Auch wenn Bologna vielleicht nicht gerade der Nabel der Welt ist, so sind die Stadt und die Region um Bologna unverschämt hübsch. Eines vorweg: Wer kann, der sollte länger, als nur einen Tag bleiben. Wer nur wenig Zeit hat, der sollte die folgenden Sehenswürdigkeiten jedenfalls nicht verpassen.
Hier meine Tipps für einen perfekten Tag in Bologna:
Den Tag beginnen auf der Piazza Maggiore und in der Basilika San Petronio
Ich starte meinen Tag auf der Piazza Maggiore, dem Hauptplatz von Bologna. Er ist umgeben von prächtigen Pallazi und der Basilika San Petronio.
Die gotische Basilika mit ihren 22 Kapellen ist Hauptkirche Bolognas und eine der grössten Kirchen der Welt. Die Wachen vor der Kirche sind einem islamfeindlichen Fresko aus dem Mittelalter geschuldet, auf dem der Prophet Mohammed Höllenqualen erleiden muss. Diese Darstellung ist auch der Grund für zwei vereitelte Terroranschlägen in den Jahren 2002 und 2006.
Eine weitere Sehenswürdigkeit ganz in der Nähe Piazza Maggiore ist der Neptunbrunnen mit seinen frivolen Darstellungen der Sirenen und Delphinen.
Es lohnt sich einen Blick in das Bologna Welcome Center an der Piazza Maggiore zu werfen. Hier gibt es jede Menge Tipps für Bologna und die Umgebung. Ausserdem sollte man hier auch den Besuch auf dem Torre Asinelli vorbuchen!
Der Palazzo dell Archiginnasio mit dem Teatro Anatomico
Ich lasse mich durch die Gassen treiben und komme zum Palazzo del Archiginnasio.
Das ehemalige Universitätsgebäude stammt aus dem Jahr 1563. Eine Besonderheit des Palastes ist das Anatomische Theater in der Form eines Amphitheaters. Hier fand zu früheren Zeiten der anschauliche Anatomieunterricht an Leichen statt. Der holzgetäfelte Saal aus dem Jahre 1637, mit seinen geschnitzten Statuen wurde nach der Bombardierung Bolognas im zweiten Weltkrieg detailgetreu wieder hergestellt.
Die sieben Kirchen von Santo Stefano
Vorbei an hübschen Geschäften und einladenden Cafés gehe ich weiter in Richtung Basilica Santo Stefano.
Diese Gegend wird im Volksmund auch „das kleine Jerusalem* genannt. Geschuldet ist dieser Name der Tatsache, dass sich hier ein Komplex von mehreren romanischen Kirchen befindet. In einer der Kirchen befindet sich zudem ein Replikat der Grabeskirche in Jerusalem.
Die Arkaden von Bologna
Unter den schattenspendenden Arkaden von Bologna setze ich meine Entdeckungsreise durch Bologna fort. Die Arkaden von Bologna zählen zum UNESCO Weltkulturerbe und sind mit einer Gesamtlänge von 38 km einzigartig auf dieser Welt.
Delikatessen & Markt von Bologna
Langsam macht sich ein leichter Hunger bei mir bemerkbar. Ich gehe deshalb in Richtung Quadrialatero. In diesem Viertel finde ich Delikatessläden und auch den lebhaften Markt mit vielen regionalen Köstlichkeiten. Ich decke mich ein mit feinstem Brot, Käse, Mortadella, Salami und Schinken.
- Brot: Paolo Atti & Figli, Via Caprarie, 7a
- Käse, Salami, Schinken und Mortadella: Antica Salumeria Tamburini, Via Caprarie, 1
Osteria del Sole – bring dein eigenes Essen und trink!
In der Osteria del Sole, in der Vicolo Ranocchi lasse ich mich nieder. Dies ist die älteste Osteria der Stadt und der Zettel am Eingang ist Programm:
„Der Eintritt ist denen vorbehalten, die Wein, Bier oder Champagner trinken. Wer nicht trinkt, wird gebeten draussen zu bleiben.“
Hier bringt man sein Essen selbst mit – einzige Bedingung ist, dass man eben Wein, Bier oder Champagner bestellt und konsumiert. Die Kneipe ist eine Institution in Bologna. Sie geht auf das Jahr 1465 zurück. Heute zieren Bilder berühmter Persönlichkeiten die Wände. Hier mischt sich Prominenz und die Crème de la Crème der Stadt mit Studenten und Handwerkern. Das macht den besonderen Charme der Osteria del Sola aus.
Ein Espresso im Stehen
Im Café Terzi in der Via Oberdan geniesse ich nach dem Essen einen erfrischenden und exzellenten Espresso. Die Auswahl an eigenen Kaffeekreationen ist gross und am besten lässt man sich vom fachkundigen Personal beraten. Ich bin auf jeden Fall begeistert von meiner Wahl.
