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Reisepannen: Von falschen Kleidern und Surf-Ferien ohne surfen

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Ja, Reisepannen gibt es auch bei uns. Zwar nicht häufig, aber es gibt sie.

Mein erster „Griff daneben“ war vor einigen Jahren der Besuch in einer Sky Bar in Bangkok.

Ich hatte als krönenden Abschluss einer Thailandreise lange im voraus einen Tisch für die ganze Familie reserviert. Das war als nachträgliches Geburtstagsgeschenk für meine bessere Hälfte gedacht. Es sollte in ganz besonderer Abend werden. Das wurde es auch…

Bangkok Sky Bar: Es ist nicht alles Gold, was glänzt

Irgendwie kam es ganz anders, als geplant. Wir hatten uns auf den Sonnenuntergang über Bangkok gefreut und waren noch relativ früh dran. Ich hatte auf der Homepage vom Dresscode in der Bar gelesen. Unsere Jungs trugen ¾ lange dunkelblaue, sehr ordentliche Hosen, Hemden und saubere, gute Ledersandalen. Schick sahen sie aus! Ich achte schon darauf, dass die Kinder dem Anlass und Ort entsprechend gekleidet sind. Der Drachen am Eingang sah das ganz anders. Die Hosen der Jungs waren nicht lang genug und ihre Schuhe sollten geschlossen sein. So durften sie nicht rein! Da half kein Diskutieren. Aus und basta!

Unsere Enttäuschung war riesig! Was tun? Wir hatten uns schon so auf den Abend gefreut.

Ganz in der Nähe hatten wir ein Kaufhaus gesehen. Wir wollten uns den Abend nicht nehmen lassen und entschlossen uns die Jungs wohl oder übel neu einzukleiden. Also runter von der Skybar und rein ins Kaufhaus.

Hosen waren recht schnell gefunden. Die Suche nach adäquaten Schuhen gestaltete sich schwieriger. Klar, wo bekommt man bei einer Temperatur von 34 Grad im Schatten geschlossenen Schuhe her? Nachdem wir unzählige Male „no have“ gehört hatten, haben wir doch noch in einem kleinen Laden in der Nähe Schuhe für die Jungs gefunden.  Die waren viiieeel zu gross, aber Hauptsache geschlossen.

So schlurften wir also erneut zum Eingang zur Sky Bar. Auch wenn unsere Jungs mit ihren viel zu grossen Schuhen mehr als witzig aussahen – Charlie Chaplin hätte bestimmt seine Freude an ihnen gehabt -so entsprachen sie jetzt dem Dresscode.

Bangkok Skybar

Die Sonne war mittlerweile ohne uns über Bangkok untergegangen. Aber unser Vorsatz stand: wir wollten uns auf keinen Fall den Abend noch weiter vermiesen lassen. Also setzten wir uns an den zugewiesenen Tisch. „Iiiihhh!“ rief da unsere Grosse, „ich bin grade in einen Kaugummi getreten“. Ein zäher Kaugummi klebte an ihren Schuhen. Nein, wir wollten uns die Laune nicht vermiesen lassen!!!

Wir bestellten zähneknirschend teures Essen und einen teuren Weisswein aus dem Elsass.

Der Wein kam mit Zimmertemperatur. Also etwa 30 Grad …

„Soll ich Eis für den Wein bringen?“

fragte der Ober, nachdem wir ihm klargemacht hatten, dass der Wein so gänzlich ungeniessbar war.  Nein, wir wollen kein Eis in unserem Wein! Wir wollten einen gut gekühlten Weisswein!!

Nach Ewigkeiten war de Wein runtergekühlt. Unsere Stimmung auch.  Das Menü war ok. Kein wahnsinniger Höhenflug, aber ok. Das konnte auch das Goldblättchen auf dem Dessert nicht rausreissen.

