Nach rund 13 1/2 Stunden Flug von Zürich via Bangkok, lande ich in Krabi mitten im Paradies. Thailand, das ist für mich ganz viel aufregende Exotik, Wohlbefinden und ein grosses Mass an Ästhetik. Ich liebe diesen Sinn für Ästhetik der Thais, der sich in nicht zuletzt auch bei den Unterkünften, sowohl in einfachen und günstigen, als auch in den luxuriösen und eher hochpreisigen Hotels und Resorts gleichermassen bemerkbar macht.
Diesmal komme ich im Ort Klong Muang in der Provinz Krabi in den Genuss der luxuriösen Hotelvariante. Doch trotz aller Annehmlichkeiten hält mich am Tag nicht viel im Hotel. Die Gegend um Krabi wartet nur darauf von mir entdeckt zu werden und als grosser Inselfan, darf ich mir die vielen kleinen vorgelagerten Inseln in der Andamansee nicht entgehen lassen.
Vor Jahrmillionen hat die Plattentektonik in dieser Region bizarre Karstfelsformationen und zahlreiche Inselchen erschaffen, die irgendwie nicht von dieser Welt scheinen.
Hotel:
Das Dusit Thani Krabi Beach Resort in Klong Muang ist eine sehr schöne, ruhige, recht grosse Fünfstern-Anlage in einem traumhaften tropischen Garten direkt am Meer. Die Zimmer sind geräumig und sehr hübsch eingerichtet. Diese Anlage ist gut geeignet für Urlauber, die auch etwas Unterhaltung und Freizeitangebot suchen. Es werden u.a. Kochkurse und verschiedene Sportarten, wie z.B. Thaiboxen angeboten. Der kleine Ort mit einigen Restaurants ist nur wenige Schritte entfernt.
Restauranttipp:
Sabai ba bar in Klong Muang (gegenüber des Pelican Hotels): sehr gute Thai-Küche, am Strand gelegen.
Inselparadies in der Andamensee
Mit dem Longtailboot geht es hinaus zu den Inseln, die sich am Horizont deutlich sichtbar aus dem Meer erheben. Vorbei an Poda Island (Koh Poda) bringt uns des knatternde Boot zum Inselchen Koh Tub mit seinem breiten Sandstrand. Aber mit Baden ist heute nichts. Drohend zieht ein Gewitter am Himmel auf. Schwarze Wolken türmen sich über dem türkisblauen Meer und ein kräftiger Wind verhindert, dass ich den Weg hinüber nach Chicken Island gehen kann, das, wie der Name sagt, mit viel Fantasie an die Form eines Hühnchens erinnert. Bei Ebbe verbindet eine Sandbank die Inseln.
Nachdem alle anderen Boote vor dem drohenden Unwetter bereits die Flucht ergriffen hatten, entscheidet mein Kapitän Schutz an einem windgeschützten Ort zu suchen. Vorbei an Felswänden, die aussehen, als hätte eine Tropfsteinhöhle ihr Innerstes nach aussen gekehrt, steuert er Mooh Island an. Aber so plötzlich, wie das Unwetter aufgezogen ist, so plötzlich verschwindet es nach etwa einer halben Stunde auch wieder.
Im Nationalpark Mooh Island geniesse ich bei einem Picknick die köstliche Thai Küche. In dieser Idylle komme ich langsam auch gedanklich an. Aber schon bald winkt der Kapitän wieder zum Aufbruch. Phranang Cave Beach und ein ziemlich skurriler Ort warten darauf von mir entdeckt zu werden.
Die Penis-Halbinsel – Phranang Cave Beach
Nein, es ist nicht der phallusförmige Karststeinfelsen vor der Insel, der mich dazu veranlasst, dieser Halbinsel den Beinamen Penis-Halbinsel zu geben.
Ein breiter Sandstrand und ein hübsches Resort, mit einem halb in eine Höhle gebauten Restaurant, versprechen hier ungetrübte Ferienfreuden. Die Halbinsel ist nur mit dem Boot zu erreichen und somit der ideale Ort um weg von dieser Welt zu kommen. Ob es an dem hübschen Resort liegt, am traumhaften Strand, an der Abgeschiedenheit oder eben doch an der nächsten Entdeckung, dass dies ein beliebter Ort für Flitterwochen ist, bleibt ungeklärt.
