Familienrundreise Costa Rica – lohnt sich ein Besuch im Nationalpark Manuel Antonio?

Lohnt sich eine Reise nach Manuel Antonio und ein Besuch des Nationalparks Manuel Antonio? Antworten und Tipps
Inhalt

Im Baum vor der Rezeption hängt ein Faultier ganz chillig ab und zelebriert genau das, was wir uns nach einer fast zweiwöchigen Familienrundreise durch Costa Rica wünschen. Dolce far niente, oder besser Pura Vida, wie man in Costa Rica sagen würde.

Faultier Nationalpark Manuel Antonio

Wir haben dieses Ziel am Pazifik bewusst als letzte Station unserer Reise gewählt. Die vielen Eindrücke wollen verarbeitet werden und ein paar Tage am Strand und am Meer tun immer gut.

Manuel Antonio und der gleichnamige Nationalpark ist eines der berühmtesten Reiseziele an der Westküste von Costa Rica. Obschon der Nationalpark Manuel Antonio der kleinste Nationalpark Costa Ricas ist, erfreut er sich aufgrund des grossen Tier- und Pflanzenreichtums sehr grosser Beliebtheit. Ein Geheimtipp ist er ganz und gar nicht. Lohnt sich also ein Besuch?

Dieser Frage möchte ich anhand unserer eigenen Erfahrungen beantworten.

Der Ort Manuel Antonio

Der kleine Ort Manuel Antonio zieht sich entlang einer langen Bucht mit Sandstränden. Er wächst die teilweise steilen Hänge in den Urwald hinauf. Daher bieten sich auch immer wieder wunderschöne Aussichten von den zahlreichen Restaurants und Hotelanlagen, die sich entlang der kurvigen Strasse aneinander reihen.

Eine Hotelanlage voller Tiere

In einem dieser Hotels, im Hotel Karahe, haben wir unsere Unterkunft. Etwas skeptisch checken wir ein, hatte ich doch vorab einige wenig erfreuliche Bewertungen auf Tripadvisor gelesen.

Unser Zimmer ist im obersten Stock des Haupthauses und wir sind sehr positiv überrascht. Das Zimmer ist frisch renoviert uns picobello sauber. Zudem haben wir einen traumhaften Blick über den weitläufigen Garten, der direkt am feinen Sandstrand endet. Alles bestens. Der Garten gleich einem kleinen Zoo. Affen turnen durch die Bäume, grosse und kleine Echsen sind auf den Wegen und in Steinritzen zu entdecken. Ein Aguti, das wie ein grosses, hochbeiniges Meerschweinchen aussieht, taucht kurz aus dem Dickicht auf und in Richtung Strand entdecken wir zwischen Ästen und Blättern ein weiteres Faultier. Es ist ein Traum. Wir verbringen die Tage am Strand.

Echse Manuel Antonio
Hotel Karahe Aguti
Ein Aguti
Gecko Manuel Antonio

Pura Vida und Bodysurfen am Strand von Manuel Antonio

Die Jungs leihen sich die Bodyboards vom Hotel und surfen in den Wellen, geniessen es, einfach mal nichts zu tun. „Gestört“ werden wir nur hin und wieder von Affenbanden, die über uns, ganz nah, durch die Bäume turnen.

Surfen Manuel Antonio
Nationalpark Manuel Antonio Costa Rica
Der Strand von Manuel Antonio

Der Ort ist ideal, um die Eindrücke einer erlebnisreichen Rundreise Revue passieren zu lassen. Die zwei Wochen waren unglaublich vielfältig und abwechslungsreich. Vom  Tortuguero Nationalpark, der mir ganz besonders wegen der Brüllaffen-Gesänge in Erinnerung geblieben ist, über die Region um den Vulkan Arenal, den Nebelwald von Monteverde und die Vulkangegend von Rincon de la Vieja, hat uns unser Weg auf unserer Rundreise mit Erlebe Familienreisen schliesslich hierhergeführt.

Strand Hotel Karahe Manuel Antonio

Ein Flopp im Nationalpark Manuel Antonio

Wir haben viele unterschiedliche Nationalparks in Costa Rica besucht und möchten uns den von Manuel Antonio natürlich auch nicht entgehen lassen. Besonders während wir bei unserer Reisevorbereitung gelesen hatten, wie wenig menschenscheu die Tiere im Park sind.

