JUFA Hotel Savognin: Herzlichkeit im Herzen Graubündens

Das Gebäude des JUFA Hotels von aussen
Das familienfreundliche JUFA Hotel in Savognin lockt mit einer fantastischen Lage in Gehdistanz von See und Bergbahnen.
Inhalt

Leider nicht für uns. Wir landen im Stau. Da wir sinnloses Warten nicht ausstehen können, nutzen wir die Gelegenheit und verlassen die Autobahn, um einen Zwischenstopp in Weesen einzulegen. Ich habe schon so viel Gutes von der «Riviera am Walensee» gehört, es aber noch nie geschafft, ihr einen Besuch abzustatten. Wenn «malerisch» mehr als ein Klischee ist, dann ist Weesen zweifellos der Inbegriff dieses Wortes. Postkartenidylle pur.

Weesen

Savognin: Bergdorf ohne Massentourismus

Am späten Nachmittag treffen wir in Savognin ein, einem ruhigen Örtchen fernab des Massentourismus, an dem man fast ausschliesslich auf Schweizer Touristen trifft und vielerorts noch Rätoromanisch hört (Marcus van Nierop, Direktor des JUFA Hotels Savognin, wird später bestätigen, dass fast 95 Prozent aller Hotelgäste Einheimische sind). Es ist der ideale Sommerferienort für Familien, das wird uns schnell klar. See und Bergbahnen sind für jeden schnell zu erreichen, und auch das Dorf selbst ist hübsch: Es wartet mit gleich drei Kirchen auf, darunter dem Zentralbau Son Martegn, der hoch über dem Dorf thront und schon von Weitem sichtbar ist. Die steinerne Juliabrücke aus dem Jahr 1682 gilt als Wahrzeichen Savognins.

Dank seiner stattlichen Grösse ist das JUFA-Hotel bereits von fern zu sehen. Wer näher kommt, erkennt, dass seine Fassade komplett aus Holz besteht. Die Liebe zu Naturmaterialien setzt sich im Inneren des Hotels fort: Eine freundliche und warme Atmosphäre empfängt den Besucher.

Die 72 Zimmer und Suiten sind ebenfalls mit viel Liebe zur Natur gestaltet. Wir beziehen mit unserem Sohn Tim ein geräumiges Family & Friends Zimmer.

Alpine Natur- und Badeerlebnisse

Savognin liegt inmitten des grössten Naturparks der Schweiz: des Parc Ela. Im Zentrum dieses Naturparadieses liegt die Alp Flix. Und genau hier zieht es uns gleich am ersten Tag hin. Tausend Kilometer Wanderwege – ein Traum für alle Liebhaber von Flora und Fauna. Wir haben keine spezielle Route geplant, sondern laufen einfach darauf los. Die Weite der Natur ist unbeschreiblich, man kann den Blick kilometerweit schweifen lassen, ohne etwas anderes zu sehen als Pflanzen, Berge und Tiere. Sogar Pfauen und Esel begegnen uns. Auch für Biker ist der Park ein beliebtes Ausflugsziel.

Müde, aber glücklich geht’s am späten Nachmittag zurück nach Savognin, und weil es noch immer warm und sonnig ist, laufen wir kurzerhand zum Lai Barnagn. Der Badesee liegt nur fünf Minuten vom JUFA Hotel entfernt und bietet wirklich alles, was Familien sich wünschen: einen Spielplatz mit Sonnendach, eine Minigolf-Anlage, einen kleinen Fussballplatz, einen Pumptrack und ein Beach-Volleyballfeld. Am Kiosk kann man nicht nur Sonnencreme, Glacé und Getränke kaufen, sondern auch Pedalos, Ruderboote und SUPs mieten. Und so geniesst man das Panorama entweder vom Wasser oder von der Wiese aus.

