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Reisetipp Solothurn – gemütliche Kleinstadt mit mondänem Touch

Baseltor-Solothurn
Was mich beim Reisen in der Schweiz begeistert, ist die unglaubliche Vielfalt, die unser kleines Land zu bieten hat. Immer wieder entdecke ich überraschende und einzigartige Landschaften und Städte. Solothurn ist so eine Entdeckung. Die Stadt an der Aare hat einen ganz eigenen, unwiderstehlichen Charme. Und das sogar bei Hudelwetter.
Inhalt

Ihr habt wirklich Pech“, sagt die nette junge Frau, die uns im Pur Solothurn empfängt und durch den gut sortierten Bio-Laden führt. „Normalerweise ist die Aare zu dieser Jahreszeit voller bunter Boote“. Dieses Jahr ist vieles anders. Wenn mich das Reisen etwas gelehrt hat, dann ist es sicherlich die Gabe Dinge, die ich nicht ändern kann, einfach hinzunehmen – und das Beste aus der Situation zu machen.

Solothurn hat es mir leicht gemacht. Nur eine einzige Tatsache hat unseren Aufenthalt wirklich ein wenig getrübt – es war nicht das Wetter! Aber dazu später mehr. Bei schönstem Sonnenschein reisen wir am Freitagabend nach getaner Arbeit an.

Baseltor Solothurn
Baslertor

Nur schnell den Koffer ins Hotelzimmer gestellt und dann hält uns nichts mehr. Ab in die Altstadt. Ein Wochenende lang haben wir uns auf Entdeckungstour begeben, haben uns durch die Gassen von Solothurn treiben lassen. Auch wenn manche Erlebnisse, im wahrsten Sinne des Wortes, ins Wasser fielen, hat uns nichts für ein rundum gelungenes Wochenende gefehlt. Man sagt, Solothurn sei die schönste Barockstadt der Schweiz. Ob das tatsächlich so ist, kann ich nicht beurteilen. Dafür müsste ich schliesslich alle Barockstädte der Schweiz gesehen haben. Aber eins kann ich mit Gewissheit sagen: Solothurn ist zauberhaft und auf jeden Fall eine Reise wert!

Blick auf St. Ursen

Unsere Entdeckungen für einen Citytrip nach Solothurn:

# 1 Solothurn nachhaltig

Nachhaltig hinkommen

Die Sonne, im Sommer 2021 ein eher selten gesehener Gast, begleitet uns auf der Zugfahrt gen Westen. Solothurn liegt am südlichen Ausläufer des Jura im Schweizer Mittelland. Solothurn ist, wie so ziemlich alle Orte der Schweiz, bequem mit den öffentlichen Verkehrsmitteln zu erreichen. Die Stadt ist überschaubar gross und gut zu Fuss erkundbar. Ein Auto ist hier für den Besucher völlig überflüssig.

Nachhaltig unterkommen

Unser Hotel, das Hotel Roter Ochsen, ist vom Bahnhof aus in wenigen Minuten zu Fuss erreicht. Das Haus mit einem imposanten Treppenturm aus dem 17. Jahrhundert befindet sich im Stadtzentrum. Das gemütliche und unkomplizierte Hotel ist über drei Gebäude verteilt. Die Zimmer sind einfach, aber sehr sauber. Zu meiner grossen Freude besteht das Frühstück aus regionalen Produkten, meist aus biologischer Landwirtschaft. Zudem steht den Gästen ein lauschiger kleiner Innenhof und ein Kühlschrank zu Verfügung, aus dem man sich unkompliziert und kostengünstig mit Getränken oder auch einem Solothurner Wein, Domaine de Soleure, versorgen kann.

