Weeki Wachee Springs – wo die Meerjungfrauen tanzen

Meerjungfrau Florida State Park
Inhalt

Herrlich schräg und typisch amerikanisch, so präsentiert sich der Weeki Wachee State Park in Florida. Der älteste Themenpark Floridas hat sich voll und ganz den Meerjungfrauen verschrieben. Die Kombination aus umwerfender Natur und Unterhaltung macht einen Besuch in diesem Freizeitpark zu einem besonderen Erlebnis. Wer ganz viel Glück hat, der kann hier in den Wintermonaten sogar Manatees (dt.: Seekühe) entdecken.

Die Seminolen Indianer entdeckten die kristallklare Quelle im 18. Jahrhundert und gaben ihr den Namen Weeki Wachee: kleine Quelle.

Kurz nach dem zweiten Weltkrieg hatte der arbeitslose, ehemaliger Navy Seals Taucher Newt Perry die Idee, in Weeki Wachee eine Unterwasserattraktion zu bauen.

Weeki Wachee Spring

Unzählige solcher Quellflüsse durchziehen das Landesinnere von Florida. Einer schöner als der andere. Manche lassen sich per Kajak und sogar im Glaskajak erkunden. Andere sind ideal für Manatee- bzw. Seekuh-Beobachtungen. Wieder andere eignen sich besonders gut zum Schnorcheln und Tauchen. Allesamt sind sie ein riesiger Schatz der Natur, der den meisten Florida Urlaubern verborgen bleibt. Die tummeln sich lieber an der Küste, oder in den grossen, überfüllten Freizeitparks.

Staatlich angestellte Meerjungfrau in Weeki Wachee

Die Quelle Weeki Wachee ist, dank der Meerjungfrauen, seit der Eröffnung des Parks am 13. Oktober 1947 ein Publikumsmagnet. Von Anfang an lockten die Meerjungfrauen Besucher aus dem ganzen Land an. Sogar Elvis Presley gab sich einst die Ehre, die tanzenden Meerjungfrauen zu besuchen.

Der Bau neuer und moderner Themenparks, à la Disneyworld, machte dem Park allerdings zu schaffen. Da konnte man nicht mithalten und es drohte das finanzielle Aus. Dem Staat Florida ist es zu verdanken, dass der herrlich amerikanische und ein bisschen altmodische Park noch heute besteht. Er übernahm den Park und machte kurzerhand einen Statepark aus dem Themenpark. Damit rettete er den Park und auch die Meerjungfrauen vor dem sicheren Untergang.

Genau genommen sind die Meerjungfrauen seither also Staatsangestellte. Jede von ihnen hat ihren eigenen Fanclub und es finden regelmässig gut besuchte Castings statt, in denen neue Meerjungfrauen ausgewählt werden. Hier wird ein regelrechter Kult rund um die Wassernixen betrieben. Die Rechnung geht auf. Mittlerweile steigen die Besucherzahlen des Parks wieder deutlich.

Ist die Schlange am Eingang erst mal überwunden, heisst es erneut anstehen. Auffällig viele kleine Mädchen warten aufgeregt schwatzend, bis sich endlich die Türen zur Show öffnen. Die Jungs sind eindeutig in der Unterzahl – und unsere Jungs finden es super doof, dass ich sie hierhergeschleppt habe. Zugegeben, für grosse Jungs ist das nicht wirklich die Attraktion.

Die tanzenden Meerjungfrauen

Endlich heisst es eintreten in das Theater und die Show beginnt. Meerjungfrauen mit Glitzerflossen schwimmen hinter einer riesigen Glasscheibe grazil durch den klaren Fluss. Begleitet von Musik und den Erzählungen zu Hans Christian Andersens Märchen „Die kleine Meerjungfrau“, tanzen sie synchron, drehen Unterwasserpirouetten, schwimmen an der Scheibe vorbei und winken den begeistert klatschenden Besuchern – unsere Jungs ausgenommen – zu. Zwischendrin heisst es immer wieder abtauchen. Echte Meerjungfrauen brauchen keine Sauerstoffflaschen. Sie holen sich die Luft direkt aus dem Wasser. Genau gesagt aus Schläuchen, die am Boden des in den Fluss gebauten Theaters befestigt sind.

Weeki Wachee Meerjungfrau

Hin und wieder schwimmt, völlig unbeeindruckt von dem ganzen Spektakel, ein Fisch oder gar ein ganzer Fischschwarm am Fenster vorbei. Blupp, blupp.