Regionale Küche im JUFA-Hotel Savognin

Wir haben Halbpension gebucht und dürfen uns sowohl morgens als auch manchmal abends auf ein Buffet freuen, das wunderbarerweise mit konsequenter Regionalität punktet: Eier, Käse, Fleisch – alles kommt aus der Gegend. (Auch sonst legt das Hotel grossen Wert auf Nachhaltigkeit: Geheizt wird mit Holzschnitzeln, beleuchtet mit LEDs.)

Mit Kindern finde ich Buffets sehr praktisch: Es erspart einem die Wartezeit, die bei knurrenden Kindermägen ja oft ziemlich mühsam ist. Im JUFA Hotel Savognin hat man sich etwas besonders Cleveres überlegt: Haben die Kinder zu Ende gegessen, zieht es sie gleichsam magisch zum (unbeaufsichtigten) Kinderspielbereich, der inmitten des Restaurants liegt. Dank der gläsernen Wände haben die Eltern ihre Sprösslinge jederzeit im Blick, was vor allem bei kleineren oder ängstlichen Kindern beruhigend ist. Und: Man kann von einer kleinen Auszeit als Paar profitieren. In den Sommer-, Weihnachts- und Sportferien gibt es darüber hinaus ein betreutes Abendprogramm für Kinder.

Neuer Tag, neue Qual der Wahl: Was machen wir heute? Die Möglichkeiten sind geradezu unendlich. Da das Wetter morgen schlechter werden soll, peilen wir gleich mehrere Ziele an. Zunächst fahren wir Richtung Landwasserviadukt, nicht ohne vorher einen kleinen Abstecher nach Filisur zu machen. Am Vorabend haben wir unserem Sohn die Geschichte von Schellenursli erzählt, und auch wenn dessen Wohnort Guarda doch so einige Kilometer weiter östlich im Unterengadin liegt, erinnern die Häuser an die Schweizer Kindererzählung. Ausserdem wurde hier, auf der Filisurer Alp Falein, der erste Heidifilm gedreht. Immerhin!

Jauseboxen: Picknick am vielleicht schönsten See der Schweiz

Vom Parkplatz Landwasserviadukt laufen wir am Wasserweg ansaina entlang zum beeindruckenden Eisenbahn-Bauwerk. Das Schöne mit Kindern ist ja, dass der Weg das Ziel ist, uns so suchen wir Steine, halten unsere Füsse ins Wasser und machen unliebsame, aber lehrreiche Begegnungen mit Ameisen, bevor wir den Weg zum Viadukt fortsetzen. Es ist noch grösser als erwartet: eindrückliche 65 Meter hoch und beachtliche 126 Meter lang. 

Landwasserviadukt

Es ist bereits Mittag, als wir uns wieder Richtung Parkplatz aufmachen. Wir wollen unseren Lunch unbedingt am Palpuognasee einnehmen, der zu den schönsten Seen der Schweiz gehören soll. Tatsächlich ist das türkisfarbene Wasser glasklar, und der den See umgebende Lärchenwald macht die Idylle perfekt. Wo könnte man besser picknicken als hier? Rund um den See gibt es zahlreiche Grillstellen, doch wir haben vom Hotel Jauseboxen bekommen, die wir beim Frühstücksbuffet füllen durften. Tolle Idee, wenn man flexibel bleiben möchte!

Somtgant: Bergwanderung mit Alpenblumen und Heilkräutern

Am frühen Nachmittag sind wir zurück in Savognin. Mit der Gästekarte Val Surses, die man bereits ab einer Übernachtung erhält, nutzt man die Bergbahnen Savognin gratis (übrigens auch den öffentlichen Verkehr zwischen Salouf, Savognin, Bivio und dem Julierpass). Vom Hotel aus läuft man gerade einmal fünf Minuten zur Talstation (was im Winter natürlich auch jede Menge Skitouristen anlockt, die sich auf insgesamt 80 Kilometer Pisten freuen können).

