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Gran Canaria – Familienferien auf der Insel die alles kann

Guayadeque
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Gran Canaria, das sind Bettenburgen, Strände an denen man vor lauter Sonnenliegen kaum mehr Sand sieht und schnitzelessende Badehosenträger mit Bierbäuchen – eben Massentourismus par Excellence!

Stimmt, zumindest teilweise! Auf einige Orte im Süden der Insel passt diese Beschreibung. Man tut Gran Canaria aber mehr als unrecht, sie darauf zu reduzieren, denn sie ist viel mehr als das. Gran Canaria ist der Tausendsassa unter den Kanarischen Inseln, denn Gran Canaria ist die Insel die alles kann – jedenfalls fast alles.

Puerto Rico Strand

Unkompliziertes Reiseziel für Winterflüchter

Winterflüchter und Sonnenanbeter erreichen die Insel von Zürich aus in gerade mal 4½ Flugstunden. Eine auch mit kleinen Kindern ohne Weiteres machbare Reise.

Im hiesigen Winter lockt die Insel mit frühlingshaften Temperaturen bis zu 25 Grad und auch im Sommer bleibt das Klima meist angenehm mild.

Die Temperaturen klettern auch im Hochsommer nur selten über 30 Grad. Hauptsaison ist von Oktober bis Mai.

Gran Canaria, der Minikontinent

Die fast kreisrunde, drittgrösste Kanareninsel hat einen Durchmesser von „nur“ 50 km. Trotzdem unterscheidet sich der nördliche Teil klimatisch stark vom trockenen Süden. Der Norden ist kühler und regenreicher, der Süden meist sonnig. Wegen ihrer geographischen Vielfalt, ihrer mikroklimatischen Unterschiede und ihrer unterschiedlichen Flora und Fauna kann man Gran Canaria mit einem Kontinent im Miniaturformat vergleichen.

Auf der Insel gibt es nicht weniger als 14 Mikroklimazonen. Gran Canaria ist vulkanischen Ursprungs, es gibt allerdings keinen aktiven Vulkan auf der Insel. Der höchste Punkt der Insel ist mit 1949m Höhe der erloschene Vulkan Pico de las Nieves. Es kommt vor, wenn auch nur selten, dass sein Gipfel schneebedeckt ist.

Trockener sonnenreicher Süden vs. feuchter grüner Norden

Im Süden bestimmen vor allem trockene Winde, die aus der Sahara kommen, das Klima. Im Norden der Insel sind es die Passatwinde von Nordosten die feuchte Luft bringen.
Während der Süden also karg, sandig und steinig ist, präsentiert sich der bergige Norden in fast schon üppigem Grün.
Die Touristenzentren, wie Playa del Ingles, Maspalomas und Puerto Rico liegen im sonnigen Süden der Insel. Hierher verschlägt es vor allem Pauschalurlauber, die für relativ wenig Geld dem Winter entfliehen wollen.
Las Dunas Maspalomas

Leuchtturm Maspalomas

Puerto Rico Gran Canaria

Während sich an den Sandständen Sonnenschirm an Sonnenschirm reiht, ist der Norden überraschend ursprünglich, grün und wild. Ein Eldorado für Naturliebhaber, Wanderer und Touristen, die eher das wirkliche Leben der Canarios kennenlernen möchten.

Barranco de Agaete

Tal von Agaete

Klippen Gran Canaria

Dedo de Dios

Dank der geringen Grösse der Insel und recht günstigen Mietwagenpreisen, schliesst das Eine das Andere aber nicht aus. Ich empfehle jedem sich einen Mietwagen zu nehmen, zumindest für ein paar Tage, um die Insel auf eigene Faust zu erkunden! Die Insel ist viel zu schön und vielfältig, um nur am Strand zu liegen!

Hauptstadt Las Palmas

Sogar für einen City Trip ist Gran Canaria bestens geeignet. Las Palmas de Gran Canaria, so der offizielle Name, ist mit rd. 400’000 Einwohnern die grösste europäische Stadt ausserhalb Kontinentaleuropas. Rund die Hälfte der Canarios leben in der Hauptstadt. Gebäude im Kolonialstil, Jugendstilhäuser, farbenfrohe Märke, ein reichhaltiges kulturelles Leben und nicht zuletzt Las Canteras, einer der schönsten Strände der Insel zeichnen diese Stadt aus. Wer genug Zeit mitbringt, dem empfehle ich mindestens eine Nacht in Las Palmas zu bleiben um gegen Abend entlang der Promenade von Las Canteras zu flanieren und in einem der Restaurants die lokalen Tapas zu geniessen.

