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Raus aus dem Nebel! Wanderung: Hoher Kasten – Stauberen – Saxerlücke – Bollenwees – Brülisau

Ellen wandert über dem Nebelmeer
Eine wunderschöne Wanderung im Alpstein, um dem Herbstnebel zu entfliehen
Inhalt

Herbstzeit ist Nebelzeit, ganz besonders wenn man im Unterland wohnt. Manchmal hängt der Nebel bei uns am Bodensee tagelang trüb und dick in der Landschaft.

Was gibt es dann Schöneres, als dem Nebel für ein paar Stunden zu entfliehen, Sonne zu tanken und frische Bergluft zu atmen. Eine der schönsten Wanderungen über dem Nebelmeer ist die Wanderung vom Hohen Kasten über Stauberen, nach Bollenwes und dann vorbei am Sämtisersee zurück nach Brülisau.

Informationen zur Wanderung Hoher Kasten - Bollenwes - Brülisau

Reine Gehzeit muss man für die rund 16 km etwa 5 1/2 Stunden rechnen. 750 Höhenmeter sind bergauf zu überwinden und 1’650 Höhenmeter bergab. Gutes Schuhwerk und Trittsicherheit sind auf dieser Tour, so wie auf allen Bergtouren, unerlässlich! Die Wanderung wird mit der Schwierigkeit T3 (anspruchsvolles Bergwandern) angegeben.

Startpunkt der Wanderung an der Seilbahn Hoher Kasten

Wir starten unsere Nebelflucht am Parkplatz der Seilbahn Hoher Kasten in Brülisau im Kanton Appenzell. Die Parkplätze hier sind gebührenpflichtig. Alternativ bietet sich eine Anreise per Bahn bis zum Bahnhof Weissbad an. Von dort geht es mit dem Postauto bzw. mit dem Publicar nach Brülisau.

Weitere Informationen zum Publicar: hier

Früh dran sollte man allemal sein. An Nebeltagen zählt diese Wanderung nicht nur bei uns zu den Favoriten. Informationen zum Fahrplan der Seilbahn Hoher Kasten: hier

Hoher Kasten -Stauberen (ca. 2 Stunden)

Kaum hebt sich die Seilbahn, dauert es nicht mehr lange, bis die Nebeldecke, wie ein riesiger Wattebausch unter uns liegt. Der Ausblick vom Hohen Kasten auf 1’793 m.ü.M. auf das nebelverhangene Unterland ist traumhaft. Die Nebeldecke lässt den Alltag verschwinden.

Seilbahn Hoher Kasten

Wir folgen dem Panoramawanderweg bis zum Gasthaus Stauberen auf dem Stauberengrat. Immer wieder begeistern uns die Ausblicke ins nebelverhangenen Rheintal und auf die zahlreichen (es sind wohl etwa 300 an der Zahl) Gipfel, die sich über der Nebelgrenze aneinander reihen.

Im Gasthaus Stauberen legen wir, bei schönster Aussicht, eine kleine Rast ein. Während es im Tal schon empfindlich kühl ist, vermag die Sonne uns hier sogar noch ein wenig zu wärmen.

Blick zurück vom Stauberengrat zum Hohen Kasten
Kurz vor dem Berggasthaus Stauberen

Stauberen – Saxerlücke (ca. 1 Stunde, 5 Minuten)

Gasthaus Stauberen

Frisch gestärkt geht die Wanderung im Alpstein weiter. Zu unserer Rechten öffnet sich der Blick ins Tal und den Sämtisersee, wo sich die Nebelschwaden langsam lichten. Wir folgen dem geologischen Wanderweg. Hier befinden sich spannende Informationstafeln zur geologischen Entstehungsgeschichte des Alpsteins. Vor uns erheben sich die imposanten Felsen der Kreuzberge jenseits der Saxerlücke. Der 1’650 Meter über dem Meeresspiegel hohe Pass scheidet den Kanton Appenzell Innerrhoden vom Kanton St. Gallen.

Saxerlücke – Fählensee – Bollenwees (ca. 20 Minuten)

Von hier aus geht es auf einer kurzen Strecke über einen Schotterweg steil bergab zum Fählensee und Gasthaus Bollenwees auf 1’471 Meter über Meer. Auf diesem Streckenabschnitt ist Trittsicherheit unbedingt erforderlich!

Kreuzberge bei der Saxerlücke

Verträumt liegt der Fählensee in seinem Bett. Ausnahmsweise lassen wir das Gasthaus Bollenwees, wo es die weltbesten Rösti gibt, links liegen. Es scheint, als würde der Nebel vom Unterland langsam hochziehen.

Gasthaus Bollenwees
Fählensee

Es wird somit Zeit, wieder zum Auto zurück zu kehren. Man sollte das Wetter im Gebirge nie unterschätzen. Grade im Herbst können zudem einige Stellen eisig und somit rutschig sein. Daher bitte immer mit der notwendigen Vorsicht, Ausrüstung und Aufmerksamkeit wandern!

Frostig …

Bollenwees – Sämtisersee – Plattenbödeli (ca. 1 Stunde, 5 Minuten)

Wir wandern auf dem breiten Fahrweg talabwärts.

Sämtisersee und Hoher Kasten

Zu unserer Rechten erscheint der Sämtisersee. Da die Sonne nun doch noch scheint, entscheiden wir uns am Plattenbödeli eine kleine Rast einzulegen. Mr. Patotra gönnt sich einen Alpstein Whisky. Bei jedem der 25 Alpstein Berggasthäuser lagert Whisky der Appenzeller Brauerei in einem Eichenfass. Jeder Whisky hat unterschiedliche Lagerungsbedingungen (zum Teil sind die Fässer im Winter eingeschneit und gar nicht zugänglich) und einen ganz eigenen Charakter.

Mr. Patotra schmeckt das Tröpfchen. Ich begnüge mich mit Apfelmost.

Beschwingt treten wir den letzten, steilen Teil der Wanderung an. Jetzt wabert doch der Nebel durch den Wald und er sorgt für eine mystische Stimmung.

Plattenbödeli – Brülisau (ca. 1 Stunde)

Entlang dem rauschenden Brüelbach wandern wir durch den Wald bergab. Der Weg ist recht steil und jetzt spüren wir unsere Beine und Knie. Das letzte Stückchen auf der Ebene zurück zum Auto nutzen wir, um unsere Muskeln wieder etwas zu entspannen und den Blick über die Appenzeller Landschaft schweifen zu lassen. Diese Landschaft ist einzigartig schön. So als hätte ein grosser Meister hier sein Meisterstück vollendet. Ein Traum!

Nach rund 5 1/2 Stunden Wanderzeit kommen wir wieder am Ausgangspunkt bei der Talstation der Seilbahn Hoher Kasten an.

Was für eine traumhafte Nebelflucht! Der Kopf ist gelüftet, Sonne ist getankt und so sind wir zwar müde vom Wandern, aber doch voller Energie für die kommende Arbeitswoche.

Mit sonnigen Grüssen
Eure Patotra

Über dem Nebelmeer des Sankt Galler Rheintals

Weiterer Hinweis: Bitte vor jeder Herbstwanderung das Wetter checken und immer für jede Eventualität ausgerüstet sein. Das Wetter kann in den Bergen sehr schnell umschlagen!

Wer schreibt hier?
Ellen Gromann-Goldberg

Hallo! Ich bin Ellen. Ich bin die Gründerin von PATOTRA, Content-Creator und freie Journalistin. Ich liebe das Meer und kleine Inseln. Aber auch die Berge, die Wüste, der Dschungel und Grossstädte können mich begeistern. Begegnungen mit Menschen sind für mich der Schlüssel zu anderen Ländern und deren Kultur. Nachhaltige Projekte liegen mir dabei ganz besonders am Herzen. Meine grossen Leidenschaften sind: das Reisen, das Schreiben und das Fotografieren.

Im Jahr 2014 entstand PATOTRA als reiner Familienreiseblog. Gemeinsam mit meinen drei Kindern und meinem Mann durfte ich viele tolle Nah- und Fernreisen erleben, die sich hier auf dem Blog in Form von Reiseinspirationen und Reisetipps wiederfinden. Aus den Reisen mit Kindern wurden im Laufe der Jahre Reisen mit Teenagern. Schliesslich ist der Blog, gemeinsam mit meinen Kindern, den Kinderschuhen entwachsen. Mittlerweile reise ich meist gemeinsam mit meinem Mann – oder auch mal alleine.

Mit viel Herz und ansprechenden Reisefotografien möchte ich Euch ermutigen, diese Welt selbst und mit offenen Augen zu entdecken. Mein Fokus liegt auf spannenden Geschichten, traumhaften Landschaften und Begegnungen mit Menschen. Manchmal bringe ich Euch den Geschmack der grossen, weiten Welt auch in Form von Rezepten von meinen Reisen mit.

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