Fünf Orte, die man in Istanbul unbedingt besucht haben muss und eine vergnügliche Fahrt ins Blaue.
Istanbul hat eine unglaubliche Vielfalt an Sehenswürdigkeiten. Hier findet Ihre eine Zusammenstellung der Allerwichtigsten. Die solltet Ihr bei einem Istanbul-Besuch auf keinen Fall verpassen!
Für alle die das „Pflichtprogramm“ beendet haben, gibt es im Anschluss noch einen Tipp, um in der Stadt die Seele baumeln zu lassen.
Die ersten vier Sehenswürdigkeiten befinden sich alle in Laufnähe zueinander in der Altstadt Istanbuls.
1. Die Cisterna Basilica
Auch der „versunkene Palast“ genannt. Der Eingang zur Cisterna Basilica ist recht unscheinbar. Umso überraschender ist es dann, welcher Schatz unter der Erde zu finden ist.
Die 138 Meter lange und 65 Meter breite Zisterne wurde ab 432 n. Chr. in 10 Jahren als Wasserspeicher für den grossen Palast angelegt. 336, acht Meter hohe Säulen stützen das Gewölbe. Darunter auch zwei Medusenköpfe, die als Säulenfundament dienen. Da es sich bei den Säulen um „recycelte“ Säulen unterschiedlicher Tempelanlagen handelt, gleicht kaum eine Säule der anderen. Sie spiegeln sich im Wasser und zaubern die Stimmung einer verwunschenen Stadt, der man sich nicht entziehen kann.
Ich empfehle, ganz früh am Morgen dort zu sein. Die Cisterna öffnet um 9 Uhr (Stand: April 2015)
2. Die Sultan Ahmed Moschee
Die Moschee wurde 1609 von Sultan Ahmed in Auftrag gegeben und in nur sieben Jahren erbaut. Wegen der vielen blau-weissen Fliesen im Innenraum wird sie auch die Blaue Moschee genannt. Sie ist die grösste und prunkvollste Moschee Istanbuls und ist ein Hauptwerk osmanischer Architektur.
Ihre sechs Minarette unterscheiden sie deutlich von anderen Moscheen. Wenn man durch das Haupttor den Vorplatz der Moschee betritt, gleicht das Gebäude einem Wasserfall, der sich in Kaskaden ergiesst. Besonders beeindruckend ist der riesige Innenraum mit prächtigen Kuppeln und Halbkuppeln.
Auch hier empfehle ich wieder einen Besuch möglichst auf den frühen Morgen zu legen, um langes Anstehen am Ticketschalter zu vermeiden.
3. Die Hagia Sophia
Die Hagia Sophia ist eines der grossen Wahrzeichen Istanbuls. Sie wurde um 600 n.Chr. ursprünglich als byzantinische Kirche erbaut. Sie war die Hauptkirche des Byzantinischen Reiches. Später wurde sie als Moschee genutzt. Interessant dabei ist, dass die sakralen Kunstwerke damals aus Respekt nicht zerstört wurden, sondern nur übertüncht. Heute ist man dabei, einige dieser beeindruckenden Mosaike wieder freizulegen. Erdbeben haben dem Bau in der Vergangenheit immer wieder stark zugesetzt und mehrfach stürzten Kuppeln ein. Es mussten deshalb immer wieder bauliche und statische Anpassungen vorgenommen werden.
4. Der Topkapı-Palast
Der Topkapı-Palast – übersetzt der Kanonentor Palast – diente viele Jahrhunderte als Regierungssitz der Sultane und er war das Verwaltungszentrum des Osmanischen Reiches. Mit dem Bau wurde Mitte des 15. Jahrhunderts begonnen.
Heute drängen sich Unmengen von Touristen aus aller Welt durch die Hofküche, in der prächtiges Porzellan ausgestellt ist, durch den Harem und die anderen prunkvollen Gebäude des Palastes.
Kein Wunder. Auch wenn die Lebensumstände der Haremsdamen und der Eunuchen alles andere als märchenhaft waren, wähnt man sich in den prächtigen Gemächern des Harems in einem Märchen aus 1001 Nacht.
Wer vom Sightseeing müde und hungrig ist, dem lege ich einen Besuch des Topkapı Sarayı – Konyalı Restaurant ans Herz. Das Restaurant liegt direkt unterhalb des Palastes und bietet neben einer sehr guten Küche auch einen umwerfenden Ausblick auf das Marmarameer und den Bosporus.
5. Der Gewürzmarkt
Im Stadtteil Eminönü, der von den anderen Sehenswürdigkeiten aus ganz einfach mit der Tram erreicht werden kann, befindet sich der Gewürzmarkt, auch ägyptischer Bazar genannt.
Mein erster Eindruck war: „Hier geht zu wie auf einem türkischen Bazar“. Schön, wenn geflügelte Worte zu Bildern werden. Menschenmengen schieben und rängen sich durch die Gassen zwischen den Ständen. Es ist laut, es ist voll, es wird gescherzt und gelacht. Die Händler überbieten sich dabei Ihre duftenden und farbenprächtigen Köstlichkeiten anzubieten. Hauptsächlich sind das Gewürze, Tee und das berühmte türkische Naschwerk. Ein Spass einfach zu staunen und sich durch die Massen zu drängen! Am Rande des Marktes werden auch andere Lebensmittel,wie frischer Fisch, Käse usw. angeboten.
Von hier aus sind es nur wenige Gehminuten zur Galata-Brücke. Hier steht Anger neben Angler und ein Rutenmeer biegt sich über das Wasser zum Goldenen Horn. Ganz offensichtlich ist Angeln ein sehr beliebter Sport bei den Männern Istanbuls.
Und jetzt zur Kür:
Eine Dampfschifffahrt ins Blaue
Unterhalb der Glata-Brücke legen die grossen Dampfschiffe zur Fahrt auf dem Bosporus ab.
Etwa zwei Stunden dauert die Rundfahrt entlang des Bosporus, der Meerenge, die Asien von Europa trennt. Neben den Villen der wohlhabenden Istanbuler und imposanten Brücken, bieten sich dabei auch wunderschöne Ausblicke auf die unzähligen Hügel der Stadt.
Auf der Rückfahrt kann man auch im Stadtteil Ortakoy aussteigen. Dieser Ort ist in Istanbul bekannt für seine gefüllten Backkartoffeln. Sie werden hier an einer Vielzahl von Stränden und Restaurants angeboten. Entsprechend trubelig geht es zu und mindestens jeder zweite hält eine in Alufolie gehüllte, duftende und dampfende Kartoffel in der Hand. Mit der Gabel werden kleine Happen herauspickt um diese dann genussvoll im Mund verschwinden zu lassen. Die Stimmung ist ausgelassen und fröhlich.
Wer statt Backkartoffeln aus der Hand lieber Fisch in gediegener Atmosphäre geniessen möchte, dem empfehle ich etwa 15 Minuten weiter in nördlicher Richtung entlang des Bosporus zu gehen.
Hier befindet sich das Restaurant Park Fora. Ganz bestimmt eine der besten Adressen in Istanbul für frischen Fisch. Der Service ist ausserordentlich gut, genauso wie das Essen und die Aussicht über den Bosporus. Die Preise sind dem Ambiente entsprechend. Kein Wunder trifft sich hier die High Society von Istanbul zu Raki und Hummer.
Ich war auch mit den etwas einfacheren Gerichten mehr als nur zufrieden. Vor allem die Vorspeisen waren himmlisch.
Für mich war es der perfekte Abschluss meines letzten Abends in Istanbul.
Den letzten Tag meiner viel zu kurzen Reise wollte ich damit verbringen herauszufinden, wohin die Istanbuler der Grossstadt am Wochenende entfliehen. Ich freue mich, wenn Ihr dann auch dabei seid!
Mit sonnigen Grüssen
Nützliche Links für eine Städtereise nach Istanbul
Die Tipps in diesem Artikel sind alle auch für Familien mit Kindern ab Schulalter geeignet. Im Gewürzmarkt würde ich darauf achten, die Kinder an der Hand zu halten, um sie im Gedränge nicht zu verlieren.
Sehenswürdigkeiten:
Sultan Ahmed Moschee
Hagia Sophia
Topkapı-Palast
Restaurants:
Topkapı Sarayı – Konyalı Restaurant
Restaurant Park Fora
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Ganz herzlichen Dank an Türkei Tourismus für die freundliche Einladung!
4 Antworten
Wir waren gerade erst auch für eine knappe Woche mit unseren Kindern in Istanbul, eine großartige Stadt! Wir können die Stadt uneingeschränkt für Familien mit klein(er)en Kinder empfehlen, auch wenn wir ein wenig Angst vor dem Gedränge auf den Basaren hatten. War aber überhaupt kein Problem!
Gruss
Hartmut
Lieber Hartmut,
Vielen Dank für Deinen Kommentar. Ja, Istanbul ist eine grossartige Stadt, die natürlich auch Kinder in ihren Bann zieht und ich kann mit gut vorstellen, dass Eure Kids begeistert waren. Eure Kids sind ja auch schon im Schulalter. Mit ganz kleinen Kindern würde ich allerdings noch warten. Die Stadt ist doch sehr belebt.
Lieber Gruss,
Ellen