Auf den schiefen Torre Asinelli
Nach dem Essen und Trinken tut Bewegung Not. Also nichts wie rauf auf den Torre Asinelli!
Bologna zeichnete sich im Mittelalter, ähnlich wie das toskanische San Giminano, durch eine Vielzahl hoher Geschlechtertürme aus. Einige dieser Türme sind bis heute erhalten. Teilweise dienen sie jetzt als Restaurants oder gar als Bed and Breakfast. Der Asinelli Turm bildet gemeinsam mit dem benachbarten Garisenda Turm das Wahrzeichen Bolognas.
Der 97,20 Meter hohe Asinelli Turm kann mit einer Vorreservierung beim Bologna Welcome Center besichtigt werden. Die 498 Stufen eignen sich prächtig, um das Mittagessen ein wenig zu verarbeiten. Belohnt wird man mit einer der schönsten Aussichten auf Bologna.
Aktuell ist der Asinelli Turm wegen Wartungsarbeiten gesperrt! (Stand März 2024)
Tickets für den Torre Asinelli gibt es im Bologna Welcome Center an der Piazza Maggiore
Mit dem San Luca Express zum Santuario della Madonna di San Luca
An der Piazza Maggiore fährt das kleine Touristenzügle San Luca Express hinauf zur Santuario della Madonna di San Luca. So spart man sich den Fussmarsch durch den fast 4 km langen Bogengang auf den Hügel. Zudem erfährt man während der Fahrt viel Wissenswertes über Bologna und die Umgebung.
Der Turm der prächtigen Basilika kann erklommen werden und man hat auch von dort einen tollen Blick auf Bologna und auf das grüne Hinterland.
Eine verdiente Abkühlung
Schräg gegenüber der Bushaltestelle des San Luca Express befindet sich das Restaurant Vito a San Luca. Hier gönne ich mir eine Pause.
Der Apérol Spritz ist unbedingt zu empfehlen!
Anschliessend geht es mit dem San Luca Express wieder zurück in die Stadt.
Shopping satt auf der Via dell Indipendenza
Wer jetzt noch Zeit und Musse hat für etwas Shopping, dem empfehle ich die Via dell Indipendenza entlang zu schlendern und rechts und links davon die Seitengassen zu erkunden.
Kulinarische Höhenflüge ausserhalb der Stadt
Ich schliesse den Tag ganz genüsslich ausserhalb den Toren der Stadt bei einem köstlichen Essen, begleitet von erlesenen Weinen, im Restaurant Il Corbezzolino ab. Da ich das Glück habe ganz in der Nähe im Relais Bellaria Hotel & Congressi (c/o Relais Bellaria Hotel & Congressi, Via Altura, 11) zu nächtigen, darf ich nach dem Essen ohne langen Weg sehr zufrieden und müde ins Bett fallen.
Mein Tipp: Mit dem ÖV unkompliziert anreisen. Ab Zürich gibt es direkte Zugverbindungen nach Bologna (Dauer ca. 6 Stunden) – oder die schnellere Variante mit Umsteigen in Mailand (Dauer ca. 5 Stunden)
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Hallo! Ich bin Ellen. Ich bin die Gründerin von PATOTRA, Content-Creator und freie Journalistin. Ich liebe das Meer und kleine Inseln. Aber auch die Berge, die Wüste, der Dschungel und Grossstädte können mich begeistern. Begegnungen mit Menschen sind für mich der Schlüssel zu anderen Ländern und deren Kultur. Nachhaltige Projekte liegen mir dabei ganz besonders am Herzen. Meine grossen Leidenschaften sind: das Reisen, das Schreiben und das Fotografieren.
Im Jahr 2014 entstand PATOTRA als reiner Familienreiseblog. Gemeinsam mit meinen drei Kindern und meinem Mann durfte ich viele tolle Nah- und Fernreisen erleben, die sich hier auf dem Blog in Form von Reiseinspirationen und Reisetipps wiederfinden. Aus den Reisen mit Kindern wurden im Laufe der Jahre Reisen mit Teenagern. Schliesslich ist der Blog, gemeinsam mit meinen Kindern, den Kinderschuhen entwachsen. Mittlerweile reise ich meist gemeinsam mit meinem Mann – oder auch mal alleine.
Mit viel Herz und ansprechenden Reisefotografien möchte ich Euch ermutigen, diese Welt selbst und mit offenen Augen zu entdecken. Mein Fokus liegt auf spannenden Geschichten, traumhaften Landschaften und Begegnungen mit Menschen. Manchmal bringe ich Euch den Geschmack der grossen, weiten Welt auch in Form von Rezepten von meinen Reisen mit.
2 Responses
Salve Ellen,
eine sehr schöne Einstimmung auf meinen Bologna-Ausflug in der kommenden Woche.
Ciao Pia
Liebe Pia
Ach Mensch,jetzt erst gesehen. Ich hoffe, Du hattest eine tolle Zeit in dieser schönen Stadt.
Herzliche Grüsse
Ellen