Skybar Bangkok

Am Nachbartisch sass eine grosse Familie, die allem Anschein nach zu den Stammgästen gehörte. Darunter auch zwei Jungs im Teenager alter. Sie trugen löchrige Jeans und hatten die Gesässtaschen in den Kniekehlen. Auf dem Kopf jeweils eine Baseball-Mütze und an den Füssen Turnschuhe. Unsere Laune war endgültig im Keller.

Der Abend war sehr teuer und einfach nur ärgerlich. Aber wie heisst es doch so schön:  wenn einer eine Reise tut… Auf diese Geschichte hätten wir allerdings gerne verzichtet!

Einen Tisch in einer Sky Bar haben wir seit diesem Erlebnis nie mehr gebucht.

Missglückte Surf-Ferien in Südfrankreich

Der zweite Reinfall ereignete sich in Südfrankreich. Wir hatten eine Ferienwohnung in einer Anlage gemietet. Ausgesucht hatte ich diese vor allem, weil es in der Nähe eine Surfschule gab. Unser Ziel war es, gemeinsam zu surfen. Wir freuten uns schon sehr darauf.

Nach einer langen Anreise kamen wir erschöpft in Südfrankreich an und bezogen unsere Ferienwohnung.

Aber das, was uns erwartete, war ein Bild des Grauens. So etwas kannte ich nur aus reisserischen Boulevard-Sendungen auf einschlägigen Fernsehsendern. Die Wohnung war  in einem desolaten Zustand. Verdreckt, überall klebten Mückenleichen an den Wänden, der Duschkopf war schwarz und der Ofen mit einer dicken, braunen und stinkenden Fettschicht überzogen.  Einfach nur eklig!

Wir entschieden uns trotzdem erst mal eine Nacht darüber zu schlafen. Wir waren von der langen Anreise hundemüde. Ich konnte dennoch vor lauter Ekel kein Auge zu tun (Die Fotos des Grauens erspare ich Euch an dieser Stelle!).

Und ja, ich habe Vorfeld die Bewertungen für die Ferienwohnungen angeschaut. Die waren nicht schlecht!

Vermutlich gab es in dem Komplex immense Unterschiede, was die Qualität der Wohnungen anbelangt und wir hatten einfach Pech.

Am nächsten Morgen versuchten wir unsere Reiseleitung zu erreichen. Per E-Mail, denn es war Wochenende und laut Unterlagen war das Telefon nur unter der Woche besetzt. Vergeblich. Keiner Antwortete.

Die nette Dame an der Rezeption hatte sehr Mitleid mit uns und kümmerte sich glücklicherweise um eine Unterkunft in einem anderen Haus der gleichen Hotel-Gruppe. Die neue Unterkunft war zwei Stunden Fahrzeit entfernt, sollte einen saftigen Aufpreis kosten, war nicht direkt am Meer und eine Surfschule war auch nicht vorhanden, aber uns war alles recht. Hauptsache weg!

Die zweite Unterkunft war ok, aber der Urlaub war in keiner Weise das, was wir erwartet und uns gewünscht hatten. So richtig geniessen konnten wir den Urlaub alle nicht- und das trotzdem wir uns sehr bemühten. Wir wollten direkt am Meer sein, wir wollten surfen. Das Spassbad in der Anlage war dafür in keinster Weise ein geeigneter Ersatz. Das waren nicht unsere Ferien!

Für uns war der Urlaub eine riesige Enttäuschung und Südfrankreich hat uns seither nicht mehr gesehen.

Grundsätzlich gehöre ich zu den Menschen, die versuchen aus allem das Beste zu machen, die postitiven Dinge zu sehen, aber in diesen beiden Fällen war nichts mehr zu machen. Verhunzt ist verhunzt!

Ja, so etwas kann auch uns passieren! Zum Glück sind solche Erlebnisse die absoluten Ausnahmen.

Die meisten unserer Reiseerlebnisse sind sehr positiv und ich freue mich, wenn ich diese positiven Erlebnisse mit Euch teilen kann. In der Summe gibt es doch kaum etwas Schöneres, als zu reisen!

