Suche
Close this search box.

Lissabon – Stadterlebnis der besonderen Art und Hoteltipp für Familien

Ein Citytrip nach Lissabon mit einem besonderen Hoteltipp für Familien.
Inhalt

Man sagt, die Gegend nördlich von Lissabon sei das Kalifornien Europas. Die Küste ist umwerfend schön. Aber so ganz hat sich mir dieser Vergleich nicht erschlossen. Vielleicht weil ich noch nie in Kalifornien war?

Die Fahrt entlang der Küste von Cascais nach Lissabon ist begleitet von Ahs und Ohs ob der Schönheit der Region. Steilküste und Strände wechseln sich mit imposanten Burgen und Herrenhäusern ab.

Cascais bei Lissabon

Der Lissaboner Vorort Belém entzückt mit seinem prächtigen Kloster und der Aussicht über den breiten Fluss Tejo und die Brücke Ponte 25 de Abril. Die Brücke erinnert stark an die Golden Gate Bridge in San Francisco und hier wäre dann der Bogen zu Kalifornien hergestellt. So weit, so gut. Soviel Kalifornien hätte mir an dieser Stelle genügt, aber es sollte viel, sehr viel mehr kommen. Dazu aber nachher mehr.

Von Belém ist das Herzstück Lissabons, das Altstadtviertel Chiado im Nu erreicht.

Stadthotel für Familien: Das Martinhal Lisbon Chiado Family Suites

Ich checkte im Martinhal Lisbon Chiado Family Suites ein. „Das welterste, elegante Stadthotel für Familien“, so der Slogan.

Hotel in Lissabon
Familienhotel in Lissabon

So ein Hotel hätte ich mir gewünscht, als unsere Kinder noch klein waren! Städtetrips mit kleinen Kindern sind zwar machbar, aber häufig kompliziert. Stell Dir vor, die Kinder sind müde vom gemeinsamen Sightseeing, die Eltern würden aber gerne noch etwas anschauen. Oder die Eltern möchten sich noch etwas ins Nachtleben stürzen. Wir hatten damals die Wahl: entweder wir nahmen die quengelnden Kinder mit, was eigentlich so gut wie nie vorkam, oder wir verzichteten darauf und verbrachten den Abend flüsternd neben den schlafenden Kindern im abgedunkelten Hotelzimmer.

Die gute Nachricht: Lissabon kann man jetzt auch als Familie mit kleinen Kindern entspannt erkunden und zwar ohne auf das extra Eltern Sightseeing und abendliche Ausgänge verzichten zu müssen!

Das Martinhal Lisbon Family Suites liegt im Herzen von Lissabon und ganz in der Nähe des Ausgehviertels Barrio Alto. In wenigen Minuten sind etliche Restaurants und Bars, für jeden Geschmack etwas, zu finden.

Die Suiten im Hotel sind super gemütlich und kindgerecht ausgestattet. Dazu sind sie auch eine wahre Freude für jeden, der schickes Design zu schätzen weiss. Eine kleine Oase mitten in der City. Und das Beste: hier gibt es einen Kinderclub für Kinder ab sechs Monaten und Babysitter Service. Wir brauchen das zum Glück nicht mehr. Aber ja, genau das hätte ich mir so manches Mal gewünscht, als unsere Kinder noch klein waren!

Mit dem Liebsten am Abend nochmal ein gediegenes Glas Wein zu geniessen und in das Stadtleben einzutauchen, das ist genau das besondere Extra, das sonst auf einem Städtetrip mit kleinen Kindern fehlt.

Tatsächlich war ich diesmal ganz ohne Kinder und auch ohne Mr. Patotra unterwegs. Nach einer ruhigen Nacht und einem ausgiebigen Frühstück im hauseigenen Café, hatte ich geplant, die Stadt zu erkunden. Doch das ist manchmal gar nicht so einfach …

Lissabon: Ein Sightseeingerlebnis der besonderen Art

Ich bin ja ein grosser Fan der „hop-on hop-off Busse“ um einen ersten Eindruck und Überblick über eine mir unbekannte Stadt zu bekommen. Also liess ich mir vom Concierge des Hotels ein Ticket für die Yellow Bus Sightseeing Tours besorgen. Das volle Programm an Bustouren und mit dem Ausflugsboot wollte ich auch noch rüber, auf die andere Flussseite, um dort die riesige Christusstatue anzuschauen. Ich hatte wohl mitbekommen, dass es etwas regnete, aber schliesslich bin ich nicht aus Zucker. Der Concierge fragte noch höflich, ob ich nicht einen der hauseigenen grossen Schirme mitnehmen wolle. Ich schüttelte den Kopf. Mein kleiner gelber Knirps wird es schon tun. Doch schon der erste Schritt auf die Strasse begann mit dem Schuh in einem kleinen Sturzbach, der die an einem Hang gelegene Pflasterstrasse hinunter schoss. In diesem Moment wurde mir klar, was es mit dem Kalifornien in Europa auf sich hatte. Ihr kennt doch sicher das Lied: „It never rains in Southern California“? Na dann wisst Ihr ja auch, wie der Refrain weiter geht!

