Israel – wie kann man da nur hinreisen?

Strand Tel Aviv
Wie kann man nur nach Israel reisen? Mit dieser und noch heftigeren Fragen sah ich mich vor meiner Reise nach Israel konfrontiert.
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Wie kann man nur nach Israel reisen? Mit dieser und noch heftigeren Fragen sah ich mich vor meiner Reise nach Israel konfrontiert. Interessanterweise kamen diese Kommentare aber nur von Menschen, die noch nie dort waren. Diejenigen, die schon einmal in Israel waren, freuten sich mit mir und schwärmten von diesem Land.

Natürlich habe ich mir vorab auch meine Gedanken gemacht. Ich bin weder lebensmüde noch besonders mutig, aber ich habe einen grossen Entdeckerdrang. Ich wollte dieses Land mit seinen klingenden Namen, wie Nazareth, Jerusalem, Jordan, See Genezareth, die mich seit meiner frühen Kindheit begleiten, mit meinem eigenen Auge sehen. Würde sich meine Vorstellung von diesen Orten mit der Realität decken? Ich war unglaublich gespannt und ein wenig mulmig war mir vor der Reise schon zumute. Aber ich habe mich auf den Weg gemacht.

Ab Zürich ging es mit der El Al nach Tel Aviv. Mit dem Namen El Al habe ich bis anhin nur Schreckensbilder verbunden. Nachdem ich die zusätzliche Sicherheitscheck-Prozedur unter den Augen schwerbewaffneter Polizisten habe über mich ergehen lassen, durfte ich ins fast neue Flugzeug steigen. Spätestens nach der Sicherheitsanweisung, die hier in einem witzigen kleinen Filmchen von einer Stewardess mit Flügelchen präsentiert wird, waren die Schreckensgedanken schon fast weggewischt.

Meine Gedanken kreisten dennoch um das, was mich erwarten würde. In meiner Maschine waren auffällig viele orthodoxe Juden. Obwohl ich mich natürlich vorab vorbereitet hatte, fühlte ich mich fremd. Mich fremd fühlen ist eines der Gefühle, die ich am allerwenigsten mag. Ein Gefühl, das mich verunsichert. Vielleicht ist auch das einer der Gründe, warum ich so gerne reise. Ich möchte mich nicht fremd fühlen auf dieser Welt. Dagegen hilft nur ein Land kennenzulernen. Das ist es auch, was ich meinen Kindern vermitteln möchte.

Zwei orthodoxe Jüdinnen sassen neben mir und ich war erleichtert, als wir endlich ins Gespräch kamen. Sie erkundigten sich nach meiner Reiseroute und fanden es toll, dass ich mich auf Israel einlassen wollte. Ich solle sie in Ihrem Dorf – einem streng gläubigen Dorf – besuchen. Eine verlockende Einladung, die ich leider ausschlagen musste. Meine Reise war minutiös durchorganisiert. Ich erzählte ihnen, dass ich die beiden ersten Tage in Tel Aviv verbringen würde und ich fragte sie, ob Tel Aviv ein schöner Ort sei. Sie verzogen beide übereinstimmend das Gesicht. Warum sollte ich erst später erfahren.

Tel Aviv by night

Nach einem kurzweiligen Flug von etwa vier Stunden landete ich im Flughafen Ben Gurion, etwas ausserhalb von Tel Aviv. Die abendlichen Lichter der Stadt leuchteten bereits bei der Landung verheissungsvoll. Als ich im Taxi sass, staunte ich. So habe ich mir Israel überhaupt nicht vorgstellt. Natürlich hatte ich gelesen, dass Tel Aviv eine moderne Stadt ist, aber so modern hatte ich sie mir doch nicht ausgemalt. Auf den Strassen herrschte ein buntes Treiben. Jede Menge Partyvolk war unterwegs und liess sich von den bunten Lichtern der Stadt treiben. Das erinnerte mich an Miami und gar nicht daran, was ich mit dem Nahen Osten bislang verbunden hatte. Jetzt wurde mir auch klar, warum die beiden netten Damen im Flugzeug das Gesicht so verzogen hatten. Mit ihrem strengen Glauben ist diese Stadt vermutlich kein Ort, den sie gutheissen können.

