Der Schweizer Käsekuchen ist nicht süss, wie man im deutschsprachigen Raum vermuten könnte. Unser Käsekuchen ist herzhaft, denn er wird, wie der Name schon sagt, mit Käse gebacken. In der Schweiz wird er je nach Region Chäschueche oder Chäsflade oder Chäswähe genannt und wenn es sich um kleine Küchlein handelt, auch Chäschüechli.
Traditionell ist der Schweizer Käsekuchen ein Gericht, das zusammen mit einem Salat oft am Freitag gegessen wird. Ich liebe Chäschueche, weil er schnell und einfach zuzubereiten ist. Ausserdem kann man ihn auch kalt essen. Das macht ihn zu einem tollen Essen für die Mittagspause im Büro.
Je nach Region wird der Schweizer Käsekuchen mit einem anderen Käse oder einer anderen Käsemischung zubereitet. Sehr beliebt sind reifere Käsesorten. Ich mag besonders gerne Appenzeller Käse – und neu gibt es hier auch einen Appenzellerin-Käse. Das ist im Moment mein absoluter Favorit im Käseregal und natürlich auch in meinem Käsekuchen. Alternativ ist Gruyère auch eine gute Wahl.
Kennt ihr das auch, dass ihr mit einem Geschmack einen Ort verbindet? Welchen Ort würde ich wohl mit dem Geschmack von Appenzeller Käse oder Appenzellerin verbinde? Natürlich Appenzell. Appenzell ist für mich eines der schönsten Dörfer der Schweiz. Ein Stück Bilderbuch-Schweiz! Mit seinen bunt bemalten Häusern verzaubert es wohl jeden Besucher.
Hier ist man etwas eigensinnig – so wie der gleichnamige Käse auch ganz eigen schmeckt. Das zeigt sich unter anderem darin, dass man es hier mit dem Wahlgeheimnis nicht so genau nimmt. Noch immer finden hier öffentliche Abstimmungen statt, bei denen per Handzeichen über Sachgeschäfte abgestimmt und Behörden gewählt werden. Umso mehr wird das Geheimnis des Appenzeller Käses gehütet.
Das Rezept für die Kräutersulz, die dem Käse seinen typisch würzigen Geschmack verleiht, wird wie ein Staatsgeheimnis gehütet. Man muss eben Prioritäten setzen!
Das Appenzellerland ist traumhaft schön. Zum Beispiel der Säntis und der Alpstein insgesamt. Ideale Orte, um gelebtes Brauchtum und die wunderschöne Schweizer Bergwelt zu erleben. Für mich persönlich gehört diese Region zu den schönsten Wandergebieten der Schweiz.
Doch nun zurück zum Schweizer Käsekuchen und dem dazugehörigen Rezept:
Zutaten für Schweizer Käsekuchen bzw. Appenzeller Chäschueche für ca. 4 Personen
Mürbeteig
- 300g Weissmehl
- 100g Butter
- 1 Teelöffel Salz
- 100ml Wasser
- Etwas Butter und Mehl für die Form
Die Butter in Flöckchen auf dem Mehl verteilen und alles rasch zu einem Teig verkneten. Den Teig danach ca. 1/2 Stunde im Kühlschrank ruhen lassen.
Belag
- 250 g geriebener Appenzeller Käse
- 1 grosse Zwiebel
- 150g Vollmilchjoghurt (traditionell wird Rahm verwendet. Ich bevorzuge Joghurt, wegen der leichten Säure und der Käsekuchen wird dadurch etwas leichter)
- 2 Eier
- 2 Teelöffel Maisstärke
- 1/2 Teelöffel gemahlener Anis
- 1/2 Teelöffel gemahlener Koriander
- Salz und Pfeffer
Zubereitung Appenzeller Chäschueche
Zwiebel in wenig Butter glasig dünsten. Backofen auf 200 Grad vorheizen.
Den Teig auswallen und in eine gefettete und leicht bemehlte Kuchenform von ca. 30 cm Durchmesser legen, den Rand hochziehen. Den Teigboden mit einer Gabel einstechen. Die abgekühlte Zwiebel auf dem Teigboden verteilen. Mit geriebenem Anis und Koriander bestreuen. Diese beiden Gewürze geben dem Käsekuchen einen besonderen Pfiff!
Die Eier mit dem Joghurt verquirlen. Mit Salz und Pfeffer abschmecken. Den geriebenen Käse mit der Maisstärke verrühren und zur Joghurt-Eier-Masse geben. Kurz verrühren und auf dem Teig verteilen.
Den Kuchen bei 200 Grad bei Ober- und Unterhitze auf der zweituntersten Schiene des Backofens ca. 30 bis 35 Minuten backen. Ich liebe dazu im Winter einen frischen Endiviensalat mit Blutorangenfilets, aber natürlich passt auch jeder andere Salat dazu.
Bei der kulinarischen Abwandlung des Käsekuchens sind der Fantasie und dem Geschmack kaum Grenzen gesetzt. Ich liebe zum Beispiel gedünstete Lauchringe in der Käsemasse – auch Speckwürfel passen wunderbar dazu.
Wer es eilig hat, kann den selbstgemachten Teig auch durch fertigen (gesalzenen) Kuchenteig oder Blätterteig ersetzen. Das Rezept ist wirklich super einfach und man hat schnell ein leckeres Essen auf dem Tisch.
Viel Spass beim Nachbacken und en Guete aus der schönen Ostschweiz!
Hallo! Ich bin Ellen. Ich bin die Gründerin von PATOTRA, Content-Creator und freie Journalistin. Ich liebe das Meer und kleine Inseln. Aber auch die Berge, die Wüste, der Dschungel und Grossstädte können mich begeistern. Begegnungen mit Menschen sind für mich der Schlüssel zu anderen Ländern und deren Kultur. Nachhaltige Projekte liegen mir dabei ganz besonders am Herzen. Meine grossen Leidenschaften sind: das Reisen, das Schreiben und das Fotografieren.
Im Jahr 2014 entstand PATOTRA als reiner Familienreiseblog. Gemeinsam mit meinen drei Kindern und meinem Mann durfte ich viele tolle Nah- und Fernreisen erleben, die sich hier auf dem Blog in Form von Reiseinspirationen und Reisetipps wiederfinden. Aus den Reisen mit Kindern wurden im Laufe der Jahre Reisen mit Teenagern. Schliesslich ist der Blog, gemeinsam mit meinen Kindern, den Kinderschuhen entwachsen. Mittlerweile reise ich meist gemeinsam mit meinem Mann – oder auch mal alleine.
Mit viel Herz und ansprechenden Reisefotografien möchte ich Euch ermutigen, diese Welt selbst und mit offenen Augen zu entdecken. Mein Fokus liegt auf spannenden Geschichten, traumhaften Landschaften und Begegnungen mit Menschen. Manchmal bringe ich Euch den Geschmack der grossen, weiten Welt auch in Form von Rezepten von meinen Reisen mit.