Da wir auf der Rundreise die Erfahrung gemacht haben, dass es immer ratsam ist, einen Guide in den Parks zu nehmen, entschliessen wir uns nach einem kurzen Gespräch mit der Dame an der Rezeption auch hier dafür. Zunächst zögern wir, als wir den Preis hören. Der ist saftig und eine Familienreduktion gibt es nicht. Etwas zähneknirschend buchen wir den Guide auf Empfehlung dann doch. Für satte 172 US-Dollar für zwei Erwachsene und zwei Jugendliche.

Der Guide holt uns dann auch brav im Hotel ab und bringt uns zum Park, ein paar wenige Kilometer weiter. Der Eintritt ist zum Glück im Preis enthalten. Immerhin 16 Dollar pro Person. Auch hier gibt es keine Reduktion für Familien oder Jugendliche. Unser Plan ist es aber, nach der geführten Tour am Nachmittag noch einmal in den Park zurückzukommen. Diesmal mit Badesachen, da man im Park laut Reiseführer gut baden kann. Vor Ort erfahren wir dann, dass man nur einmal am Tag mit dem Ticket in den Park darf. Da hatten wir leider eine völlig falsche Auskunft im Hotel bekommen. Zu dumm und auch ziemlich ärgerlich!

Der Park ist trotz der Nebensaison voller Menschen. Manuel Antonio ist, wie bereits erwähnt, der kleinste und zugleich auch der bekannteste Nationalpark Costa Ricas. Und das spürt man auch. Überall stehen Guides mit Trauben von Menschen um sich herum und zeigen auf die zahlreich vorkommenden Tiere. Auf unseren Guide hätten wir hier wirklich gut und gerne verzichten können. Die Tiere sind hier so offensichtlich und zahlreich zu sehen. Schmetterlinge, Affen, verschiedenste Vögel und Echsen, Nasenbären und Waschbären.

Schmetterling Manuel Antonio
Vogel Manuel Antonio
Affen Manuel Antonio
Wildlife Manuel Antonio

Auch am Strand, an dem sich vor allem Amerikaner tummeln. Sobald sich ein Tier den Menschen am Strand nähert, springen ganze Scharen kreischend in die Höhe. Ganz Mutige gehen mit dicken Stöcken auf die Waschbären etc. los. Wir beobachten das befremdliche Spektakel kopfschüttelnd und freuen uns nach dem kleinen Rundgang wieder auf die paradiesischen Verhältnisse im Hotel.

Waschbaer Manuel Antonio

Nicht falsch verstehen! Wir haben tatsächlich sehr viele Tiere gesehen und hätten wir uns den Guide gespart und unser Badezeug dabei gehabt, würde ich einen Besuch im Park empfehlen. Dann würde sich das Eintrittsgeld trotz der Menschenmengen auch lohnen.

Für uns bleibt aber ein etwas bitterer Nachgeschmack. Zumal wir, bis auf den Nasenbären, die anderen Tiere bereits in den anderen Nationalparks, die wir auf unserer Rundreise in Costa Rica besucht haben, etwas entspannter erleben konnten. Das waren sehr teure 60 Minuten!

Tiere Manuel Antonio
Nasenbaer Manuel Antonio

Man sollte wissen, dass Costa Rica für Touristen recht hochpreisig ist. Manuel Antonio ist noch etwas teurer. Man hat sich voll und ganz auf Touristen eingestellt. Was, das muss ich zugeben, aber auch seine Vorteile hat.

Restauranttipps für Manuel Antonio

Die Auswahl an guten Restaurants mit traumhaften Ausblicken ist gross und wir geniessen das und probieren uns durch die Restaurants, die teilweise auch ein witziges Konzept haben.