Weitere Informationen
Webseite des Hotels: hier

Pur Solothurn

Direkt an der Aare befindet sich der Laden pur. In den grosszügigen Räumlichkeiten werden Leckereien von rund 111 Kleinproduzenten und Manufakturen aus der Schweiz angeboten. Ein grosses Augenmerk wird bei der Auswahl der Lieferanten auf Nachhaltigkeit gelegt. Das bedeutet nicht nur, dass die meisten Produkte biologisch produziert werden, sondern auch, dass regionale und besonders hochwertige Produkte vertrieben werden. Bei frischen Produkten, wie Käse, wird sogar die Distanz zwischen Hersteller und Verkaufsort angegeben.

Weitere Informationen
Webseite Pur-Solothurn: hier

Marktleben

Frisch und regional geht es samstags auch auf dem Markt zu. Vor herrlicher Kulisse bieten die Bauern und Produzenten aus der Regionen in der Altstadt ihre erntefrischen Waren an. Im Schatten des Zeitglockenturms warten bunte Blumensträusse und knackiges Gemüse auf ihre Käufer.

Der Markt in der Solothurner Altstadt findet jeweils mittwochs und samstags von 7:15 Uhr bis 12:15 Uhr statt

# 2 Solothurn historisch

Wallfahrtsort und Stadt der Superlative

Kathedrale St. Ursen

Es gibt kaum einen besseren Weg, das Wesen einer Stadt kennenzulernen, als sich einer Stadtführung anzuschliessen und in die Geschichte einzutauchen. Geschichte und Geschichten gibt es mehr als genug in Solothurn. Immerhin kann man hier auf eine 2000-jährige Geschichte zurückblicken. Eines der ältesten Spitäler der Schweiz befindet sich in Solothurn, die erste Gefängniszelle und zudem das zweitälteste Gasthaus der Schweiz. Das Hotel La Couronne gegenüber der Kathedrale St. Ursen könnte bestimmt eine Menge Geschichten erzählen. Geschichte und Geschichten verschmelzen ja mitunter.

Superlative sind erfahrungsgemäss mit Vorsicht zu geniessen – aber auch ohne diese macht Solothurn eine überaus gute Figur. Das Gesamtbild erschliesst sich dem Besucher tatsächlich erst nach einer Stadtführung. Dank einer Heiligenlegende wurde Solothurn ab dem 5. Jahrhundert Ziel des Wallfahrt-Tourismus. Das erklärt auch die etwas überdimensionierte St.-Ursen-Kathedrale. Die ist doch recht gross für das gemütliche Städtchen.

Ein Hauch von Frankreich

Ambassadorenhof_Solothurn
Ambassadorenhof

Der französische Einschlag, der sich in einigen Villen rund um die Altstadt widerspiegelt, ist hingegen der Tatsache geschuldet, dass Solothurn, auch Ambassadorenstadt genannt, im 16. und 17. Jahrhundert Sitz der Botschaft der französischen Krone in der Schweiz war. Häufig warb man Solothurner Bürger als Söldner ab. Diese zogen dann für Frankreich in den Krieg und kamen im allerbesten Fall wohlhabend, der französischen Sprache mächtig und mit einer Portion französischem Chic zurück. Entstanden ist dabei die spannende Mischung aus gemütlicher Bodenständigkeit und mondänem Savoir-vivre, die Solothurn so einzigartig macht.

Weitere Informationen
Stadtführungen Solothurn: hier

# 3 Solothurn genussvoll

Savoir-vivre ist auch das Stichwort, wenn es um den Genuss geht. Selten habe ich eine Stadt mit so vielen gut besuchten Restaurants und Bars gesehen. Ein Restaurant reiht sich an das andere, ganz besonders entlang der Aare. Hier hat man wirklich die Qual der Wahl.

An der Aare

Haut Cuisine

Bei schönem Wetter speist man mit herrlichem Blick auf die Kathedrale im Restaurant La Couronne. Im mit Gault-Millau-Punkten ausgezeichnete Restaurant wird eine frische und leichte Küche serviert. Wir waren begeistert!

Alpenlachs aus der Schweiz
Weitere Informationen
Webseite des Restaurants: hier

Bodenständige Härdöpfu

Super feine Röschti in urgemütlichem Ambiente gibt es im Härdöpfu-Huus. Wer Rösti liebt, der ist hier genau richtig. Ich frage mich immer noch, worin das Geheimnis liegt, Rösti so unglaublich knusprig hinzubekommen.

Kartoffelhaus Solothurn
Im Härdöpfuhuus
Weitere Informationen
Webseite des Härdöpfu Huus: hier

Wein und mehr

Eine äussert gut sortierte Auswahl an italienischen Weinen kombiniert mit Pasta oder Antipasti geniesst der Weinkenner im Vini – Al Grappolo in gemütlicher Atmosphäre.

Weitere Informationen
Webseite des Vini-Al Grappolo: hier

# 4 Solothurn für Naschkatzen

Nicht verpassen sollte man die Solothurner Spezialität, die Solothurner Torte, eine himmlische Verführung aus mit Japonais und einer Cremefüllung. Das Original gibt es, zum Glück auch als etwas kleinere Törtchen im Café der Suteria inmitten der Altstadt.

Solothurner_Torte
Weitere Informationen
Webseite der Suteria: hier

# 5 Solothurn kulturell

Kirchen und Kapellen

Wer alte Kirchen und Kirchenkunst liebt, der wird in Solothurn ein wahres Paradies finden. 11 Kirchen und Kapellen gibt es in Solothurn.

Decke und Kuppel der Sankt Ursen Kathedrale

Wer es weniger klerikal mag, der kommt im Solothurner Kunstmuseum voll und ganz auf seine Kosten. Wir waren von unserem Schlechtwetterprogramm begeistert!

Kunst

Das Kunstmuseum liegt am Rande der Altstadt. Neben Werken von Ferdinand Hodler und Van Gogh, sind hier auch zahlreiche Werke von weniger bekannten Schweizer Künstlern zu bestaunen. Hier kann man gut und gerne einen halben Tag verbringen. Der Eintritt ist grundsätzlich frei. Es wird allerdings um eine Spende gebeten.

Weitere Informationen
Webseite des Kunstmuseums: hier

# 6 Solothurn für Shopoholics

„Lädele“ satt, dafür eignet sich Solothurn wunderbar. Neben angenehm wenig grossen Ladenketten findet man in den Gassen viele liebevolle Lädchen. Vom Messerladen mit edlen Damastmessern bis hin zum Lädeli mit hübschem Schnickschnack. Solothurn lädt ein, dem Shopping zu frönen.

# 7 Solothurn für Nachtschwärmer

Bars und Nightlife an der Aare

An einem lauen Sommerabend sind die Bars entlang der Aare gut besucht. Besonders schön sitzt man in der Solheure Bar Restaurant Lounge, direkt an der Aare.

Solheure Bar Restaurant Lounge

Oder wirklich ganz direkt am Wasser, am anderen Aareufer in der The Dock Bar. Die Sitzplätze am Wasser sind heiss begehrt! Früh sein lohnt sich.

The Doc Bar Solothurn
The Dock Bar


Weitere Informationen
Informationen zum Solheure Bar Restaurant: hier

Informationen zur The Dock Bar: hier

# 8 Solothurn hochprozentig

Habt Ihr die grüne Fee gesehen? Man sagt, man sieht sie, wenn man genug Absinthe getrunken hat. Absinthe ist ein Schnaps aus Wermut, Anis, Fenchel und anderen Zutaten, der traditionell im nahe gelegenen Val de Travers produziert wird. Auch wenn ich eigentlich gar kein Fan von Hochprozentigem bin, muss ein Digestif in der Absinthe Bar – Die grüne Fee einfach sein! Die Grüne Fee ist die erste legale Absinthe Bar der Schweiz. Die Auswahl ist riesig und zu meiner Erleichterung wird Absinthe mit Wasser verdünnt genossen. Der Geschmack erinnert ein wenig an griechischen Ouzo und man kann ihn durchaus als Absacker geniessen.