Seems it never rains in southern California
Seems I’ve often heard that kind of talk before
It never rains in California
But girl don’t they warn ya
It pours, man it pours

Und das tat es an diesem Tag auch in Lissabon. Es schüttete wie aus Kübeln! Mein Besuch von Lissabon fiel mit dem vermutlich regenreichsten Tag des ganzen Jahres zusammen. Was für ein Pech!

Zum Glück sind die Doppeldeckerbusse für die Stadtrundfahrten vorne überdacht und zum noch grösseren Glück konnte ich einen Sitzplatz ganz vorne ergattern. Los ging die Fahrt durch den Prasselregen. Es schüttete allerdings so, dass ich auch durch die Scheiben des Busses nicht viel sehen konnte.

Auf einer Anhöhe stoppt der Bus an einem tollen Park, dem Parque Eduardo VII, mit einer Statue von Fernando Botero, dem Künstler, dessen Spuren ich schon auf unserer Reise durch Kolumbien begegnet bin. Normalerweise wäre dies sicher ein Ort gewesen, um auszusteigen, um etwas zu verweilen, ein paar Fotos aufzunehmen und die Aussicht zu geniessen. Allerdings stieg an diesem und an allen weiteren Stopps kein Mensch aus. Alle waren froh, im Trockenen zu sitzen.

Lissabon wurde, wie Rom und Istanbul, auf sieben Hügeln erbaut. Von dem auf einem der Hügel gelegenen Park, ging es die gepflasterten Strassen wieder bergab in Richtung Tejo, dem breiten Fluss und Lebensader Lissabons. Dann, an einem besonders steilen Stück schwappte das ganze Regenwasser, das sich bei der Fahrt hinauf auf den Hügel im hinteren Teil des Busses gesammelt hatte, nach vorne und Schwups, stand ich bis zu den Knöcheln im Wasser und das bei einer Temperatur von lediglich 10 °C.

Nein, Lissabon hat es mir wahrlich nicht leicht gemacht! Nass und frierend stieg ich in Belém, dem ansonsten bezaubernden Vorort von Lissabon, mit seinem prächtigen Hieronymuskloster und den zahlreichen Museen, aus dem Bus aus.

Ein paar Meter stapfte ich schlotternd durch den Regen, vorbei an hübsch gekachelten Häusern und der berühmten Confeitaria Pastéis de Belém. Hier gibt es die wohl besten Puddingtörtchen, die jeder, der in Lissabon ist, probiert haben muss. Die „Pastéis de Nata„.

Aber selbst dafür war mir zu kalt und meine Füsse zu nass. Ich stieg in das erstbeste Taxi, dankbar über die Heizung und die in Lissabon erfreulich niedrigen Taxipreise.

Jetzt war ich ganz besonders froh über meine hübsche und gemütliche Stadtwohnung im Martinhal Chiado. Ein „Pastel de Nata“ genoss ich dann aber doch noch, trockengelegt und aufgewärmt, im hauseigenen Familiencafe.

Ich weiss nicht, ob ich einer anderen Stadt eine solche Garstigkeit so leicht verziehen hätte. Aber selbst bei diesem Hudelwetter war zu erkennen, dass Lissabon eine äusserst charmante Stadt ist.

Zu meiner grossen Freude zeigte sich der nächste Morgen versöhnlich. Der Regen hatte aufgehört und nach und nach klarte der Himmel auf. Drei Stunden hatte ich noch Zeit, bevor ich zum Flughafen musste.

Um wenigstens einen kleinen Eindruck zu bekommen, ging ich früh morgens zu Fuss durch die noch etwas verschlafene Stadt. Unterwegs begegneten mir nur ein paar Lissabonner, auf dem Weg zu Arbeit. Auffällig häufig bleiben diese unterwegs stehen, für ein Schwätzchen mit dem Nachbarn, oder sonst einem Bekannten. Mir präsentierte sich am frühen Morgen eine fast dörfliche und sehr sympathische Seite von Lissabon.

Lissabon am frühen Morgen

Mein Ziel war das auf einem Hügel thronende Castelo de São Jorge. Gut dreissig Minuten konnte ich unterwegs in die Gassen der Stadt eintauchen und mich von ihrem ganz eigenen Charme einfangen lassen.

Den Tipp mit dem Castello hatte ich während meines Aufenthalts von einer lieben Leserin bekommen. Und dieser Tipp war Gold wert! Nach einem kleinen Anstieg lag mir die Stadt Lissabon zu Füssen, tat so, als könnte sie kein Wässerchen trüben und strahlte mit der Sonne mehr und mehr um die Wette!