Tel Aviv ist ein Lebensgefühl, das mich vom ersten Moment begeistert hat. Es scheint, als wolle man erst recht, den Unruhen zum Trotz, das Leben in seiner ganzen Fülle auskosten.

Morning in Tel Aviv

Ich checkte im Hotel Metropolitan ein, das nur ein paar Meter vom langen Sandstrand entfernt ist. Von meinem Zimmer hatte ich einem tollen Ausblick über diese schlaflose Stadt. Ich freute mich auf die vor mir liegende Woche, auf die Entdeckungen und natürlich auch auf das Treffen mit den sieben Bloggerkolleginnen, mit denen ich gemeinsam dieses Land kennenlernen durfte.

In den nächsten Wochen werde ich Euch hier auf meinem Blog auf meine Entdeckungsreise durch Israel mitnehmen. Erstaunliche und überraschende Dinge durfte ich sehen und erleben, darunter auch vieles, das auch meinen Mann und meine Kinder begeistert hätte.

Ich freue mich sehr, wenn Ihr mich auf meiner Reise durch Israel begleitet.
Mit sonnigen Grüssen,

Eure Patotra - klein

 

 

Hier ein paar Eindrücke aus Israel:

Jerusalem
Obst Israel
Haifa
Qumran

Vielen Dank an Israel Tourismus für die freundliche Einladung!

13 Antworten

  1. Hallo Patotra,
    vielen Dank für die ersten tollen Eindrücke – ich freue mich über die folgenden Reiseberichte! 🙂

    – Ich hatte mich auch beworben und als ich das Freunden erzählte, haben die mich auch für verrückt erklärt . Israel als Reiseziel, ich wurde als naiv abgestempelt, für die Idee – Es freut mich, dass du trotz der Vorurteile trotzdem die Reise dorthin unternommen hast und auf diese Weise von anderen Erfahrungen erzählen kannst.

    LG Svenja

    1. Liebe Svenja,
      Hey, ich freue mich, dass ich meine Eindrücke hier teilen kann!!! Ich war selbst sehr überrascht über das was mich erwartete.
      Lieber Gruss,
      Ellen

  2. Liebe Patotra,

    vielen Dank für deine inspirierenden Worte, besser hättest du auch meine Gefühle vor dieser spannenden Reise nicht beschreiben können.
    Doch wenn ich zurückblicke hat sich unser Mut wirklich gelohnt und wir dürfen jetzt mit dem ein oder anderen Vorurteil über dieses Land aufräumen.
    Noch bin ich mit der Erstellung unserer Geschichten via Storify.com/wellspaportal beschäftigt, doch freue ich mich bereits meine Eindrücke über Israel im Blog wiedergeben zu können.

    Liebe Grüße
    Katja

  3. Ich war noch nie in Israel, aber es würde mich total reizen. Leider wird in den Medien immer so viel Negatives berichtet, daß man echt Angst hat, schon bei der Ankunft am Flughafen bombardiert zu werden. Ich weiss jetzt auch nicht, ob ich direkt mit meinen Kindern hinfahren würde, aber alleine hätte ich die Reise auch mitgemacht. Meistens sind es eh die Unwissenden die einen total bekloppt machen. Ich werde nie vergessen wie mies uns manch einer unsere 2 Monate Thailand mit 6 Monate altem Baby vorab gemacht hat. Man sollte echt mehr auf sein Bauchgefühl hören und nicht auf das was Andere so unken. LG, Nadine

    1. Liebe Nadine,
      Israel ist ein wunderschönes Land. Ich weiss von Familien, die regelmässig nach Israel reisen und immer wieder begeistert sind. Die Situation ist jedoch wirklich schwierig einzuschätzen. Als ich im Zug zum Flughafen sass hatte ich eine dieser kostenlosen Zeitungen in der Hand. Da standen grausame Verbrechen drin, die ganz aktuell in der Schweiz geschehen sind. Ich fühle mich trotzdem nicht unsicher hier… Ich möchte die Situation aber auch nicht runterspielen. Ich habe mich wirklich auf der ganzen Reise sicher gefühlt. Viele Ortsnamen haben ihren Schrecken verloren. Lediglich in Jerusalem wurde es mir etwas mulmig – aber eigentlich auch nur, weil ich die Berichtersattung aus Deutschland verfolgt habe. Wie Du gesagt hast: Die Medien berichten nur Negatives.
      Grade für Kinder ist Israel ein spannendes Land. Ich würde es meinen Kids wünschen zu erleben wie es ist im toten Meer zu baden, wie diese ganzen Orte, die sie aus dem Religionsunterricht kennen aussehen und wie entspannt Tel Aviv ist. Bleibt zu hoffen, dass Ruhe einkehrt und die Letzten endlich einsehen, dass nur ein Miteinander zu einer dauerhaft friedlichen Lösung führt.
      Ach ja und nach Thailand mit Baby reisen? Da hätte ich damals viel zu viel Angst gehabt. Nachdem ich aber das erste Mal mit den Kindern in Thailand war, habe ich es bereut, dass wir uns nicht schon viel früher getraut haben – da gab es nichts wovor man Angst haben muss – ausser Schlangen vielleicht, aber diese Angst betrifft in der Familie nur mich ;-). Toll, dass Ihr es gewagt habt!
      In diesem Sinne, lass uns „mutig“ weiterhin die Welt erkunden! Es lohnt sich!
      Ganz lieber Gruss,
      Ellen

  4. ich empfehle die Medien ein wenig in Frage zu stellen… ich bin seit 2008 jedes Jahr 1-2x hier und kann nicht genug bekommen…
    Bist du noch hier, Ellen? Tel Aviv ist mir mittlerweile näher als Berlin…
    HH

    1. Hallo Helge,
      Vielen Dank für Deinen Kommentar. Man sollte tatsächlich die Berichterstattung zumindest hinterfragen.
      Ich bin mittlerweile wieder zu Hause, aber ich komme bestimmt wieder!
      Lieber Gruss,
      Ellen

  5. Hi, ach wie cool, du warst auch da! Für uns gehts am Samstag früh los und wir freuen uns schon irre! Die gemischten Gefühle können wir extrem gut nachvollziehen und auch uns schlägt immer wieder die Frage entgegen „Ist es da denn sicher?“ Spätestens nach dem Frankreich-Attentat können wir dann (trauriger Weise) immer sagen: auch in Paris kann´s dich erwischen… Sind gespannt, ob wir ähnliche Erfahrungen wie du machen. Wir reisen mit Mietwagen und Rucksack und haben bislang nur eine Couchsurfing Unterkunft in Eilat klar gemacht und eine grobe Route zusammengestellt. Einfach mal reiben lassen… 😉
    LG und weiterhin viel Spaß und gutes Reisen!

    1. Hallo Andi, Miri und Skar,
      Da habt Ihr leider recht. Beim Reisen nimmt man sowieso ein Risiko in Kauf. Ich wollte Israel unbedingt sehen und ich habe es ganz und gar nicht bereut. Eine gewisse Vorsicht ist jedoch sicherlich angebracht.
      Ich wünsche Euch viel Spass und viele tolle Erlebnisse,
      Lieber Gruss,
      Ellen

  6. Israel bietet wirklich alles, was wir an Reisezielen lieben, aber leider haben wir uns wirklich schweren Herzens entschieden, dieses Land nicht zu betreten. Grund ist die Politik dieses Landes, die wir seit Jahrzehnten beobachten und mit ihrer kompromisslosen Gewaltanwendung nur als zunehmend abstoßend empfinden können. Das möchten wir auf keinen Fall unterstützen. Das Land ist eine Demokratie und gerade deshalb sind seine Bürger für das Handeln ihrer Regierenden verantwortlich, anders als seine von Autokraten diktatorisch beherrschten Nachbarn. Wir bedauern die Umstände wirklich sehr.

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