Weitere Informationen
Webseite „Die Grüne Fee“: hier

# 9 Solothurn Wasserspass

Wasser hatte die Aare während unseres Aufenthaltes viel – sehr viel sogar. Leider so viel, dass die Schifffahrt auf der Aare und dem Bielersee eingestellt war. Eigentlich hatten wir eine Fahrt von Solothurn nach Biel geplant. Man sagt, es sei eine der schönsten Routen der Schweiz. Doch leider hat uns das Hochwasser einen Strich durch die Rechnung gemacht.

Auch von den bunten Gummibooten, mit denen man sich üblicherweise im Sommer die Aare hinunter treiben lässt, war nichts zu sehen. Dafür aber viel, viel Wasser.

Solothurn_Aare

# 10 Solothurn für Zahlenfreaks

Die magische Zahl von Solothurn ist die Elf. Warum das so ist, weiss keiner so genau. Fakt ist, dass die Zahl 11 in Solothurn fast omnipräsent ist: 11 Kirchen, 11 historische Brunnen, 11 Tore, 11 Türme – und eine Uhr mit 11 Stunden. Zwei Stunden pro Tag werden uns geklaut. Insgesamt fehlen uns also für die knapp drei Tage fünf Stunden! Das erklärt auch, warum unser Aufenthalt in Solothurn viel zu schnell vorbei ging. Irgendwann kommen wir wieder und holen die Zeit nach. Wer weiss, vielleicht klappt es dann auch mit der Schifffahrt nach Biel.

Elf-Uhr
Eine Uhr mit elf Stunden

Eigentlich wollten wir auch noch auf dem Weissenstein, den Hausberg von Solothurn, der mit der Seilbahn bequem erreicht werden kann. Und die kleine Wanderung durch die Verenaschlucht zur Einsiedelei hätten wir auch gerne noch unternommen. Aber das wäre vermutlich auch ohne geklaute Stunden knapp geworden.

# 11 Solothurn für Freunde der Fotografie

Da nun mal die magische Zahl von Solothurn eine 11 ist, komme auch nicht umhin noch einen elften Punkt aufzuführen. Aber hier lasse ich statt Worten lieber 11 Bilder sprechen.

Auch ohne bunte Boote auf der Aare ist Solothurn eine Reise wert. Nur schade, war die Zeit zur kurz! Zu gerne hätten wir noch ein paar Stunden mehr in der Stadt gehabt!

Mit sonnigen Grüssen
Eure Patotra

Wer schreibt hier?
Ellen Gromann-Goldberg

Hallo! Ich bin Ellen. Ich bin die Gründerin von PATOTRA, Content-Creator und freie Journalistin. Ich liebe das Meer und kleine Inseln. Aber auch die Berge, die Wüste, der Dschungel und Grossstädte können mich begeistern. Begegnungen mit Menschen sind für mich der Schlüssel zu anderen Ländern und deren Kultur. Nachhaltige Projekte liegen mir dabei ganz besonders am Herzen. Meine grossen Leidenschaften sind: das Reisen, das Schreiben und das Fotografieren.

Im Jahr 2014 entstand PATOTRA als reiner Familienreiseblog. Gemeinsam mit meinen drei Kindern und meinem Mann durfte ich viele tolle Nah- und Fernreisen erleben, die sich hier auf dem Blog in Form von Reiseinspirationen und Reisetipps wiederfinden. Aus den Reisen mit Kindern wurden im Laufe der Jahre Reisen mit Teenagern. Schliesslich ist der Blog, gemeinsam mit meinen Kindern, den Kinderschuhen entwachsen. Mittlerweile reise ich meist gemeinsam mit meinem Mann – oder auch mal alleine.

Mit viel Herz und ansprechenden Reisefotografien möchte ich Euch ermutigen, diese Welt selbst und mit offenen Augen zu entdecken. Mein Fokus liegt auf spannenden Geschichten, traumhaften Landschaften und Begegnungen mit Menschen. Manchmal bringe ich Euch den Geschmack der grossen, weiten Welt auch in Form von Rezepten von meinen Reisen mit.

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