Spaghetti al Ragù ist, grob gesagt, das italienische Original für das, was wir bei uns allgemein als Spaghetti Bolognese bezeichnen.
Ragù Rezepte gibt es in Italien vermutlich so viele, wie es Familien gibt. Jede Familie hat ihr ganz eigenes Rezept. Mal mit Tomaten und Kräutern, mal mit Knoblauch, mal mit Wein, mal mit Pancetta (eine Art Speck) oder Salsiccia (italienischer Schweinsbratwurst). Den individuellen Vorlieben sind da keine Grenzen gesetzt.
Im kleinen mittelalterlichen Dorf Lari in den Pisaner Hügeln befindet sich die Nudelfabrik Martelli. Mit viel Liebe und Zeit entstehen hier im Familienbetrieb Nudeln aus Hartweizenmehl, die ihresgleichen suchen. „Sogar der Deutsche Bundestag isst Martelli Nudeln und Barack Obama weiss sie auch zu schätzen,“ verrät mit Lucca Martelli. Er muss es wissen – immerhin ist er der Spross der Martelli Familie.
Wie man das beste Ragù für die Martelli Nudeln kocht, das weiss hingegen seine Mutter Lucia am besten. Sie hat mir ihr Rezept für Spaghetti al Ragù verraten.
Rezept für Spaghetti al Ragù
Zutaten
- 400g Rinderhackfleisch (besser noch ein in ganz feine Stückchen geschnittenes Rindfleisch)
- 1 Salsiccia (alternativ 1 grobe Schweinsbratwurst)
- 1 kleine Zwiebel
- 1 Stangensellerie
- Tomatenmark
- Olivenöl
- Wasser
- Salz, Pfeffer, frischer Rosmarin
- Parmesan
- Etwa 400g ungekochte Hartweizenspaghetti (die Martelli Spaghetti schmecken mir persönlich tatsächlich besonders gut, auch wenn sie etwas dicker, als normale Spaghetti sind)
Zubereitung
Den Sellerie und die Zwiebel fein hacken und in einem Topf in reichlich Olivenöl anbraten. Mit Salz und Pfeffer würzen. Die aus der Haut gelöste Salsiccia und das Hackfleisch hinzufügen und ebenfalls unter Rühren anbraten. Die Salsicchia mit dem Rührlöffel in kleine Stückchen teilen.
Wenn das Fleisch angebraten ist, so viel Wasser dazugiessen, dass alles gut bedeckt ist. Etwa 5-6 Esslöffel Tomatenkonzentrat hinzufügen und gut umrühren. Bei geschlossenem Deckel etwa 3 Stunden ganz leicht köcheln lassen. Hin und wieder umrühren. Am Schluss noch mit etwas frischem Rosmarin würzen. Fertig ist das Ragù!
Die Spaghetti nach dem Packungshinweis al dente kochen. Wichtig: Hartweizenspaghetti müssen nicht abgeschreckt werden und es muss ihnen auch kein Öl hinzugefügt werden! Die Italiener kochen das Ragù in einem grossen Topf, geben die Spaghetti nach dem Abgiessen zum Ragù und mischen das Ganze. So können die Spaghetti die Sauce gut aufsaugen und sie kleben dann nicht zusammen.
Wer möchte, der streut auf dem Teller noch etwas Parmesan darüber. Hmmmm… köstlich!
Wie isst man Spaghetti eigentlich richtig?
Bitte Spaghetti nie mit dem Löffel essen. Das ist eine Unart von uns Mitteleuropäern und so gar nicht italienisch! So geht es: mit der Gabel wenige Spaghetti schnappen und diese am Tellerrand aufdrehen! Und dann ab in den Mund mit den Spaghetti al Ragù nach Art von Lucia.
En Guete