Nein, viel habe ich nicht gesehen von Lissabon und viele Tipps konnte ich Euch diesmal auch nicht mitbringen. Nur ein paar Eindrücke, leider nicht mehr. Aber eines ist sicher, diese Stadt habe ich zwar zum ersten Mal, aber ganz sicher nicht zum letzten Mal besucht. Ich hoffe allerdings,  dass ich dann von kalifornischen Regengüssen verschont bleibe.

Es ist immer wieder aufregend, eine neue Stadt kennenzulernen. Es ist wie die Begegnung mit einem Menschen, den man bis dahin nicht kannte. Entweder man ist sich gleich sympathisch und es wächst der Wunsch in die Seele des anderen schauen, oder man bleibt sich fremd und geht nach einem kurzen „Hallo“ wieder getrennte Wege. Lissabon hat mich auf seine ganz eigene Art berührt. Es ist diese Mischung aus Melancholie und Lebensfreude, die man den Lissabonnern nachsagt, die sich im Stadtbild widerspiegelt. Bunte Kachelhäuser und Prachtbauten wechseln sich mit leicht maroden Häusern ab, die etwas angegraut von besseren Zeiten träumen. Das verleiht Lissabon einen ganz eigenen, besonderen Charme.

Geht hinaus und entdeckt sie, die Seelen der Städte, die Euch ihre ganze Geschichte erzählen. Ich hoffe, Ihr habt dabei etwas mehr Wetterglück!

Mit sonnigen, bzw. ausnahmsweise mal verregneten Grüssen,

Weitere Tipps zu Lissabon:

AnreiseHotelNighlife & Restaurants

Die TAP fliegt ab Zürich mehrmals täglich nach Lissabon. Die Flugzeit beträgt knapp 3 Stunden.

Besonders für Familien mit kleineren Kindern kann ich das Martinhal Chiado Lisbon Family Suites sehr empfehlen! Weitere Infos dazu finden sich hier: Martinhal Chiado Lisbon Family Suites

Im Stadtviertel Chiado finden sich unzählige Bars und Restaurants für jeden Geschmack.

Auch das Ausgehviertel Barrio Alto liegt ganz in der Nähe

Restaurants:

  • Cocheria Alentejana, Rua Diario de Noticias, 74. Sehr rustikales Restaurant mit landestypischen Speisen.
  • Restaurant Vintage, Rua da Horta Seca 1, nettes Ambiente und sehr gute portugiesische Küche
  • By the Wine, Rua das Flores 41-43 | Chiado, Nette Weinbar schräg gegenüber des Hotel Martinhal. Sehr feinen Tapas!

Wer Zeit hat, sollte  unbedingt eines der traditionellen Cafes besuchen und dabei ein Pastel de Nata geniessen!

Einen schönen Artikel mit tollen Bildern zu Lissabon und Umgebung findet Ihr auch auf Barbaralicious.


Offenlegung: Diese Reise fand im Rahmen einer Einladung des Martinhal Lisbon Family Suites statt.


5 Antworten

  1. Lissabon! Tja, was soll ich sagen? Zweimal bin ich bisher dort gewesen und hab´s jeweils nur 3 Tage ausgehalten und bin dann doch irgendwann in meiner portugiesischen Lieblingsstadt Porto gelandet. Fazit: so richtig „warm“ bin ich mit Lissabon noch nicht geworden. Mal schau´n, ob die Stadt noch eine dritte Chance von mir bekommt, spannend ist sie ja und es gibt viel zu entdecken, nur fehlt mir bislang halt irgendwie der „Zugang“ … 😉

    LG, Wolfgang

    1. Ach echt! Dann muss Porto ja noch schöner sein! Mich hat Lissabon trotz der widrigen Umstände sehr gepackt. Es wird für höchste Zeit, dass ich Portugal grundsätzlich als Reiseland viel mehr ins Auge fasse. Irgendwie hatte ich das bislang nicht so wirklich auf dem Schirm. Aber jetzt bin ich auf den Geschmack gekommen und Porto möchte ich dann auch unbedingt sehen. Mal schauen, wie mein Vergleich ausfällt.
      LG Ellen

  2. Sogar Deine Fotos bei Regen sind wunderschön geworden – Respekt!! Aber bei der Stadt auch kein Wunder, oder??
    Lissabon hat mich auch verzaubert! Es hat aber auch geregnet an diesem Tag!
    Wir kommen auch defintiv nochmal wieder. Vielleicht meint es Lissabon dann besser mit dem Wetter 🙂
    Liebe Grüße, Anna

    1. Danke Dir, liebe Anna, für das riesige Kompliment. Hach, das tut gut 🙂
      Ich habe mich in Lissabon an diesem Tag tatsächlich, vom Regen her, wie in den Tropen gefühlt, nur dass es eben viiiieeeel kälter war.
      So ein Pech hat man nur einmal. Beim nächsten Mal haben wir ganz bestimmt alle mehr Wetterglück.
      Herzliche Grüsse,
      Ellen

Schreibe einen Kommentar zu PATOTRA Antworten abbrechen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert