Die Grosseltern mit drei Enkeln in Paris
Wie ist das so, wenn die Grosseltern mit 3 Enkeln in Paris unterwegs sind?
Unsere Kinder waren kürzlich mit ihren Grosseltern vier Tage in Paris und kamen begeistert zurück. Meine Schwiegereltern haben sich daraufhin dazu bereit erklärt, einen Gastartikel über ihre Reise zu verfassen. Herausgekommen ist ein schöner Erfahrungsbericht. Die Fotos dazu wurden von meiner Tochter beigesteuert. Lieben Dank Euch allen dafür!
Paris – vier glückliche Tage
Wie wäre es, wenn wir einmal mit unseren Enkeln verreisen würden? Diese Frage haben wir uns letzten Herbst gestellt. Würden sie uns für ein paar Tage nach Paris begleiten? Sie waren dabei.
So ist es dazu gekommen, dass wir uns mit Nina 16, Tom 13 und Luis 10 im April 2014 auf den Weg machten. Eine Stunde dauerte der Flug ab Zürich nach Roissy-Charles de Gaulle. Von dort ging es direkt zum Hotel im Quartier Latin, ein angenehmes Quartier Mitten in der Stadt.
Les Tulleries, der Arc de Triomph, die Pyramide und der Obelisk
Für den ersten Nachmittag nahmen wir uns vor, Museums-Eintrittskarten zu besorgen. Das würde uns morgen 2–3 Stunden Wartezeiten ersparen. Wir kauften sie ohne Probleme bei der „Conciergerie“ des Warenhauses „Le Bon Marché“ an der Rue du Bac. Was für ein Glück.
So konnten wir uns noch am gleichen Tag in das grosse Abenteuer stürzen. Los ging es zuerst Richtung „Les Tuileries“ (das ehemalige Königschloss am rechten Ufer der Seine), um die wunderschöne Gartenperspektive zu bewundern. Ein einmaliges Erlebnis: Den Blick vom Arc de Triomphe du Caroussel über die grosse Pyramide durch den Park zum Obelisk bis zum Triumphbogen de l´Etoile. Eine Erinnerung an die Zeit Napoleon Bonaparte.
Nach so viel Geschichte brauchten wir ein Eis. Am grossen Brunnen beim Musée du Louvres haben wir die Sonne genossen und unser Eis gegessen. In Paris gibt es unendlich viele Bistrots, kleine Kaffees, Konditoreien und Restaurants, wo man sich erholen und stärken kann. Für den Kindergeschmack gibt es jede Menge Crêpes (Pfannkuchen), Croques-Monsieur (warme Sandwich mit Schinken und Käse), Omelettes, Pizzas, Salate aller Art und natürlich auch Pommes Frites.
Stadtrundfahrt und der Eiffel Turm
Am zweiten Tag hatten wir eine Stadtrundfahrt gebucht. An der Rue des Pyramides, direkt hinter dem Louvres ging es mit dem Bus los. Ausgerüstet mit Audioclips konnte so jeder in seiner Sprache die Geschichte Frankreichs und dessen Könige mitverfolgen. So hörten wir von der französischen Revolution, von Ludwig XVI und Königin Marie-Antoinette, von Marie de Medici (sie beeinflusste die französische Küche), Napoleon Bonaparte und vom Obelisk aus seinen Kriegen in Ägypten, und den berühmten „Champs Elysées“ mit dem heutigen Sitz des französischen Präsidenten. So kamen wir dann beim Eiffelturm an. Mit den vorbestellten Tickets konnten wir ohne Wartezeit bis zur 2. Etage fahren und den fantastischen Blick über die Dächer von Paris geniessen. Mit dem Bus kehrten wir, reich an Eindrücken, zum Hotel zurück.
Pont Neuf, Notre Dame und Musée d`Orsay
Am dritten Tag, nach einem reichhaltigen Frühstück, marschierten wir Richtung „Iles de la Cité“ (die Insel in der Seine). Die Uferpromenade ist von alten Platanen gesäumt. Junge Leute joggen, die älteren spazieren und diskutieren. Da erwartete uns der „Pont Neuf“, die älteste Brücke von Paris aus dem Jahr 1578 und die Kathedrale Notre-Dame de Paris aus dem Jahr 1163 mit ihrer über 700 Jahre alten Fensterrose. Den Kindern erzählten wir natürlich vom Glöckner von Notre-Dame Quasimodo und von der schönen Esmeralda. Die Müdigkeit motivierte uns zu einer Mittagspause in einem benachbarten Bistrot. Die Bananen und Nutella-Pfannkuchen lachten uns an, bis sie verspeist waren. Gestärkt flanierten wir dem Blumen- und Vogelmarkt entlang bis zum Musée d´Orsay, das wir uns noch unbedingt anschauen wollten. Dieses Museum liegt in der Nähe des Louvres und war im 19. Jahrhundert ein im Jugendstil gebauter Bahnhof für Inlandsverbindungen. Er wurde stillgelegt und wartete 50 Jahre auf seine neue Verwendung. Heute beherbergt er das bekannte Museum für französische Impressionisten und für Skulpturen. Das grosse Glasdach deckt eine aus Eisen gebaute Riesenhalle.
Nach so vielen Erlebnissen und mit schmerzenden Füssen hatten wir abends nur noch Lust UNO zu spielen. Gemütlich auf den Betten sitzend haben die Kinder „Strategien“ zu entwickeln, um gegen uns Grosseltern zu gewinnen.
Der Louvre – unter Mona Lisas Blicken
Der letzte Tag brach an. Der Louvres und Mona Lisa erwarteten uns. Nach einem heftigen Nachtgewitter zeigte sich die Sonne. So peilten wir die Pyramide an, den Eingang zum Louvres. In Frankreich sind sämtliche Museen für Jugendliche unter 18 Jahren gratis. Unter der Pyramide öffnet sich eine grosse Eingangshalle, von wo aus die verschiedenen Ausstellungen beginnen. Wir hatten die italienischen Maler gewählt und gelangten bald in den Saal der Gioconda. Nach kurzer Zeit waren wir auch ganz vorne angelangt und konnten La Giocanda, besser bekannt als Mona Lisa, in die Augen schauen. Das Bild hat eine erstaunliche Lebendigkeit. Der Blick der Gioconda verfolgt den Zuschauer, wo auch immer er sich befindet. Nach diesem Erlebnis interessierten sich die Kinder für die Wohnung von Kaiser Napoleon III, der als Jugendlicher im Schloss Arenenberg am Bodensee aufgewachsen ist.
Schließlich blieb nur noch Zeit für ein kleines Abschiedsessen, dann mussten wir schon unser Gepäck fassen und in Richtung Roissy-Charles de Gaulle aufbrechen. Auf Wiedersehen Paris. Es war schön mit euch Nina, Tom und Luis. Ihr habt super gut mitgemacht.
Grandmaman & Opa