Am Ende des Strandes befindet sich eine Höhle, die zu einer Art Pilgerort geworden ist. Hier ragen unzählige Penisse in allen Grössen und Farben in die Höhe. Numi, mein Guide erklärt, dass die Legende besagt, dass hier früher nur Frauen lebten. Als ein paar Seefahrer vor der Halbinsel in Seenot gerieten, retteten die Frauen diese. Als Dank für ihre Rettung schenkten die Seefahrer den Frauen einen Penis aus Holz. Dieses Gastgeschenk war der Legende nach der Anfang dieser bemerkenswerten Sammlung und Grundstein dafür, dass dieser Ort zum Pilgerort wurde. Es wird für Glück in der Liebe und für Fruchtbarkeit gebetet und dabei wird die Sammlung durch den einen oder anderen weiteren Phallus ergänzt.
Was sich wohl die Affen, die im Hintergrund durch die Äste turnen, bei diesem Anblick denken?
Glück in der Liebe habe ich schon und nach drei gesunden Kindern ist die Bitte um Fruchtbarkeit auch hinfällig. Also verlasse ich diesen skurrilen Ort mit einem Schmunzeln im Gesicht und wende mich anderen heissen Dingen zu.
- Die Inseln vor Krabi werden mit Longtailbooten angefahren. Bezüglich der Preise sollte man sich vorher über die üblichen Preise informieren und diese dann unbedingt vor der Abfahrt mit dem Kapitän absprechen!
- Getränke und Esswaren sollten am Phranang Cave Beach nicht offen herumgetragen oder liegen gelassen werden. Die Affen werden sonst recht aufdringlich. Auch wurde mir eingebläut die Affen nicht anzulächeln, da sie dies als Aggression verstehen und selbst zum Angriff übergehen könnten.
- Resort beim Phranang Cave: Rayavadee Resort
- Restaurant beim Phranang Cave: The Grotto
Emerald Pool, Blue Pool und heisse Quellen
Nicht nur für bizarre Felsformationen und unzählige Inselchen hat die Plattentektonik in dieser Region gesorgt, sondern auch für eine Vielzahl heisser Quellen und glasklarer Quellflüsse.
In Khao Pro Bang Khram führt ein kurzer, befestigter Wanderweg durch den Dschungel, vorbei an plätschernden Bächen, die den Wald wie unzählige Adern mit Wasser tränken. Als erstes erreiche ich den Emerald Pool, ein natürliches, smaragdfarbenes Becken, indem sich zahlreiche Menschen erfrischen.
Ein paar hundert Meter weiter befindet sich der Blue Pool, ein weiterer kleiner, natürlicher Teich. Diesmal aber nicht smaragdfarben, sondern fast schon unnatürlich blau. Es sind wohl die vielen Mineralien im Wasser, die diese unterschiedlichen Farben hervorrufen. Der Blue Pool dient als Rückzugsort für seltene Tiere. Der Weg zum Blue Pool ist deshalb von Mai bis Oktober, während der Paarungszeit des seltenen Goldkehlpitta, für die Öffentlichkeit gesperrt. Baden ist im Blue Pool grundsätzlich nicht erlaubt.
Wer baden möchte, der kann im Emerald Pool buchstäblich ein Bad in der Menge nehmen. Ich verzichte da gerne. Aber der Anblick ist durchaus einzigartig.
Wesentlich entspannter geht es nur wenig weiter in den heissen Quellen des „Hot Spring Spa Wareerak Resort“ zu. Die öffentlichen heissen Quellen sind meistens stark frequentiert und so ist das private Hot Spring Spa ein echter Geheimtipp, an den mich Numi führt. Wer möchte kann hier auch gleich im Dschungel übernachten. Die Quellen sind etwa 42 Grad warm, also weit entfernt davon, erfrischend zu sein. Das Bad ist dennoch eine Wohltat und dem heissen Quellwasser werden jede Menge therapeutische Wirkungen nachgesagt.