Restaurant Manuel Antonio

Folgende Restaurants haben uns überzeugt:

  • El Avion: Restaurant mit traumhaftem Ausblick, um ein altes Flugzeug herum gebaut.
  • El Wagon: Sehr gute Pizzeria, um einen Zugwagon herum gebaut.
  • Baba Roja: Sehr feine Fisch -und Fleischküche mit Blick über die Bucht. Eher teuer.
Restaurant Manuel Antonio CR
El Avion Manuel Antonio

Typisch Costa Ricanische Küche haben wir hier nicht gefunden. Man hat sich ganz auf die vorwiegend amerikanischen Gäste eingestellt. Aber die Qualität und das Ambiente waren bestens.

Unser Fazit zu zwei Wochen Rundreise als Familie durch Costa Rica

Die Natur in Costa Rica ist überwältigend und allein dafür ist das kleine mittelamerikanische Land eine Reise wert. Was uns ein wenig gefehlt hat, ist der echte Kontakt zu den Einheimischen. Vielleicht war das auch der Tatsache geschuldet, dass wir mit zwei Wochen nur sehr wenig Zeit hatten. Es war, obwohl Costa Rica nun wirklich nicht riesig ist, etwas im Schnelldurchlauf. Das war leider ferienbedingt nicht anders möglich. Ich würde Reisenden dringend empfehlen, etwas mehr Zeit mitzubringen, um wirklich in das Land eintauchen zu können. Mindestens drei, besser vier Wochen wären sicher ideal.

Das Reisen zur Regenzeit war während unseres Aufenthaltes kein Problem. Es hat zwar hin und wieder etwas geregnet, allerdings meist in der Nacht.

Costa Rica ist ein Land, das sich auch mit Kindern und Teenagern sehr gut bereisen lässt. Fast überall gibt es ein grosses Angebot an Freizeitaktivitäten, wie River Rafting, Zipplining etc. Uns hat die Natur genug geboten, sodass wir auf solche Aktivitäten, abgesehen von einem Baumwipfelpfad im Nebelwald, gut und gerne verzichten konnten.

Obwohl unsere letzte Etappe für uns nicht unbedingt die schönste war, würden wir grade bei einer Reise mit Kindern und Teenagern empfehlen, so eine Rundreise mit ein paar Strandtagen ausklingen zu lassen. Die vielen Eindrücke möchten verarbeiten werden und ein wenig die Seele baumeln lassen, wie die Faultiere, das muss in den Ferien schon auch sein.

Beach Manuel Antonio

In diesem Sinne nehmt es auf Reisen manchmal auch etwas ruhiger. Tut es den Faultieren gleich und geniesst den Augenblick.

Mit sonnigen Grüssen
Eure Patotra

Tipps und Informationen zu Manuel Antonio:

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  • Der Nationalpark von Manuel Antonio ist mit 7 Quadrakilometern der kleinste Nationalpark des Landes. Dafür ist er aber besonders artenreich. Die Tire im Nationalpark schienen die Scheu vor den Menschen verloren zu haben und sie sind somit auch gut zu sehen. Rund 110 verschiedene Tierarten können im Park beobachtet werden. Darunter Nasenbären, verschiedene Affenarten und Faultiere.
  • Der Eintritt kostet pro Person 16 US Dollar. Man kann mit dem Ticket nur einmalig in der Park kommen! Der Park hat ab 7 Uhr am Morgen geöffnet (Stand: 2017)
  • Auf einen Guide kann man getrost verzichten. Man bekommt die Tiere auch so zu Gesicht. Trotzdem möchte ich erwähnen, dass es im Park auch zwei deutschsprachige Guides gibt. Für Eltern mit kleinen Kindern ist das daher vielleicht eine Option.
  • Wir waren im Hotel Karahe und hatten unser Zimmer im obersten Stock des Haupthauses. Das Zimmer war frisch renoviert und tiptop.
  • Die Anlage ist Dank der vielen Tiere und des weitläufigen Gartens ein Traum. Der Strand ist nett. Toll für Surfer! Die Wellen sind jedoch mitunter recht stark und für kleine Kinder ist dieser Strand daher wenig geeignet.
  • El Wagon Sehr gute Pizza!
  • El Avion  Witziges Restaurant um ein altes Flugzeug herumgebaut. Gute Fischküche und toller Blick.
  • Barba Roja  Gute Fischküche und schöner Ausblick.

