Schneeweisschen und Himmelblau: Winterfreuden im Tiroler Familienskigebiet Serfaus-Fiss-Ladis

Für unseren siebenjährigen Sohn Tim liegt das Glück der Erde nicht auf dem Rücken der Pferde, sondern auf der Skipiste. Am liebsten steigt er am Morgen in die erste und am Abend in die letzte Gondel. Eine Mittagspause legt er nur zähneknirschend ein – obwohl er Essen liebt. In Serfaus-Fiss-Ladis erreicht das Drama dank der fantastischen Pistenlandschaft seinen Höhepunkt.
Inhalt

*Bezahlte Kooperation*  

Gross ist die Vorfreude auf unser Wochenende im Schnee. Serfaus-Fiss-Ladis in Tirol ist das sechstgrösste Skigebiet in Österreich und entsprechend gross sind auch unsere Erwartungen. 

Serfaus: klein, aber oho 

Wir kennen Fiss bereits von früheren Aufenthalten, nicht aber das Skigebiet Serfaus-Fiss-Ladis. Diesmal wohnen wir in Serfaus, einem verkehrsberuhigten, kleinen Dorf mit gerade einmal 1143 Einwohnern und, abgesehen von Wien, der einzigen U-Bahn in ganz Österreich. Es ist die die kleinste, höchstgelegene und auf Luftkissen schwebende U-Bahn der Welt. 

Der Ort selbst entpuppt sich als charmantes Dorf, dessen Hauptstrasse gesäumt ist von einladenden Hotels, Gasthöfen, Anbietern von Sportausrüstung sowie herzigen kleinen Lädchen mit allerlei Schnickschnack. Wenn die Pisten nicht so sehr locken würden, könnte man sich hier vorzüglich die Zeit vertreiben. 

Wir wohnen im Vierstern-Superior-Kinderhotel Löwe. Unsere Suite ist äusserst grosszügig und bestens ausgestattet. Die meisten Suiten im Haus sind frisch renoviert. Das abendliche Fünf-Gang-Dinner lässt keine Wünsche offen – unser Sohn wähnt sich angesichts des Kinderbüffets im siebten Himmel. Es umfasst alles, was sein Herz begehrt: Spaghetti, Wienerli, Chicken Nuggets – und beim Dessertbüffet Kiwis. Von all dem landet eine geballte Ladung auf seinem Teller. 

Wir haben grosse Pläne an diesem Wochenende! Unseren Kurzurlaub beginnen wir mit einer vergnüglichen Schlittenfahrt. Mit der U-Bahn, nur einen Katzensprung vom Hotel entfernt, geht es ganz entspannt direkt zur Talstation in Serfaus. 

Die kleine Gondel bringt uns zur Mittelstation der Komperdellbahn. Hier oben, auf rund 2000 Höhenmetern, kann man im Take Off – Snow & Fun Center völlig unkompliziert Schlitten mieten. Neben einer guten Auswahl an Schlitten kann man sich auch die neuesten Funsportgeräte ausleihen. Wir lassen allerdings den Monoski, das Snowbike und den Scooter links liegen und wählen den klassischen Holzschlitten. Der Rodelweg führt an der Kinderschneealm vorbei und endet an der Serfauser Talstation. Die vier Kilometer lange Rodelstrecke ist für uns perfekt: nicht zu steil, aber doch genug schnell, um richtig Spass zu haben. Im Sausewind geht es bergab. 

Um die Mittagszeit machen wir Halt beim Högsee. Im Restaurant Seealm Hög finden wir ein sonniges Plätzchen. Die Sonne strahlt vom Himmel und der Schnee glitzert wie tausend Edelsteine. Wir geniessen die feinen Tiroler Spezialitäten. Wer kann bei Tiroler Knödeln und Käsespätzle schon nein sagen? Der Ausblick auf den zugefrorenen Speichersee ist zauberhaft. An dessen Kopfende befinden sich verschiedene Spielestationen für Kinder: ein Kuhglockenspiel, ein Milchkannen-Memory, ein Spielplatz. Auch der Sommer hier oben muss ein Traum sein. Dann kann man im See sogar schwimmen. 

