Herbstliche Entdeckungstour durch den Brecon Beacons National Park in Wales

Eine Reise im Herbst durch die Brecon Beacons in Wales: Buchstadt Hay-on-Wye, Tretower Castle, Brecon Mountain Railway und Four Falls Trail – Natur, Geschichte und Ruhe.
Inhalt

Wales im Herbst fühlt sich an, als ob die Landschaft einen Gang zurückschaltet. Die Farben werden wärmer, die Täler stiller, die Wege leerer. Genau jetzt machen wir uns auf den Weg in den Brecon Beacons National Park – eine Region, in der Hügel in die Landschaft Wellen malen, Burgruinen neben Schaf- und Ziegenweiden stehen und Wasserfälle in moosige Schluchten rauschen. Eine Reise ohne Eile, mit vielen Pausen, Abzweigungen und Entdeckungen. Genau so, wie wir es mögen.

Der Brecon Beacons Nationalpark

Der Brecon Beacons National Park liegt im Süden von Wales. Er ist bekannt für seine weiten Hügelketten, tiefen Täler, Wasserfälle, alte Bahnlinien und stille, dünn besiedelte Landschaften. Statt spektakulärer Gipfel erwartet einen hier eine sanfte, offene Bergwelt, in der Schafe, wilde Pferde, Moorland und weite Blicke den Ton angeben. Wanderwege, historische Orte und kleine Marktstädtchen liegen nah beieinander. Gerade im Herbst wirkt die Region besonders stimmungsvoll: goldene Wälder, Nebelschwaden, einsame Pfade und kaum Touristen. Genau der richtige Ort für eine Reise, die Natur, Ruhe und Entdeckungen verbindet.

Unsere Herbstreise durch Wales beginnt mit einem charmanten Zwischenstopp auf dem Bauernmarkt in Staunton on Wye und entwickelt sich zu einer stimmungsvollen Entdeckungstour durch grüne Täler mit historischen Burgruinen, einer nostalgischen Schmalspurbahn und der spektakulären Vier-Wasserfälle-Wanderung im Nationalpark. Wenig Touristen, viel Natur, viel Atmosphäre.

Birmingham als Startpunkt unserer Wales-Reise

Wir fliegen nach Birmingham und übernehmen dort den Mietwagen. Der Flughafen ist im Vergleich zu grösseren britischen Airports überschaubar, die Wege sind kurz, alles funktioniert unkompliziert, und schon sind wir auf dem Weg nach Wales – ein idealer Ausgangspunkt für eine Rundreise.

Auftakt: Oakchurch Farm Shop in Staunton on Wye

Unser erster Halt ist der Oakchurch Farm Shop in Staunton on Wye, ein Bauernmarkt mit Hofladen, Café und Restaurant.

Adresse: Brecon Road, Staunton on Wye, Herefordshire, HR4 7NH.

Hier gibt es eine grosse Auswahl an regionalen Produkten, Pflanzen, Geschenken und Lebensmitteln, sogar unverpackte Tiefkühlfrüchte und Gemüse. Ein perfekter Ort für eine Pause und für uns im dazugehörenden Restaurant der kulinarische Auftakt unserer Reise – selbstverständlich mit einem Full English Breakfast. Jeden Tag brauche ich das nicht, aber als erster Ferienstopp passt es perfekt.

Zwischenhalt in Hay-on-Wye – die erste Buchstadt der Welt

Weiter geht es nach Hay-on-Wye, einer Marktstadt im Bezirk Powys an der walisisch-englischen Grenze. Hay-on-Wye gilt als erste Buchstadt der Welt und ist berühmt für ihre zahlreichen Antiquariate und Second-Hand-Buchläden.

Die Stadt liegt am Fluss Wye, am Rand des Brecon-Beacons-Gebiets, und verbindet Kultur mit Naturerlebnis. Ein idealer Ort zum Schlendern: ruhig, charmant und voller Bücher. Ich liebe die alten Steinhäuser, die zusammen mit den Buchläden Geschichten aus längst vergangenen Zeiten erzählen. Aus den Buchläden strömt dieser unverkennbare Duft nach Papier und Geschichten – als würden die Bücher einem zuflüstern: „Nimm mich mit und lies mich!“

Schlossbesuch bei Tretower Court and Castle (bei Crickhowell)

Nach einem Rundgang in Hay-on-Wye fahren wir weiter nach Tretower, in der Nähe von Crickhowell. Ohne festen Plan lassen wir uns treiben und folgen dem Schild zu Tretower Court and Castle. Wir entdecken ein fast verlassenes Schlösschen mit mittelalterlichem Wehrturm.

Der Ort wird auch für Hochzeiten genutzt, was die etwas ungewohnte Kombination aus Lichtanlage und historischem Gemäuer erklärt. Man geht hier pragmatisch mit der Geschichte um – sogar die Umgebung bleibt unverstellt. Im Schatten des Turms grasen ein paar Ziegen, drumherum Farmland, keine Menschenmassen, nur Landschaft und Ruhe. Herrlich unaufgeregt.

Tee-Pause in Crickhowell

Auf dem Weg von Tretower Court and Castle nach Brecon liegt Crickhowell, ein kleines Städtchen mit bunten Häusern, hübschen Läden und gemütlichen Cafés.

Perfekt für eine Teepause und einen Moment zum Durchatmen, bevor es weiter Richtung Brecon Beacons geht.

Ausgangsbasis: Brecon, zwei Nächte

Für zwei Nächte wählen wir Brecon als Standort. Eine kleine, freundliche Stadt, ideal gelegen, um den Nationalpark zu erkunden. Hier haben wir uns am Stadtrand im B&B Beaconsview eingemietet. Ein familiäres BB mit schier endlosem Blick über den Nationalpark. Von hier starten unsere Ausflüge – zuerst mit der Brecon Mountain Railway.

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Fahrt mit der Brecon Mountain Railway

Die Brecon Mountain Railway ist eine historische Schmalspurbahn, die ab der Station Pant bei Merthyr Tydfil durch die Landschaft fährt – vorbei am Stausee und durch die Hügeln bis zur Endstation Torpantau. Trotz leichtem Regen ist die Fahrt eindrucksvoll: goldene Wälder, leichter Nebel, stille Täler, pure Herbststimmung.

Tipp: Tickets online kaufen.

Die Online Tickets können im Laden vor Ort dann in „echte Tickets“ umgewandelt werden. Dei Fahrt ist mit etwa 20 Pfund pro Person nicht wirklich billig. Aber es lohnt sich schon allein wegen der liebevoll gepflegten Dampflok under den historischen Wagons.

Wanderung: Four Falls Trail – 3½ Stunden durch die Schlucht

Am Nachmittag klart das Wetter auf und wir entscheiden uns für einen aktiven Teil des Tages. Wir wandern den Four Falls Trail im sogenannten Waterfall Country. Startpunkt ist der Parkplatz Cwm Porth. Die Wanderung dauert etwa 3½ Stunden. Die Route führt durch den Wald und über Farmland zu vier Wasserfällen, die jeweils über steile Pfade erreichbar sind. Trittsicherheit und etwas Kondition sind nötig, da man bei 3 der 4 Wasserfälle jeweils ca. 100 Höhenmeter vom Hauptweg absteigen und danach Wieser aufsteigen muss. Aber die Mühe lohnt sich: eindrucksvolle Wasserfälle, Herbstfarben, kaum Menschen unterwegs, ein grossartiges Fotomotiv.

Penderyn Distillery – Whisky ganz nah an den Wasserfällen

Nur wenige Fahrminuten vom Startpunkt der Wanderung liegt die Penderyn Distillery, der angeblich einzigen Whiskybrennerei in Wales.

Wer nach dem Hike noch Zeit und Neugier mitbringt, taucht hier in die walisische Whiskywelt ein – mit Einblicken in die Produktion und einer Kostprobe zum Abschluss. Ein gelungener Ausklang nach einem Tag in den Bergen.

Natur und Genuss. Die Brecon Beacons im Herbst

Wales zeigt sich im Herbst von seiner ruhigen, ursprünglichen Seite: mit historischen Orten, weiten Landschaften, Wasserfällen, Bahnromantik und gemütlichen Stopps. Eine Reise voller Natur, Geschichte und Genuss. Und mit etwas Glück kann man nicht nur viele Schafe, sondern auch wilde Pferde beobachten.

Mit sonnigen Grüssen
Eure Patotra

Wer schreibt hier?
Ellen Gromann-Goldberg

Hallo! Ich bin Ellen. Ich bin die Gründerin von PATOTRA, Content-Creator und freie Journalistin. Ich liebe das Meer und kleine Inseln. Aber auch die Berge, die Wüste, der Dschungel und Grossstädte können mich begeistern. Begegnungen mit Menschen sind für mich der Schlüssel zu anderen Ländern und deren Kultur. Nachhaltige Projekte liegen mir dabei ganz besonders am Herzen. Meine grossen Leidenschaften sind: das Reisen, das Schreiben und das Fotografieren.

Im Jahr 2014 entstand PATOTRA als reiner Familienreiseblog. Gemeinsam mit meinen drei Kindern und meinem Mann durfte ich viele tolle Nah- und Fernreisen erleben, die sich hier auf dem Blog in Form von Reiseinspirationen und Reisetipps wiederfinden. Aus den Reisen mit Kindern wurden im Laufe der Jahre Reisen mit Teenagern. Schliesslich ist der Blog, gemeinsam mit meinen Kindern, den Kinderschuhen entwachsen. Mittlerweile reise ich meist gemeinsam mit meinem Mann – oder auch mal alleine.

Mit viel Herz und ansprechenden Reisefotografien möchte ich Euch ermutigen, diese Welt selbst und mit offenen Augen zu entdecken. Mein Fokus liegt auf spannenden Geschichten, traumhaften Landschaften und Begegnungen mit Menschen. Manchmal bringe ich Euch den Geschmack der grossen, weiten Welt auch in Form von Rezepten von meinen Reisen mit.

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