Paxos, die kleine Insel im Ionischen Meer, ist so etwas wie die kleine Schwester von Korfu. Ich habe ein riesiges Herz für kleine Inseln und konnte ich es mir während meiner Reise nach Korfu deshalb nicht entgehen lassen wenigsten einen kurzen Blick auf Paxos zu werfen.
Die kleine Passagierfähre der Kamelia Line legt am frühen Nachmittag im Hafen von Korfu ab. Nach rund 90 Minuten Fahrt erreiche ich den Hafen in Gaios, dem Hauptort der Insel. Paxos liegt rund 14 km entfernt vom südlichsten Zipfel Korfus.
Rund 2500 Einwohner, davon 300 Kinder, leben permanent auf Paxos. Rund die Hälfte davon im Hauptort Gaios.
Dank zweier vorgelagerter Inselchen, Panaghia und Agios Nikolaos ist der Hafen von Gaios sehr geschützt. Das Meer ist spiegelglatt und kristallklar.
In Gaios empfehlt es sich dann auch ein Auto zu mieten. Paxos ist mit einer Grösse von max. 10 km Länge und 2 km Breite zwar ein Winzling, dennoch lohnt es sich zumindest für eine Inselerkundung mobil zu sein.
Paxos, die grüne Insel
Wie ihre grosse Schwester Korfu ist auch Paxos eine grüne und blühende Insel. Auch hier waren es, wie auf Korfu, die Venezianer, die das Pflanzen von Olivenbäumen durch Geldzuwendungen förderten. Die Insel ist bewaldet mit Olivenbäumen und Zypressen. Ginster, eine Vielzahl an Kräutern und blühenden Wildblumen hüllt die Insel besonders im Frühling in ein farbenprächtiges Kleid.
Olivenöl ist nach Tourismus und Fischfang auch heute noch eine der Haupteinnahmequellen der Inselbewohner. Wer grosse Hotels sucht, ist hier am falschen Ort. Ein paar wenige Hotels verteilen sich auf der Insel. Ansonsten sind es hauptsächlich Ferienvillen und Apartments, die die inselliebenden Touristen beherbergen. Wer kleine Inseln nicht mag, der ist auf Paxos ganz sicher am falschen Ort. Wer kleine Inseln liebt, der wird schnell verstehen, wieso ausgerechnet Paxos der Sage nach Poseidon und seiner geliebten Amphitrite als Liebesinsel diente.
Paxos ist ein romantischer Ort. Es duftet nach blühendem Jasmin und Bienen summen, während sie auf der Suche nach süssem Nektar von einer Blüte zur nächsten fliegen. Im Hintergrund verzaubert das Meer mit einer ganzen Symphonie an Blautönen.
Man kann gar nicht anders, als sich Hals über Kopf zu verlieben!
Ich fahre einmal über die Insel. Erst nach Kastanida, an den Ort, von dem aus der Sonnenuntergang wohl am allerschönsten ist. Leider ist es noch nicht so weit und da ich ja nur sehr begrenzt Zeit auf der Insel habe, kann ich nicht länger zu warten. Schade.
Ich fahre ein paar Kilometer weiter, wo ich mitten im Grünen, in Grammatiteika, die Kirche von Ipapandi finde. Sie wurde im Jahre 1601 erbaut und ist eine der schönsten und ältesten Kirchen von Paxos. Unterwegs nasche ich süsse Mispeln von einem Baum am Wegesrand.
Zauberhafter Ort Lakka – im Noden von Paxos
Von Grammatiteika aus fahre ich nach Lakka, in den Norden der Insel. Der kleine, entspannte Ort schmiegt sich ganz an die Küste.
Kleine Tavernen und eine Hand voll Geschäfte sind hier zu finden. Unter ihnen der kleine, liebevoll geführte Laden „Taste and Flavor of Olive“. Napleon, der eigentlich Ingenieur ist, hatte vor ein paar Jahren gemeinsam mit seiner Frau Dina die Idee aus ihrem gemeindamen Hobby ein zweites Standbein zu machen. „Die Krise zwingt uns, kreativ zu sein“, sagt er.