Las Palmas Markt

Las Canteras

 

Platz Las Palmas

Die kanarische Küche

Die wohl jedem Spanienurlauber bekannte Paella ist natürlich auch auf den Kanaren auf den Speisekarten zu finden. Aber es gibt auch einige lokale Spezialitäten, die man unbedingt probieren sollte. Allen voran die bekannten papas arrugadas (dt.: Runzelkartoffeln), die meist mit einer roten Mojo-Sosse aus Paprika, Olivenöl, Knoblauch und Kräutern serviert werden. Ein leckeres, einfaches und sehr günstiges Gericht.

Pappas arrugadas

Markt Teror

Eine weitere Spezialität sind Speisen aus Gofio, einem Mehl aus gerösteter Gerste, Mais und Weizen. Gofio wird sowohl als herzhafte Variante, als ein Art Dip mit geröstetem Knoblauch und Zwiebeln serviert, als auch als Süssspeise. Beide Varianten sind meines Erachtens äusserst schmackhaft. Weitere Spezialitäten sind die Pata Asada, ein im Ofen gegarter Schweinebraten und Ropa vieja, ein Eintopf aus Kichererbsen und Kartoffeln mit Fisch oder Fleisch. Ropa Vieja heisst übrigens soviel wie „alte Klamotten“, was mit dem Geschmack aber rein gar nicht gemein hat.

Käse und Fisch gibt es auf der Insel in allen Varianten und ich empfehle einfach zu probieren. Auch der frische Ziegenkäse lohnt einen Versuch. Aus Teror, einem Ort in den Bergen im Landesinneren, kommt eine weitere Spezialität: Süsse Blutwurst mit Mandeln. Für meine Geschmacksnerven eher gewöhnungsbedürftig, aber das liegt vielleicht auch nur daran, dass ich so gar nicht auf den süssen Geschmack gefasst war.

Nicht zu vergessen, die berühmten Tapas in allen Varianten.

Tapas Gran Canaria

Gran Canaria Tapas

Frische Früchte gibt es auf und von der Insel in Hülle und Fülle: Avocados, Orangen, Zitronen, Kakteenfrüchte (Vorsicht: die Stacheln sind schmerzhaft!), kleine sehr aromatische Bananen, Mispeln, Mangos, Papayas, Trauben, etc.

Obst Kanaren

Unterkünfte

An der Küste im Süden sind es vor allem Hotels und Hotelketten, die in allen Kategorien zu Auswahl stehen. Häufig stehen in den Zentren auch kleinere Apartments mit Hotelleistungen zur Wahl. Besonders für Familien eine unkomplizierte Alternative zum Hotel.

Agaven Gran Canaria

Über verschiedene Anbieter können auch Ferienwohnungen und Ferienhäuser gemietet werden. Wir hatten z.B. über den Anbieter „Villa Gran Canaria“ im Süden, aber etwas ausserhalb der bekannten Urlaubsorte, ein Ferienhaus in den Bergen gemietet. Das Haus war toll gelegen. Sehr modern und gut ausgestattet. Neben einem Whirlpool im Garten, den wir ausgiebig genutzt haben, überzeugte uns der Service. Eine Grundausstattung an Lebensmitteln und eine Flasche guter Rotwein stand bei unserer Ankunft schon für uns bereit. Schön, so anzukommen.

Ferienhaus Salobre Golf

Vor allem im Norden stehen zudem verschiedene Landgüter, ganze Fincas, oder Fremdenzimmer unter dem Stichwort Agriturismo als Unterkunft zur Auswahl. Auch hier wieder eine riesige Vielzahl an Möglichkeiten.

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Gran Canaria mit Kindern

Neben der faszinierenden Vielfältigkeit der Insel, gibt es noch viele weitere Argumente, die grade für Familien ins Gewicht fallen.
Reisen auf die Kanaren sind relativ günstig. Auch die Kosten vor Ort liegen meist weit unter schweizer Niveau und oft auch deutlich unter dem deutschen.
Es sind keine besonderen Impfungen notwendig. Grade für Familien mit kleinen Kindern sicherlich ein gutes Argument. Auch unsere erste „Fernreise“ mit Baby führte uns damals nach Gran Canaria.
Zudem ist die ärztliche Versorgung auf der Insel gut.
Wir haben die Canarios überwiegend als sehr offen und freundlich erlebt, ganz besonders auch zu den Kindern.
Wem Ausflüge in die Natur und baden im Meer nicht ausreichen, dem stehen zudem verschiedene Freizeit- und Aquaparks zu Auswahl.
Langweilig wird es einem auf der Insel ganz bestimmt nicht – weder mit kleinen noch mit grossen Kindern!

