Rohrzucker. Wir warfen einen Blick in das leere Klassenzimmer und den vollen Souvenirladen. Dann ging es zurück in die Hängematte.
Das Dorf, das gerade einmal aus vier Strassen besteht, ist mit seinen typischen Pfahlbauten durchaus hübsch. Der Besuch lohnt sich aber aus einem anderen Grund: Kambodscha ist überwiegend ländlich und wer mehr als Sehenswürdigkeiten erleben will, muss dafür in die Dörfer gehen. Bei den Einheimischen zu Hause wohnen, mit ihnen gemeinsam essen und mehr über ihr Alltagsleben zu erfahren, ist durchaus bereichernd.
Wieso aber gerade Cheung Kok? Das Dorf hat sich einer nachhaltigen Wirtschaft und einem nachhaltigen Tourismus verschrieben. Es liegt nur etwa 20 Tuktuk-Minuten von Kampong Cham entfernt und ist gut erreichbar. Die wenigen Besucher (ich traf keine anderen Touristen) werden zentral an die gastgebenden Familien verteilt, um eine maximale Gerechtigkeit zu gewährleisten. Vor allem aber wollen die Familien ihre Kultur zeigen, so dass nie das Gefühl einer „Menschensafari“ aufkam.
Mehr über Olivers Tipps zu Kambodscha findest Du hier: Backpacking Kambodscha: Was Du vor der Reise wissen musst
Nachdenklich stimmen die Worte von Roswitha vom Reiseblog Bruder auf Achse. Roswitha reist mit viel Empathie und Offenheit um die Welt und sie hat sich die Begeisterungsfähigkeit für die besonderen Momente auf Reisen bewahrt.
Der Angkor Wat – früher und heute
Es gibt Orte, die sollte ein Mensch gesehen haben. Und doch kann es dafür irgendwann zu spät sein. Angkor ist für mich ein solcher Ort, die sagenhafte Götterstadt der Khmer in Kambodscha. Als ich vor vielen Jahren dieses vielleicht größte Baudenkmal der Menschheit zum ersten Mal zu Gesicht bekam, fühlte ich mich wie ein einsamer Astronaut in einer Raumkapsel. Ein paar Backpacker hatten sich wie ich in einer schäbigen Absteige in Siam Ream einquartiert, ein armseliges Kuhdorf, dessen Armut nur westliche Touristen als idyllisch bezeichnen konnten. Touristengruppen, die auf ihrem Roundtripp durch Asien auch der einstigen Mega-Metropole der Khmer einen Kurzbesuch abstatteten: Fehlanzeige. Was sollte man auch in diesem Land, dessen Namen auschließlich in Zusammenhang mit den Gräuel der Roten Khmer und den „Killing Fields“ genannt wurde.
Ich weiß noch gut, welcher Taumel mich ergriff angesichts der gewaltigen Gesichtertüme, der steinernen Balustraden, der Portale, Türmchen und lächelnden Asparas, die mich aus dichtem Grün heraus anstarrten. Gleichzeitig fühlte ich mich seltsam klein, geradezu winzig, denn Angkor, dieses Wunderwerk aus Stein, machte mir eines klar: Die Natur ist mächtiger als der Mensch; sie erobert sich zurück, was ihr einst mühsam genommen wurde. Denn sie hat alle Zeit der Welt.
Heute gleicht die Ruinenstadt einem Rummelplatz. Schon am frühen Morgen spucken die Touristenbusse Hunderte von Besuchern aus, denen ein strapaziöser Tag in der drückenden Schwüle der Trümmerlandschaft bevorsteht. Vor den Treppen der Tempel stauen sich die Aufstiegswilligen wie auf einer deutschen Autobahn und im Tha Prom schieben sich die Massen im Schritttempo voran, weil halb Asien von Selfies in Angelina Jolie-Pose träumt. Sind es sieben, acht oder gar neun Millionen Touristen im Jahr, die die versunkene Metropole sehen wollen? Und weil Futter für die Social Community wichtiger ist als Ehrfurcht vor diesem Meisterwerk menschlicher Schaffenskraft, leiden die Tempel von Angkor. Der Dschungel hat sie geschützt; der Mensch ist dabei, sie zu zerstören.