Auf 2112 Metern bei der Bergstation Somtgant angekommen, staunen wir erst einmal eine ganze Weile, bevor wir uns auf den Themenweg «Flurin’s Sommerzauber» begeben. Tim hat an der Mittelstation ein kleines Büchlein bekommen, das er nun an verschiedenen Posten abstempelt. Auf dem Themenweg erfährt er so jede Menge über Alpenblumen und Heilkräuter der Bündner Bergwelt: Welche Pflanze etwa lindert Schmerzen? Und welche Arten von Läusekraut gibt es?

Die letzte Bahn talwärts fährt um 16.15 Uhr, und da wir den mehr oder weniger ebenen (und kinderwagentauglichen) Weg nicht zurücklaufen, sondern zur Mittelstation Tigignas wandern wollen, müssen wir uns sputen. Der Weg führt uns über Stock, Stein und viele Wurzeln, später dann über breitere Wege hinab auf 1600 Meter. Auf dem letzten Stück überholen uns Kinder mit Mountaincarts und Monster-Trottinetts, die man bei der Talstation mieten kann. Wir schaffen es locker bis zur Gondel, die bei der Mittelstation sogar bis um 16.30 Uhr fährt.

Viamala-Schlucht: Felsenwunder bei Thusis

Nach einem Regentag, den wir im Hallenbad in Lenzerheide verbringen (Savognin verfügt leider über kein Schwimmbad, und in Bivio und Salouf gibt es nur sehr kleine), geht es am Abend zur Viamala-Schlucht. Zwischen Ende Juli und Ende August kann man die Schlucht nämlich auch nach der Dämmerung besuchen: Dann verwandelt sie sich dank farbiger Scheinwerfer in eine magische Oase des Lichts. Unser Sohn ist erst sprachlos und dann hundemüde.

Erst spät erreichen wir das Hotel. Es ist immer wieder schön, «heim» zu kommen. Nicht nur die Räumlichkeiten empfangen einen mit ihrem freundlichen Ambiente, auch die Mitarbeitenden sind an Herzlichkeit kaum zu übertreffen – sei es an der Rezeption oder im Restaurant. «Ist der Mann Hellseher?», flüstert Tim mir zu, als der Restaurantmitarbeiter ihn am ersten Abend fragt, ob er nicht gern Parmesan zu seinen Spaghetti hätte. Und als Tim am letzten Tag unseres Aufenthalts Geburtstag hat und zum Frühstück einen geschmückten Tisch inklusive einem Stück Schokoladenkuchen vorfindet, ist er sichtlich gerührt. «Herzlichkeit, Lebensfreude und Gemeinschaft», damit werben die JUFA-Hotels. Zurecht, zumindest hier in Savognin. Wer sich als Familie willkommen fühlen und seinen Kindern ein Stück authentische Schweiz zeigen will, ist hier definitiv am richtigen Ort.


Offenlegung: Die Recherche fand auf Einladung des JUFA Hotel Savognin statt.


Wer schreibt hier?
Miriam Bosch Autorin Reiseblog Patotra
Miriam Bosch

Miriam kümmert sich seit Juli 2018 bei PATOTRA hauptsächlich um das Themengebiet Reisen mit Kindern.

«Als langjährige Journalistin ist es für mich selbstverständlich, mit Neugier und offenen Augen durchs Leben zu gehen. Doch nicht immer sieht man aus der eigenen Perspektive alles – und so bin ich glücklich und dankbar, dass mein Mann und meine Kinder (14 und 8 Jahre) meine Weltsicht erweitern.

Ich liebe es, neue Welten zu entdecken – seien sie nah oder fern. Low-Budget-Reisen durch Südostasien gehören für mich ebenso dazu wie ein Verwöhnwochenende in den Alpen. Wichtig sind mir vor allem zwei Dinge: Die Reiseorte müssen authentisch sein. Und: Sie müssen nicht nur mich und meinen Mann, sondern auch unsere Kinder begeistern.»

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