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Fazit:

Für uns war es nach einer Pause von 15 Jahren eine gelungene Neuentdeckung. Die Vielfalt der Insel, ihre vielen verschiedenen Gesichter haben uns alle begeistert. Auch unsere Teenager!

Jeder kommt hier auf seine Kosten. Sonnenanbeter am Strand, Wanderer, Berggänger und Naturliebhaber, Wassersportler, Partygänger und Geniesser, Individualisten und Pauschalreisende. Gran Canaria überrascht – sie ist eben eine Insel für Alle!

Im nächsten Beitrag werde ich Euch dann unsere ganz konkreten Tipps zu Ausflügen, Restaurants etc. geben.

Geht raus und entdeckt die schönen, überraschenden Seiten dieser Welt. Entdeckt sie gemeinsam. Teilt die schönen Erlebnisse mit Euren Kindern. Seid neugierig und haltet Eure Augen und Herzen offen. Nur so werdet ihr die ganz besonderen Schätze dieser Erde finden.

Mit sonnigen Grüssen

Eure Patotra - klein

 

 

Weitere Tipps zu Gran Canaria findet ihr hier:

Gran Canaria – Delfine, Dünen und dunkle Höhlen

Gran Canaria – der Norden: Kaffee, Klippen und Kultur

Extratipps:

Flüge

Ab Zürich fliegen mehrere Fluggesellschaften Gran Canaria an.

Wir hatten unseren Flug bei Helvetic Airways gebucht. Die Kosten dafür lagen etwa bei 380 CHF pro Person. Der Flug war angenehm, der Service sehr freundlich und auch das Essen war tadellos. Unser Fazit: Sehr empfehlenswert!

Da ich relativ spät dran war, war die Auswahl an Flügen sehr eingeschränkt. Die Kanaren sind auf Grund ihrer Sicherheitslage ein sehr beliebtes Reiseziel. Frühzeitig buchen lohnt sich!

Mietwagen

Mietwagen können direkt im Flughafen bei verschiedenen Anbietern, oder vorab online gebucht werden. Die Kosten dafür sind vergleichsweise günstig. Bereits ab 100 Euro kann mir hier für eine Woche ein Auto mieten. Vorsicht: Bei der Abholung des Mietwagens immer alle Schäden genau dokumentieren und vom Vermieter bestätigen lassen. Ich persönlich buche immer nur mit Vollkasko ohne Selbstbehalt!

Unterkunft

Wie bereits im Text erwähnt, waren wir mit unserer Villa (Los Dragos, Salobre Golf) , die wir über Villa Gran Canaria gebucht haben sehr zufrieden. Das Haus war für vier Personen bestens geeignet, sauber und gut ausgestattet. Mit Whirlpool im Garten, sehr ruhig gelegen und mit viel Privatsphäre. Die Kosten für das Haus beliefen sich auf 1400 Euro für eine Woche im März 2016.

Essen gehen

Mittags waren wir meist unterwegs und somit auswärts essen. Mit Wein und Nachtisch betrug die Rechnung für vier Personen meist um die 50 – 60 Euro. Wir haben uns Restaurants in aller Regel von Einheimischen empfehlen lassen und sind immer gut damit gefahren. Konkrete Tipps folgen im nächsten Post.

Pauschalreisen nach Gran Canaria

Als Pauschalurlauber reist man vermutlich einiges günstiger, vor allem dann, wenn man frühzeitig bucht. Da wir keine Fans von riesigen Hotelanlagen und vielen Menschen an einem Ort sind, haben wir uns gegen eine Pauschalreise entschieden. So haben wir zwar mehr bezahlt, haben dadurch aber auch deutlich mehr von Gran Canaria gesehen und erlebt als ein durchschnittliche Pauschalurlauber!

Wasser

Wasser ist besonders im Süden der Insel sehr knapp. Daher bitte sparsam und bewusst damit umgehen. Das Wasser aus dem Wasserhahn ist kein Trinkwasser! Fürs Zähneputzen ist die Wasserqualität aber in der Regel ausreichend. Für Tee und Kaffee sollte man Trinkwasser aus der Flasche verwenden.

