Schon von weitem ist er zu sehen, wie er elegant auf einem Felsvorsprung auf der Klippe aus Lavagestein in die Höhe ragt. Unter ihm tost der wilde Atlantik. Die Brandung schlägt grollend auf die Felsen und bildet weisse Gischt im ewigen Blau des Meeres. Möwen drehen kreischend ihre Runden in der klaren Luft.
Seit 1887 schützt der Leuchtturm „Faro Cumplida“ mit seinem strahlenden, wiederkehrenden Licht die Seefahrer vor Gefahren, damit sie sicher den Hafen erreichen
Der Faro Cumplida – ein ganz besonderes Hideaway
Seit Frühling 2019 befindet sich im Leuchtturm Faro Cumplida ein exklusives Luxus-Leuchtturmhotel mit drei Suiten und Platz für insgesamt 8 Personen. Der Faro Cumplida ist derzeit der älteste Leuchtturm weltweit, der zu einem Hotel umfunktioniert wurde und zudem das einzige Leuchtturmhotel der Kanarischen Inseln. Er ist eingebettet in eine aufregende Vulkanlandschaft und umgeben von Bananenplantagen, in denen die kleinen, besonders süssen Bananen der Kanaren angebaut werden.
Wer mich kennt und meinen Blog schon eine Weile folgt, der weiss, dass ich ein besonderes Faible für aussergewöhnliche Übernachtungsmöglichkeiten habe. Darum haben wir uns aufgemacht, um die wilde, ursprüngliche Insel La Palma zu entdecken und gelichzeitig haben wir uns damit einen grossen Traum erfüllt: Übernachten im Leuchtturm.
Der Weg zum Faro Cumplida
Nach der Landung auf dem kleinen Flughafen von Santa Cruz de La Palma, schnappen wir einen Mietwagen und machen uns auf den Weg in Richtung Norden. La Palma, die auch La Isla Bonita (die schöne Insel) genannt wird, ist die nordwestlichste der Kanarischen Inseln. Sie zeichnet sich durch ihre natürliche Vielfalt aus. 40% von La Palma sind bewaldet. Neben hohen Bergen (bis zu 2’426 m.ü.M), lockt im Süden der Insel eine faszinierende Vulkanlandschaft mit Kratern, erstarrten Lavaströmen und bizarren Felsformationen.
Nach einer kurvenreichen Fahrt entlang der steilen Küste und durch zahlreiche Tunnel, erreichen wir nach etwa 40 Minuten den Ort Los Sauces im Nordosten von La Palma. Kurz hinter dem Ort mit seinen bunten Häusern, erscheint der elegante Leuchtturm in der Ferne auf einer kleinen Landzunge. Unübersehbar steht er da, wie ein Fels in der Brandung.
Zwischen Zuckerrohr- und Bananenplantagen, vorbei an Kakteen, Papaya- und Feigenbäumen führt ein steiler Weg über enge Serpentinen hinunter zum Faro Cumplida. Ein grosses Tor markiert den Eingang zum Leuchtturm. Wie von Geisterhand öffnet sich das Tor und wir fahren die mit schwarzen Vulkansteinchen aufgeschüttet Einfahrt hinunter. Rechts und links des Weges wachsen saftig grüne Kakteen und Wolfsmilchgewächse, deren Farbe und skurrile Formen sich vom Schwarz des Lavabodens abheben.
Auch der Leuchtturm ist aus dunklem Lavagestein gebaut. Er erhebt sich schützend über das weiss getünchte Gebäude, das früher das Zuhause des Leuchtturmwärters und seiner Familie war.
Ein Zuhause auf Zeit im Leuchtturmhotel
Pili, die gute Seele des Leuchtturms, empfängt uns so herzlich, dass die Sprachbarriere fast unmerklich verschwindet. Wir verstehen uns! Eine grosse grün gestrichene Holztüre führt in den Innenhof, wo ein langer, schwerer Holztisch ausgelassene Geselligkeit und kulinarische Verlockungen verspricht.
Die Farero Suite
Auf der linken Seite geht es in unser Zuhause auf Zeit: die Farero Suite. Hier hat der letzte Leuchtturmwärter mit seiner Frau und den 7 Kindern gelebt. Jetzt befinden sich in in den Räumlichkeiten eine luftige Suite mit zwei grosszügigen Schlafzimmern mit bequemen Doppelbetten, zwei Bädern und einem grossen Wohn-/Essraum mit Küche, Bar und Fernsehecke.
