Wie Perlen auf der Kette reihen sich die kleinen Inseln der Florida Keys an den äussersten Südosten der USA . Nach Cape Coral unser nächstes Ziel auf unserer Floridareise.
Die Fahrt ging mitten durch die Everglades, vorbei an trägen Alligatoren, die sich am Strassenrand sonnten, bis runter nach Key Largo. Auf Anraten unseres Reisebüros haben wir dort eine Nacht verbracht. Wir waren uns einig, dass sich dies weder wegen der Entfernung, noch wegen Key Largo als solches lohnt. Ich muss aber dazu sagen, dass unsere Kinder auch längere Strecken im Auto fast ohne gemaule mitmachen – spannende CDs und gute Musik helfen da ungemein. Aber was solls… Beim nächsten Mal sind wir schlauer. Unser Hotel, das Ocean Pointe Suites und der Service vor Ort war lausig. Das Bett für die fünfte Peron war nicht bezogen und nach mehrmaligem Nachfragen mussten wir die Bettwäsche an der Rezeption abholen und das Bett selber beziehen. Ich kenne das von Jugendherbergen und finde es dort aufgrund der Preisgestaltung auch völlig ok. Hier hatten wir allerdings deutlich mehr bezahlt und auch ansonsten mehr erwartet.
Nach einer sehr stürmischen Nacht, in der ich zumindest eine Ahnung davon bekommen habe, wie hier ein Hurrikane aussieht, ging die Fahrt weiter nach Key West. Auf zu dem südlichsten Zipfel der USA! Der Weg über die unglaublich langen Brücken, wie die Seven Mile Bridge die die Inseln miteinander verbinden ist ein unbeschreibliches Erlebnis und ein wahrer Augenschmaus. Das Meer präsentierte sich in sämtlichen Blau- und Türkistönen, die man sich nur vorstellen kann. Ich konnte mich gar nicht sattsehen! Auf unserer Durchfahrt durch Big Pine Key konnten wir am Strassenrand sogar einen der Key Deers (der etwa schäferhundgrosse Florida Key Weisswedelhirsch, lebt ausschliesslich hier) entdecken.
Das pittoreske und quirlige Key West begrüsste uns wie ein Überbleibsel aus der Hippie zeit. Offensichtlich laufen die Uhren hier deutlich langsamer. Unser sehr empfehlenswertes Hotel, das Crowne Plaza la Concha, war schnell gefunden. Es ist das älteste Hotel in Key West und liegt mitten im Zentrum. Nachdem wir unsere Autoschlüssel dem Portier überlassen hatten und unsere Koffer auf den beiden Zimmern (mit Durchgangstüre!) verstaut waren, stürzten wir uns mitten ins Leben. Erstes Ziel war das Hemingwayhome. Da unser Sohn nach dem Urlaub ein Referat über Hemmingways „Der alte Mann und das Meer“ halten wollte – worüber sollte ein passionierter Angler auch sonst referieren- war ein Foto von seinem Wohnhaus natürlich fest eingeplant. In die Schlange an der Kasse haben wir uns nicht gestellt. Dafür war uns die Zeit, die wir in Key West hatten, doch zu knapp. Das Foto im Kasten, entschlossen wir uns zu einer Stadtrundfahrt in einem der Old Town Trolley Busse. Es fing an ein wenig zu tröpfeln und wir waren froh im Trockenen zu sitzen. Mit dem, was jetzt kam, hatten wir allerdings ganz und gar nicht gerechnet.
Der Regen wurde zusehends stärker und innerhalb kürzester Zeit schüttete es, wie aus Kübeln. Die Strassen wurden zu reissenden Bächen und die Reise musste aus Sicherheitsgründen abgebrochen werden. Die Wasserhöhe auf den Strassen betrug zeitweise 30 cm und mehr. Da standen wir nun im hohen Wasser und waren klatschnass. Gut, dass es wenigstens warm war. So schnell wie das Unwetter gekommen war, verzog es sich auch wieder. Die Sonne trocknete die Strassen und wir konnten unsere Entdeckungstour in dem lebensfrohen Key West bis spät in die Nacht fortsetzen.
Nach einem langen Tag und einem Absacker im benachbarten Margaritaville fielen wir müde ins Bett und waren gespannt, was uns der nächste Tag bringen würde.
Ich freue mich, wenn Ihr auch wieder mit dabei seid…
Bis dahin!
Mit sonnigen Grüssen,
Weitere Infos zu Key West findet ihr im Familienreiseblog mee(h)r erleben.
3 Antworten
Hallo,
ich habe Ihren tollen Reisebericht gelesen und wir planen Anfang Juli eine Tour mit Kindern durch Florida zu machen.
Unsere Kids sind 13, 17 und evtl. kommt auch unser 21-jähriger Sohn mit.
Ist die Reise im Sommer überhaupt zu empfehlen?
Wie sieht es aus mit Mücken? ist es wirklich so schlimm, wie oft beschrieben?
Wann waren Sie unterwegs?
Viele Grüße
Simone Zimmermann
Hallo liebe Simone Zimmermann und herzlich willkommen auf meinem Reiseblog.
Da habt Ihr tolle Pläne! Ich selbst war noch nicht im Sommer in Florida – nur um Juni und im April. Ich kenne aber Einige, die schon öfter im Sommer dort waren. Es ist wohl schon wärmer, als im Frühling, aber noch auszuhalten. Wir fanden das Frühjahr toll, weil es noch nicht so heiss ist und im April sind zudem die Chancen gut, dass man noch Manatees sieht.
Wir hatten nie wirklich mit Mücken zu kämpfen – ausser ein wenig direkt in den Everglades. Wenn Ihr ein Haus mit Pool mietet, haben diese ohnehin in aller Regel einen Screen, d.h. ein grosses Mückenschutzgitter, wie eine Art Wintergarten. So kann man ohne lästige Mücken auch am Abend bei Licht draussen sitzen. Guten Mückenschutz bekommst Du ansonsten günstig vor Ort.
Ich wünsche ganz viel Spass beim Planen. Unsere Jugend ist total begeistert von Florida. Das Reisen ist dort sehr unkompliziert.
Liebe Grüsse
Ellen