Kleidung

In den Wintermonaten empfehle ich den Zwiebellook. Neben T-Shirt sollte eine Jacke und ganz besonders im Norden auch eine Regenjacke im Gepäck sein. Am Abend kühlt es recht ab. Sonnencreme und ein Sonnenhut gehört auf jeden Fall ins Gepäck. Die kanarische Sonne hat viel Kraft!

Wer mit etwas Zeit in den Norden geht, sollte die Wanderschuhe nicht vergessen!

Für den Strand und Pool: Badesachen! – und bitte nur am Pool und am Strand! Im Restaurant haben die wirklich nichts verloren !!!!

Westen Gran Canaria

 

Angela von unterwegs mit Kind war zum Baden und Wandern auf Gran Canaria. Mehr dazu erfahrt ihr hier.


Offenlegung: Diese Reise wurde teilweise vom spanischen Fremdenverkehrsamt unterstützt.


 

 

8 Antworten

  1. Die Kanaren sind immer wieder schön und das sage ich obwohl ich Gran Canaria furchtbar fand. Damals war ich aber noch so blöd und habe keinen Mietwagen genommen und saß dementsprechend im Playa del Ingles fest. Und dieses Kaff ist wirklich hart. Wäre allerdings interessant ob es immer noch so abgeranzt ist wie damals.
    Der Rest der Insel soll aber wirklich super sein und das ist auch der Grund, warum ich irgendwann doch mal wieder nach Gran Canaria fliegen werde.

    Viele Grüße,
    Marc

    1. Lieber Marc,
      Ja, grade bei Gran Canaria kommt es extrem darauf an, wo man ist. Ich vermute mal, dass sich im Süden nicht allzu viel verändert hat – und im Norden zum Glück auch nicht. Mit Auto ist die Insel definitiv eine Reise wert!
      Lieber Gruss,
      Ellen

  2. Hi!
    Das sieht toll aus! Und lecker! Auf Gran Canaria waren wir noch nicht, nur Teneriffa und La Gomera.
    Ich finde die Kanaren ja im Sommer genial, weil es nie so heiß wird, dass man nicht mehr aktiv sein könnte. Und nachts ist es schön frisch. Das Beste: keine Mücken. Und wie Du sagst: wenn man einen günstigen Flug erwischt, ist es dort sehr bezahlbar. Wird bestimmt schlimm voll da dieses Jahr…
    Viele Grüße von Sabine

    1. Liebe Sabine
      ja, die Kanaren sind grade für Familien ein Ziel, das man noch bezahlen kann. Ich als bekenneder Winterflüchter – wenn es nicht grad zum Skifahren geht – finde die Kanaren grade zu dieser Jahreszeit wunderschön. Es tut so gut Grün und Blüten zu sehen, wenn hier noch alles grau und kalt ist .
      Ich glaube, dass die Kanaren trotz allem nicht unerträglich voll werden, wenn man sich nicht grade in die Massen wirft. Es gibt doch auf den Inseln einige Fleckchen, die noch ursprünglich und fast unberührt sind. Zum Glück!
      Liebe Grüsse,
      Ellen

  3. Liebe Ellen,
    das klingt nach einem gelungenen Familienurlaub! Gerade der grüne Norden der Insel würde mich sehr interessieren, aber auch die hohen wüstenähnlichen Sanddünen finde ich toll. Bin schon gespannt auf deine weiteren Berichte.
    Liebe Grüße,
    Sabine

  4. Ein sehr schöner Bericht. Wir waren damals noch ohne Kinder auch im Norden unterwegs und waren sehr begeistert. Hauptsächlich haben wir dort gesurft und sind geklettert. Auch schön ist eine Wanderung im Vulkan Teide. Ein sehr surrealistisches und phantastisches Umfeld. Wäre für uns auch zu überlegen das mal mit Kindern zu erleben.
    Den Süden fanden wir zu trocken, einseitig und überlaufen. Aber für einen reinen Faulenz-Strand-Urlaub sicherlich auch „praktisch“. 😉

    Liebe Grüsse aus Bern,
    Daniel

    1. Danke Dir!
      Der Teide ist zwar auf der Nachbarinsel, aber bei klarer Sicht kann man den sogar von Gran Canaria aus sehen.
      Der Süden ist wirklich nicht so prickelnd, aber wie Du sagst, praktisch um zu faulenzen. Dafür hat der Norden umso mehr zu bieten!
      Lieber Gruss,
      Ellen

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