Tipps und Informationen rund um die Planung einer Reise nach Kambodscha

Es gibt viele Dinge, die man bei der Planung einer Reise nach Kambodscha bedenken und wissen sollte. Hier findet Ihr hilfreiche Tipps und Informationen.
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Es gibt einige Dinge, die man bei der Planung einer Reise nach Kambodscha wissen und berücksichtigen sollte. Kambodscha ist eines der ärmsten Länder Asiens und blickt auf eine faszinierende Geschichte zurück, die sich u.a. in Angkor Wat und anderen Tempelanlagen zeigt. Die jüngere Geschichte Kambodschas hat aber auch düsteres Kapitel. In den Jahren 1975 bis 1979 verübten die roten Khmer unter deren Anführer Pol Pot einen grausamen Genozid. Man schätzt, dass in diesem Zeitraum zwischen 1,7 und 3 Mio. Kambodschaner durch Hunger und Krankheit, aber auch durch Folter und gezielte Tötung ihr Leben verloren.

Viehtransport mal anders

Das hat das Land um Jahrezehnte in der Entwicklung zurück geworfen und die Auswirkungen sind bis heute spürbar.

Bücher über Kambodscha

Ich empfehle dringend, Euch vorab mit dem Land und seiner Geschichte auseinanderzusetzen. Folgende Bücher möchte ich Euch hierfür ans Herz legen:

  • „Der weite Weg der Hoffnung“ von Loung Ung
  • „Kulturschock Kambodscha“ von Sam Samnang
  • „Der Tiger in meinem Herzen“ von Patrick McCormick

Anreise, Visum und Einreise nach Kambodscha

Die Anreise via Bangkok nach Siem Reap und Phnom Penh erfolgt in aller Regel mit dem Flugzeug ab einem asiatischen Flughafen. Die Flughäfen in Kambodscha sind klein, sodass hier keine Langstreckenflüge landen können. Eine ander Alternative ist die Anreise mit dem Auto oder dem Bus ab Bangkok, sowohl nach Siem Reap, als auch nach Phnom Penh.

Touristen aus Europa können Ihr Visum bei der Einreise erhalten. Ich empfehle aber, das Visum vorab online zu bestellen. Für USD 37 (inklusive Bearbeitungsgebühr) kann das Visum auf folgender Webseite beantragt werden:http://evisa.gov.kh Für den Online-Antrag benötigt man den Reisepass und ein Passfoto.

Das e-Visum muss in zweifacher Ausführung ausgedruckt werden. Eine Kopie wird bei der Einreise abgegeben, die zweite wird für die Ausreise benötigt. Bei der Einreise müssen zusätzlich zwei weitere Formulare ausgefüllt werden! Eine Einreisekarte und eine Zollerklärung. Bei der Ein- und Ausreise wird man fotografiert und die Fingerabdrücke werden abgenommen.

Geld in Kambodscha

Die offizielle nationale Währung ist der Riel. Allerdings darf diese Währung weder ein-, noch ausgeführt werden. Wir haben keine Riel benötigt! Die in Kambodscha gebräuchliche Parallelwährung in US-Dollar hat gereicht. Auf dem Land kann es dann allerdings passieren, dass man das Rückgeld in Riel bekommt. Wir haben das jeweils als Trinkgeld benutzt.

Es ist empfehlenswert möglichst kleine Dollarscheine mitzuführen. Man sollte aber unbedingt darauf achten, dass die Dollarscheine nicht beschädigt sind! Sonst kann es passieren, dass sie nicht akzeptiert werden.

Mit der Maestro- oder Kreditkarte kann man an den meisten ATM-Geldautomaten (in den Städten!) Bargeld in Riel und US-Dollar ziehen.

Hygiene und Medizin in Kambodscha

In den touristischen Zentren hatte ich persönlich weniger bedenken mir irgendeinen Magenkäfer einzufangen. Dennoch empfehle ich das bewährte Motto zu befolgen: „Boil it, Peel it or leave it“ – koch es, schäl es, oder lass es. Das sollte man ohnehin nicht nur bei einer Reise nach Kambodscha beherzigen.

Auf dem Markt in Kampong Thom

Da ich selbst unter einem sehr empfindlichen Magen leide, habe ich meine Zähne ausschliesslich mit Trinkwasser aus der Flasche geputzt und nur in empfohlenen Restaurants gegessen. So hatte ich keinerlei Probleme. Die Apotheken in den Zentren sind meist gut sortiert. Man bekommt fast alles an Medikamenten vor Ort.

Über die ärztliche Versorgung in Kambodscha kann ich zum Glück aus persönlicher Erfahrung nichts sagen. Ich lese aber immer wieder, dass empfohlen wird, im Falle eines medizinischen Notfalls ins benachbarte Thailand zu reisen, da dort die medizinische Versorgung wesentlich besser sei.

Bezüglich notwendiger Impfungen und Malariaprophylaxe rate ich dringend vorab einen Tropenmediziner oder Arzt mit einer entsprechenden Zusatzausbildung zu konsultieren und dessen Ratschlage zu befolgen.

Ein guter Mückenschutz ist wichtig! In manchen Gebieten ist Malaria nach wie vor ein Problem. Auch das durch Mücken übertragene Denguefieber ist in Kambodscha insbesondere während der Regenzeit ein grosses Thema. Vergesst alle natürlichen Mittelchen! Hier schützen nur DEET-haltige Produkte zuverlässig.

Die passende Bekleidung für Kambodscha

Kambodscha ist ein tropisches Land. Die Temperaturen klettern regelmässig über 30 Grad. Eine Kopfbedeckung ist daher unerlässlich. Ansonsten sollte man auf leichte Kleidung aus Seide, Baumwolle oder Leinen achten. Bei Tempelbesuchen müssen bei Männern und Frauen die Schultern und die Knie bedeckt sein. Ebenso in den Gedenkstätten für die Opfer der Roten Khmer.