Hier geht es zum ausführlichen Artikel: Magie und Menschenmassen in Angkor Wat
Jenny vom Familienreiseblog Weltwunderer ist eigentlich die Neuseeland-Expertin unter den Familienreisebloggern. Aber auch Kambodscha zählte schon zu ihren Reisezielen. Ihr Tipp beschäftigt sich mit der grausamen Geschichte des Landes.
Tuol Sleng
Eine Folge des Vietnamkriegs war der Sturz des Königreichs in Kambodscha. Die politischen Verwerfungen und die Flächenbombardements der USA führten dort zum Bürgerkrieg, den 1975 die Roten Khmer für sich entschieden. Ihre kommunistische Diktatur dauerte nur vier Jahre – in dieser Zeit starben zwei bis drei Millionen Kambodschaner (mehr als ein Drittel der Bevölkerung).
Es ist eine Sache, von solchen Grausamkeiten zu lesen. Eine ganz andere ist es, sie selbst zu sehen. Das Tuol Sleng Genocide Museum in der Hauptstadt Phnom Penh, ein Militärgefängnis der Roten Khmer in einem ehemaligen Schulgebäude, ist eine der schrecklichsten Ausstellungen, die wir je besucht haben.
Die winzigen Zellen, die tausenden sauber sortierten Fotos und unterschriebenen „Geständnisse“ der Verbrecher, die teilweise noch kleine Kinder waren, und die Zeugnisse der alltäglichen Folterungen auf dem Gelände sind kaum zu ertragen. Nur sieben der 18.000 Gefangenen haben die Haft überlebt.
Und doch gehört ein Besuch des Tuol Sleng Museums und der nahe gelegenen Killing Fields zu einer Reise nach Kambodscha. Jeder erwachsene Kambodschaner, dem man heute begegnet, hat diese schreckliche Zeit erlebt und trägt die Erinnerungen daran in sich. Trotzdem sind die Kambodschaner ausgesprochen freundliche und herzliche Menschen. Wir sind mit großer Demut aus diesem Land zurückgekehrt – und enorm dankbar, dass wir und unsere Kinder in Sicherheit aufwachsen durften.
Hier geht es zum ausführlichen Beitrag: 24 Stunden Phnom Penh mit Kindern: zwischen Himmel und Hölle
Sarah von Rapunzel will raus findet das Happy End ihres persönlichen Reise-Märchens meist abseits der grossen Touristenströme.
Kampot und der Bokor Hill
Es gibt in Kambodscha einige Highlights zu erleben – Kampot gehört aber nicht zu den gängigen Stopps. Schade eigentlich, denn die Stadt ist einiges mehr als nur Durchgangsstation.
Die Durianhauptstadt des Landes ist zwar ein verschlafenes Nest, aber eines mit Charme. Besonders das alte französische Viertel entlang des Flusses Teuk Chhou hat seinen Reiz und lockt tagsüber mit architektonischen Hinguckern und gegen Abend mit kleinen, gemütlichen Kneipen entlang des Flusses. Hier kann ein wunderschöner Sonnenuntergang erlebt werden.
Von Kampot aus lassen sich viele Ausflüge machen. Ganz unkompliziert kannst du das Hinterland mit dem Fahrrad erkunden und so einen Einblick in das Alltagsleben der kambodschanischen Bauern erhalten.
In den naheliegenden Kalksteinbergen gibt es einige Höhlen zu entdecken und im ehemaligen Seebad Kep gibt’s neben leckerem Fisch viel Entspannung und ein kleiner Strand.