- Das Naturschutzgebiet von Khao Pra Bang Khram hat täglich von 8-17 Uhr geöffnet.
Der Eintritt kostet 200 Baht für Erwachsene und 100 Baht für Kinder. - Der Blue Pool ist von Anfang Mai bis Ende Oktober geschlossen.
- Die privaten heissen Quellen werden von Veranstaltern wie Diethelm Travel angefahren.
- Hot Spring & Spa: Wareerak Resort
Nach soviel weltlichem Genuss, führt meine Reise weiter in einem der religiösen Zentren der Region.
Der Wat Tham Sua Tempel (Tiger Tempel)
Der Tigertempel Wat Tham Sua zählt zu den berühmtesten Tempeln in Thailand. Nein, hier werden keine Tiger unter unwürdigen Bedingungen gehalten! Der Tempel hat seinen Namen von den Tigern, die früher tatsächlich hier in den Höhlen lebten. Highlight der sehr grossen Anlage ist der Berg des Tempels, der über 1’237 Treppenstufen erklommen werden kann. Die Aussicht von dort oben muss wohl atemberaubend sein. Aber mir blieb der Aufstieg witterungsbedingt verwehrt. Stattdessen habe ich den Weg zum „Wonderland“ eingeschlagen, das ebenfalls über eine Treppe zu erreichen ist. Hinten im Wald kann man die kleinen Häuschen sehen, in denen die Mönche ihr asketisches Leben führen und deren Meditationsstätten in den Höhlen.
Eine Zeit lang als Mönch zu leben, gehört wie selbstverständlich zum Leben eines Thailänders dazu. Fast alle männlichen Thais verbringen in ihrem Leben eine gewisse Zeit im Tempel.
Was viele Touristen offensichtlich nicht wissen, oder bewusst ignorieren ist, dass immer das gesamte Areal und nicht nur die einzelnen Gebäude zu einer Tempelanlage gehören. Schilder weisen darauf hin, dass Schultern und Knie in diesem Bereichen immer bedeckt sein sollen. Am Tempeleingang kann man sich meistens entsprechende Tücher ausleihen. Leider werden diese Gebote von Touristen häufig missachtet. Ich finde das äusserst respektlos! Als Touristen sind Gäste in diesem Land und sollten unseren Gastgebern den nötigen Anstand und Respekt für deren Kultur entgegen bringen!
Es ist die Mischung aus Exotik, atemberaubenden Landschaften, lächelnden, hilfsbereiten Menschen, die mich immer wieder in Ihren Bann zieht. Thailand hat für mich alles, was ich für perfekte Ferien brauche: traumhafte Strände zum Entspannen, aufregende Orte, die entdeckt werden möchte, liebenswürdige Menschen und, last but not least, eine leichte und sehr köstliche Küche. Krabi und die vorgelagerten Inselchen in der Andamansee haben mich verzaubert. Eine Landschaft, wie aus einem Traum. Surreal schön!
Geht raus und entdeckt sie, die umwerfenden Landschaften, trefft freundliche Menschen, zollt ihnen und ihrer Kultur den nötigen Respekt und öffnet Euere Herzen für die Schönheit dieser Welt!
Mit sonnigen Grüssen,
Ellen Gromann-Goldberg
Globetrotterin mit Anhang, immer mit der Kamera im Anschlag und dem Notizblock in der Hand. Mit und ohne Familie, zwei Teenager, ein Twen und mein Mann, bin ich auf der Suche nach den besonderen Orten, Erlebnissen und Geschichten rund um die Welt und in meiner Heimat am schönen Bodensee.
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Offenlegung: Diese Recherche fand auf Einladung von «Amazing Thailand» statt. Meine Meinung bleibt davon, wie immer, unberührt.
Liebe Ellen,
ein super schöner Beitrag mit tollen Fotos, die zum Träumen einladen! Der Tiger Tempel sieht ja sehr hübsch aus!
Liebe Grüße
Ines und Thomas
Liebe Ines, lieber Thomas
Ganz herzlichen Dank für Euren liebes Kompliment.
Liebe Grüsse,
Ellen