Dieses Schicksal teilt er mit vielen Griechen auf der Insel. Sie sind gezwungen, sich neben ihrem eigentlichen Job ein zweites Standbein aufzubauen. So verkauft und produziert Napoleon nun eben auch selbst hergestellte Seifen, Olivenöle in feinster Bioqualität, von seiner Frau eingekochte Marmeladen und selbst verzierte Dekoartikel. „Das ist eine Leidenschaft meiner Frau und sie probiert immer wieder neue Rezepte aus“, erklärt er mir, während ich eine der zartduftenden Cremes teste.
Langsam senkt sich der Abend wie ein sanftes Tuch über die Insel.
Ich verbringe den Abend in Gaios am Platz bei der Kirche. Obwohl Ende April nur wenige Touristen auf der Insel sind, tobt hier das Leben. Kinder spielen vor der Kirche Ball und die Inselbewohner treffen sich an den Tischen vor den Tavernas, die sich um die kleine Kirche scharen. Es wird gescherzt, der neueste Tratsch ausgetauscht, gegessen, getrunken und das Leben gefeiert. So wie es sich gehört, an einem Freitagabend.
Mein Rundgang auf Paxos ist damit leider, leider schon zu Ende. Am nächsten Morgen, ganz früh, geht mein Schiff zurück nach Korfu. Zu gerne wäre ich länger geblieben. Zu gerne hätte auch noch die kleine Schwester von Paxos, Antipaxos, die so ganz anders sein soll, kennengelernt. Man hat mir vorgeschwärmt, dass dort die allerschönsten Strände Griechenlands zu finden wären.
Ein Grund mehr wiederzukommen!
Ich habe für einen kurzen Moment ein kleines Paradies gefunden – einen Smaragd im azurblauen Ozean.
Es gibt sie noch, die kleinen Paradiese. Geht hinaus und findet sie und geht sorgsam mit ihnen um. Es sind kleine Schätze, die wir hüten und bewahren müssen.
Mit sonnigen Grüssen
Von Korfu Hafen fährt die Kamelia Line einmal täglich hinüber nach Paxos und zurück.
Die Tickets können im Büro am Hafen gekauft werden. Die einfache Fahrt kostet etwas mehr als 10 Euro (Stand April 2017).
Ich habe im Hotel Paxos**** Club, etwas ausserhalb von Gaios übernachtet.
Eine hübsche Hotelanlage, deren einziger Fehler in meinen Augen darin besteht, dass sie nicht direkt am Meer liegt. Aber das Meer und Strände sind schnell erreicht.
Ansonsten ist es auf der Insel üblich sich eine Fereinwohnung oder ein Ferienhaus zu mieten.
Die wirklich besonderen Objekte sollten jedoch mindestens 8 Monate im voraus gebucht werden.
Auf Paxos gibt es vorwiegend Kiesstrände. Dafür sind auf Antipaxos Sandstrände zu finden.
Weitere Infos zu Paxos sind auf der offiziellen Webseite zu finden.
Zum Artikel zu Korfu:
Offenlegung: Diese Reise wurde von Visit Greece unterstützt.
4 Antworten
Die Liebe zu kleinen Inseln teilen wir! Was für wunderschöne Bilder! Ich glaube ich hätte mich auch verliebt
Liebe Anna
Das würde Euch ganz bestimmt gefallen!
Grade für Familien ist der Beschaulichkeit der Insel ein Traum.
Lieber Gruss,
Ellen
Ich war ja auch nur zur Stippvisite auf Paxos, leider schon wieder Ewigkeiten her. Danke fürs Mitnehmen Ellen, in Erinnerungen schwelgen und die schönen Bilder. Liebe Grüße, Ines
Sehr gerne, liebe Ines! Zu gerne würde ich Paxos noch einmal, mit etwas mehr Zeit entdecken!
Liebe Grüsse,
Ellen