In den touristischen Zentren kann man für wenig Geld seine Wäsche waschen lassen. Der Preis liegt bei rund 1 USD pro Kilogramm Wäsche (Stand: Dezember 2019)

Tempelbesuche rund um den Angkor Wat

Die Tempelanlage des Angkor Wat zählt mit Recht zu den sieben Weltwundern. Kein Wunder, scharen sich mittlerweile unzählige Touristen um ihn. Aber auch in der Umgebung des Angkor Wat sind zahlreiche Tempel zu finden, die nicht weniger interessant sind. Es werden verschiedene Touren angeboten.

Wir haben am zweiten Tagen die Reissleine gezogen. Nachdem wir am Morgen bereits vier Tempel besucht hatten, waren uns drei weitere am Nachmittag einfach zu viel. Ein weiterer reichte uns vollkommen. Unsere Aufnahmefähigkeit war erschöpft und der Jetlag tat sein übriges. Weniger ist manchmal mehr. Man sollte sich überlegen, entweder mehr Zeit in Siem Reap zu verbringen, oder eben andere Tempelbesuche für weitere Besuche aufzusparen.

Meine besonderen Empfehlungen:

Ich würde jedem dringen dazu raten einen Guide für den Besuch der Anlagen in Anspruch zu nehmen. Ohne die ganzen Hintergrundinformationen verpasst man viel.

Die richtige Reisezeit für Kambodscha

Wir waren in der Trockenzeit in Kambodscha in Kambodscha unterwegs. Die Trockenzeit zwischen November und März wird in den meisten Reiseführern als beste Reisezeit empfohlen, da die Temperaturen etwas gemässigter sind. Allerdings muss man sich dann auch darauf gefasst machen, dass das Land sehr staubig und wenig grün ist. Der Staub der roten Erde ist allgegenwärtig. Die Kambodschaner sind daher häufig mit Atemmasken unterwegs.

In den Dörfern am Tonle Sap See wird Fisch zum Trocknen in die Sonne gelegt

Der grösste See Asiens, der Tonle Sap, schrumpft in der Trockenzeit Zeit auf einen Zehntel seiner Fläche während der Regenzeit zusammen. Häuser, die ansonsten im Wasser stehen, sind zu dieser Zeit komplett auf dem Trockenen.

Obwohl es während der Regenzeit auch Zeiten gibt, in denen es mitunter tagelang durchregnen kann, ist in den Übergangsmonaten die Tageszeit in der es kurz aber kräftig regnet recht verlässlich vorhersagbar.

Wo übernachten?

Besonders in den grossen Zentren (Siem Reap und Phnom Penh) stehen Hotels aller Kategorien zur Verfügung. So kann jeder seinem Geldbeutel und seinen Vorlieben entsprechend eine Reise nach Kambodscha planen.

Auf dem Land ist Kambodscha touristisch allerdings noch kaum entwickelt. In den letzten Jahren haben sich einige Homestay-Dörfer gebildet. Dörfer, in denen Touristen bei Gastfamilien unterkommen und in das Leben der Kambodschaner eintauchen können.

Reisfelder und Wasserbüffel kennzeichnen das Landschaftsbild

Meine Empfehlung für Phnom Penh: Das Boutiquehotel Villa Langka ist eine kleine Oase mitten in der Stadt.

Bettelnde Kinder

Bettelnde Kinder sind in Kambodscha allgegenwärtig und es bricht einem fast das Herz, sie abzuweisen. Die Armut zeigt sich in Kambodscha an vielen Orten ganz deutlich. Darauf sollte man sich, soweit überhaupt möglich, einstellen.

Ich halte es für sinnvoll gezielt einer Einrichtung Spenden zukommen zu lassen. Das Krankenhaus „Kantha Bopha“ ist zum Beispiel eine gute Adresse. Der verstorbene Schweizer Arzt Beat Richner hat in Siem Reap und in Phnom Penh mehrere Kinderkrankenhäuser aufgebaut. Alleine in Siem Reap werden täglich etwa 400 Kinder behandelt und auch schwangere Frauen werden hier medizinisch versorgt.

Rundreise

Für Rundreisen in Kambodscha enpfehle ich einen Guide zu nehmen. Man erfährt so vieles über das Land und das Leben der Kambodschaner.

Phnom Penh

Der Verkehr in Kambodscha ist auch für Beifahrer chaotisch und man braucht relativ starke Nerven. Eine Alternative stellen da verschiedenen Bahnstrecken dar. Hier findet Ihr einige hilfreiche Tipps dazu: Kambodscha per Zug.

Zwischen den grossen Städten verkehren zudem Linienbusse.

Kambodscha mit der Familie

Wir selbst haben die Reise nach Kambodscha als Familie mit Teenagern unternommen. Kambodscha ist ein spannendes Land und die Kambodschaner sind sehr freundlich. Die allgegenwärtige Armut und der Müll an den Strassenrändern sind jedoch nicht leicht zu verarbeiten. Das sollte man wissen, wenn man mit Familie reist. Wir sind mit einer grossen Portion Demut von unserer Reise nach Kambodscha zurückgekehrt.

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Tolle Tipps und einfühlsame Berichte über Kambodscha findet Ihr auf dem Reiseblog „Fernweh mit Kids“: Kambodscha mit Kindern


Offenlegung: Wir haben unsere Reise durch Kambodscha mit dem Anbieter Tourasia gebucht und eine kleinen Rabatt erhalten. Meine Meinung bleibt davon unangetastet


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