Ich wünsche Euch viele wunderbare, ungetrübte Ferienerlebnisse!

Mit sonnigen Grüssen,

Eure Patotra - klein

Mit diesem Artikel nehme ich an der Blogparade zum Thema Reisepannen von Gecko-Footsteps teil.


Das Beitragsfoto ist übrigens während einer wunderschönen Irlandreise entstanden!

7 Antworten

  1. Hallo Ellen,
    ja, es ist tatsächlich nicht alles Gold, was glänzt, aber ärgerlich ist es trotzdem, wenn man gerade an „besonderen Tagen“ darauf gestoßen wird, wie wahr diese Tatsache doch ist. Ich hoffe Ihr konntet wenigstens den Ausblick auf die Skyline von Bangkok ein wenig genießen.

    Was die Unterkunft angeht, so wühle ich mich auch immer durch sämtliche Bewertungen, bevor ich buche. Meist bekommt man da ja schon einen recht guten Eindruck. Bisher hatte ich nur einmal Pech. Das war wirklich eine Grotte. Ich konnte es mir gerade noch verkneifen unter die Bettlaken zu gucken ;-). Meine Nackenhaare standen auch so schon aufrecht.

    Liebe Grüße,
    Sabine

  2. Oh das erinnert mich an meinen letzten Urlaub! Wir sind 6 Tage durch Dublin & Cork gereist und haben in Hostels übernachtet.
    Natürlich bereitet man sich da schon auf einige Überraschungen vor (vor allem bei 16Bett Zimmern) aber das es überall am schimmeln war, durch die Duschdecke Regenwasser kam (und nicht in Tropfen sondern in Wasserfällen) und die Bettwäsche in keinster Weise gereinigt war.. das war wirklich nicht schön.
    Dadurch wurde mir das schöne Irland-Feeling total zerstört und ich war froh wieder zuhause zu sein.

    1. Liebe Rose
      Oh nein, ausgerechnet in einem meiner Lieblingsländer hast Du so eine negative Erfahrung gemacht. Ich kann gut verstehen, dass Dir da der Spass vergangen ist. Gemein so etwas! Ich hoffe, Du gibst Irland nochmal eine Chance. Die hat sie nämlich wirklich verdient.
      Liebe Grüsse,
      Ellen

  3. Hallo Patrota,
    was für eine Aktion in Bangkok! Ich habe auch beim nächsten Besuch in Bangkok mit einer Skybar geliebäugelt. Huch, da muss ich erst einmal die Dresscodes lesen. Ich würde in Thailand für mich gar keine geschlossenen Schuhe finden.

    Liebe Grüße
    Renate

    1. Liebe Renate
      Die Regelung mit den Sandalen galt sinniger Weise nur für Männer bzw. Jungs. Wobei ich das bei Männern ja noch verstehe…
      Ich wünsche Dir auf jeden Fall ein ganz tolles Erlebnis in der Sky Bar. Es müssen ja zum Glück nicht alle die gleichen Erfahrungen machen.

  4. Ich finde trotz allem solche schlechten Erfahrungen gut. Denn du hast daraus gelernt. Solche Fehler werden Dir wohl nicht mehr passieren. Du wirst in Zukunft Unterkünfte genauer unter die Lupe nehmen und dich bei Restaurants wohl eher durchsetzen, auch, wenn die Kleidung nicht ganz passt.

    Ich wünsche Euch immer gute Reiseerlebnisse und wenns mal wieder schief geht, mach dir nichts draus!

    liebe Grüße

    Gabi

  5. Ich hatte in Indonesien eine Reisepanne deluxe erlebt. Aber komischerweise erinnere ich mich heute noch am liebsten daran. Wir haben das beste daraus gemacht und irgendwie lieben wir den Tag mittlerweile 😀
    Verrückt wie es manchmal kommt.

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