Weeki Wachee tanzen Meerjungfrau

Während ich fasziniert den Meerjungfrauen zuschaue, begnügen sich unsere Jungs lieber damit, die vorbeiziehenden Fische zu beobachten. Auch gut.

Die kleinen Kinder sind begeistert und manche von ihnen kleben regelrecht an der Glasscheibe, um ja nichts zu verpassen.

Show Meerjungfrau

Am Ende der Vorstellung siegt, wie in fast jedem Märchen, die Liebe über das Böse. Schnulzig amerikanisch, wie könnte es auch anders sein. Es gibt tosenden Applaus und das begeisterte Publikum verlässt mit einem erleichterten Seufzen das Theater, um die weiteren Attraktionen des Parks zu erkunden. Auch unsere Jungs seufzen erleichtert. Endlich vorbei!

Im Boot über den Fluss

Bootstour Weeki Wachee

Die Fahrt mit dem Boot über den Fluss Weeki Wachee kann sie da eher locken. Während andere Besucher neben uns mit dem Kajak durch das Wasser gleiten, streckt hin und wieder ein kleiner Alligator seine Augen neugierig aus dem kristallklaren Wasser. Mit jedem entdeckten Augenpaar und dem dazugehörigen Ausruf „Gator“ steigt die Laune unserer Jugend merklich.

Kajak Weeki Wachee

Weiter flussaufwärts, dorthin wo sich die meisten Besucher beim Schwimmen und Plantschen im Park tummeln, kommen die Gators zum Glück nicht. Sie bevorzugen die Ruhe.

Florida Freizeitpark Weeki Wachee

Zum Glück gibt es in diesem Park beides: Action und Unterhaltung und auch weitgehend unberührte Natur.

Unser Fazit:

Der Weeki Wachee State Park ist wunderbar altmodisch und herrlich amerikanisch. Wir sind im Grunde keine Fans von Themenparks und bevorzugen Naturerlebnisse statt Kunstwelten. Weeki Wachee aber kombiniert Natur und Unterhaltung auf charmante Art und Weise. Mit kleineren Kindern bis ca. 12 Jahre, ist ein Besuch durchaus sehr empfehlenswert. Mit grossen Jungs zugegeben eher weniger.

Weeki Wachee Florida

Weitere Informationen zum Weeki Wachee State Park:

LageParkenÖffnungszeitenEintrittAttraktionen
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Es gibt kostenfreie Parkplätze vor dem Park Eingang.
Es lohnt sich in den Ferienzeiten früh anzureisen, das sich der Park dann doch ziemlich füllt.

Täglich von 9 bis 17:30 Uhr

Erwachsene: 13 Dollar

Kinder zwischen 6 und 12 Jahren: 8 Dollar

Kinder unter 6 Jahre  zahlen keinen Eintritt.

  • Meerjungfrauen-Show
  • Wasserpark mit Rutschen
  • Kajakvermietung
  • Bootstour
  • Verschiedene Restaurants und Picknickplätze

Wer schreibt hier?
Ellen Gromann-Goldberg

Hallo! Ich bin Ellen. Ich bin die Gründerin von PATOTRA, Content-Creator und freie Journalistin. Ich liebe das Meer und kleine Inseln. Aber auch die Berge, die Wüste, der Dschungel und Grossstädte können mich begeistern. Begegnungen mit Menschen sind für mich der Schlüssel zu anderen Ländern und deren Kultur. Nachhaltige Projekte liegen mir dabei ganz besonders am Herzen. Meine grossen Leidenschaften sind: das Reisen, das Schreiben und das Fotografieren.

Im Jahr 2014 entstand PATOTRA als reiner Familienreiseblog. Gemeinsam mit meinen drei Kindern und meinem Mann durfte ich viele tolle Nah- und Fernreisen erleben, die sich hier auf dem Blog in Form von Reiseinspirationen und Reisetipps wiederfinden. Aus den Reisen mit Kindern wurden im Laufe der Jahre Reisen mit Teenagern. Schliesslich ist der Blog, gemeinsam mit meinen Kindern, den Kinderschuhen entwachsen. Mittlerweile reise ich meist gemeinsam mit meinem Mann – oder auch mal alleine.

Mit viel Herz und ansprechenden Reisefotografien möchte ich Euch ermutigen, diese Welt selbst und mit offenen Augen zu entdecken. Mein Fokus liegt auf spannenden Geschichten, traumhaften Landschaften und Begegnungen mit Menschen. Manchmal bringe ich Euch den Geschmack der grossen, weiten Welt auch in Form von Rezepten von meinen Reisen mit.

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