Tipps für ein entspanntes Wochenende am Karneval in Venedig

Venedig Impressionen
Karneval in Venedig, das bedeutet normalerweise unter Menschenmassen zu sein. Man kann aber auch zu dieser Jahreszeit den Massen entgehen und ein entspanntes Wochenende in Venedig verbringen.
Inhalt

Wir müssen verrückt sein! Ein Wochenende in Venedig – und das während des Karnevals! Das schreit ja nur danach, dass wir von den Massen durch die Gassen geschoben werden. Die Masken werden wir wohl kaum zu Gesicht bekommen, ob der ganzen Menschen. Oder etwa doch?

Die gute Nachricht vorweg: Man kann auch während der Karnevalszeit ein entspanntes Wochenende in Venedig verbringen. Die Massen lassen sich ganz gut umgehen. Zudem ist die Woche vor dem schmutzigen Donnerstag ohnehin die entspanntere Phase des Karnevals. Masken sind auch dann schon reichlich unterwegs und auch manch schräger Vogel.

Masken zu Karneval in Venedig
Kaum Touristen und freier Blick auf die prächtigen Gewänder
Venedig Karneval
Herrlich bunt geht es in Venedig zu

Hier findet Ihr meine Tipps für ein entspanntes Wochenende zum Karneval in Venedig:

Am Donnerstag oder Freitag anreisen

Wir starten in unser Wochenende sehr früh am Freitagmorgen. Wir lassen den Tag gemütlich angehen. Nach unserer Ankunft in Venedig gegen 10:00 Uhr, schlendern wir über den Markusplatz und zur Rialtobrücke.

Venedig Blick zur Rialtobrücke
Blick über den Canale Grande

In den engen Gassen entdecken wir zahlreiche Modeboutiquen und kleine Lädchen mit Souvenirs und Schmuck aus Murano-Glas. Wir lassen uns treiben. „Für Venedig brauchst Du keinen Plan, lass Dich einfach treiben“, hatte mir eine Freundin mit auf den Weg gegeben. Sie hatte ja so Recht.

Venedig Impressionen
Venedig hat auch zum Karneval beschauliche Ecken

„Gondola, Gondola!“ ruft uns jemand am Canale Grande zu. Auch wenn die kurze Fahrt in einer der typisch venezianischen Gondeln verrückte 80 Euro kostet, lassen wir uns das nicht entgehen. Einmal im Leben mit der Gondel durch Venedig gefahren werden, das muss man einfach erlebt haben!

Venedig warten auf Touristen
Der Gondolieri wartet auf Touristen
Eine Gondelfahrt
Eine Gondelfahrt sollte man sich nicht entgehen lassen

Danach geniessen wir in einem kleinen Vorgarten gleich nebenan die gute italienische Küche und ein Glas Rotwein zum Lunch. So fühlt sich ein perfekter Kurzurlaub an!

Spaghetti
Essen wie Gott in Italien
<strong>Restauranttipp</strong>
Restaurant Porta d’Acqua, in der Riva del Vin  

Wir schlendern weiter durch die Stadt und erfreuen uns an den schmucken Häusern und der entspannten Atmosphäre, die am Freitag Nachmittag in der Stadt herrscht. In meinen kühnsten Träumen hätte ich Venedig so nicht erwartet.

Spiegelungen Venedig
Ruhige Gassen und Kanäle

Den Sonnenuntergang erleben wir auf der Rialto Brücke. Okay, so ganz alleine sind wir hier nicht mehr, aber das hätte ich wesentlich schlimmer erwartet.

Sonneuntergang über Venedig
Sonnenuntergang über Venedig
Sonnenuntergang über Venedig
Blick von der Rialtobrücke

Früh am Morgen am Markusplatz und an der Rialtobrücke sein

Am nächsten Morgen, Samstag, starten wir ganz früh.

Schon kurz nach 7:00 Uhr, noch vor dem Frühstück, sind wir am Markusplatz. Der ist um diese Zeit noch nahezu Menschenleer.

Markusplatz am Morgen
Früh morgens ist es noch leer am Markusplatz
Der Markusplatz am Morgen
Nur wenige Menschen sind unterwegs

Wir spazieren rüber zum Fischmarkt am Rialto Mercato und schauen hier dem regen Treiben zu. Ausser den Marktbetreibern und ein paar Venezianern ist auch hier um diese Zeit noch kaum jemand unterwegs.

Fischmarkt in Venedig
Auch auf dem Fischmarkt geht es noch beschaulich zu
Sonnenaufgang über Venedig
Sonnenaufgang in Venedig

Die Stadt erwacht ganz langsam und es macht Spass ihr dabei zuzuschauen. 

Gegen 8 Uhr machen wir uns auf, zurück zum Markusplatz. Der Dogenpalast öffnet um 8:30 Uhr.

Im Dogenpalast
Im Dogenpalast ganz früh morgens

Ohne lange Schlange stehen zu müssen, gehen wir einfach zur Kasse und rein in den Palast, den wir um diese Zeit mit nur sehr wenigen anderen Touristen teilen müssen. Die Pracht ist überwältigend!

Dogenpalast
Wir haben die Pracht fast für uns alleine

Eine gute Stunde Später sind wir wieder draussen. Jetzt kommen die Massen!

Der Markusplatz
Langsam füllt sich der Markusplatz

Zeit für uns, in unserem Hotel, das ganz in der Nähe liegt, in Ruhe zu frühstücken.

Den Massen entfliehen im Venedig der Venezianer

Frisch gestärkt entscheiden wir uns das Venedig der Venezianer anzuschauen.

Impressionen vom Karneval in Venedig
Auch abseits der Touristenströme sind Masken anzutreffen

Unser Ziel für den späteren Vormittag ist einer der ältesten Stadtteile von Venedig, Ghetto. Tatsächlich war dieser Stadtteil von Venedig vom 16. Jahrhundert bis 1796 das abgeschlossene Wohngebiet der jüdischen Bevölkerung Venedigs und der Begriff „Ghetto“, so wie wir ihn heute kennen und verwenden, hat hier in Venedig seinen Ursprung.

Il Ghetto Venedig
Mit dem Boot geht es am Samstag Morgen zum Einkaufen

Heute ist der Stadtteil Ghetto beschaulich und die Einwohner von Venedig sind hier noch weitgehend unter sich.

Venedig il Ghetto
Il Ghetto
Venedig jenseits der Massen
Ein ruhiger Stadtteil mit hübschen Brücken

Am Kanal locken kleine Bars und Restaurants mit wesentlich vernünftigeren Preisen, als am Canale Grande. Die Atmosphäre ist entspannt. Hier trifft sich Venedig zum Apérol Spritz oder einem Grappa in der Sonne am Samstag Vormittag.

Venedig der Venezianer
Hier treffen sich die Venezianer zum Apéritivo
Samstag Morgen in Venedig
Samstag Morgen in Venedig

Am frühen Nachmittag gehen wir zum Wasserbus-Terminal Fondamente Nove. Halbstündlich fährt hier der Wasserbus hinüber zu den Inseln Murano und Burano, doch gerade als wir am Terminal ankommen fährt uns das Boot vor der Nase weg. Also setzten wir uns in die nächste Bar und geniessen einen Prosecco bzw. ein Glas Rotwein und zwei kleine Pizzette. Das Leben ist gut in Italien!

Venedig - die Wäsche flattert im Wind
Typisch italienisch – die Wäsche hängt auch im Winter draussen
<strong>Restauranttipp</strong>
Bar und Restaurant Algiubagio.
Sehr nette, moderne Location mit freundlicher Bedienung. Die Speisekarte klingt verlockend.

Raus ins bunte Leben – nach Burano

Alles so schön bunt hier! Auf der Insel Burano tauchen wir in eine völlig andere Welt ein.

Buntes Burano
Bunt, bunter…
Burano Fenster
Burano

Die kleine Insel mit ihren kunterbunten Fischerhäuschen, die sich in den Kanälen spiegeln, verzaubert.

Fischerdorf Burano
Gute Laune pur!

Fischfang und Spitzenstickerei prägten viele Jahre lang das Leben auf Burano. Und auch heute noch sind Burano-Spitzen ein beliebter Luxusartikel. Nur leider sind die Spitzen, die in den kleinen Geschäften auf Burano angeboten werden, oft nur „made in China“ oder sonstwo… Das Geld für solche Ware kann man sich getrost sparen.

Burano Wäsche
und auch hier flattert die Wäsche im Wind

Über all den bunten Häuschen thront der unglaublich schiefe Glockenturm der Kirche.

Der schiefe Trum von Burano
Der schiefe Turm von Burano

Man hat Burano eigentlich recht schnell gesehen, doch die Farbkombinationen verlocken immer wieder die Kamera zu zücken. Ganz besonders an einem himmelblauen Tag mit Wölkchen. Ansonsten setzt man sich einfach in eines der gemütlichen Strassencafés, trinkt einen Kaffee oder Wein und schaut den Leuten auf der Piazza zu.

blau machen auf Burano
Hier macht man blau
<strong>Fahrt nach Burano</strong>
15 Euro pro Person kostet die Fahrt nach Burano und zurück nach Venedig (Stand: Februar 2020).
Wer noch andere Strecken mit dem Wasserbus zurücklegen möchte, für den lohnt sich die Tageskarte für 20 Euro.
Wir fanden es wunderbar Venedig zu Fuss zu erkunden. Die Überfahrt nach Burano dauert etwa eine halbe Stunde. Zurück nach Venedig hingegen dauert die Fahrt über eine Stunde.

Zum Sonnenuntergang am Markusplatz

Um 16:00 Uhr nehmen wir den Wasserbus zurück nach Venedig. Dieser füllt sich um diese Zeit bis zum letzten Stehplatz. Pünktlich zum Sonnenuntergang kommen wir am Markusplatz an.

Der Markuspaltz zum Sonnenuntergang
Sonnenuntergang am Markusplatz

Hier sind sie nun also, die Menschenmassen von denen wir so oft gehört haben, und wir freuen uns, dass wir es an diesem Tag genau richtig gemacht haben und der grossen Masse entflohen sind. Die Masken, unter denen sich nur sehr selten echte Venezianer verbergen, werden um diese Zeit von Menschentrauben umringt und es herrscht ein Geschubse und Gestosse für das beste Foto Deshalb freue ich mich, dass wir unsere Fotos bereits am Vormittag „schiessen“ konnten, denn es wäre tatsächlich ein Albtraum, den Tag so wie jetzt am Abend in den Massen der Stadt verbringen zu müssen.

Also ziehen wir uns erst Mal für eine kleine Pause in unser Hotelzimmer zurück und legen entspannt die Beine hoch.

Den Abend lassen wir in der Nähe der Rialtobrücke ganz gemütlich in einem sehr guten Restaurant mit Venezianischer Küche ausklingen.

Frito Misto in Venedig
Fisch und Meeresfrüchte sind ein fester Bestandteil der venezianischen Küche
Spaghetti Vongole
und natürlich Pasta
<strong>Restauranttipp</strong>
La Madonna, Riva del Vin.
Sehr gute Meeresfrüchte

Man kann den Massen also durchaus entfliehen und ein ganz entspanntes Wochenende in Venedig verbringen – und das sogar zu Carneval! Der KArneval in Venedig ist ein einzigartiges Erlebnis!

Gondolieri
Gondolieri am Markusplatz
Gondeln
Gondola, Gondola!
<strong>Weitere Tipps für Venedig</strong>
Anreise:

Wer Zeit hat, dem empfehle ich mit dem Zug anzureisen. Die Zugfahrt ab Zürich dauert etwa 7 Stunden.

Flüge gibt es ab Flughafen Zürich. Der Flug dauert nicht mal eine Stunde.

Stilecht kann direkt vom Flughafen Marco Polo mit dem Wassertaxi oder einem Vaporetto in die Lagunenstadt fahren. Die Tickets dafür kosten für die Hin- und Rückfahrt 27 Euro p.P. Der Ticketschalter befindet sich direkt in der Flughafenhalle.

Hotelempfehlungen für den Karneval in Venedig:

Einfach und günstig:

Wir haben sehr zentral im Hotel Al Gazzettino übernachtet. Das Hotel ist einfach und günstig. Es liegt sehr zentral, direkt am Kanal zwischen Rialtobrücke und Markusplatz. Die Gondolieris fahren hier unter dem Fensterfenster durch. Zimmer und Bad waren sauber. Wenn man keine allzu grossen Ansprüche stellt, kann man es hier durchaus 2-3 Nächte aushalten. Es gibt sicherlich schönere Hotels in Venedig. Diese haben dann aber auch einen wesentlich höheren Preis.

Hotelzimmer Venedig
Hotel Al Gazzettino – sehr venezianisch

Das dazugehörige Restaurant hat uns am Abend trotz sehr guter Bewertungen im Netz leider gar nicht überzeugt. Das Frühstück hingegen war für italienische Verhältnisse in Ordnung.

Luxuriös:

Das Hotel Ca Maria Adele ist ein luxuriöses und romantisches Boutiquehotel im Viertel Dorsoduro. Weitere Informationen dazu: Das ganz besondere Hotel in Venedig – Ca Maria Adele – romantisch und luxuriös

Weitere Leseempfehlung zur Vorbereitung einer Reise nach Venedig:

15 Fehler, die Du in Venedig nicht machen solltest, verrät Dir Daniel in seinem sehr hilfreichen Beitrag auf seinem Fernwehblog.

Wer schreibt hier?
Ellen Gromann-Goldberg

Hallo! Ich bin Ellen. Ich bin die Gründerin von PATOTRA, Content-Creator und freie Journalistin. Ich liebe das Meer und kleine Inseln. Aber auch die Berge, die Wüste, der Dschungel und Grossstädte können mich begeistern. Begegnungen mit Menschen sind für mich der Schlüssel zu anderen Ländern und deren Kultur. Nachhaltige Projekte liegen mir dabei ganz besonders am Herzen. Meine grossen Leidenschaften sind: das Reisen, das Schreiben und das Fotografieren.

Im Jahr 2014 entstand PATOTRA als reiner Familienreiseblog. Gemeinsam mit meinen drei Kindern und meinem Mann durfte ich viele tolle Nah- und Fernreisen erleben, die sich hier auf dem Blog in Form von Reiseinspirationen und Reisetipps wiederfinden. Aus den Reisen mit Kindern wurden im Laufe der Jahre Reisen mit Teenagern. Schliesslich ist der Blog, gemeinsam mit meinen Kindern, den Kinderschuhen entwachsen. Mittlerweile reise ich meist gemeinsam mit meinem Mann – oder auch mal alleine.

Mit viel Herz und ansprechenden Reisefotografien möchte ich Euch ermutigen, diese Welt selbst und mit offenen Augen zu entdecken. Mein Fokus liegt auf spannenden Geschichten, traumhaften Landschaften und Begegnungen mit Menschen. Manchmal bringe ich Euch den Geschmack der grossen, weiten Welt auch in Form von Rezepten von meinen Reisen mit.

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