Märchenhafte Schneelandschaft am Högsee 

Inmitten der Schneelandschaft liegt eine Riesenmilchkanne, in die man reinklettern und einem Märchen über die Entstehung des Högsees lauschen kann. Tim fragt, ob die Geschichte wohl wahr ist? Er hat nämlich im See eine Insel entdeckt und auch die Überreste eines Häuschens – wie in dem Märchen! 

Bevor wir die verbleibende Rodelstrecke in Angriff nehmen, laufen wir einmal um den Högsee herum. Am anderen Ende des Sees befindet sich die Familien-Lichter-Kapelle Hög, von der, eingeschneit, etwas Magisches ausgeht. 

Im sogenannten Check In an der Talstation geben wir unsere Schlitten zurück und mieten dann am selben Ort unsere Skiausrüstung für den nächsten Tag. Wir können sie auch nach dem Skifahren wieder hier deponieren, was äusserst praktisch ist, weil wir auf diese Weise nicht mit Ski und Skischuhen bepackt vom Hotel zur U-Bahn bzw. zur Gondel laufen müssen (zu Fuss ist es vom Hotel etwa eine Viertelstunde). Ein äusserst durchdachtes Konzept. 

Skigebiet Serfaus-Fiss-Ladis: ein perfektes Familienskigebiet 

Das Skigebiet Serfaus-Fiss-Ladis wartet mit 214 Pistenkilometern auf, davon 47 blau, 112 rot und 27 schwarz. Insgesamt gibt es 68 Anlagen. Eigentlich wollten wir auf den Masnerkopf, mit 2828 Metern der höchstgelegene Punkt des gesamten Skigebiets. Doch es kommt bekanntlich erstens immer anders und zweitens, als man denkt: Schon kurz nach dem Ausstieg aus der Lazidbahn entscheiden wir uns für eine einfachere Variante. Tim ist nach einer längeren Skipause noch etwas ungeübt und so entschliessen wir uns, auf jedwede Pläne zu verzichten und einfach nach Lust und Laune darauf loszufahren. 

Eine gute Entscheidung. Der Schnee ist perfekt, der Himmel strahlt blau, die Sonne lacht. Tim, der seinen dritten Skiwinter erlebt, kann auf den breiten Pisten nicht nur «Pizza», also Stemmbogen fahren, sondern auch «Pommes Frites», also Parallelschwünge üben. Mein Mann, ein geübter Skifahrer, geniesst den Platz, um elegant zu carven. Und ich, eine Spätzünderin in Sachen Skifahren, geniesse dank der perfekten Verhältnisse entspannt die Abfahrten. Zu unserer Favoritin wird die Planseggbahn, die von unterhalb der Mittelstation der Komperdellbahn zur Plansegg hinaufführt. Das Panorama auf die umliegenden Tiroler Berge ist atemberaubend. 

Neben der Talstation der Königsleithebahn befindet sich der legendäre «Leithe Wirt». Auf dieser Skihütte kommen auch Gourmets voll und ganz auf ihre Kosten. Die Spezialität des Hauses: Geräuchertes (österreichisch: Geselchtes). Es gibt sogar ein österreichisches Pendant zum Bündnerfleisch! Geräuchert wird mit Buchenspänen und wildwachsenden Wacholderstauden in der Selchhütte vor dem Restaurant. 

Direkt vor der Terrasse liegt ein liebevoll gestalteter Spielplatz. Perfekt, um in Ruhe den Kaffee geniessen zu können. Tim zieht es aber schnell zurück auf die Piste. Vom «Leithe Wirt» geht’s schnurstracks auf die Talabfahrt nach Serfaus. Und dann wieder in die Höhe (wie prophezeit mit der letzten Gondel). Wir haben den Tag auf den Brettern voll und ganz ausgekostet! 

