Tel Aviv – Miami Beach des nahen Ostens

Tel Aviv Rothschild Boulevard
Inhalt

Tel Aviv hat mich vom ersten Moment an begeistert. Ein Ort, der vor Leben sprudelt, dem Schrecken zum Trotz. Die Lebenslust dieser Stadt hat mich mitgerissen – so sehr, dass kaum Platz mehr war für dieses flaue Gefühl, das ich noch vor meiner Abreise gespürt habe.

Als ich die wärmende Sonne über der Stadt aufgehen sah, konnte ich es fast nicht abwarten, mich auf die neuen Eindrücke einzulassen.

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Tel Aviv zu Fuss erkunden, so stand es auf dem Plan. Wir, eine Gruppe Reiseblogger, schlenderten erst mal entlang der breiten Strandpromenade. Rechts das glänzende, azurblaue Meer und links die spiegelnden Fassaden der Wolkenkratzer, die sich in den strahlenden Himmel reckten.

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Der breite feinsandige Strand war Mitte November, trotz der angenehmen Temperaturen, nur wenig besucht. Ein paar Beach Boys – bzw.  Life Guards – präsentierten Ihre sonnengebräunten, gestählten Körper auf den Rettungsschwimmerhäuschen. Als dann noch ein paar junge hippe Kerle mit Ihren Skatebaords ganz locker an mir vorbeisurften war ich völlig verwirrt. Zwick mich mal einer! Das ist Tel Aviv? Das erinnerte mich an das bunte Leben in Miami Beach. Zu meinem Bild vom Nahen Osten passte dies aber überhaupt nicht.

Das von weitem sichtbare Minarett verschaffte mir dann doch Gewissheit. Ich bin in Tel Aviv!

Moderne Glaspaläste, die sich in den Himmel recken werden, je weiter man Richtung Norden kommt, von kleinen Steinhäusern und den schmalen, gemütlichen Gassen von Jaffa abgelöst. Hier ist dann auch etwas vom arabisch-orientalischen Flair zu spüren. Neben leckerem Granatapfelsaft und weiteren Köstlichkeiten werden hier vor allem Antiquitäten und alter Nippes angeboten.  Hier befindet sich auch  der Flohmarkt – Suq Ha Pishpeshim.

Uhrenturm Jaffa
Flohmarkt Jaffa
Jaffa Flohmarkt

Weiter im Norden bieten sich wunderbare Ausblicke entlang der Küste, zurück auf Tel Aviv. Schmale, stufige Gassen zwängen sich durch Häuserfronten den Hang hinunter. Vereinzelt wird in kleinen Lädchen hübsches Kunsthandwerk angeboten.

Jaffa Meer
Gasse in Jaffa

Unten angekommen öffnet sich der Blick über den Hafen auf das Meer, dem die Sonne die prächtigsten blau- und türkistöne entlockt. Einige nette und moderne Lokale laden hier zu einer Pause ein. Erst schauen wir ein wenig den Fischern dabei zu, wie sie Ihren Fang hereinbringen, wie sie in der Sonne ihre Netze reparieren, um dann einfach den friedlichen Blick auf das glitzernde Meer zu geniessen.

Hafen Tel Aviv - Jaffa
Street Art- Jaffa

Danach zog es uns wieder in Richtung City. Am Magen David Square beginnt die Carmel Street mit ihrem Markt, auf dem neben Textilien und Gegenständen des täglichen Bedarfs vor allem Lebensmittel angeboten werden. Hier herrscht ein buntes Treiben. Köstliche Oliventürme, in schwarz und grün wetteifern mit Bergen von Granatäpfeln, Orangen und Tomaten, während etwas weiter Bleche voll süsser Baklava, ein orientalisches Gebäck mit Blätterteig, Nüssen und sehr viel Honig, ihnen scheinbar die Show zu stehlen versuchen. Gegen die bunten Gewürze kommen sie aber alle nicht an! Hier duftet es, hier klingt es nach Leben, hier ist es ist bunt, orientalisch und aufregend.

Carmel Market
Carmel Market Tel Aviv
Gewürze Carmel Market

Wenn man das pralle Leben des Carmel Market hinter sich lässt, gelangt man weiter westlich auf den Rotschild Boulevard. Dort zeigt sich Tel Aviv wieder von einer völlig anderen Seite. Seit 2013 gehört dieser zum UNESCO-Weltkulturerbe. In den 30er Jahren begannen hier jüdische Architekten, viele von Ihnen Flüchtlinge, Wohnraum für eine schnell wachsende Bevölkerung zu schaffen. Der moderne und dennoch funktionelle Bauhausstil war dafür besonders gut geeignet. Mittlerweile bilden Häuser im Bauhausstil neben glänzenden Wolkenkratzern eine gewagte, aber gelungen Symbiose. Von unserem Guide konnte ich erfahren, dass für jedes neue Haus, das hier errichtet wird, ein altes Haus daneben renoviert werden muss. Neues kommt und Altes bleibt. Die schattige Allee in der Mitte des Boulevards hat im Laufe der Jahre schon viele Veränderungen gesehen.

Bauhaus Tel Aviv

Ich kenne viele Städte, aber nur wenige die so viele Gesichter haben. Tel Aviv ist immer wieder anders, immer überraschend. Tel Aviv ist ein Lebensgefühl – mitreissend und ansteckend. Eben ein Bisschen, wie Miami Beach, aber vielleicht noch bunter – und mit orientalischem Flair.

Shalom Tel Aviv!

Ich freue mich, wenn Ihr mich weiterhin auf meiner Endeckungsreise durch dieses wunderschöne Land begleitet.

Mit sonnigen Grüssen

Eure Patotra - klein
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Tipps für Jerusalem

  • Leckeres italienisches Essen gibt es im Bellini. Nettes rustikales Ambiente (6 Yechieli Street, Suzanne Dellal Centre, Neve Tzedek, Tel Aviv)
  • Im In-Restaurant Baba Yaga gibt es in moderne Atmosphäre das köstlichste russische Essen, das ich jemals gegessen habe (Ha-Yarkon St 12, Tel Aviv-Yafo, Israel)
  • Ansonsten empfehle ich vom Markt Falafel oder Schawarma, ein Fleischgericht, ähnlich wie Döner, die mit Salat in einem Pita Brötchen gereicht werden.
  • Unbedingt den leckeren, frischen Granatapfelsaft kosten!
  • Den Sommer am feinsandigen Strand verlängern.
  • Tel Aviv schläft nicht und bietet Partylöwen und Nachschwärmern unzählige Möglichkeiten. Es gibt hierzu geführte Touren, die einen an die besonderen Locations bringen.

Was man noch wissen sollte:

  • Israel ist kein billiges Reiseland
  • Die Standards in den Hotels entsprechen häufig nicht ganz unseren gewohnten Standards – was aber keinesfalls heisst, dass sie schlecht sind
  • Über die überraschende Vielfältigkeit der Natur und Kultur in diesem kleinen Land werde ich Euch in den kommenden Beiträgen noch berichten
  • Israel ist kein unproblematisches Reiseland. Dennoch habe ich mich zur Zeit meiner Reise, ganz besonders in Tel Aviv nicht unsicher gefühlt und ich könnte mir tatsächlich vorstellen auch mit Familie nach Tel Aviv zu reisen.
  • Ich empfehle Reisenden aber dringend die aktuellen Sicherheitshinweise zu beachten!
Sonnenuntergang Tel Aviv
Street Art Tel Aviv

Mehr Infos zu Tel Aviv findet Ihr auch bei Chronic Wanderlust.

Vielen Dank an Tourismus Israel für die freundliche Einladung!

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