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Valposchiavo – Der schönste Zipfel der Schweiz! Erlebnisse und Reisetipps

Klarer Bergsee vor Bergen
Das Valposchiavo in Graubünden, südlich des Piz Bernina ist atemberaubend schön und für so manche Überraschung gut.
Inhalt

Ganz im Südosten der Schweiz jenseits der Berninagruppe, befindet sich das wohl schönste Tal der Schweiz. Das Valposchiavo (deutsch: Puschlav) bezaubert mit markanten, hochalpinen Bergen, glasklaren Bergseen, kleinen, heimeligen Dörfern, Obstgärten, Olivenbäumen und einer grossen Portion mediterranem Lebensgefühl. Auch sprachlich ist man Italien nah. Hier wird italienisch gesprochen. Der Landstrich zwischen dem Engadin und dem Veltlin ist in vielerlei Hinsicht einzigartig.

Bis Zernez bin ich im Zug unterwegs. Ich liebe die wunderschönen Zugstrecken in Graubünden. In Zernez holt mich meine liebe Kollegin und Freundin Viki von Chronic Wanderlust mit dem Auto am Bahnhof ab. Es wäre aber auch kein Problem gewesen, mit dem Zug weiterzufahren.

Rast am Morteratschgletscher

Die Berninalinie, Teil des UNESCO-Weltkulturerbes, zählt zu den schönsten Zugstrecken der Schweiz, aber wir geniessen es im Auto noch etwas zu plaudern und einen kurzen Abstecher in Richtung Morteratschgletscher zu unternehmen. Wir essen dort im Gletscher Hotel Morteratsch zu Mittag. Es gibt köstliche Pizzocheri. Die feinen Teigwaren aus Buchweizenmehl zählen zu den Spezialitäten aus dem Puschlav.

Käseliebhaber finden zudem in der Alpschaukäserei am Morteratsch ein Paradies!

Kamera Obscura auf dem Berninapass

Gestärkt geht unsere Fahrt über den Berninapass weiter in Richtung Puschlav. Die hochalpine Landschaft hüllt uns ein und verzaubert uns. Wer einen aussergewöhnlichen Rundumblick auf die Bergwelt geniessen möchte, dem sei bei schönem Wetter ein Stopp bei der Kamera Obscura auf dem Berninapass empfohlen.

Gletschergarten in Cavaglia

Unser nächster Halt liegt bereits südlich des Berninapasses. Rechts von der Hauptsrasse biegen wir ab in ein abenteuerlich, schmales Strässchen zum Gletschergarten von Cavaglia.

Ein zauberhafter Spazierweg führt vorbei an zahlreichen imposanten Gletschermühlen, die vom Schutt befreit wurden. Sehr eindrücklich sieht man hier, welche gewaltigen Kräfte die Natur hat und welch zauberhafte Gebilde sie zu formen vermag. Die Gletschermühlen sind bis zu 15 Meter tief. Nicht weit rauscht das Wasser donnernd durch die Cavaglia Schlucht. Hier erlebt man live, wie harte Felsen vom Wasser geformt werden.

Der kurzweilige Rundgang dauert etwa 90 Minuten. Hin und wieder öffnet sich der wunderschöne Ausblick hinunter ins Valposchiavo.

Weitere Informationen zum Gletschergarten in Cavaglia

Sehr bequem reist man mit der Bahn zum Gletschergarten. Der kleine Bahnhof von Cavaglia liegt nur wenige Gehminuten vom Gletschergarten entfernt.
Der Rundgang ist kostenlos. Es wird allerdings um eine Spende für den Unterhalt gebeten.

Weitere Informationen: Webseite des Gletschergartens

Rifugio Alpe San Romerio – ein tausendjähriges Kirchlein und ein Bett unter Sternen

Unsere Reise geht nach dem lehrreichen und eindrucksvollen Rundgang weiter. Das nächste Ziel ist die Alpe San Romerio, ein traumhaftes Hideaway hoch über dem Tal. Auch hier erwartet uns eine abenteuerliche Anreise über ein enges Strässlein. Das letzte Stück des Weges gehen wir dann zu Fuss. Trotzig thront das 1000 Jahre alte Kirchlein Chiesa di San Romerio über dem Abgrund. Die Alpe San Romerio ist ein besonderer Ort. Es scheint, als wäre der Rest der Welt ganz weit weg.

Auch unsere Übernachtung unter freiem Himmel ist etwas Besonderes. Die klare Bergluft und die atemberaubenden Ausblicke zählen zu denen Erlebnissen, von denen man im Alltag zehren kann.

Einen ausführlichen Bericht zum Übernachten im Sterne Zimmer findet Ihr hier: Tipp: Ganz besonders übernachten im Sternen Zimmer im Valposchiavo

Das Kreisviadukt von Brusio

Voller unvergesslicher Eindrücke verlassen wir am nächsten Morgen die Alpe. Es geht wieder talwärts. Am Bahnhof von Brusio parkieren wir das Auto und gehen gemütlich in Richtung Kreisviadukt von Brusio. Hier fahren die Züge der Rhätischen Bahn in einer eindrücklichen Schleife, um an Höhe zu gewinnen.

Graubünden fasziniert immer wieder mit seinen einzigartigen Viadukten. Hier schlägt nicht nur das Herz von Bähnlern höher. Wir gehen in Richtung Campascio und warten südlich des Viadukts, um den Zügen dabei zuzuschauen, wie sie die elegante Schleife fahren.

Eigentlich war geplant, dass wir danach wieder in Richtung Brusio zum Bahnhof zu gehen. Wir entscheiden uns jedoch spontan um und marschieren weiter in Richtung Campascio. Leider führt der Weg hier teilweise direkt an der Strasse entlang. Aber dennoch entpuppt sich unsere Idee als absolut empfehlenswert. In Campascio nehmen wir den nächsten Zug zurück nach Brusio und erleben so das Viadukt auch vom Zug aus. Ein einzigartiges Erlebnis!

Mein Tipp: Wer in der Schweiz mit dem Zug reist, der sollte sich unbedingt die App der SBB herunterladen. Neben Informationen zu den Fahrplänen kann man damit auch direkt die Tickets erstehen.

Süsse Früchtchen von Piccoli Frutta Valposchiavo

In Campascio treffen wir Nicolò Paganini vor dem Agriturismo Coltiviamo Sogni. Er nimmt uns mit zu seinen Terrassenfeldern, die er für den Anbau von Beeren nutzt. Im Valposchiavo herrscht ein Mikroklima. Die Temperaturen klettern im Winter nur äusserst selten unter -3 Grad. Süsse Früchtchen fühlen sich hier ganz besonders wohl und sogar Oliven gedeihen hier prächtig. So ist es auch Nicolòs Vision ein Teil der alten Trockenmauer, die überwuchert sind, freizulegen und bis zu 300 Olivenbäume zu pflanzen. Das würde reichen für 1000 Liter Olivenöl!

Auch was die Landwirtschaft anbelangt, ist das Puschlav ein ganz besonderer Ort. 94% der Anbaufläche werden nach den Richtlinien des biologischen Anbaus bewirtschaftet. Das ist einzigartig in Europa!

Für Interessierte bietet Nicolò geführte Touren durch die Obstplantagen an.

Weitere Informationen zu Piccoli Frutta Valposchiavo

Informationen zu den Führungen: Webseite von Piccoli Frutta Valposchiavo

Heilsame und wohlschmeckende Kräuter von Raselli Erboristeria Biologica

Auch Bruno Raselli nimmt Besucher gerne mit auf die Felder und in die Verarbeitungshallen. Die Familie Raselli hat sich auf den Bio-Anbau von Kräutern spezialisiert. Ein Besuch ist ein duftes Erlebnis, im wahrsten Sinne des Wortes. Die Kräuter sind nämlich nicht nur sehr wohlschmeckend, sondern auch sehr wohlriechend. Zu seinen Kunden gehören neben dem Detail- und Grosshandelsunternehmen Coop u. A. auch die Firmen Ricola und Dr. Vogel. Rund 40 Tonnen getrocknete Kräuter werden hier pro Jahr produziert.

Weitere Informationen zu Raselli Erboristeria Biologica

Webseite des Unternehmens: Raselli Erboristeria Biologica

Der Familie Raselli gehört übrigens auch das Hotel Raselli Albergo Sport in Le Prese. Ein empfehlenswertes Hotel mit zentraler Lage, in der Nähe des Lago di Poschiavo.

Schlendern und Geniessen in Poschiavo

Die Köstlichkeiten der Region probiert man am besten in einem der zahlreichen guten Restaurants der Region. 13 Restaurants haben sich der Vereinigung „100% Valposchiavo“ angeschlossen und haben sich damit verpflichtet, ein besonderes Augenmerk auf lokale Produkte zu legen.

Poschiavo ist ein zauberhafter Ort mit herrschaftlichen Gebäuden mit einem unverkennbar italienischen Einschlag. Wo könnte man besser geniessen? Am Hauptplatz des Ortes lassen wir uns im Restaurant Albrici à la Poste nieder und geniessen nach allen Regeln der Kunst.

Weitere Informationen zu Poschiavo

Informationen zum Restaurant: Hotel Albrici à la Poste

Ganz in der Nähe des Restaurants, in Richtung Kirche, auf der rechten Seite, befindet sich ein Laden mit lokalen Produkten. Toll, um Geschenke für die Daheimgebliebenen zu kaufen!

Höchstes Wanderglück zum Lago di Soseo und Lagh da Viola

So viele kulinarische Entdeckungen rufen förmlich nach körperlicher Betätigung. Eine Wanderung zum Lago di Saoseo steht schon sehr lange auf meiner Wunschliste.

So hüpft denn auch mein Herz schon auf der Fahrt mit dem Postauto einen Schritt höher. Von La Prese aus geht es mit dem regulären Postauto bis zur Haltestelle Sfazù Fermata und von hier dann mit einem Bus, der vorab reserviert werden muss, weiter zur Alp Camp.

Wir wählen die Wandervariante mit dem Lagh da Viola als erstes Ziel. Kaum haben wir das Strässchen hinter uns gelassen, empfängt uns eine atemberaubende Bergwelt. Glitzernde Bäche, einladende Wälder, schneebedeckte Bergspitzen und Seen, die um die schönsten Blautöne wetteifern, erwarten uns. Diese Wanderung zählt eindeutig zu den schönsten Wanderungen, die ich in der Schweiz erleben durfte! Aber hier lasse ich lieber Bilder sprechen. Im Herbst, wenn die Lärchen gelb sind, muss das auch ein Traum sein!

Weitere Informationen zur Wanderung Lagh da Viola und Lago di Saoseo

Reservation des Busses von Sfazù bis Alp Camp jeweils montags bis freitags mindestens eine Stunde vor Abfahrt unter der Telefonnummer: +41 81 844 10 42.

Festes Schuhwerk und Trittsicherheit ist ein Muss bei dieser Wanderung! Wir haben für die Wanderung mit sehr vielen Staun- und Fotostopps rund 4 Stunden benötigt. Angegeben ist sie mit 2 Stunden und 260 Höhenmeter runter und rauf. Sie ist etwa 5,3 km lang. Wir haben die Wanderung im Rifugio Soaseo beendet.

Mein Tipp: Unbedingt den Quarkkuchen im Rifugio Saoseo probieren!

Viel zu schnell gehen die paar Tage im Valposchiavo vorbei. Mein Tipp: Mindestens eine Woche einplanen, wenn nicht mehr. Etwas wehmütig treten wir den Rückweg an und versüssen uns die Heimreise mit einem Stopp im Zuoz im Restaurante Dorta. Ein zauberhaftes Fundstück auf dem Weg mit der weltbesten Kastanientorte!

Dann heisst es wehmütig Abschied nehmen vom Valposchiavo und Graubünden.

Hatte ich Euch eigentlich schon gesagt, dass Graubünden zu meinen Lieblingszielen in der Schweiz zählt? Ich bin jedes Mal wieder begeistert von der Vielfalt, die dieser Kanton zu bieten hat. Ich freue mich jetzt schon auf meine nächsten Entdeckungen in Graubünden!

Mit sonnigen Grüssen
Eure Patotra


Offenlegung: Dieser Artikel ist im Rahmen einer Einladung von Graubünden Ferien und Valposchiavo Turimso entstanden.


Wer schreibt hier?
Ellen Gromann-Goldberg

Hallo! Ich bin Ellen. Ich bin die Gründerin von PATOTRA, Content-Creator und freie Journalistin. Ich liebe das Meer und kleine Inseln. Aber auch die Berge, die Wüste, der Dschungel und Grossstädte können mich begeistern. Begegnungen mit Menschen sind für mich der Schlüssel zu anderen Ländern und deren Kultur. Nachhaltige Projekte liegen mir dabei ganz besonders am Herzen. Meine grossen Leidenschaften sind: das Reisen, das Schreiben und das Fotografieren.

Im Jahr 2014 entstand PATOTRA als reiner Familienreiseblog. Gemeinsam mit meinen drei Kindern und meinem Mann durfte ich viele tolle Nah- und Fernreisen erleben, die sich hier auf dem Blog in Form von Reiseinspirationen und Reisetipps wiederfinden. Aus den Reisen mit Kindern wurden im Laufe der Jahre Reisen mit Teenagern. Schliesslich ist der Blog, gemeinsam mit meinen Kindern, den Kinderschuhen entwachsen. Mittlerweile reise ich meist gemeinsam mit meinem Mann – oder auch mal alleine.

Mit viel Herz und ansprechenden Reisefotografien möchte ich Euch ermutigen, diese Welt selbst und mit offenen Augen zu entdecken. Mein Fokus liegt auf spannenden Geschichten, traumhaften Landschaften und Begegnungen mit Menschen. Manchmal bringe ich Euch den Geschmack der grossen, weiten Welt auch in Form von Rezepten von meinen Reisen mit.

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