17 Stunden später stehen wir mit unseren Skiern wieder bei der Mittelstation der Komperdellbahn, um noch die letzten Stunden zu geniessen. Nächstes Mal möchten wir auf jeden Fall auch die Fisser und die Lader Seite auskundschaften. Dort gibt’s verschiedene Fun Areas und Themenwege wie die Fun Slope und die Höhlenwelt. Und auf 2600 Höhenmetern wartet der Zwölferkopf mit Crystal Cube, einem komplett verspiegelten Glaswürfel, in dem sich ein Gourmetrestaurant befindet. 

Von den Brettern auf die Kufen in Ladis 

Fiss, Serfaus – fehlt nur noch Ladis in unserem Reiseportfolio. Hier soll es einen bezaubernden zugefrorenen Schlossweiher geben, auf dem man Schlittschuh laufen kann. Die Ausrüstung ist kostenlos und auch der Eintritt ist frei (eine Spende ist willkommen). Tim, zunächst darüber empört, dass wir die Bretter gegen Kufen tauschen, ist schnell in seinem neuen Element. Bald flitzen meine „Männer“ vergnügt über das Eis. 

Ich hingegen habe vor allem Augen für das märchenhafte Panorama: Über dem Schlossweiher, auf einem Hügel, thront die Burgruine Laudeck. Noch ein magischer Ort! 

Fazit: 

Das grosszügige Skigebiet von Serfaus-Fiss-Ladis ist perfekt geeignet für Familien. Beengende Riesengondeln und überfüllte Pisten sucht man vergebens. Es hat genügend Platz für alle. Zudem gibt es eine Vielzahl blauer und einfacher roter Pisten, die sich bestens für Fahranfänger und Familien eignen. Unterhalb der Mittelstation der Komperdellbahn wartet sogar ein explizites Schneeareal auf kleine Fahrerinnen und Fahrer! 

Aber auch fortgeschrittene Skifahrer und Profis finden eine grosse Auswahl an Pisten, um bei traumhaften Ausblicken mit gekonnten Schwüngen die Pisten herunterzugleiten. 

Die Region Serfaus-Fiss-Ladis hat zudem nicht nur für Skifahrer viel zu bieten. Ich hätte zum Beispiel gern noch eine Schneewanderung gemacht und erste Erfahrungen auf Langlaufski gesammelt. Wer weiss, vielleicht beim nächsten Mal. 

Drei Tage Pulverschnee, blauer Himmel und Sonnenschein und dazu noch die traumhaften Pisten – das ist wahrlich Balsam für die Seele! 

Weitere Informationen zur Region
Weitere Informationen findet Ihr hier: Webseite der Ferienregion Serfaus-Fiss-Ladis

Offenlegung: Dieser Artikel ist im Rahmen einer bezahlten Kooperation mit Serfaus-Fiss-Ladis entstanden


Wer schreibt hier?
Miriam Bosch Autorin Reiseblog Patotra
Miriam Bosch

Miriam kümmert sich seit Juli 2018 bei PATOTRA hauptsächlich um das Themengebiet Reisen mit Kindern.

«Als langjährige Journalistin ist es für mich selbstverständlich, mit Neugier und offenen Augen durchs Leben zu gehen. Doch nicht immer sieht man aus der eigenen Perspektive alles – und so bin ich glücklich und dankbar, dass mein Mann und meine Kinder (14 und 8 Jahre) meine Weltsicht erweitern.

Ich liebe es, neue Welten zu entdecken – seien sie nah oder fern. Low-Budget-Reisen durch Südostasien gehören für mich ebenso dazu wie ein Verwöhnwochenende in den Alpen. Wichtig sind mir vor allem zwei Dinge: Die Reiseorte müssen authentisch sein. Und: Sie müssen nicht nur mich und meinen Mann, sondern auch unsere Kinder begeistern.»

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert