Wer kennt das nicht: Man ist auf der Suche nach einem geeigneten Reiseziel für die nächsten Ferien und irgendwie passt keines so richtig? Das eine ist zu weit weg, das andere ist zu flach, das nächste hat kein Meer und wieder ein anderes bietet nicht die Annehmlichkeiten, die man sich auf Reisen wünscht. Da habe ich eine Lösung für Euch: Slowenien!
Slowenien hat fast alles, oder um es in den Worten meines Reiseführers Primož zu sagen: „Als Gott die Welt erschaffen hatte, erkannte er, dass er ein Land vergessen hatte. Daraufhin schüttete er alles, was er noch in seinem Sack hatte, aus und erschuf damit Slowenien.“
Ich habe mich auf die Suche gemacht, bin vom Meer in die Berge und zu glasklaren Seen gereist und habe dabei kleine aber feine Städte entdeckt. Ich habe mich durch die göttliche slowenische Küche geschlemmt, in traumhaften Hotels übernachtet und habe mich nach Strich und Faden verwöhnen lassen. Ich habe ein märchenhaftes Land gefunden, das noch weitgehend von Touristenmassen verschont ist.
- Slowenien ist weniger als halb so gross wie die Schweiz. Es liegt eingebettet zwischen seinen Nachbarn Österreich, Italien, Kroatien und Ungarn. Im Süden grenzt es an die Adria mit einer Küstenlinie von immerhin 46 km Länge.
- Das durchschnittliche Nettogehalt der Slowenen beträgt 1’100 Euro/Monat.
- Das Gesundheitssystem, sowie die Schulen und Universitäten, sind kostenlos.
- Slowenien ist seit der Unabhängigkeitserklärung vom 25. Juni 1991 ein eigenständiger Nationalstaat. Seit 2004 ist Slowenien Mitglied der EU und der NATO.
- Die Landeswährung ist der Euro
Was mir in Slowenien als Erstes auffällt, ist wie sauber und aufgeräumt es überall aussieht. Als hätte man sich für den Schönheitswettbewerb „Das gepflegteste Land Europas“ herausgeputzt. Selbst die vielen Wälder, immerhin 65% der Gesamtfläche, machen einen aufgeräumten Eindruck. Man nennt Slowenien nicht umsonst auch «die kleine Schweiz». Die Schweiz mit Meeresanbindung sozusagen.
An der Adria: Fisch für Feinschmecker
Ich beginne meine Reise an der Adria, bzw. in der Adria, wo ich eingeladen bin, mir eine Fischfarm anzuschauen. Schlanke Zypressen ragen am Ufer in die Höhe und die spätsommerliche Sonne blinzelt über die Wellen. Hier, in einer Bucht, befindet sich die Fonda Fisch Farm, ganz in der Nähe der Stadt Piran. Als Anglertochter stehe ich Fischfarmen mehr als kritisch gegenüber. Häufig zerstören diese durch intensive Bewirtschaftung mit Antibiotika, Wachstumshormonen, Pestiziden etc. die Lebensgrundlage für Wildfische und somit auch die Lebensgrundlage für viele Familien, die vom Fischfang leben.
«Hier in der Fonda Fish Farm ist das anders», versichert mir Gorazd Šinik. Hier betreibt die Familie Fonda seit über dreissig Jahren eine Wolfsbarsch- und Miesmuschelfarm.
„Entstanden sei das Ganze aus einer romantischen Idee heraus“, so Šinik. Ziel war es, die Fischfarm im Einklang mit der Natur zu führen. Der Erfolg gibt der kleinsten Fischfarm im Mittelmeerraum recht. Mittlerweile leben 18 Familien von der Farm und das, obschon die Arbeit wesentlich aufwendiger als bei herkömmlichen Fischfarmen ist und die Fische zudem wesentlich langsamer wachsen als in herkömmlichen Farmen.
Dafür überzeugt die Qualität. Zahlreiche Feinschmeckerlokale zählen zu den Kunden der Fondas und auch ich darf mich vor Ort davon überzeugen, dass der Wolfsbarsch ganz vorzüglich schmeckt.
Wellness in den Salinen Sečoveljske soline
Wohlig, wie ein Fisch im Wasser, fühle ich mich ein paar Kilometer weiter, weit draussen in den Salinen Sečoveljske soline. Ganz ruhig liege ich da, ich spüre den warmen Sommerwind, der sanft über das Meer und die Salinen weht. In der Ferne kreischen ein paar Möwen und zwischen den Frischeduft vom Meer mischt sich ein dezenter Schlammgeruch. Ich stecke bis zum Hals im Schlamm – und es fühlt sich wunderbar an.
Hier draussen, fern ab vom Rest der Welt, mitten in den Salinen, wurde mit dem Lepa Vida Thalasso Spa eine traumhafte und einzigartige Wellnessoase geschaffen. Neben Salzwasserpools und Kneipp Becken kann man sich hier auch bei Wellnessbehandlungen, wie eben der Packung mit Salzschlamm verwöhnen lassen. Mit babyzarter Haut und einem wohligen Gefühl geht meine Reise danach weiter.
Genuss pur in Piran
Mein Guide Pimož steuert das Städtchen Piran an. Nach einem kleinen Rundgang durch das hübsche Hafenstädtchen mit seinen dunklen, verwinkelten Gassen und hinauf zur Kirche St. Georg, wird es Zeit den Körper nicht nur von aussen mit den Gaben des Meeres zu verwöhnen.
Am Tartiniplatz, dem grössten Platz der Stadt, der nach dem Geiger Giuseppe Tartini benannt wurde, lockt das Restaurant „La Bottega Dei Sapori“ mit Köstlichkeiten aus dem Meer und von den Rebbergen. Umgeben von venezianischen Gebäuden, wird hier die hohe Kochkunst gepflegt.
Aus regionalen Zutaten werden göttliche Gaumenfreuden gezaubert. Slowenien hat also auch in dieser Hinsicht sehr viel zu bieten.
Restaurant in Piran
Restaurant Bottega die Sapori: Leider gibt es keine Webseite. Das Restaurant befindet sich allerdings direkt auf dem ovalen Platz und kann nicht verfehlt werden.
Hoteltipp Portoroz
Boutiquehotel Portorose in Portoroz. Sehr hübsches Hotel in Meernähe. Ein Muss für Liebhaber antiker Autos und Motorräder. Gutes Frühstück. Tipp: Bei der Auswahl auf die Lage des Zimmers achten! Manche Zimmer liegen etwas unschön im Parterre, ohne Ausblick.
Eldorado für Wanderer und Naturfreunde
Am nächsten Morgen geht es in die Berge. Primož möchte mir möglichst viel von seinem Land zeigen und so macht er auf dem Weg nach Celje einen kleinen Abstecher in den Wald. Wandern, Kanu fahren und im Winter Skifahren, all das kann man in Slowenien wunderbar.
Aufgrund der geologischen Beschaffenheit gibt es in Slowenien unzählige Höhlen. Man schätzt, dass es an die 30’000 Höhlen sind. Über 11’000 davon sind mittlerweile entdeckt. Die wohl bekannteste ist die Höhle von Postojna, die ich im letzten Jahr besucht habe und die zu meinen Top fünf der unglaublichsten Orte der Welt zählt.
Primož führt mich in das Tal Rakov Škocjan in der Nähe der Stadt Cerknica. Schon bei der Fahrt durch den Wald wird mir klar, dass ich bei meinem nächsten Besuch unbedingt die Wanderschuhe einpacken sollte. Die Sonne leuchtet zwischen den grünen Blättern hindurch und nach einem kurzen Weg haben wir unser Ziel erreicht. Eine Höhle, die teilweise eingestürzt ist. Der Rest des Höhlendaches bildet eine natürliche Brücke über die so entstandenen Schlucht.
Zahlreiche Wanderwege laden hier zum Wandern ein. Man teilt sich den Wald in Slowenien mit 1’000 Braunbären und Wölfen. Die seien allerdings ungefährlich, sofern man sich richtig verhalte, erklärt mir Primož. Die richtige Verhaltensweise sollte ich also vor meinem nächsten Besuch unbedingt genauer recherchieren.
Für mich heisst es jetzt aber erst mal Stadtbesichtigung in Celje. Das ist dann doch wesentlich ungefährlicher, sofern man dabei nicht auf den Drachen trifft. Zu dem später aber mehr.
Celje – kleines Städtchen mit Geschichte
Celje ist mit rund 38’000 Einwohnern nach Ljubljana und Maribor die drittgrösste Stadt Sloweniens. Celje ist ein hübsches, am Samstag sehr verträumtes Städtchen mit einer bewegten, Jahrtausende alten Geschichte, die im Regionalmuseum von Celje modern aufbereitet wurde.
Etwa die Geschichte der aus Celje stammenden, polyglotten Weltenbummlerin und Schriftstellerin Alma M. Karlin, die in den Jahren 1919-1927 als Frau die Welt bereiste. Sie sprach neun Fremdsprachen – Slowenisch allerdings nur sehr rudimentär und so hat sie all ihre Werke auf Deutsch verfasst. Sie übte öffentlich Kritik am Nationalsozialismus und entkam nur dank einflussreicher Freunde dem KZ Dachau. Die Geschichte hatte leider dennoch kein Happy End. Sie schloss sich den Partisanen an, wurde von der Nachkriegsregierung enteignet und starb völlig verarmt im Alter von 61 Jahren. Ein Denkmal inmitten in der Stadt erinnert an sie und ebenso eine kleine Ausstellung im Regionalmuseum.
Hoch über Celje thront die Alte Burg Celje.
Von hier hat man einen wunderschönen Blick auf die Stadt und die Umgebung. Wie in allen Museen, die ich in Slowenien besichtigt habe, ist auch die Burg mit sehr modernen Elementen renoviert worden und somit alles andere als muffig und angestaubt.
Gaumenfreuden vom Feinsten in der Galerija okusov
Von hoch oben auf der Burg führt mich Primož zu kulinarischen Höhenflügen der Region nach Neu Celje in einen traumhaften Park. Ein Märchenschloss scheint hier im Barocken Park leider dem Zerfall geweiht zu sein. Doch nebenan, etwas versteckt, befindet sich ein kleines, sehr feines Restaurant in einer hübschen Villa.
In der Galerija okusov zaubern die jungen Küchenchefs aus vorwiegend regionalen Produkten wahre Meisterwerke auf dem Teller – sowohl optisch als auch geschmacklich.
Mein Tipp: Solltet Ihr jemals nach Slowenien reisen, lasst Euch dieses Restaurant auf gar keinen Fall entgehen! Dieses Restaurant macht glücklich!
Im Wellnesstempel von Olimia
Da man seinem Körper nicht nur von innen, sondern auch von aussen etwas Gutes tun sollte, steuert Primož als nächstes Olimje an, ein kleiner Ort an der Grenze zu Kroatien. Schon von weitem sind die geometrischen Kuppeln der Therme zu erkennen.
Hier befindet sich die Therme Olimia und der dazugehörige Wellnessbereich Orhidelia. Für Familien gibt es eine extra Familien-Therme mit Wasserrutschen und sogar einem Sandbecken.
Unterkünfte und Anwendungen gibt es in der direkten Umgebung für jede Bedürfnisse (Familie, Paare, medizinische Betreuung) und für jeden Geschmack. Ich checke in das Hotel Selia ein.
Wie die ganze Therme ist das Hotel sehr modern und geschmackvoll gestaltet. Ein Ort zum Entspannen und Wohlfühlen. Die Therme übertrifft alles, was ich bislang an Wellnessanlagen gesehen habe.
Hier hat man einen echten Wellnesstempel erschaffen. Man hat die Wahl zwischen unterschiedlichen Aufgüssen in der Sauna, Gong Meditation und kann sich in Schokolade zu hüllen lassen. Am Eingang hängt ein Stundenplan aus – und ich bin etwas überfordert. Ich entscheide mich für ein paar Schwimm-Runden im Aussenbecken. Zwischendrin lasse ich mich beblubbern während über mir der Vollmond aufzieht. Herrlich! Während die Anwendungen gut besucht sind, bin ich hier fast alleine.
Die Müdigkeit lässt nach einem langen Tag nicht lange auf sich warten.
Frisch gestärkt soll es am nächsten Morgen gleich weiter in Richtung Kloster Olimje gehen. Aber auf der Wiese vor dem Hotel gibt mir zuvor noch ein junger, aus Mauritius stammender Herr ein paar Wellness-Übungen auf den Weg. Solche Programme werden hier täglich für die Gäste angeboten. Ich weiss jetzt zumindest, wie ich negative Energien loswerde und wie ich all die positive Energie, die mich umgibt, aufsaugen kann. Ach ja und mein Energiefeld kann ich auch aktivieren!
Aber ganz im Ernst: Voller Energie und Tatendrang geht es weiter zum Kloster Olimje, das bereits im 11. Jahrhundert urkundlich erwähnt wurde. Der Mönch ist noch nicht da. Vermutlich hat er sein Energiefeld so früh am Morgen noch nicht vollständig aktiviert.
Bei den Hirschen von Jelenov Greben
Also führt mich Primož erst mal nach Jelenov Greben. Ich glaub ich steh im Wald! Lauter Hirsche umgeben mich und drängen sich, um etwas vom Futter zu erhaschen. Die Tiere lassen sich tatsächlich von Hand füttern. Ein einzigartiges Erlebnis!
Im kleinen Laden gibt es jede Menge selbst eingekochtes Gemüse und Früchte, sowie Kräuter, Nüsse, Pilze und Honig. Jeder zwanzigste Slowene ist Imker, erfahre ich von Primož. Es scheint mir, als lebt man hier tatsächlich noch weitgehend im Einklang mit der Natur. Das ist mir auf meiner Reise durch Slowenien an vielen verschiedenen Orten aufgefallen.
Heilkräuter vom Kloster Olimje
Mönch Franc ist mittlerweile auch angekommen und nach einem kleinen Rundgang durch die Kirche des prächtigen Barockbaus empfängt er mich in der alten Klosterapotheke.
Man sagt sie sei nach Paris und Dubrovnik die drittälteste Apotheke Europas. Wie schon zu früheren Zeiten beschäftigen sich die Mönche auch heute noch mit der Heil- und Kräuterkunde. Hier ist für oder gegen fast jedes Zipperlein ein Kraut gewachsen und auch ich decke mich mit Tees und Tinkturen ein.
Die können meinem neu gewonnenen Energiefeld ganz gewiss nicht schaden. „Nimm 30 Tropfen in Wasser gelöst, wenn die Beschwerden dann nicht besser werden, dann nimmst Du nach einer halben Stunde nochmal 30 Tropfen. Wenn es dann nicht besser wird, wiederholst Du das Ganze nochmal“, erklärt Pater Franc. Dann fügt er mit einem Augenzwinkern hinzu: „Wenn es beim dritten Mal nicht hilft, dann kannst Du das Fläschchen wegschmeissen.“
Mit meinen Fläschchen voller Zaubertrank und den nach Kräutern duftenden Tütchen treten ich meine Weiterreise an. Die Hauptstadt Ljubljana wartet.
Vielseitige Drachenstadt Ljubljana
Mein erster Weg in Ljubljana führt mich mit der Standseilbahn auf die Burg mit ihrer 900 jährigen Geschichte.
Von hier oben bietet sich ein wunderschöner Ausblick über die Stadt. Vom Burgturm sieht man laut Primož sogar 30% von Slowenien – „und das nicht etwa, weil die Burg so gross ist, sondern weil Slowenien so klein ist“, fügt er mit einem verschmitzten Grinsen hinzu.
Danach verliere ich mich zwischen den hübschen Häusern der Altstadt. Das Stadtzentrum ist verkehrsfrei. Es verkehren kleine Züglein und Golfcarts, aber im Grunde ist Ljubljana sehr gut zu Fuss zu erkunden. Ich überquere die Drachenbrücke, lasse mich weiter treiben zur Dreierbrücke des Architekten Jože Plečnik (1872-1957), dessen Handschrift nicht nur Ljubljana, sondern auch den Anblick der Städte Wien und Prag prägt. Die drei nebeneinander verlaufenden Brücken über die Ljubljanica zählen zu den Wahrzeichen Ljubljanas.
Am Markt, wo jeden Freitags ein Food-Festival stattfindet, sind auch am Sonntag einige Essstände aufgebaut. Es brutzelt, raucht und duftet. Der Platz ist voll mit Menschen, die in Gruppen zusammenstehen und die angebotenen Köstlichkeiten geniessen. Ljubljana ist eine junge, frische Stadt.
Vorbei am Dom St. Nikolaus bis in die Gassen der Altstadt führt mich mein Weg.
Hübsche, einladende Strassencafés und Restaurants, sowie kleine Lädchen säumen die gepflasterten Gassen und Gässchen. Die Sonne schickt ihre letzten Strahlen durch den kleinen Park mitten in der Stadt.
Dann ist es Zeit ganz schnell im Hotel einzuchecken. An sehr zentraler Lage, direkt gegenüber des markanten roten Gebäudes befindet sich das Grand Hotel Union.
Grand Hotel Union (vier Sterne): Webseite
Tolles Hotel an sehr zentraler Lage! Tipp: unbedingt ein Zimmer mit Aussicht buchen!
Leider habe ich nur ganz kurz Zeit, um meinen Koffer ins Zimmer zu stellen. Das sollte sich im Nachhinein als riesiger Fehler erweisen.
In Laufnähe zum Hotel befindet sich ein hoch dotiertes Restaurant, das JB Restaurant. Laut der Rangliste der S. Pellegrino World’s 50 Best Restaurants, erreichte das JB im Jahre 2010 den 89. Platz. Zwischen Kunst und bester Kulinarik geniesse ich meinen Abend in Ljubljana.
Im Hotelzimmer schiebe ich erst mal die Vorhänge zur Seite und sehe den umwerfenden Ausblick auf die Burg. Es ist dunkel, also macht fotografieren wenig Sinn. Macht nichts, denke ich mir, stelle mir den Wecker zum Sonnenaufgang und freue mich schon beim Einschlafen auf die tolle Aussicht und die tollen Fotos.
Der Wecker klingelt um halb sieben. Ich schnappe die Kamera und schiebe den Vorhang zur Seite. Doch vor meinem Fenster ist fast nichts ausser dickstem Nebel zu sehen. Lediglich die Kirchtürme ganz in der Nähe sind zu sehen. Der Rest wird vom Nebel verschluckt. Das ist jetzt aber nicht wahr! Meine Enttäuschung ist riesig. Ich muss unbedingt noch einmal wiederkommen – und dann das gleiche Zimmer mit Ausblick buchen!
„Nebel am Morgen ist typisch für Ljubljana“, erfahre ich später von Primož. „Der lichtet sich aber im Laufe des Vormittags wieder“. Zu schade, dass ich nicht so lange warten kann!
Das Auto ist schon parat, um mich zur letzten Etappe meiner kleinen, sehr genussvollen Slowenienreise zu bringen.
Insel, Schloss und See von Bled
Der Bleder See am Fusse der julischen Alpen im Nordwesten von Slowenien ist mein Ziel. Die Grenze zu Österreich ist hier fast zum Greifen nah. Glasklar und in einem strahlenden Blau zeigt sich der See. Postkartenmotive, wohin ich schaue!
Kein Wunder, hat sich der aus Wangen an der Aare stammende Arnold Rikli hier in der Region im Jahre 1855 niedergelassen. Er gründete ein Naturheilinstitut und war damit auch der Gründer des modernen Tourismus von Bled.
Mit einem der Pletna-Boote (traditionelle Ruderboote) bringt uns Blaž rüber zur Insel Bled.
Da ist voller Muskeleinsatz gefordert. Sonja heisst sein Boot, das nach seiner Mutter benannt ist. 3-7 mal am Tag rudert er Gäste rüber zur Insel. In Stosszeiten können es bis zu 11 Mal sein. Das gibt Muckis! Das Recht, Passagiere gegen Bezahlung zur Insel bringen zu dürfen, haben lediglich fünf Familien und dieses Recht bleibt auch diesen Familien vorbehalten. Es wird von Generation zu Generation weitervererbt. Die Bootsmänner geniessen ein sehr hohes Ansehen in der Region.
Die Insel rückt langsam näher. Fischschwärme tummeln sich im strahlenden Blau.
Eine halbe Stunde habe ich, um mir die Insel samt Kirche Mariä Himmelfahrt anzuschauen. Ein Muss ist ein Besuch im Glockenturm. Hier hängt die Wunschglocke. Wer die Glocke läutet, der hat einen Wunsch frei, heisst es. Natürlich muss auch ich die Glocke läuten. Zusammen mit meinem Energiefeld, und den Kräutern von Pater Franc kann jetzt gar nichts mehr schiefgehen!