Weitere Artikel zum Nationalpark Manuel Antonio:

Hartmut vom Familienreiseblog 58 Grad Nord empfiehlt einen Besuch des Nationalparks jedem Costa Rica Reisenden.

Manuel Antonio Faultier
Wer schreibt hier?
Ellen Gromann-Goldberg

Hallo! Ich bin Ellen. Ich bin die Gründerin von PATOTRA, Content-Creator und freie Journalistin. Ich liebe das Meer und kleine Inseln. Aber auch die Berge, die Wüste, der Dschungel und Grossstädte können mich begeistern. Begegnungen mit Menschen sind für mich der Schlüssel zu anderen Ländern und deren Kultur. Nachhaltige Projekte liegen mir dabei ganz besonders am Herzen. Meine grossen Leidenschaften sind: das Reisen, das Schreiben und das Fotografieren.

Im Jahr 2014 entstand PATOTRA als reiner Familienreiseblog. Gemeinsam mit meinen drei Kindern und meinem Mann durfte ich viele tolle Nah- und Fernreisen erleben, die sich hier auf dem Blog in Form von Reiseinspirationen und Reisetipps wiederfinden. Aus den Reisen mit Kindern wurden im Laufe der Jahre Reisen mit Teenagern. Schliesslich ist der Blog, gemeinsam mit meinen Kindern, den Kinderschuhen entwachsen. Mittlerweile reise ich meist gemeinsam mit meinem Mann – oder auch mal alleine.

Mit viel Herz und ansprechenden Reisefotografien möchte ich Euch ermutigen, diese Welt selbst und mit offenen Augen zu entdecken. Mein Fokus liegt auf spannenden Geschichten, traumhaften Landschaften und Begegnungen mit Menschen. Manchmal bringe ich Euch den Geschmack der grossen, weiten Welt auch in Form von Rezepten von meinen Reisen mit.


Offenlegung: Unsere Familienrundreise durch Costa Rica wurde von Erlebe Familienreisen unterstützt.


2 Antworten

  1. Liebe Ellen,
    es ist schon interessant, wie unterschiedlich man Dinge erleben kann. Wir waren damals schon kurz vor Öffnung des Parks vor Ort, da war es noch relativ ruhig. Auch sind wir an allen, teilweise doch recht aufdringlichen und unhöflichen Guides vorbeimarschiert. Und wir hatten unsere Badesachen dabei!
    Obwohl wir davor auch schon viele Tiere gesehen hatten, fanden wir die Tierwelt in Manuel Antonio auf jeden Fall sehenswert. So nahe waren wir manchen Tieren zuvor noch nicht gekommen. Nachdem wir den ersten Strand hinter uns gelassen hatten, wurde es recht ruhig. Und bei einer Rundtour durch den abseits vom Strand gelegenen Regenwald waren wir fast völlig alleine, da sich die meisten Besucher auf die Strände konzentrieren. Und die waren zum Baden einfach traumhaft… aber das hattet ihr ja auch bei eurem Hotel.

    Für uns war Manuel Antonio nur ein Tagesbesuch auf dem Weg weiter in den Südosten. Die Stunden dort waren recht entspannt. Es lag vielleicht auch daran, dass wir die Nacht zuvor in der schrecklichsten Unterkunft unserer gesamten Reise in Jaco verbracht hatten, wo wir ohne Frühstück sofort am Morgen abgereist waren.

    Wir zehren noch heute von den Erinnerungen an diese schöne Reise, und ich gebe dir Recht, dass man schon wenn möglich vier Wochen einplanen sollte. Es gibt so viel zu sehen!

    Liebe Grüße aus einem im Moment winterlichen Schweden,
    Hartmut

    PS: Danke fürs Verlinken!

    1. Lieber Hartmut
      Der Park ist ja auch wirklich schön und die Tiere hängen im warsten Sinne des Wortes im Baum. Hätten wir nur nicht diesen teuren Guide gebucht – und eben das Badezeug dabei gehabt… Aber so ist das manchmal, eine doofe Erfahrung kann das ganze Erlebnis schmälern. Schade!
      Immerhin haben wir den Strand und das Meer ausgiebig genossen.
      Ganz lieber Gruss in den Norden!
      Ellen

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