Das Jahr neigt sich dem Ende zu. Das ist für viele von uns die Zeit, um das, was vergangen ist, noch einmal Revue passieren zu lassen. Es war, wie wohl die meisten Jahre, wieder ein Jahr voller Höhen und Tiefen. Höhen waren die vielen schönen Reisen, über die ich Euch berichten durfte und die vielen netten Zuschriften, die mich in diesem Jahr wieder erreicht haben.
Ganz besonders begeistert haben mich dieses Jahr die Äolischen Inseln, Curacao und Cornwall.
Ein Highlight war auch das erfolgreiche Redesign von Patotra (Danke Viki nochmal für Deine riesige Hilfe!), in das ich unzählige Stunden Arbeit gesteckt habe. Arbeit ist das richtige Stichwort. Ich habe mir tatsächlich mal die Mühe gemacht, alles aufzuschreiben, was zeitlich an Blogarbeit so anfällt. Ohne Reisezeit komme ich da jede Woche im Durchschnitt auf etwa 34 Stunden. Das beinhaltet: Nach-Recherche, das Schreiben von Texten, das Aussuchen und Bearbeiten der Fotos, das Einpflegen von Fotos und Texten in den Blog, SEO Recherche, Socialmediaarbeit, das Bearbeiten von Mails und und und. Da kommt ganz schön etwas zusammen. Ich bin selbst ziemlich erschrocken über die hohe Anzahl Stunden. Ich mache diese Arbeit gerne. Aber ich würde mir sehr wünschen, dass manch ein Auftraggeber das angemessen würdigen würde. Aber genau das war so einer der Downs im letzten Jahr: Es ist diese Selbstverständlichkeit, mit der Nutzungsrechte an meinen Fotos, Texten, etc. gratis gefordert werden, oder man bedient sich gleich ganz ohne zu fragen. Auch ein Angebot fünf Tage zu arbeiten, um dann Fotos und Text für ein Printmagazin abzuliefern für sage und schreibe 300 Franken, hat mich komplett fassungslos zurückgelassen. Es scheint ein Problem unserer Zeit zu sein, dass kreative Arbeit, nur weil sie auch Spass macht, nicht als Arbeit gesehen und honoriert wird. Das finde ich traurig!
Dazu kamen ein paar technische Probleme, die mich jede Menge Zeit, Nerven und auch Geld gekostet haben. Diese sind zum Glück wieder behoben. Auch persönliche Rückschläge haben mich umgetrieben. Es scheint, als sei in diesem Jahr die Leichtigkeit ein Stück weit davongeflogen. Natürlich trägt auch die allgemeine weltpolitische Lage ihren Teil dazu bei und das Gefühl, dass wir Menschen scheinbar immer verrückter werden.
Das alles hat sehr an mir genagt. So sehr, dass ich zeitweise tatsächlich daran gedacht habe, alles hinzuschmeissen.
Aber dann gibt es auch wieder die sehr positiven Erlebnisse: Tolle Destinationen, die ich erleben durfte, Eure netten Rückmeldungen und Euer Interesse und natürlich auch nach wie vor meine Freude daran, Euch von meinen Reisen zu berichten und Euch gute Tipps und Empfehlungen von unterwegs mitzubringen. Ausserdem bin ich nach wie vor davon überzeugt, dass Reisen ein wichtiger Teil der Herzensbildung und der Völkerverständigung ist.
Ein Highlight des Jahres war auch die Nominierung zum Medienpreis der italienischen Zentrale für Tourismus, Premio ENIT 2023, mit meinem Beitrag über Parma. Damit habe ich es auf Platz 3 geschafft. Darüber freue ich mich sehr.
Schlussendlich schaue ich also doch positiv in das kommende Jahr und …
ICH MACHE WEITER!
Die ersten Pläne für 2024 werden bereits geschmiedet. Ich werde voraussichtlich etwas weniger reisen. Dafür länger, wenn es geht und ich werde Euch mehr Geschichten von den einzelnen Reisen mitbringen. Meine Heimat, hier am Bodensee, wird zudem zukünftig eine stärkere Rolle auf dem Blog spielen. Hier kenne ich mich seit mehr als 35 Jahren aus und natürlich ist das die Region, in der ich viele echte «Geheimtipps» auf Lager habe. Wandern soll mehr auf dem Reiseplan stehen. Die Küstenwanderung entlang das South West Coast Path in Cornwall hat mich so begeistert, dass ich gerne im nächsten Jahr etwas Ähnliches planen möchte.
Im März werde ich mich auf der ITB, der grossen Tourismusmesse in Berlin auf die Suche nach spannenden Destinationen begeben, die ich gerne kennenlernen würde und die ich Euch dann vielleicht im Blog vorstellen kann.
ICH MACHE WEITER und ich freue mich sehr darauf, mit Euch im Januar das 10-jährige Jubiläum von Patotra zu feiern.
Jetzt wünsche ich Euch aber erstmal ein ganz frohes Weihnachtsfest voller Lichterglanz und Frieden und einen guten Rutsch in ein glückliches, friedvolles 2024 voller Leichtigkeit.
Wir können vielleicht nicht die ganze Welt retten, aber wir können schauen, dass in unserem kleinen Kreis Liebe, Freundschaft und Wärme das Dunkel überstrahlt.
Ich danke Euch von Herzen für Eure Unterstützung, dafür, dass Ihr meine Berichte lest und dafür, dass Ihr mir so oft nette Rückmeldungen gebt!
Mit sonnigen Grüssen
Info: Das Titelbild zu diesem Beitrag ist ausnahmsweise mit KI generiert. Der Text stammt aber, wie immer, von mir!
2 Antworten
Liebe Ellen,
Ich verstehe Dich sehr gut! Heute sammelt jeder Radiosender, jede Zeitung und Wetterdienst Bilder und News des Publikums ein und die Arbeit dahinter verkommt zur Gratisdienstleistung, die nur selten mit dem Namen des Urhebers oder gar einer Entlohnung einhergeht.
Ich wünsche Euch schöne Festtage und einen guten Rutsch!
Herzlich, Julia
Liebe Julia
Vor allem fehlt da häufig völlig das Rechtsverständnis. Ich scheue mich nicht mehr, in so einem Fall eine Rechnung zu schicken. Es ist einfach sehr ärgerlich. Aber irgendwie ist das Problem auch hausgemacht. Es gibt zahlreiche Privatiers, Rentner-innen etc., die gerne gratis Texte und Fotos liefern und somit irgendwie sabotieren, dass andere Menschen genau von dieser Arbeit leben müssen.
Was mich fassungslos macht, ist die Selbstverständlichkeit, mit der man anfragt, ob eine Person für 5 Tage Arbeit, Text und Fotos mit CHF 300 einverstanden ist. Ich finde das respektlos. Ich käme selber nicht im Traum darauf, so etwas anzufragen.
Schwamm drüber. Nächstes Jahr wird alles besser!
Ich wünsche Dir zauberhafte Feiertage und einen guten Rutsch in ein glückliches 2024!
Herzliche Grüsse
Ellen