Ich habe mich ins zauberhafte Tessin aufgemacht, um die schönsten Badeplätze im Maggiatal zu finden. Das Tessin der ideale Ort für ausgedehnte Wanderungen, viel Genuss und eine Prise Italianità – und normalerweise auch für Badeferien in der Schweiz.
Das Wandern fiel diesmal leider einem gebrochenen Zeh zum Opfer. Müssiggang und Genuss waren alternativ angesagt. Hin und wieder ist das durchaus eine gute Alternative. Und wo kann man im Sommer dem Müssiggang besser frönen, als an einem der glasklaren, türkisfarbenen Bäche im Tessin?
Nur leider haben wir diese Rechnung ohne den Wirt gemacht. Auch in der Sonnenstube der Schweiz regnet es hin und wieder und genau dieses „hin und wieder“ durften wir erleben. Alternativ hätten wir in Ascona und Locarno verschiedenste Museen zu Auswahl gehabt. Aber, ganz ehrlich, das Tessin ist auch bei Regenwetter schön und das Maggiatal sowieso. Das Tal ist wild und die Natur atemberaubend! Bewaldete Steilhänge erheben sich rechts und links des Tales in die Höhe – immer wieder durchbrochen von tosenden Wasserfällen. Romantische Dörfer mit Steinhäusern schmiegen sich im Tal auf Blumenwiesen an die Füsse der Berge. Die türkisblaue Maggia fliesst auf 56 km durch kunstvoll ausgewaschene Felsen und unter steinernen Brücken hindurch, bevor sie nördlich von Ascona in den Lago Maggiore mündet. Es wäre eine Schande gewesen, diese zauberhafte Landschaft einfach links liegen zu lassen!
So haben wir uns, statt mit Badehose und Sonnencreme, mit Regenjacke und Schirm bewaffnet auf die Socken (Socken im wahrsten Sinne, denn mein Fuss passt momentan in keinen Schuh) gemacht, um die schönsten Badeplätze im Maggiatal bei Regenwetter zu entdecken. Soviel vorweg: unsere Entdeckungsreise war voller Wow-Erlebnisse und wir probieren das garantiert bei sonnigem Wetter nochmal aus. Cooler als im Maggiatal kann man kaum baden gehen – und das ebenfalls im wahrsten Sinne des Wortes!
Sandstrand bei Tegna
Der erste Badespot, wenn man von Ascona in Richtung Maggiatal fährt, liegt in Tegna. Ganz genau genommen liegt Tegna zwar nicht direkt im Maggiatal, sondern bereits im Centovalli, aber es liegt an der Maggia und daher zähle ich es ganz grosszügig dazu. Nach der Ortseinfahrt, von Ponte Brolla kommend, führt die Strasse links runter. Hier befindet sich ein grosser Parkplatz. Von dort sind es nur wenige Meter durch den Wald bis zu einem grossen Sandstrand. Die Aussicht von hier ist zwar nicht die Schönste, aber der Badeplatz eignet sich super für Familien. Das Wasser fliesst hier ruhig und es gibt viel Platz zum Toben und Spielen.
Wir folgen der Maggia weiter taleinwärts, vorbei an der eindrucksvollen Maggiaschlucht bei Ponte Brolla, fahren wir nach Avegno.
Es lohnt sich zwischendrin einen Stopp einzulegen. In der Maggiaschlucht erlebt man die wilde Maggia.
Auf den Felsen bei Ponte Brolla finden regelmässig Meisterschaften im Klippenspringen statt. Wer Glück hat, kann zuschauen, wie sich die Klippenspringer todesmutig in die Maggia stürzen.
Sandstrand mit Beach Bar bei Avegno
Zwischen Ponte Brolla und Avegno geht es links, bei der grossen Steinsäule am Strassenrand auf einen Parkplatz. Ein Pfad durch das Wäldchen führt zum etwa 100m langen Sandstrand. Hier gibt es sogar eine Beachbar.
Aurigeno: Baden unter der Cascata di Aurigeno
Wir biegen von der Hauptstrasse links nach Aurigeno ab. Beim roten Wartehäuschen finden wir einen Parkplatz und spazieren von dort weiter hinauf zum Waldrand. Dort folgen wir einem kleinen Pfad dem Bachlauf entlang. Nach wenigen Metern erreichen wir den traumhafte Wasserfall, an dessen Fuss sich im Laufe der Jahrtausende ein Pool gebildet hat. Ein magischer Ort! Die Felswände sehen aus wie ein Kunstwerk und es muss ein Traum sein, unter diesem Wasserfall zu baden.
Gut zu wissen: Sehr viel Platz hat es hier nicht und ich weiss nicht, wie begehrt dieser Badeplatz im Hochsommer ist.
Maggia: Baden unter der Cascata del Salto
Vom Gemeindehaus in Maggia sind es nur wenige Schritte über die Brücke. Danach geht es rechts ins Strässchen „Alle Cascate“. Am Ende der Strasse den Fussweg rechts nehmen und sich dann im Wäldchen links halten bis zur Cascata del Salto. Hier kann man unterhalb des Wasserfalls sicherlich wunderbar im grossen, gefassten Becken baden.