Ein etwas anderer Ausflug ist die Fahrt auf den Bokor Hill, wo du eine fantastische Sicht über den Nationalpark hast. Im verfallenen Hotel auf dem Gipfel sollen sich Geister rumtreiben…. Den Ausflug kannst du auch mit dem Besuch von Wasserfällen verbinden und unterwegs einen riesen Buddha und eine alte Kirche besichtigen.
Hier geht es zum ausführlichen Artikel: Sprachlos auf dem Bokor Hill
Gina und Marcus schreiben auf ihrem Blog 2 on the go über individuelle Reisen für Menschen mittleren Alters.
Homestay in Banteay Chhmar
Abseits der üblichen Touristenroute liegt der kleine Ort Banteay Chhmar im Westen Kambodschas. Dorthin zieht es uns, nachdem wir erfahren, dass dort eine große angkorianische Tempelanlage zu sehen ist. Natürlich steht auch Angkor Wat selbst auf unserem Programm. Doch auf dem Weg machen wir gerne einen Abstecher ins ländliche Kambodscha.
Das Dorf Banteay Chhmar liegt zum Teil in den Ruinen der Tempelanlage. Eine gemeinnützige Organisation hat ein Homestay-Projekt ins Leben gerufen. So profitiert die einfache Bevölkerung direkt von den wenigen Touristen, die den Ort besuchen.
Ein Fahrer der Organisation holt uns in Sisophon ab. Er spricht gutes Englisch und auf der einstündigen Fahrt erzählt er uns viel Interessantes über das kambodschanische Leben. In Banteay Chhmar angekommen, werden wir zu unserem Domizil gebracht. Unsere Gastfamilie hat keine Englischkenntnisse, macht das aber durch ihr strahlendes Lächeln mehr als wett. Wir beziehen einfache Zimmer im traditionellen Haus.
Das Mittagessen nehmen wir im Haus der Hilfsorganisation ein. Dort wird uns über die Arbeit vor Ort berichtet. Danach werden wir von einem kundigen Guide durch die Ruinen der angkorianischen Tempelanlage geführt. Gesichtertürme und von Baumwurzeln überwucherte Mauern erinnern an Bilder, die wir aus Angkor Wat kennen. Der große Unterschied: außer uns sind keine Touristen unterwegs.
Den ausführlichen Bericht gibt es hier: Homestay in Banteay-Chhmar
Eva vom Familienreiseblog Hidden Gem schwärmt von drei kambodschanischen Inseln.
Drei kambodschanische Trauminseln abseits des Touristenrummels
Reiner Strandurlaub in Kambodscha wäre ein Frevel, Strände und Inseln links liegen zu lassen ebenso. Einmal die Füße in den Puderzuckersand und das kristallklare Meer zu tunken, solltet ihr euch nicht entgehen lassen.
Links am Pier von Shihanoukville reiht sich eine Menschenschlange, um einen Platz auf der Fähre nach Koh Rong zu ergattern.
Rechts stehen wir entspannt zu zehnt. Wir haben uns für ruhige Tage auf der Nachbarinsel Koh Rong Sanloem entschieden. Auch diese ist kein unbeschriebenes Blatt mehr. Dennoch bietet die kambodschanische Trauminsel jede Menge Seelenfrieden im Tropenparadies.
Sie beherbergt Puderzuckerstrände, an denen man die Sonnenuntergänge bei einem Cocktail aus der Hängematte bestaunen kann. Per SUP oder auf Dschungelpfaden (Tipp: Der Pfad zum Leuchtturm) lässt sich die Insel erkunden und einsame Traumstrände finden.
Um nicht mit Gepäck durch die brütende Hitze stapfen zu müssen, bucht vorab eine Unterkunft. Ihr werdet dann mit dem Boot vom Pier abgeholt und zu eurem Strand kutschiert.
Auch Koh Ta Kiev ist die optimale Destination für ein gepflegtes Abhängen. Statt Palmen gibt es Pinienwälder, die den nötigen Schatten spenden. Rund um die Insel finden sich Korallenriffe zum Schnorcheln. Das Innere der Insel kannst du auf verschiedenen Pfaden erkunden, ein kleines Fischerdorf erreichen oder einfach zum nächsten Traumstrand spazieren.