Die halbe Stunde ist schnell vorbei. Nach der Bootsfahrt zurück ans Ufer geht es im Auto hinauf zum Schloss, das von weitem gut sichtbar auf einer Anhöhe thront.
Der Ausblick auf die Umgebung, den See und die Insel, sowie die umliegenden Berge ist traumhaft. Sogar den höchsten Berg und Wahrzeichen Sloweniens, den 2’864 m hohen Triglav, kann man von hier sehen.
Nach einem Besuch in der schlosseigenen Druckerei und beim Schmied, setzte ich mich auf die Terrasse im Schlosshof und geniesse noch ein letztes Mal vor meiner Abreise die kulinarischen Köstlichkeiten Sloweniens.
Zum Abschluss gibt es Bleder Cremeschnitte – „ein Muss für alle Besucher von Bled“, heisst es auf der Webseite der Region. Recht haben sie!
Auch wenn ich jetzt erst mal auf Diät gehen muss, was Dank Energiefeld, Kräutertees und Extrawunsch überhaupt kein Problem sein sollte, war Slowenien jede Sünde wert.
Was für ein märchenhaftes, kleines Land!
Ab Zürich ist Ljubljana am bequemsten im Schlafwagen mit dem Zug Euro Night Jet zu erreichen. Es besteht auch die Möglichkeit das Auto auf den Zug verladen zu lassen.
Weitere Infos: Webseite Euro Night Jet
Alternativ wird Ljubljana auch von Flixbus angefahren: Infos
Ab Mitte Oktober 2019 wird Ljubljana von der Lufthansa Group von Zürich aus angeflogen.
Artikel von anderen Reiebloggern zu Slowenien:
Oliver vom Weltreiseforum war mit dem Camper in Slowenien unterwegs: Slowenien mit dem Camper: Route, Tipps und Kosten
Anita von Travelita hat gleich mehrere, ausführliche Beiträge zu Slowenien: Slowenien auf Travelita
Hallo! Ich bin Ellen. Ich bin die Gründerin von PATOTRA, Content-Creator und freie Journalistin. Ich liebe das Meer und kleine Inseln. Aber auch die Berge, die Wüste, der Dschungel und Grossstädte können mich begeistern. Begegnungen mit Menschen sind für mich der Schlüssel zu anderen Ländern und deren Kultur. Nachhaltige Projekte liegen mir dabei ganz besonders am Herzen. Meine grossen Leidenschaften sind: das Reisen, das Schreiben und das Fotografieren.
Im Jahr 2014 entstand PATOTRA als reiner Familienreiseblog. Gemeinsam mit meinen drei Kindern und meinem Mann durfte ich viele tolle Nah- und Fernreisen erleben, die sich hier auf dem Blog in Form von Reiseinspirationen und Reisetipps wiederfinden. Aus den Reisen mit Kindern wurden im Laufe der Jahre Reisen mit Teenagern. Schliesslich ist der Blog, gemeinsam mit meinen Kindern, den Kinderschuhen entwachsen. Mittlerweile reise ich meist gemeinsam mit meinem Mann – oder auch mal alleine.
Mit viel Herz und ansprechenden Reisefotografien möchte ich Euch ermutigen, diese Welt selbst und mit offenen Augen zu entdecken. Mein Fokus liegt auf spannenden Geschichten, traumhaften Landschaften und Begegnungen mit Menschen. Manchmal bringe ich Euch den Geschmack der grossen, weiten Welt auch in Form von Rezepten von meinen Reisen mit.
Offenlegung: Diese Recherchereise fand auf Einladung von Feel Slovenia und Gretz Communications statt. Meine Meinung bleibt davon unberührt.
2 Responses
Liebe Ellen,
was für eine großartige Reise, die du da unternommen hast. Genau mein Geschmack und perfekt aufgearbeitet um sie nachzureisen.
Danke für die genussvollen Tipps 🙂
Liebe Grüße, Katja
Liebe Katja
Ja, das war echt ein Träumchen. Ich würde am liebsten gleich nochmal gehen – dann aber mit etwas mehr Zeit.
Ganz liebe Grüsse
Ellen