Die Zimmer sind offen gestaltet und modern eingerichtet. Sogar ein Kamin ist da, der bei kühleren Temperaturen sicherlich für Behaglichkeit sorgt. Ich liebe es, wenn Räume nicht überladen sind und Platz zum Atmen erlauben. Hier hat es viel Platz um einfach nur zu sein.
Auch draussen atmet die Seele im Rhythmus der rauschenden Wellen auf. Man möchte nur sitzen und dem Puls der Natur lauschen – und aufs Meer schauen, das unermüdlich gegen die Felsen rollt.
Die grosse Terrasse mit Blick auf den Atlatik und die Küste ist mein Lieblingsort. Wäre ich nicht zu neugierig die Insel zu sehen, würde ich hier sitzen bleiben – und, wer weiss, vielleicht Geschichten, oder gar ein Buch schreiben.
Hin und wieder entdecke ich auf meinen Reisen Orte, die meinen Gedanken auf wundersame Weise Flügel verleihen. Der Faro Cumplida ist so ein Ort. Es fühlt sich an, wie Ferien von dieser Welt.
Das Infitity-Pool lassen wir, so schön es ist, links liegen. Der Wind ist im März noch etwas frisch und wenn ich mich schon überwinde, dann lockt mich das Meer.
Deshalb lasse ich es mir nicht nehmen und tauche im nahegelegenen Meerwasser-Schwimmbad Charco Azul einmal kurz in den Atlantik ein. Das erfrischt!
Einen weiteren Rückzugsort finde ich in der Lounge auf dem Dach unseres Hotels. Hier sitzen wir windegschützt und geniessen es in der wärmenden Märzsonne zu lesen.
Die Tage im Leuchtturm fliegen. Ich wünschte, ich könnte sie festhalten. Selten habe ich mich an einem Ort so sicher und geborgen gefühlt.
Pili trägt ihrerseits dazu bei, dass wir uns wunderbar umsorgt fühlen. Jeden Morgen bringt sie uns einen Frühstückskorb mit frischen Leckereien. Ein Traum!
An den frischen Bananen und Äpfeln, die in einem Korb im Innenhof parat stehen, können wir uns jederzeit bedienen.
Das Leuchtturmhotel Faro Cumplida ist die ideale Mischung zwischen Hotel und luxuriöser Ferienwohnung, Die Küche ist perfekt ausgestattet und wer Lust hat, kann sich ohne Weiteres selbst versorgen. Alternativ kann man auch in einem nahegelegenen Restaurant Essen bestellen oder einen Koch vor Ort engagieren. Wer möchte, dem organisiert Pili auf Wunsch sogar ein romantisches Candle Light Dinner in der eigenen Suite.
Die Atlantic Suite und die La Palma Suite
Natürlich lassen wir es uns nicht nehmen auch einen Blick in die beiden anderen Suiten zu werfen: Die Atlantic Suite, in welcher man eine traumhaften Ausblick vom Bett über den Atlantik geniessen kann und die La Palma Suite mit seitlichem Blick aufs Meer und in den Garten.
Die beiden Suiten bieten jeweils Platz für zwei Personen und sind nicht weniger hochwertig ausgestattet, wie die grosse Farero Suite. Auch diese beiden Suiten verfügen über eine grosszügige Terrasse. Der Infinity Pool kann von allen genutzt werden.
Mit dem Blick des Leuchtturmwärters
Der Leuchtturm ist für Gäste des Hotels jederzeit geöffnet und so lassen wir es uns nicht nehmen, die 158 Stufen zu erklimmen und den neuen Tag hoch oben, mit Fernblick zu begrüssen. Hier sehen wir als Erste das Blinzeln der Sonne über dem endlos scheinenden Meer.
Nachts dreht hoch oben im Turm das Licht seine Runden, während die Sterne am Himmel über La Palma kristallklar funkeln. Die Atlantikluft auf La Palma ist besonders rein. Nichts, aber auch gar nichts trübt den Augenblick.
Ja, Leuchtturmwärter auf La Palma sollte man sein! Ein wunderschöner Traum. Und manchmal gehen schöne Träume sogar in Erfüllung.
Lasst uns gemeinsam träumen von kommenden Reisen. Vielleicht träumt auch Ihr davon, einmal Leuchtturmwärter auf Zeit zu sein?
Mit sonnigen Grüssen
Die Preise beginnen bei Euro 290 pro Nacht.
Wer möchte, der hat die Möglichkeit das ganze Hotel exklusiv für sich und die Familie oder Freunde zu buchen. Weitere Informationen findet ihr hier: Floatel
Offenlegung: Unsere Recherchereise wurde von der Flaotel GmbH unterstützt. Meine Meinung bleibt davon unangetastet.