Es hat sich erst wenig Infrastruktur auf der Insel entwickelt. Die Unterkünfte sind super basic und ohne Strom. Dafür findet man hier Robinson Crusoe Feeling und nette Inselbewohner.
Koh Ta Kiev bietet noch das, was Backpacker vor Jahren auf den Inseln Thailands gesucht haben …
In unmittelbarer Nachbarschaft liegt die Insel Koh Russey (Bamboo Island), die nur das Alila Luxusresort beherbergt.
Wir sind bekannt für unsere unkonventionellen Reisen zwischen Bambushütte und Boutique-Hotel und verbringen deshalb auch drei Tage dort, weil wir uns etwas gönnen möchten. Es ist sagenhaft! Vor allem gefällt mir die Philosophie des Hotels, die mehr und mehr auf Nachhaltigkeit setzt.
Rosmarie ist eine sehr reiselustige Seniorin, die gerne mit Ihrem Mann abseits der grossen Touristenpfade unterwegs ist. Sie betreibt den Reiseblog Senioren um die Welt und erinnert sich an ein schönes Erlebnis auf dem Tonle Sap See.
Erlebnis auf dem Tonle Sap
Um das authentische Leben der Einheimischen auf dem Tonle Sap kennenzulernen, fuhren wir mit einem kleinen Versorgungsboot von Battambang nach Siem Reap. Es war nicht das übliche Touristenboot, sondern es handelte sich um ein reines Versorgungsschiff, das Waren und Post zu den einzelnen Bootshäusern und den schwimmenden Dörfern brachte. Außer uns waren nur Einheimische an Bord, die aus der Stadt in ihre Dörfer zurückkehrten. Das schmale Boot war voll beladen und schwankte jedes Mal heftig, wenn ein anderes Boot entgegenkam. Wir saßen eng gedrängt, und es wurde zunehmend stickig. Entschädigt wurden wir für die Anstrengungen dadurch, dass wir auf diese Weise abseits vom Touristenrummel einen kleinen Einblick in das Leben auf dem Wasser bekommen konnten. Schulen, Geschäfte, Tankstellen, es gibt alles auf dem See. Wenn das Boot in einem der Schwimmenden Dörfer anlegte, konnten auch wir aussteigen, uns ein wenig die Beine vertreten und sehen, wie die Menschen dort leben.
Auf der Bank mir gegenüber lag ein kleiner Hund umgeben von Reissäcken, Koffern und Taschen. Er bewegte sich kaum, manchmal fiepste er kläglich, und gelegentlich floss ein Bächlein den Sitz hinunter. Der Hund war ohne Begleitung, aber nach einigen Stunden hatte seine Qual ein Ende: ein kleiner Junge wartete schon sehnsüchtig auf einem Hausboot und schloss den jungen Hund freudestrahlend in die Arme.
Hier geht es zu ihrem ausführlichen Artikel: Kambodscha – Leben auf dem Wasser
Auch Isabel von Child and Compass empfiehlt einen Besuch des Tonle Sap Sees.
Der Tonle Sap See
Wen es nach Angkor zieht, der kommt meist in Siem Reap unter. Von hieraus lässt sich auch ganz einfach ein Tagesausflug zum Tonle-Sap-See und zu einem der schwimmenden Dörfer in Kambodscha organisieren. Gespeist mit dem Wasser des Mekongs zählt der Tonle-Sap in der Regenzeit zu einem der größten Stauseen Südost-Asiens.
Das Leben auf dem Wasser hat hier Tradition: Behausungen, Tempel, Hühnerställe, Entenfarmen – alles, aber auch wirklich alles findet sich auf den abenteuerlichen Bambuskonstruktionen.