Bignasco: Bad unter der Cascata Grande
Am südlichen Ortsrand von Bignasco befindet sich das öffentliche Schwimmbad und direkt oberhalb davon eine grosse Wiese mit Picknickplatz. Das Highlight ist aber der grosse Wasserfall (Cascata Grande), der bei grosser Sommerhitze eine willkommene Abkühlung verspricht.
Kleiner Badetümpel im Valle die Peccia
Wir folgen dem Maggiatal weiter in Richtung Norden und biegen hinter Peccia nach links ins Valle di Peccia ab. Gleich nach der Abzweigung und der Brücke über die Maggia, weist der Wegweiser nach links zum Grotto Pozzasc. Nach einigen Metern dem schmalen Natursträsschen folgen und schon erscheint das hübsche Grotto und direkt daneben das kleine Naturbecken, das der Bach hier ausgewaschen hat.
Natürlich gibt es auch rechts und links der Strasse durchs Maggiatal eine Menge anderer Orte, die zum Baden einladen. Man sollte sich aber vergewissern, dass es sicher ist, an der gewählten Stelle zu baden und bitte: achtet die Natur und lasst keinen Müll in der Landschaft liegen!
Leave nothing but footprints
Take nothing but pictures
Kill nothing but time
Wir haben auch in einem weiteren Seitental der Maggia, dem Val Bavona umgesehen. Ein zauberhaftes Tal mit kleinen, charmanten Häuseransammlungen.
Es scheint, als wäre hier die Zeit vor ein paar hundert Jahren stehen geblieben. Kristallklar und in einem hellen grün-türkis rauscht die Bavona an manchen Stellen durch fast weisse Felsen.
Eine alte Steinbrücke führt hinüber ans andere Ufer und der 110 Meter hohe Wasserfall Cascata di Foroglio ist schon von Weitem zu sehen.
Man sollte sich Zeit nehmen um das Maggiatal und seine Seitentäler zu geniessen. Es lohnt sich. Es scheint, als würde man an diesem Ende der Schweiz in eine ganz andere Welt eintauchen. Hier kommt man leicht raus, aus dem Alltag. Wir haben uns ganz fest vorgenommen wieder zu kommen. Das nächste Mal dann aber hoffentlich tatsächlich um die schönsten Badeplätze im Maggiatal so richtig auszuprobieren und natürlich um ein paar der zahlreichen Wanderwege zu erleben.
Hallo! Ich bin Ellen. Ich bin die Gründerin von PATOTRA, Content-Creator und freie Journalistin. Ich liebe das Meer und kleine Inseln. Aber auch die Berge, die Wüste, der Dschungel und Grossstädte können mich begeistern. Begegnungen mit Menschen sind für mich der Schlüssel zu anderen Ländern und deren Kultur. Nachhaltige Projekte liegen mir dabei ganz besonders am Herzen. Meine grossen Leidenschaften sind: das Reisen, das Schreiben und das Fotografieren.
Im Jahr 2014 entstand PATOTRA als reiner Familienreiseblog. Gemeinsam mit meinen drei Kindern und meinem Mann durfte ich viele tolle Nah- und Fernreisen erleben, die sich hier auf dem Blog in Form von Reiseinspirationen und Reisetipps wiederfinden. Aus den Reisen mit Kindern wurden im Laufe der Jahre Reisen mit Teenagern. Schliesslich ist der Blog, gemeinsam mit meinen Kindern, den Kinderschuhen entwachsen. Mittlerweile reise ich meist gemeinsam mit meinem Mann – oder auch mal alleine.
Mit viel Herz und ansprechenden Reisefotografien möchte ich Euch ermutigen, diese Welt selbst und mit offenen Augen zu entdecken. Mein Fokus liegt auf spannenden Geschichten, traumhaften Landschaften und Begegnungen mit Menschen. Manchmal bringe ich Euch den Geschmack der grossen, weiten Welt auch in Form von Rezepten von meinen Reisen mit.
Offenlegung: Meine Reise in Maggiatal fand auf Einladung von Ticino Turismo statt. Meine Meingung bleibt davon unberührt.
4 Antworten
Wahnsinn, ist das eine verwunschene Landschaft. Wie aus der Zeit gefallen! Und wunderschöne Fotos. Danke Ellen! Ich habe morgen einen Termin bei Schweiz Tourismus, da werde ich mal anfragen ob sie mich ins Maggiatal schicken…
Liebe Grudrun
Die ganzen Täler dort im Süden sind traumhaft schön – und noch so richtig ursprünglich. Das kann ich nur empfehlen!
Liebe Grüsse
Ellen
Ganz toller Beitrag! Muss ich mir unbedingt speichern für kommende Tessin Ferien.
Liebe Christina
Danke für Deinen lieben Kommentar! Das freut mich sehr. Es ist halt einfach immer toll im Tessin!
Liebe Grüsse
Ellen