Aus den Booten heraus werden frische Lebensmittel und Dinge des täglichen Bedarfs an die Bewohner verkauft. Eine Satellitenschüssel hat hier nahezu jeder, einen Kühlschrank gibt es meist nicht.
Die beste Reisezeit für eine Bootsfahrt auf dem Tonlé-Sap-See ist zu Beginn der Trockenzeit, wenn der Tonle-Sap-Fluss aufgrund des sinkenden Drucks aus dem Mekong seine Flussrichtung ändert und die Saison in Kambodscha beginnt. Das Wetter ist perfekt und der See noch ausreichend mit Wasser gefüllt.
Hier geht es zu ihrem ausführlichen Artikel: Schwimmende Dörfer in Kambodscha – Ausflug zum Tonle Sap See
Marion vom Reiseblog Escape from Reality inspiriert ihre Leser dem Alltag zu entfliehen. Sie hat gleich zwei besondere Tipps für Kambodscha.
Homestay und nachhaltiger Tourismus im Eco Village Chambok
Eines der Highlights meiner Kambodscha-Reise ist der Homestay bei einer Gastfamilie in Chambok. Neun Dörfer gehören zu der Dorfgemeinschaft am Rande des malerischen Kirirom Nationalparks. Seit 2002 besteht das Ökotourismus-Projekt, das es den lokalen Familien ermöglicht, Einkommen durch nachhaltigen Tourismus zu erwirtschaften und so den Wald vor Abholzung schützt. Wir übernachten in traditionellen Stelzenhäusern bei Gastfamilien. Im Hof tummeln sich Kühe, Schweine, Hühner und Hundewelpen. Landidylle pur! Neben dem kambodschanischen Dorfleben gibt es noch einiges mehr zu entdecken: Zu den beliebtesten Aktivitäten in Chambok gehören Wanderungen, Radtouren, Fahrten mit dem Ochsenkarren, Vogelbeobachtungen, der Besuch einer Fledermaus-Höhle oder ein erfrischendes Bad im Fluß oder im Wasserfall.
Erfahre hier mehr: Homestay in Chambok.
Mit dem Rad über die Bambusbrücke in Kampong Cham
Die verschlafene Kolonialstadt Kampong Cham liegt am Ufer des Mekong. Jedes Jahr von neuem wird im kambodschanischen Kampong Cham während der Trockenzeit eine Bambusbrücke über den Mekong auf die Insel Koh Paen gebaut. Solange die Bambusbrücke noch nicht fertig ist, wird ein Stück per Fähre zurückgelegt. Mit unseren Rädern setzen wir bis zur halbfertigen Brücke über, strampeln über das biegsame Bambusgeflecht bis zur Insel Koh Paen. Dort erwartet uns ein kleines ländliches Insel-Paradies mitten im Mekong.
Wir fahren mit unseren Rädern über Feldwege, schauen den Bauern bei der Arbeit zu, halten kurz am Tempel und dürfen bei einer Familie frische Früchte probieren. Besonders lecker sind die saftigen kleinen Pomelos. Rechtzeitig zum Sonnenuntergang überqueren wir wieder die Bambusbrücke und kehren zum Festland zurück. In der untergehenden Sonne werfen die Fischer ihre Netze auf dem Mekong aus.
Die Zukunft der Bambusbrücke ist allerdings ungewiss, denn die 2017 eröffnete neue Brücke macht der Bambuskonstruktion Konkurrenz.
Hier gelangst Du zum ausführlichen Bericht: Mit dem Rad über die Bambusbrücke in Kampong Cham
Hier findest Du eine Karte mit der Übersicht der empfohlenen Orte: 11 Tipps von Reisebloggern: Dei schönsten/spannendsten Orte und Erlebnisse in Kambodscha
Eine Antwort
Kambodscha ist ein spannendes Reiseland. Ich finde es spannend, welche Dinge andere Reisende an diesem Land begeistern und wie sie Kambodscha erleben. Ich bin auch schon auf Eure Eindrücke gespannt und freue mich auf Erzählungen. 🙂